Grundschutz/Modellierung

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IT-Grundschutz-Modellierung - Zuordnung von Grundschutz-Bausteinen zu Zielobjekte

Beschreibung

IT-Grundschutz-Modell für einen Informationsverbund erstellen
  • Sicherheitsanforderungen für Zielobjekte bestimmen
  • Abhängigkeiten berücksichtigen
Entwicklung des Grundschutz-Modells
  • Auf Basis des IT-Grundschutz-Kompendiums
Modellierung

Anwendung der Bausteine IT-Grundschutz-Kompendiums auf die Komponenten eines Informationsverbundes

IT-Grundschutz-Modell
Ergebnis Beschreibung
Prüfplan Bestehende Systeme und Verfahren
Entwicklungskonzept Geplante Teile des Informationsverbundes
  • Berücksichtigung der Informationssicherheit bei Einführung neuer Elemente

Vorarbeiten

Arbeitsschritte Beschreibung
Informationsverbund Definition des Geltungsbereiches des Sicherheitskonzeptes
Strukturanalyse Identifikation der Zielobjekte
Schutzbedarfsfeststellung Schutzbedarf für Zielobjekte bestimmen

Vorgehen

Auswahl Grundschutz-Bausteine

Festlegung, welche Bausteine anzuwenden sind

Für die Sicherheit des Informationsverbundes

  • Schichten
  • Zielobjekte
Ideal

Kein passender Baustein für Zielobjekt

Risikoanalyse erforderlich

Abgrenzung von Bausteinen

Nicht jeder Baustein ist relevant
Beispiele
  1. Baustein CON.7 Informationssicherheit auf Auslandsreisen
    nur anzuwenden, wenn solche Reisen im Informationsverbund vorkommen
  2. Technischer Bausteine
    • Nur anzuwenden, wenn diese IT-Systemen eingesetzt werden
    • z.B. SYS.2.2.2 Clients unter Windows 8.1
Hinreichende Begründung
  • Geben Sie in solchen Fällen eine hinreichende Begründung für die Nichtanwendung eines Bausteins an
  • Kurz und aussagekräftig

Prozessorientierte Bausteine

Technischen Aspekten übergeordnet
Anwendung
Wichtige Bausteine

Systemorientierte Bausteine

Anwendung

Technische Objekte
  • Auf jedes System (Gruppe) einmal anwenden, das im Baustein adressiert wird
Mögliche Objekte
  • Anwendungen
  • IT-Systeme (z.B. Client, Server oder mobile Geräte)
  • Objekte aus dem Bereich der industriellen IT
  • Netze
  • Infrastrukturobjekte (Räume, Rechenzentrum, Verkabelung)

Mehrere Bausteine

Meist sind für IT-Systeme mehrere Bausteine anzuwenden
  • Alle Sicherheitsanforderungen angemessen berücksichtigen
Betriebssystemunabhängige Bausteine

Grundsätzliche Sicherheitsanforderungen

  • SYS.2.1 Allgemeiner Client
  • SYS.1.1 Allgemeiner Server
Betriebssystemspezifische Bausteine

Anforderungen für einzelne Betriebssysteme

  • SYS.2.2.3 Client unter Windows 10
  • SYS.1.2.2 Windows Server 2012
  • ...
Beispiel: Webserver

Webserver mit Unix

  • SYS.1.1 Allgemeiner Server
  • SYS.1.3 Server unter Unix
  • APP.3.2 Webserver

Virtuelle Systeme

Virtuelle Systeme werden modelliert wie physische Systeme
  • System
  • Betriebssystem
  • Anwendungen
  • Dienste
Beispiel

Wird ein Unix-Server als Virtualisierungsserver betrieben, so sind folgende Bausteine anzuwenden

  • SYS.1.1 Allgemeiner Server
  • SYS.1.3 Server unter Unix und
  • SYS.1.5 Virtualisierung
Physischen Server

Zusätzlich sind für jeden auf diesem physischen Server bereitgestellten virtuellen Server die üblichen Bausteine für Server anzuwenden.

Bare Metal Server

Für auf spezieller Hardware beruhende Virtualisierungsserver (sogenannte Bare Metal Server) gibt es keinen passenden Grundschutz-Baustein.

  • Solche IT-Systeme sind daher für eine Risikoanalyse vorzumerken

Dokumentation

Beispiel
  • In der Spalte Relevanz vermerken Sie, ob Bausteine für den Informationsverbund von Bedeutung sind oder nicht.
  • Diese Entscheidung können Sie unter Begründung näher erläutern.
Baustein nicht relevant
  • Hinreichende Begründung unabdingbar!
Dokumentation der Modellierung
Baustein Zielobjekte Relevanz Begründung Ansprechpartner
APP.5.2 Microsoft Exchange/Outlook Ja IT-Betrieb
INF.1 Allgemeines Gebäude Ja Haustechnik
INF.2 Rechenzentrum sowie Serverraum Ja IT-Betrieb
INF.4 IT-Verkabelung Informationsverbund Ja
INF.7 Büroarbeitsplatz bis Ja
INF.8 Häuslicher Arbeitsplatz Ja Die Vertriebsbüros werden wie Home Offices behandelt.
IND.2.2 Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) Ja
SYS.1.5 Virtualisierung Ja IT-Betrieb
SYS.3.1 Laptops bis Ja IT-Betrieb
OPS.3.1 Outsourcing für Dienstleister Nein Solche Dienste werden nicht angeboten.

Siehe auch Modellierung für die RECPLAST

Anforderungen anpassen

Grundschutz-Bausteine beschreiben Anforderungen

MUSS / SOLLTE

  • was zu geschehen ist
  • nicht aber, wie dies zu erfolgen hat
Sicherheitsmaßnahmen
  • Für die Ausarbeitung von Sicherheitskonzepten
  • wie auch für ein Prüfkonzept
  • ist es notwendig
  • zu den einzelnen Anforderungen
  • Geeignete Sicherheitsmaßnahmen formulieren
Umsetzungshinweise
  • Als Hilfsmittel hierfür gibt es zu den meisten Bausteinen des Grundschutz-Kompendiums Umsetzungshinweise
Angemessene Maßnahmen
Bewertung Beschreibung
wirksam Vor möglichen Gefährdungen schützen und den festgelegten identifizierten Schutzbedarf abdecken
geeignet Tatsächlich umsetzbar sein, ohne
  • Organisationsabläufe unverhältnismäßig zu behindern
  • Andere Sicherheitsmaßnahmen einzuschränken
praktikabel Leicht verständlich, einfach anzuwenden und wenig fehleranfällig
akzeptabel Barrierefrei, niemanden diskriminieren oder beeinträchtigen
wirtschaftlich Eingeführt und betrieben werden können, der mit ihrer Umsetzung verbundene Aufwand also in einem angemessenen Verhältnis zu den zu schützenden Werten steht.

Standard-Absicherung

Vorgehensweise Standard-Absicherung
  • Neben verpflichtenden Basis-Anforderungen
  • SOLLTEN in der Regel auch alle Standard-Anforderungen eines Bausteins erfüllt werden
Ausnahmen

In Einzelfällen sind Ausnahmen möglich

  • Wenn eine Anforderung nicht relevant ist
  • Ihre Erfüllung mit der Erfüllung anderer Anforderungen im Widerspruch steht

Dies ist auch bei Basis-Anforderungen möglich

  • Abweichungen sollten nachvollziehbar begründet werden
Aufwand
  • Für relevante, aber mit vertretbarem Aufwand nicht erfüllbare Anforderungen sollten Ersatzlösungen gefunden werden


Anhang

Siehe auch

Links

Weblinks

TMP

topic - Kurzbeschreibung

Beschreibung

Modellierung

Vergleich Soll-Zustand

Beschreibt Schutzbedarf

Ist-Zustand
  • beschreibt Bedrohungs- und Risikoanalyse
Ergebnis
  • Maßnahmen zur Abwehr der Bedrohungen
Klassifizierung der Maßnahmen
  • Wichtigkeit
  • Kosten
  • Aufwand

Maßnahmen

Erfassung erforderlicher Maßnahmen
  • Erfüllung des Schutzbedarfs der Sicherheitsstrategie (security policy)
  • Informell oder präzise
Klassen von Anwendungen haben ähnliche Schutzbedürfnisse
  • Daher können allgemeine Sicherheitsgrundfunktionen eingesetzt werden
Kriterienkataloge definieren Funktionsklassen für Anwendungsszenarien
  • Common Criteria
Anwender sollte klären
  • ob seine Sicherheitsanforderungen bereits von einer dieser Klassen abgedeckt wird
  • welche Kombination von Grundfunktionen er braucht

Systemarchitektur

Architekturgrobentwurf
  • Identifikation der zu schützenden Komponenten
  • Definition der Sicherheitskomponenten
Feinentwurf
  • Verfeinerung und detaillierte Spezifikation der Komponenten
  • präziser Rahmen für Implementierung
  • Wahl der nötigen Datenstrukturen, Algorithmen
Nutzung von Standardmechanismen
  • kryptografische Protokolle
  • Passwortschutz
  • ACLs
  • Protokolle zur Schlüsselverteilung