cfdisk
Erscheinungsbild
cfdisk ist ein Partitionierungsprogramm, mit einer menügeführten Bedienung.
cfdisk unterstützt Plattenbezeichnungen (engl. "disk labels") von Master Boot Records, GUID Partition Table, BSD-Disklabels, SGI und SUN.
Beschreibung
cfdisk ist ein Curses-basiertes Programm zum Partitionieren eines beliebigen
blockorientierten Gerätes. Das voreingestellte Gerät ist /dev/sda.
Beachten Sie, dass cfdisk nur grundlegende Funktionalität in einer benutzerfreundlichen Bedienoberfläche bietet. Wenn Sie erweiterte Funktionsmerkmale verwenden, dann sollten Sie fdisk(8) verwenden.
Seit Version 2.25 unterstützt cfdisk MBR- (DOS-), GPT-, SUN- und SGI-Plattenbezeichnungen, aber bietet keine Möglichkeit mehr, für CHS-Adressierung (nach Zylindern, Köpfen und Sektoren). CHS war für Linux nie von Bedeutung, und dieses Adressierungskonzept ergibt für neue Geräte keinerlei Sinn.
Seit Version 2.25 unterstützt cfdisk den print-Befehl nicht mehr. Diese Funktionalität bieten die Werkzeuge partx(8) und lsblk(8) in sehr komfortabler Weise.
Wenn Sie eine alte Partitionstabelle von einem Gerät entfernen wollen, verwenden Sie wipefs(8).
Option
-h, --help
zeigt diese Hilfe an und beendet das Programm.
-L, --color[=WANN]
stellt wichtige Meldungen farbig dar. Das optionale Argument WANN kann auto, never oder always sein. Falls WANN nicht angegeben ist, ist auto die Voreinstellung. Die Farben können deaktiviert werden. Die jeweilige einkompilierte Voreinstellung zeigt Ihnen die Option --help an. Siehe auch den Abschnitt FARBEN.
-V, --version zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.
-z, --zero startet mit einer lediglich im Speicher vorgehaltenen Partitionstabelle ohne Einträge. Diese Option setzt die Partitionstabelle auf der Platte nicht auf Null, das Programm wird nur gestartet, ohne die bestehende Partitionstabelle einzulesen. Diese Option ermöglicht Ihnen die Erstellung einer neuen Partitionstabelle, ohne eine Vorlage zu verwenden, oder mittels einem Sfdisk-kompatiblen Skript.
BEFEHLE
Die Befehle für cfdisk können durch Drücken der entsprechenden Taste eingegeben werden,
wobei das Drücken der Eingabetaste nach dem Befehl nicht erforderlich ist. Folgende
Befehle sind verfügbar:
b schaltet die Bootfähig-Markierung der aktuellen Partition ein oder aus. Sie können
damit wählen, welche der primären Partitionen auf dem Laufwerk bootfähig sein soll.
Dieser Befehl ist nicht für alle Typen von Partitionsbezeichnungen verfügbar.
d löscht die aktuelle Partition. Dadurch wird die bestehende Partition in freien
Platz umgewandelt und mit weiterem freien Platz zusammengeführt, der die bisherige
Partition umgibt. Eine Partition, die bereits als freier Platz oder als nicht
nutzbar markiert wurde, kann nicht gelöscht werden.
h zeigt die Hilfe an.
n erstellt eine neue Partition in einem freien Bereich. cfdisk fragt Sie dann nach
der Größe der zu erstellenden Partition. In der Voreinstellung wird der gesamte
freie Platz im aktuellen Bereich genutzt.
Auf die Größe kann ein binäres Suffix folgen: KiB (=1024), MiB (=1024*1024) und so
weiter für GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB (das iB ist optional, K ist zum
Beispiel gleichbedeutend mit KiB).
q beendet das Programm, ohne dass irgendwelche Daten auf die Platte geschrieben
werden.
s sortiert die Partitionen in aufsteigender Ordnung der Startsektoren. Beim Löschen
und Hinzufügen von Partitionen ist es wahrscheinlich, dass die
Partitionsnummerierung nicht mehr der Reihenfolge der Partitionen auf dem Laufwerk
entspricht. Dieser Befehl stellt die Übereinstimmung wieder her.
t ändert den Partitionstyp. In der Voreinstellung werden neue Partitionen als
Linux-Partitionen angelegt.
u schreibt die im Speicher vorgehaltene Partitionstabelle in ein Sfdisk-kompatibles
Skript.
Die Skriptdateien sind untereinander kompatibel für cfdisk, fdisk, sfdisk und
weitere libfdisk-Anwendungen. Weitere Details finden Sie in sfdisk(8).
Es ist auch möglich, ein Sfdisk-Skript in cfdisk zu laden, wenn sich keine
Partitionstabelle auf dem Gerät befindet oder wenn Sie cfdisk mit der
Befehlszeilenoption --zero starten.
W schreibt die Partitionstabelle auf die Platte (Sie müssen ein großes W eingeben).
Da dies Daten auf der Platte zerstören kann, müssen Sie den Schreibvorgang entweder
mit ja bestätigen oder mit nein abweisen. Wenn Sie ja eingeben, schreibt
cfdisk die Partitionstabelle auf die Platte und weist den Kernel an, die
Partitionstabelle neu einzulesen.
Das Neueinlesen der Partitionstabelle funktioniert nicht immer. In solchen Fällen
müssen Sie den Kernel mittels partprobe(8) oder partx(8) über neue Partitionen
informieren, oder das System neu starten.
x Schaltet die Anzeige zusätzlicher Informationen zu einer Partitionen an oder aus.
Pfeiltaste hoch, Pfeiltaste runter
bewegt die Eingabemarke zur vorigen oder nächsten Partition. Falls auf dem
Bildschirm keine weiteren Partitionen angezeigt werden können, öffnen Sie den
nächsten (bzw. vorigen) Partitionssatz durch Hinunter- oder Hochschieben der
letzten bzw. ersten auf dem Bildschirm angezeigten Partition.
Pfeiltaste links, Pfeiltaste rechts
wählt den vorigen oder nächsten Menüeintrag. Mit der Eingabetaste führen Sie den
aktuell ausgewählten Menüeintrag aus.
Alle Befehle können mit Groß- oder Kleinbuchstaben eingegeben werden, mit Ausnahme des
großen W für den Schreibvorgang. Wenn Sie sich in einem Untermenü oder an einer
Eingabeaufforderung befinden, können Sie die Esc-Taste drücken, um zum Hauptmenü
zurückzukehren.