IPv6/Privacy Extension/Linux

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Linux

Alle großen Linux-Distributionen aktivieren IPv6, die Privacy Extensions jedoch nicht
  • Das bemerkt man schnell an den aus der Hardware-Adresse abgeleiteten Adressen, die im hinteren Teil die Bytes ff und fe enthalten.
Die Privacy Extensions lassen sich über das Sysctl-System dauerhaft einschalten
  • Am einfachsten gelingt das, wenn man für jede Netzwerkschnittstelle im Computer eine Zeile in die Datei /etc/sysctl.conf nachträgt.
net.ipv6.conf.IF.use_tempaddr = 2

Den Platzhalter IF müssen Sie dabei durch die Schnittstellenbezeichnung ersetzen, also etwa eth0 für die erste Ethernet-Karte oder wlan0 für das WLAN-Interface.

Testweise können Sysctl-Werte auch über die Shell eingeben werden
sysctl net.ipv6.conf.wlan0.use_tempaddr=2
  • Damit Linux die Netzwerkschnittstelle mit einer temporären IPv6-Adresse versorgt, müssen Sie die Schnittstelle einmal aus- und wieder einschalten (etwa über den Network Manager).
  • Anschließend zeigt ifconfig an der Schnittstelle eine weitere IPv6-Adresse, deren hinterer Teil
nicht mehr aus der Hardware-Adresse abgeleitet wurde.
  • Dass es sich tatsächlich um eine temporäre Adresse handelt, zeigt der Befehl ip -6 addr show
über den Bezeichner "temporary" in seinen Ausgaben an.
  • Bei Ubuntu muss zusätzlich der Wert net.ipv6.conf.default.use_tempaddr=2 in der Datei
/etc/sysctl.conf setzen.
Vorgaben ändern
Vorgaben zum Wechseln der temporären IPv6-Adresse lassen sich via sysctl

anpassen

  • Die Sysctl-Schlüssel
net.ipv6.conf.IF.temp_valid_lft
net.ipv6.conf.IF.temp_prefered_lft
  • setzen die maximale Zeit in Sekunden, in der Linux die Adresse für eingehende und
ausgehende Anfragen nutzt.
  • Der letzte Schlüssel hat typischerweise den Wert 86400 (24 Stunden), eingehende Pakete
akzeptiert Linux sieben Tage an dieser Adresse.
  • Den Platzhalter IF müssen Sie dabei wie oben durch den Schnittstellennamen ersetzen.