POP3

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POP3 (Post Office Protocol Version 3)

ist ein Übertragungsprotokoll das Client E-Mails von einem E-Mail-Server abholen kann.

Beschreibung

POP3 (Post Office Protocol Version 3)
Familie: Internetprotokolle
Einsatzgebiet: Abholen von E-Mail vom Provider
Port: 110/TCP
995/TCP (Verschlüsselt)

Vorlage:Netzwerk-TCP-IP-Anwendungsprotokoll

Standards: RFC 1939 (POP3, 1996)
  • Version 3 (POP3) wird im RFC 1939 beschrieben.
  • POP3 ist ein ASCII-Protokoll, wobei die Steuerung der Datenübertragung durch Kommandos geschieht, die standardmäßig an den Port 110 geschickt werden.

POP3 ist in der Funktionalität sehr beschränkt und erlaubt nur das Auflisten, Abholen und Löschen von E-Mails am E-Mail-Server.

  • Für weitere Funktionen wie hierarchische Mailboxen direkt am Mailserver, Zugriff auf mehrere Mailboxen während einer Sitzung, Vorselektion der E-Mails usw. müssen Protokolle wie IMAP verwendet werden.

Als Gegenstück zu POP3 ist für das Versenden von E-Mails üblicherweise in Clients und Servern das Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) implementiert.

Unterschiede zu IMAP
  • POP3-Verbindungen werden bei Bedarf vom Client aufgebaut und beendet; nach der Anmeldung werden alle E-Mails vom Mailserver heruntergeladen
  • Eine Synchronisierung zwischen den Clients findet per POP3 hingegen nicht statt
  • Wenn eine E-Mail gelöscht oder als „gelesen“ markiert wird, bleibt die Nachricht ungelöscht bzw. ungelesen auf allen anderen Geräten erhalten.
  • Dadurch unterscheidet sich POP3 von IMAP, das sowohl eine dauerhafte Verbindung zum Server als auch eine Synchronisierung zwischen Clients ermöglicht.

Installation

Aufruf

Parameter

Optionen

Umgebung

Rückgabewert

Konfiguration

Dateien

Anwendung

Sicherheit

Dokumentation

RFC

  • RFC 1939 (Post Office Protocol – Version 3)
  • RFC 1082 (POP3 Extended Service Offerings)
  • RFC 1734 (POP3 AUTHentication command)
  • RFC 2595 (Using TLS with IMAP, POP3 and ACAP)
  • RFC 2449 (POP3 Extension Mechanism)
  • RFC 3206 (The SYS and AUTH POP Response Codes)

Man-Page

Info-Pages

Siehe auch

Links

Projekt

Weblinks

  1. Liste mit POP3- und SMTP-Servern
  2. eine weitere Liste

Literatur


TMP

Geschichte

Erstmals wurde das Post Office Protocol im Oktober 1984 in RFC 918 beschrieben.

  • Bereits im Februar 1985 folgte das in RFC 937 beschriebene POP2, bevor POP3 erstmals im November 1988 in RFC 1081 erschien.

POP3 entspricht POP und POP2 in der grundsätzlichen Form.

  • Die Vorgehensweise des Mailabrufs unterscheidet sich vor allem dadurch, dass die Notwendigkeit der Empfangsbereitschaft des Clients wegfällt sowie der korrekte Empfang einer Mail nicht mehr bestätigt zu werden braucht.
  • Die geringere Komplexität und das Vorhandensein von „Übersichtsbefehlen“ wie STAT und LIST gehören zu den Merkmalen von POP3.
  • Auch ist POP3 von Anfang an genauer und ausführlicher beschrieben.

Für POP4 wurde, inklusive funktionierender Serverimplementierung, ein Vorschlag dargelegt.

  • Dieser Vorschlag enthält elementares Verzeichnismanagement, Unterstützung für multi-part messaging sowie Nachrichtenmarkierungen, was ein einfaches Protokoll ermöglicht, um einige populäre IMAP-Funktionen nachzurüsten, die in POP3 fehlen.
  • Seit 2003 konnten aber keine Fortschritte mehr bei der Entwicklung von POP4 beobachtet werden.[1]

POP3-Clients

Das POP3-Protokoll ist in allen verbreiteten E-Mail-Programmen integriert.

POP3-Server

Damit der Mailserver Anfragen per POP3 beantworten kann, muss eine entsprechende POP3-Server-Software installiert sein.

Bei Windows-E-Mail-Servern kann der POP3-Server in das entsprechende E-Mail-Server-Paket (z. B. 

Im Unix-Bereich gibt es u. a. folgende POP3-Server-Software:

Kommandos

Kommando Beschreibung
USER xxx wählt den Benutzernamen bzw. das Benutzerkonto auf dem E-Mail-Server.
PASS xxx übergibt das Passwort in Klartext.
STAT liefert den Status der Mailbox, u. a. die Anzahl aller E-Mails im Postfach und deren Gesamtgröße (in Byte).
LIST n liefert die Anzahl und die Größe der (n-ten) E-Mail(s).
RETR n holt die n-te E-Mail vom E-Mail-Server.
DELE n löscht die n-te E-Mail am E-Mail-Server.
NOOP keine Funktion, der Server antwortet mit +OK.
RSET setzt alle DELE-Kommandos zurück.
QUIT beendet die aktuelle POP3-Sitzung und führt alle DELE-Kommandos durch.
Optionale Kommandos
Kommando Beschreibung
APOP sichere Anmeldung s. u.
TOP n x ruft den Header und die ersten x Zeilen der n-ten Mail ab
UIDL n zeigt die eindeutige ID der E-Mail an

Zum Test von POP3-Verbindungen können die Kommandos mittels eines Telnet-Programms direkt an den Port 110 gesendet und die Antworten des POP3-Servers überprüft werden. (Für dieses Beispiel gibt man unter Windows oder Linux telnet example.com pop3 in der Eingabeaufforderung oder in der Konsole ein. Domain und Port werden durch Leerzeichen und nicht durch Doppelpunkt getrennt.)

Eine typische POP3-Session zwischen Server und Client könnte folgendermaßen aussehen:

Client Server
(wartet auf Verbindungen auf TCP Port 110)
(öffnet Verbindung)
+OK example.com POP3-Server
USER wiki@example.com
+OK Please enter password
PASS passwort_im_klartext
+OK mailbox locked and ready
STAT
+OK 1 236
LIST
+OK mailbox has 1 messages (236 octets)
1 236
.
RETR 1
+OK message follows
Date: Mon, 18 Oct 2004 04:11:45 +0200
From: Someone <someone@example.com>
To: wiki@example.com
Subject: Test-E-Mail
Content-Type: text/plain; charset=us-ascii; format=flowed
Content-Transfer-Encoding: 7bit

Dies ist eine Test-E-Mail

.
DELE 1
+OK message marked for delete
QUIT
+OK bye
(schließt Verbindung und führt DELE Befehl aus)

POP3S