Deb-Paketformat

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Das Debian Paketformat - .deb

Das Debian Paketformat beinhaltet eine Vielzahl von Informationen zu jedem Paket, um sicherzustellen, dass sich jedes einzelne perfekt in das System integriert.

  • Detailierte technische Informationen zum Aufbau des Paketformates finden sich im Abschnitt [../../debiananwenderhandbuch/debianpakete.html Debian Pakete im Detail].
  • Debian Paketnamen enden immer mit .deb; somit können sie leicht von anderen Dateien oder von Paketen aus anderen Distributionen unterschieden werden. * Das bekannteste Merkmal des Debian Paketformats sind die Abhängigkeiten (dependency) zwischen den Paketen.

Abhängigkeiten zwischen den Paketen erlauben es zum Beispiel einzelnen Programmen, auf gemeinsame Bestandteile anderer Pakete zuzugreifen; meist sind dies Libraries (Systembibliotheken).

  • Dies verhindert ein unnötiges, doppeltes Installieren von Dateien.
  • Auf einem durchschnittlichen System kann so die Zahl der installierten Dateien deutlich reduziert werden.

Betrachten wir zunächst einmal den einfachsten Fall: Ein Paket benötigt zwingend ein zweites Paket, um zu funktionieren.

  • Das Paket mail-crypt ist eine Erweiterung zu Emacs, um E-Mail mit PGP zu verschlüsseln.
  • Wenn PGP nicht installiert ist, wird auch mail-crypt nicht funktionieren.
  • Somit wurde vom Debian Paket-Betreuer (Maintainer) dem Paket die Abhängigkeit zu PGP mitgegeben.
  • Ebenso bedingt mail-crypt die Installation von emacs: Da es eine Erweiterung dazu ist, macht es keinen Sinn, dieses Paket allein zu installieren.

Weiterhin sind in den Paketbeschreibungen auch Konflikte zwischen den Paketen festgelegt.

  • So ist es unter Debian GNU/Linux nicht möglich, zwei oder mehrere der Programme exim, smail, sendmail, postfix oder qmail zu installieren, da diese alle das virtuelle Paket mail-transport-agent zur Verfügung stellen.
  • Die Abhängigkeiten erlauben es, dass genau ein Programm, das für den Mailtransport zuständig ist, installiert werden kann.
  • Dann haben Sie aber die freie Auswahl zwischen den verfügbaren Paketen.

Virtuelle Pakete ermitteln

Das Kommando apt-cache showpkg exim zeigt unter „Provides“ an, welches virtuelle Paket von exim zur Verfügung gestellt wird.

Nun wäre es denkbar, dass ein Programm zum Erstellen von E-Mail (beispielsweise mutt), da es ja eine Möglichkeit benötigt, auch Mails auszuliefern, beispielsweise von smail abhängt.

Damit würde man dem Benutzer von mutt vorschreiben, welchen MTA („Mail Transfer Agent“) er zu benutzen hat.

  • Debian GNU/Linux-Pakete gehen auch hier einen besonderen Weg.
  • Von den Betreuern (Maintainer) der Pakete wird zusätzlich ein „virtueller“ Name festgelegt.
  • Die Programme exim, smail, sendmail und qmail beispielsweise verfügen noch über die Information, dass Sie einen „mail-transport-agent“ zur Verfügung stellen.
  • Auf diese Weise ist das Paket mutt von einem virtuellen Namen und nicht von einem konkreten Paket abhängig.
  • Somit bleibt Ihnen die freie Auswahl zwischen einem dieser Programme.

Das Debian Paketsystem überwacht zu jeder Zeit alle diese Abhängigkeiten und sorgt dafür, dass Ihr System in einem sicheren, lauffähigen Zustand bleibt.