GnuPG/Agent: Unterschied zwischen den Versionen

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  # apt install gnupg-agent pinentry-curses
  # apt install gnupg-agent pinentry-curses


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Aktuelle Version vom 12. November 2024, 18:41 Uhr

GnuPG-Agent - Hintergrundprogramm für gecachte Passwörter

Beschreibung

Wie der ssh-agent (bei OpenSSH) dient der gpg-agent, der seit GnuPG 2.0.x integraler Bestandteil ist, unter anderem dazu, die Passphrase für einen konfigurierbaren Zeitraum im Arbeitsspeicher zu halten, sodass eine erneute Eingabe entfällt; gpg-agent speichert die Passphrase aber nicht nur, sondern übernimmt auch ihre Abfrage vom Anwender (über ein konfigurierbares Hilfsprogramm)

  • Anders als bei OpenSSH ist der gpg-agent allerdings ab Version 2 von GnuPG zwingender Bestandteil; in der künftigen Version 2.1 werden sogar alle Operationen, die private Schlüssel beinhalten, an gpg-agent ausgelagert, was es ermöglicht, die Schlüssel auf einem anderen Rechner zu speichern und nur noch indirekt zu verwenden
  • Die zweite wichtige Aufgabe von gpg-agent bei GnuPG 2.0.x ist der Zugriff auf Smartcards

Der Kontakt zu einer Instanz von gpg-agent, die nicht den Standardsocket verwendet (es können mehrere gleichzeitig laufen, was aber meist nicht sinnvoll ist), wird über eine Umgebungsvariable ermöglicht

  • Ein Beispiel: Über den Befehl gpg-agent --daemon thunderbird wird der Mailclient Thunderbird gestartet, und zwar mit der Umgebungsvariable GnuPG_AGENT_INFO
  • Diese enthält eine Zeichenkette wie /tmp/gpg-xY9Q7R/S.gpg-agent:2244:1 (Pfad des Socket, PID von gpg-agent (wird ignoriert) und Versionsnummer des Protokolls)
  • Hierdurch kann das Mailprogramm Kontakt mit dem jeweiligen gpg-agent aufnehmen und ihm den Umgang mit den privaten Schlüsseln (und deren Passphrase) überlassen

Bei den meisten unixoiden Desktopumgebungen wird der gpg-agent gleich beim Start aktiviert

  • Dadurch, dass das Startscript der Desktopumgebung diese Umgebungsvariable exportiert, haben alle Programme Zugriff darauf
  • Wenn gpg-agent nicht läuft (oder nicht gefunden wird), wird es von gpg, gpgsm und gpgconf automatisch gestartet
  • Zugriff auf einen laufenden gpg-agent kann man in der Konsole über das Programm gpg-connect-agent bekommen
  • Mit dem Server kann man dann über das textbasierte Assuan-Protokoll kommunizieren
  • Man kann gpg-agent daher auch unabhängig von OpenPGP und OpenSSH zur Verwaltung von Passphrasen für eigene Programme nutzen. Über die Konfigurationsdatei gpg-agent.conf wird u. a
  • festgelegt, über welchen Zeitraum eine Passphrase gecacht wird

Man kann nicht direkt abfragen, welche Einträge gpg-agent gerade speichert, aber man kann testen, ob ein konkreter Eintrag vorhanden ist (und sich den auch anzeigen lassen)

  • GnuPG legt die Passphrase eines Schlüssels unter dessen Fingerprint ab (ggf
  • dem des betroffenen Unterschlüssels):
> gpg-connect-agent "GET_PASSPHRASE --data --no-ask 4F7E9F723D197D667842AE115F048E6F0E4B4494 t1 t2 t3" /bye
D fubar
OK

Ebenso kann man eine Passphrase setzen, sodass sie nicht vom Anwender abgefragt werden muss (etwa bei automatisierten Prozessen)

  • Dafür gibt es sogar eine eigene Anwendung: gpg-preset-passphrase

Mit gpg-connect-agent kann man auch auf einfache Weise testen, ob gpg-agent überhaupt läuft (bzw. so läuft, dass es unmittelbar verwendet werden kann):

# gpg-connect-agent /bye
gpg-connect-agent: can't connect to the agent: IPC "connect" Aufruf fehlgeschlagen
Funktion
  • Das automatisch von GnuPG für die Eingabe und das Cachen von Passwörtern verwendet wird
  • Speichert das Passwort in einem Cache und fragt nur nach festlegbaren Zeitintervallen erneut danach

Installation

Wichtig ist außerdem, dass man noch ein Passworteingabeprogramm,z. B. pinentry-curses für die jeweilige Desktop-Umgebung benötigt

# apt install gnupg-agent pinentry-curses

Aufruf

Optionen

Option Beschreibung
--daemon Normaler Aufruf, um den Dämon zu starten
--ignore-cache-for-signing Erzwingt eine erneute Passworteingabe, um andere Schlüssel zu signieren
--default-cache-ttl n Setzt die Zeit, wie lange ein Passwort im Cache bleibt, auf n Sekunden. Standard ist 600
--max-cache-ttl n Setzt die maximale Zeit, wie lange ein Passwort im Cache bleibt, auf n Sekunden. Standard ist 7200 (2 Stunden)
--pinentry-program filename Setzt explizit das Passworteingabeprogramm auf filename

Parameter

Umgebung

Rückgabewert

Anwendung

Problembehebung

Konfiguration

Dateien

Anhang

Siehe auch


Sicherheit

Dokumentation

RFC
Man-Page

Links

Projekt
Weblinks
  1. https://wiki.ubuntuusers.de/GnuPG-Agent/
  2. https://wiki.ubuntuusers.de/GnuPG/