Adduser: Unterschied zwischen den Versionen

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== adduser ==
'''adduser''' - legt neue Benutzer an


Mit dem Befehl adduser legt man neue Benutzer an. Mit adduser wird nicht nur der Benutzer an sich angelegt, sondern es werden auch die weiteren nötigen Einstellungen vorgenommen, wie z.B. ein Homeverzeichnis anlegen, den Nutzer einer Gruppe zuordnen, die Login-Shell festlegen usw. adduser ist zwar ein Kommandozeilenbefehl, das Anlegen des Nutzer erfolgt dabei aber interaktiv.
== Beschreibung ==
Mit adduser wird nicht nur der Benutzer an sich angelegt
* sondern es werden auch die weiteren nötigen Einstellungen vorgenommen
* wie z. B. ein Homeverzeichnis anlegen
* den Nutzer einer Gruppe zuordnen
* die Login-Shell festlegen
* ...


== Installation ==
adduser ist ein Kommandozeilenbefehl, das Anlegen der Nutzer erfolgt dabei interaktiv


adduser ist in jeder Installation bereits enthalten und im Paket<br>
== Installation ==
 
adduser ist in jeder Installation enthalten
<code>adduser</code>
* im Paket ''adduser'' integriert
 
* muss nicht installiert werden
integriert.
 
== Verwendung ==
 
Die allgemeine Syntax von adduser ist recht simpel:
 
<code>sudo adduser BENUTZER [OPTIONEN]</code><br>
 
Anschließend erfolgt ein kurzer, interaktiver Dialog, in dem man als erstes nach dem Passwort und anschließend nach dem vollen Benutzernamen gefragt wird. Die folgenden Fragen nach Raumnummer, Telefonnummer etc. sind eher für Firmen interessant (bzw. stammen noch aus der Zeit, als Linux immer ein reines Serversystem mit Remote-Login war) und können alle ohne Eingabe mit einem Druck auf ⏎ beantwortet werden.
 
Wie oben bereits erwähnt, wird mit jedem Benutzer automatisch eine Gruppe mit dem gleichlautenden Namen angelegt. Gibt man wie im obigen Beispiel keine Optionen an, so nutzt adduser die Voreinstellungen, welche in der Datei /etc/adduser.conf hinterlegt sind. Anschließend werden noch die Default-Konfigurationsdateien (z.B. für die Bash) aus dem Verzeichnis /etc/skel in das Homeverzeichnis des neuen Nutzers kopiert.


== Aufruf ==
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
sudo adduser BENUTZER [OPTIONEN]
</syntaxhighlight>
=== Optionen ===
Natürlich kennt adduser auch eine Reihe von Optionen. Einige davon sind:
Natürlich kennt adduser auch eine Reihe von Optionen. Einige davon sind:


{| class="wikitable"
{| class="wikitable options"
|-
|-
! Option !!Beschreibung
! Option !!Beschreibung
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| --gecos ""|| überspringt die Abfragen für optional vollen Namen, Telefonnummer usw. (Optionsparameter leer, nur Anführungszeichen)
| --gecos ""|| überspringt die Abfragen für optional vollen Namen, Telefonnummer usw. (Optionsparameter leer, nur Anführungszeichen)
|-
|-
| --conf DATEI || verwendet anstatt /etc/adduser.conf die Datei DATEI als Konfigurationsdatei
| --conf DATEI || verwendet anstatt /etc/adduser.conf die Datei DATEI als Konfigurationsdatei
|-
|-
| --home /Pfad/zum/Verzeichnis || Das Homeverzeichnis wird in "Pfad/zum/Verzeichnis" angelegt anstatt im Verzeichnis, welches in der Konfigurationsdatei hinterlegt ist. Existiert das Verzeichnis nicht, so wird es angelegt, die Dateien aus /etc/skel werden auch dorthin kopiert.
| --home /Pfad/zum/Verzeichnis || Das Homeverzeichnis wird in "Pfad/zum/Verzeichnis" angelegt anstatt im Verzeichnis, welches in der Konfigurationsdatei hinterlegt ist. Existiert das Verzeichnis nicht, so wird es angelegt, die Dateien aus /etc/skel werden auch dorthin kopiert.
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| --disabled-login || Bei der Einrichtung des Nutzers wird nicht nach einem Passwort gefragt und der Account als inaktiv gekennzeichnet. Der Nutzer kann sich nicht am System anmelden.
| --disabled-login || Bei der Einrichtung des Nutzers wird nicht nach einem Passwort gefragt und der Account als inaktiv gekennzeichnet. Der Nutzer kann sich nicht am System anmelden.
|-
|-
| --disabled-password || Bei der Einrichtung des Nutzers wird nicht nach dem Passwort gefragt. Der Nutzer kann sich nicht am System anmelden, bis ein Passwort mit Hilfe des Befehls [[Passwd:_Die_Datei_/etc/passwd|passwd]] gesetzt wird. Dies ist dann z.B. sinnvoll, wenn man als Systemadministrator das Passwort des Nutzers nicht kennen möchte.
| --disabled-password || Bei der Einrichtung des Nutzers wird nicht nach dem Passwort gefragt. Der Nutzer kann sich nicht am System anmelden, bis ein Passwort mit Hilfe des Befehls [[Passwd:_Die_Datei_/etc/passwd|passwd]] gesetzt wird. Dies ist dann z.&nbsp;B.&nbsp;sinnvoll, wenn man als Systemadministrator das Passwort des Nutzers nicht kennen möchte.
|-
|-
| --shell SHELL || Es wird nicht die in der Konfigurationsdatei hinterlegte Shell als Login-Shell angelegt, sondern die in der Option angegebene. Dabei muss immer der volle Pfad mit angegeben werden also z.B. --shell /bin/zsh. Gibt man --shell /bin/false an, so wird keine Login-Shell anlegt, was auch bedingt, dass sich dieser Nutzer nicht per [[SSH_(secure_shell)|SSH]] mit dem Rechner verbinden kann.
| --shell SHELL || Es wird nicht die in der Konfigurationsdatei hinterlegte Shell als Login-Shell angelegt, sondern die in der Option angegebene. Dabei muss immer der volle Pfad mit angegeben werden also z.&nbsp;B.&nbsp;--shell /bin/zsh. Gibt man --shell /bin/false an, so wird keine Login-Shell anlegt, was auch bedingt, dass sich dieser Nutzer nicht per [[SSH_(secure_shell)|SSH]] mit dem Rechner verbinden kann.
|-
|-
| --uid ID || Gibt dem neuen Benutzer die gewünschte ID, falls diese nicht schon verwendet wird.
| --uid ID || Gibt dem neuen Benutzer die gewünschte ID, falls diese nicht schon verwendet wird.
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adduser kennt noch eine Reihe weiterer Optionen, welche man in der Manpage nachlesen kann.
adduser kennt noch eine Reihe weiterer Optionen, welche man in der Manpage nachlesen kann.


== Beispiele ==
=== Parameter ===
=== Umgebungsvariablen ===
=== Exit-Status ===


*Für das "einfache" Anlegen eines Benutzers benötigt man gar keine Optionen, d.h. will man beispielsweise den Benutzer otto anlegen, so reicht der Befehl:  
== Anwendung ==
        <code> sudo adduser otto </code>
Für das "einfache" Anlegen eines Benutzers benötigt man gar keine Optionen, d.h. will man beispielsweise den Benutzer otto anlegen, so reicht der Befehl:
# adduser otto


{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
|-
|-
! Hinweis  
! Hinweis
|-
|-
| Legt man Benutzer mit adduser an, so werden diese zu keiner Gruppe des Systems hinzugefügt. Per adduser angelegte Benutzer dürfen also nicht direkt auf die im       System vorhandenen Audio- und Videogeräte zugreifen usw. Daher sollte man nach dem Anlegen eines Benutzers sofort und unmittelbar mit dem Befehl groups BENUTZER überprüfen, zu welchen Gruppen dieser Benutzer noch hinzugefügt gehören sollte.  
| Legt man Benutzer mit adduser an, so werden diese zu keiner Gruppe des Systems hinzugefügt. Per adduser angelegte Benutzer dürfen also nicht direkt auf die im System vorhandenen Audio- und Videogeräte zugreifen usw. Daher sollte man nach dem Anlegen eines Benutzers sofort und unmittelbar mit dem Befehl groups BENUTZER überprüfen, zu welchen Gruppen dieser Benutzer noch hinzugefügt gehören sollte.
|}
|}
*Fügt den Benutzer xyz zur Gruppe www-data hinzu:
* Fügt den Benutzer xyz zur Gruppe www-data hinzu:
                        <code> sudo adduser xyz www-data </code>
# adduser xyz www-data
<br/>
 


Wenn man einen Benutzer einer weiteren Gruppe zuordnet, muss sich dieser Benutzer prinzipiell erst ab- und wieder neu anmelden, bevor die neue Gruppenzugehörigkeit aktiv wird. Um die neue Gruppenzugehörigkeit sofort zu aktivieren, verwendet man newgrp.
Wenn man einen Benutzer einer weiteren Gruppe zuordnet, muss sich dieser Benutzer prinzipiell erst ab- und wieder neu anmelden, bevor die neue Gruppenzugehörigkeit aktiv wird. Um die neue Gruppenzugehörigkeit sofort zu aktivieren, verwendet man newgrp.


== Quellen ==
=== Verwendung ===
Anschließend erfolgt ein kurzer, interaktiver Dialog, in dem man als erstes nach dem Passwort und anschließend nach dem vollen Benutzernamen gefragt wird. Die folgenden Fragen nach Raumnummer, Telefonnummer etc. sind eher für Firmen interessant (bzw.&nbsp;stammen noch aus der Zeit, als Linux immer ein reines Serversystem mit Remote-Login war) und können alle ohne Eingabe mit einem Druck auf ⏎ beantwortet werden.
 
Wie oben bereits erwähnt, wird mit jedem Benutzer automatisch eine Gruppe mit dem gleichlautenden Namen angelegt. Gibt man wie im obigen Beispiel keine Optionen an, so nutzt adduser die Voreinstellungen, welche in der Datei /etc/adduser.conf hinterlegt sind. Anschließend werden noch die Default-Konfigurationsdateien (z.&nbsp;B.&nbsp;für die Bash) aus dem Verzeichnis /etc/skel in das Homeverzeichnis des neuen Nutzers kopiert.
 
== Konfiguration ==
=== Dateien ===
 
<noinclude>
== Anhang ==
=== Siehe auch ===
{{Special:PrefixIndex/{{BASEPAGENAME}}}}
==== Dokumentation ====
 
===== Man-Page =====
===== Info-Pages =====
==== Links ====
===== Projekt =====
===== Weblinks =====
# https://wiki.ubuntuusers.de/adduser/
# [[Linux/Datei:/etc/passwd]]
 


* Wiki-Ubuntuuseres : https://wiki.ubuntuusers.de/adduser/
{{SORTIERUNG:adduser}}
* Wiki ITw-Berlin "passwd" :https://wiki.itw-berlin.net/index.php?title=Passwd:_Die_Datei_/etc/passwd
{{DISPLAYTITLE:adduser}}
* Wiki ITw-Berlin "SSH" :https://wiki.itw-berlin.net/index.php?title=SSH_(secure_shell)


[[Category:Linuxbefehle]]
[[Kategorie:Linux/Benutzer]]
[[Category:Linux]]
[[Kategorie:Linux/Befehl]]
[[Category:Linux:Benutzer-/Gruppenverwaltung]]
</noinclude>

Aktuelle Version vom 12. November 2024, 18:46 Uhr

adduser - legt neue Benutzer an

Beschreibung

Mit adduser wird nicht nur der Benutzer an sich angelegt

  • sondern es werden auch die weiteren nötigen Einstellungen vorgenommen
  • wie z. B. ein Homeverzeichnis anlegen
  • den Nutzer einer Gruppe zuordnen
  • die Login-Shell festlegen
  • ...

adduser ist ein Kommandozeilenbefehl, das Anlegen der Nutzer erfolgt dabei interaktiv

Installation

adduser ist in jeder Installation enthalten

  • im Paket adduser integriert
  • muss nicht installiert werden

Aufruf

sudo adduser BENUTZER [OPTIONEN]

Optionen

Natürlich kennt adduser auch eine Reihe von Optionen. Einige davon sind:

Option Beschreibung
--gecos "" überspringt die Abfragen für optional vollen Namen, Telefonnummer usw. (Optionsparameter leer, nur Anführungszeichen)
--conf DATEI verwendet anstatt /etc/adduser.conf die Datei DATEI als Konfigurationsdatei
--home /Pfad/zum/Verzeichnis Das Homeverzeichnis wird in "Pfad/zum/Verzeichnis" angelegt anstatt im Verzeichnis, welches in der Konfigurationsdatei hinterlegt ist. Existiert das Verzeichnis nicht, so wird es angelegt, die Dateien aus /etc/skel werden auch dorthin kopiert.
--no-create-home Es wird kein Homeverzeichnis für den Nutzer angelegt.
--ingroup GRUPPE Der Nutzer wird zur Gruppe GRUPPE anstatt zur in der Konfigurationsdatei voreingestellten Gruppe hinzugefügt.
--disabled-login Bei der Einrichtung des Nutzers wird nicht nach einem Passwort gefragt und der Account als inaktiv gekennzeichnet. Der Nutzer kann sich nicht am System anmelden.
--disabled-password Bei der Einrichtung des Nutzers wird nicht nach dem Passwort gefragt. Der Nutzer kann sich nicht am System anmelden, bis ein Passwort mit Hilfe des Befehls passwd gesetzt wird. Dies ist dann z. B. sinnvoll, wenn man als Systemadministrator das Passwort des Nutzers nicht kennen möchte.
--shell SHELL Es wird nicht die in der Konfigurationsdatei hinterlegte Shell als Login-Shell angelegt, sondern die in der Option angegebene. Dabei muss immer der volle Pfad mit angegeben werden also z. B. --shell /bin/zsh. Gibt man --shell /bin/false an, so wird keine Login-Shell anlegt, was auch bedingt, dass sich dieser Nutzer nicht per SSH mit dem Rechner verbinden kann.
--uid ID Gibt dem neuen Benutzer die gewünschte ID, falls diese nicht schon verwendet wird.

adduser kennt noch eine Reihe weiterer Optionen, welche man in der Manpage nachlesen kann.

Parameter

Umgebungsvariablen

Exit-Status

Anwendung

Für das "einfache" Anlegen eines Benutzers benötigt man gar keine Optionen, d.h. will man beispielsweise den Benutzer otto anlegen, so reicht der Befehl:

# adduser otto
Hinweis
Legt man Benutzer mit adduser an, so werden diese zu keiner Gruppe des Systems hinzugefügt. Per adduser angelegte Benutzer dürfen also nicht direkt auf die im System vorhandenen Audio- und Videogeräte zugreifen usw. Daher sollte man nach dem Anlegen eines Benutzers sofort und unmittelbar mit dem Befehl groups BENUTZER überprüfen, zu welchen Gruppen dieser Benutzer noch hinzugefügt gehören sollte.
  • Fügt den Benutzer xyz zur Gruppe www-data hinzu:
# adduser xyz www-data


Wenn man einen Benutzer einer weiteren Gruppe zuordnet, muss sich dieser Benutzer prinzipiell erst ab- und wieder neu anmelden, bevor die neue Gruppenzugehörigkeit aktiv wird. Um die neue Gruppenzugehörigkeit sofort zu aktivieren, verwendet man newgrp.

Verwendung

Anschließend erfolgt ein kurzer, interaktiver Dialog, in dem man als erstes nach dem Passwort und anschließend nach dem vollen Benutzernamen gefragt wird. Die folgenden Fragen nach Raumnummer, Telefonnummer etc. sind eher für Firmen interessant (bzw. stammen noch aus der Zeit, als Linux immer ein reines Serversystem mit Remote-Login war) und können alle ohne Eingabe mit einem Druck auf ⏎ beantwortet werden.

Wie oben bereits erwähnt, wird mit jedem Benutzer automatisch eine Gruppe mit dem gleichlautenden Namen angelegt. Gibt man wie im obigen Beispiel keine Optionen an, so nutzt adduser die Voreinstellungen, welche in der Datei /etc/adduser.conf hinterlegt sind. Anschließend werden noch die Default-Konfigurationsdateien (z. B. für die Bash) aus dem Verzeichnis /etc/skel in das Homeverzeichnis des neuen Nutzers kopiert.

Konfiguration

Dateien

Anhang

Siehe auch

Dokumentation

Man-Page
Info-Pages

Links

Projekt
Weblinks
  1. https://wiki.ubuntuusers.de/adduser/
  2. Linux/Datei:/etc/passwd