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Aktuelle Version vom 17. Oktober 2024, 23:56 Uhr
Beschreibung
- Vereinfachte Risikoanalysen
Notwendig, wenn es fraglich ist, ob Basis- und Standard-Anforderungen eine ausreichende Sicherheit bieten
- Anforderungen
- Basis- und Standard-Anforderungen
Grundschutz-Bausteine bieten einen angemessenen und ausreichenden Schutz
- Normalen Schutzbedarf
- Typische Informationsverbünde
- Anwendungsszenarien
- Anforderungen
- Hierfür wurde geprüft
- Welchen Gefährdungen die in den Bausteinen behandelten Sachverhalte üblicherweise ausgesetzt sind
- Wie den daraus resultierenden Risiken zweckmäßig begegnet werden kann
- Grundschutzansatz
- Festlegung erforderlicher Sicherheitsmaßnahmen
Weniger aufwendigen Untersuchungen
- in der Regel
- für den weitaus größten Teil eines Informationsverbundes
- Zusätzlicher Analysebedarf
Hoher/sehr hoher Schutzbedarf | In mindestens einem der drei Grundwerte Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit |
Keine hinreichenden Bausteine | Kein hinreichend passender Baustein im Grundschutz-Kompendium |
Einsatzumgebung untypisch | Es gibt zwar einen geeigneten Baustein, die Einsatzumgebung des Zielobjekts ist allerdings für den Grundschutz untypisch |
- Risikoanalyse
Untersuchung von Sicherheitsgefährdungen und deren Auswirkungen
- BSI-Standard 200-3: Risikomanagement bietet hierfür eine effiziente Methodik
- Zielgruppe
Mit dem Management oder der Durchführung von Risikoanalysen für die Informationssicherheit betraute
- Sicherheitsverantwortliche
- Sicherheitsbeauftragte
- Sicherheitsexperten
- Sicherheitsberater
- BSI 200-3 bietet sich an, wenn
- bereits erfolgreich mit der IT-Grundschutz-Methodik gemäß BSI-Standard 200-2 gearbeitet wird
- möglichst direkt eine Risikoanalyse an die IT-Grundschutz-Analyse folgen soll
- Je nach Rahmenbedingungen und Art des Informationsverbunds
- kann es jedoch zweckmäßig sein
- alternativ zum BSI-Standard 200-3 ein anderes etabliertes Verfahren oder eine angepasste Methodik für die Analyse von Informationsrisiken zu verwenden
- BSI 200-3 beschreibt eine Methodik zur Analyse von Risiken
- IT-Grundschutz-Sicherheitskonzept ergänzen
- Elementaren Gefährdungen
- Dabei wird die im IT-Grundschutz/Kompendium enthaltene Liste von elementaren Gefährdungen als Hilfsmittel verwendet
- Es wird empfohlen, die in den Kapiteln 2 bis 8 dargestellte Methodik Schritt für Schritt durchzuarbeiten
- Notfallmanagement
Im BSI-Standard 100-4 Notfallmanagement ist für besonders kritische Ressourcen der Geschäftsprozesse der Institution ebenfalls eine Risikoanalyse vorgesehen, die sich von der hier beschriebenen nur in einigen Begriffen unterscheidet
- Beide Risikoanalysen können effizient aufeinander abgestimmt werden
- Es ist sinnvoll, dass sich alle Rollen in einer Institution, die sich mit Risikomanagement für einen spezifischen Bereich beschäftigen, miteinander abstimmen und vergleichbare Vorgehensweisen wählen
Überblick
BSI-Standard 200-3 - Risikoanalyse auf der Basis von IT-Grundschutz
- Bündelung aller risikobezogenen Arbeitsschritte in BSI-Standard 200-3
- Implementation eines Risikoentscheidungsprozesses
- Keine Risikoakzeptanz bei den Basis-Anforderungen
- Möglichkeit der Risikoakzeptanz für Standard-Anforderungen und bei erhöhtem Schutzbedarf
Risikomanagementsystem
- Angemessenes Risikomanagement
- Richtlinie zum Umgang mit Risiken
- Vorarbeiten und Priorisierung
Normen
- Zusammenspiel mit ISO/IEC 31000 und ISO/IEC 27005
ISO/IEC 31000 | ISO-Norm zum Risikomanagement |
ISO/IEC 27005 | Risikomanagement in der Informationssicherheit |
Einordnung IT-Grundschutz
Wann MUSS eine Risikoanalyse durchgeführt werden?
In bestimmten Fällen muss explizit eine Risikoanalyse durchgeführt werden Beispielsweise, wenn der Informationsverbund Zielobjekte enthält, die
- einen hohen oder sehr hohen Schutzbedarf in mindestens einem der drei Grundwerte Vertraulichkeit, Integrität oder Verfügbarkeit haben oder
- mit den existierenden Bausteinen des IT-Grundschutzes nicht hinreichend abgebildet (modelliert) werden können oder
- in Einsatzszenarien (Umgebung, Anwendung) betrieben werden, die im Rahmen des IT-Grundschutzes nicht vorgesehen sind
In diesen Fällen stellen sich folgende Fragen
- Welchen Gefährdungen für Informationen ist durch die Umsetzung der relevanten IT-Grundschutz-Bausteine noch nicht ausreichend oder sogar noch gar nicht Rechnung getragen?
- Müssen eventuell ergänzende Sicherheitsmaßnahmen, die über das IT-Grundschutz-Modell hinausgehen, eingeplant und umgesetzt werden?
BSI 200-3
- Beschreibt, wie für bestimmte Zielobjekte festgestellt werden kann, ob und in welcher Hinsicht über den IT-Grundschutz hinaus Handlungsbedarf besteht, um Informationssicherheitsrisiken zu reduzieren
- Hierzu werden Risiken, die von elementaren Gefährdungen ausgehen, eingeschätzt und anhand einer Matrix bewertet
- Die Einschätzung erfolgt über die zu erwartende Häufigkeit des Eintretens und die Höhe des Schadens, der bei Eintritt des Schadensereignisses entsteht
- Aus diesen beiden Anteilen ergibt sich das Risiko
Zweistufige Risikoanalyse
- In einem ersten Schritt wird die in Kapitel 4 erstellte Gefährdungsübersicht systematisch abgearbeitet
- Dabei wird für jedes Zielobjekt und jede Gefährdung eine Bewertung unter der Annahme vorgenommen, dass bereits Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt oder geplant worden sind (siehe Beispiele in Kapitel 5)
In der Regel wird es sich hierbei um Sicherheitsmaßnahmen handeln, die aus den Basis- und Standard-Anforderungen des IT-Grundschutz/Kompendiums abgeleitet worden sind
- An die erste Bewertung schließt sich eine erneute Bewertung an, bei der die Sicherheitsmaßnahmen zur Risikobehandlung betrachtet werden (siehe Beispiele in Kapitel 6)
- Durch einen Vorher-Nachher-Vergleich lässt sich die Wirksamkeit der Sicherheitsmaßnahmen prüfen, die zur Risikobehandlung eingesetzt worden sind
Risiken und Chancen
Chancen und Risiken sind die häufig auf Berechnungen beruhenden Vorhersagen eines möglichen Nutzens im positiven Fall bzw. Schadens im negativen Fall
- Was als Nutzen oder Schaden aufgefasst wird, hängt von den Wertvorstellungen einer Institution ab
BSI 200-3 konzentriert sich auf die Betrachtung der negativen Auswirkungen von Risiken, mit dem Ziel, adäquate Maßnahmen zur Risikominimierung aufzuzeigen
- In der Praxis werden im Rahmen des Risikomanagements meistens nur die negativen Auswirkungen betrachtet
- Ergänzend hierzu sollten sich Institutionen jedoch auch mit den positiven Auswirkungen befassen
Risikoanalyse
Als Risikoanalyse wird IT-Grundschutz der komplette Prozess bezeichnet
- Risiken beurteilen (identifizieren, einschätzen und bewerten) und behandeln
ISO 31000 und ISO 27005
Risikoanalyse bezeichnet aber nach den einschlägigen ISO-Normen ISO 31000 (siehe [31000]) und ISO 27005 (siehe [27005]) nur einen Schritt im Rahmen der Risikobeurteilung, die aus den folgenden Schritten besteht
- Identifikation von Risiken (Risk Identification)
- Analyse von Risiken (Risk Analysis)
- Evaluation oder Bewertung von Risiken (Risk Evaluation)
Deutscher Sprachgebrauch
Begriff „Risikoanalyse“ für den kompletten Prozess der Risikobeurteilung und Risikobehandlung etabliert
- Daher wird im IT-Grundschutz weiter der Begriff „Risikoanalyse“ für den umfassenden Prozess benutzt
Internationalen Normen
In den internationalen Normen, insbesondere der ISO 31000, werden einige Begriffe anders belegt, als es im deutschen Sprachraum üblich ist
- Daher findet sich im Anhang eine Tabelle, in der die wesentlichen Begriffe aus ISO 31000 und dem 200-3 gegenübergestellt werden (siehe Tabelle 11)
Zielsetzung
- Informationssicherheitsrisiken steuern
- Anerkanntes Vorgehen
- Angemessen
- Zielgerichtet
- Leicht anwendbar
Elementare Gefährdungen
Vorgehen basiert auf Elementaren Gefährdungen
- Im IT-Grundschutz/Kompendium beschrieben
- Basis für die Erstellung der IT-Grundschutz-Bausteine
Risikobewertung
In der Vorgehensweise nach IT-Grundschutz wird bei der Erstellung der IT-Grundschutz-Bausteine implizit eine Risikobewertung für Bereiche mit normalem Schutzbedarf vom BSI durchgeführt
- Hierbei werden nur solche Gefährdungen betrachtet, die eine so hohe Eintrittshäufigkeit oder so einschneidende Auswirkungen haben, dass Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden müssen
- Typische Gefährdungen, gegen die sich jeder schützen muss, sind z. B. Schäden durch Feuer, Wasser, Einbrecher, Schadsoftware oder Hardware-Defekte
- Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass Anwender des IT-Grundschutzes für einen Großteil des Informationsverbundes keine individuelle Bedrohungs- und Schwachstellenanalyse durchführen müssen, weil diese bereits vorab vom BSI durchgeführt wurde
Übersicht
- Schritte Risikoanalyse nach BSI-Standard 200-3
- Integration der Risikoanalyse in den Sicherheitsprozess
Arbeitsschitt | 200-3 | Beschreibung | |
---|---|---|---|
1 | Gefährdungen ermitteln | Kapitel 4 |
|
2 | Risikoeinstufung | Kapitel 5 |
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3 | Risikobehandlung | Kapitel 6 |
|
4 | Konsolidierung | Kapitel 7 |
|