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| '''6rd''' - IPv6 Rapid Deployment | | '''{{BASEPAGENAME}}''' - IPv6 Rapid Deployment |
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| Möglichkeit für einen [[Internet Service Provider]], seinen Kunden [[IPv6]]-fähige Anschlüsse zu bieten, ohne dass die providerseitige Infrastruktur vollständig auf IPv6 umgestellt werden muss
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| == Beschreibung == | | == Beschreibung == |
| '''6rd''' steht für ''IPv6 Rapid Deployment'' und ist eine Möglichkeit für einen [[Internet Service Provider]], seinen Kunden [[IPv6]]-fähige Anschlüsse zu bieten, ohne dass die providerseitige Infrastruktur vollständig auf IPv6 umgestellt werden muss. | | ; Eine spezielle Form von 6to4 |
| | [[File:6rdSzenario.png|mini|500px]] |
| | * Entwickelt vom französischen Provider ''Free'' |
| | ** dessen Kunden schon früh auf eine Versorgung mit IPv6 drängten |
| | * Innerhalb von nur fünf Wochen wurde der Mechanismus ausgerollt |
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| Es basiert auf den Ideen von [[6to4]], benutzt jedoch keinen speziellen Adressbereich, sondern den IPv6-Adressbereich des Providers, so dass es zu keinen Erreichbarkeitsproblemen kommt, unter denen 6to4 bisweilen zu leiden hatte.
| | Der Provider, dessen Infrastruktur weiterhin auf IPv4 basierte, konnte so Zeit für eine wohlüberlegte Migration gewinnen |
| | * Möglichkeit für [[Internet Service Provider]], [[IPv6]]-fähige Anschlüsse bereitzustellen |
| | * ohne, dass die providerseitige Infrastruktur vollständig auf IPv6 umgestellt werden muss |
| | * Die Technologie wurde von Free in [[RFC/5969]] beschrieben |
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| 6rd wurde von Rémi Després Ende 2007/Anfang 2008 bei dem französischen ISP free entwickelt. spezifiziert. | | Im Unterschied zu 6to4 verwendet 6rd ein allgemeines Präfix des Providers |
| | * An dieses werden die IPv4-Adressen des Kunden, ebenfalls aus dem Adressbereich des Providers, angefügt |
| | * Benutzt also keinen speziellen Adressbereich, sondern den IPv6-Adressbereich des Providers |
| | ** Weniger Erreichbarkeitsprobleme, zu denen es bei 6to4 bisweilen kommen kann |
| | * Die Relay-Server werden vom Provider selbst betrieben |
| | ** weshalb sie als "vertrauenswürdig" gelten |
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| == Funktionsweise ==
| | Eine Aktualisierung der Software auf dem CPE der Kunden ist bei der Einführung von [[6rd]] erforderlich |
| Wie bei 6to4 wird die IPv6-Adresse algorithmisch aus der öffentlichen [[IPv4-Adresse]] des Anschlusses gebildet. Jedoch ist nicht festgelegt, welche Teile der IPv4-Adresse in welchen Bereich der IPv6-Adresse abgelegt wird. Die Provider können somit selbst ein für sie geeignetes Mapping einsetzen.
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| Üblicherweise bekommt ein Provider von seiner [[Regional Internet Registry|RIR]] ein /32-Netz aus dem IPv6-Adresspool zugewiesen. Das heißt, die obersten 32 Bit der IPv6-Adresse sind damit festgelegt. Nun können einfach die 32 Bit der öffentlichen IPv4-Adresse in die nachfolgenden 32 Bit der IPv6-Adresse abgebildet werden, so dass jedem Anschluss nun ein /64-Netz zugewiesen werden kann.
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| Allerdings ist es bei IPv6 üblich, an Endkunden größere Adressbereiche auszugeben, etwa /56 oder /52. Da nur große (multi-)nationale Provider einen größeren IPv6-Adressbereich als /32 zugewiesen bekommen, ist in der Regel ein Mapping nötig, das nur Teile der IPv4-Adresse in die IPv6-Adresse übernimmt, z. B. die unteren 24 Bit.
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| == Einsatz ==
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| 6rd ist bei einigen Providern im Einsatz, in Deutschland beispielsweise bei der [[Deutsche Glasfaser Holding|Deutschen Glasfaser]]
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| == Datenschutz ==
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| IP-Adressen gelten nach höchstrichterlicher Rechtsprechung als personenbezogene Daten, da mit ihnen ein Personenbezug (zumindest zum Anschlussinhaber) hergestellt werden kann. Bei der Verarbeitung<!-- bitte genauer! --> von IP-Adressen dürfen daher, nach Ansicht des [[Düsseldorfer Kreis]]es, nur gekürzte Adressen verwendet werden, d. h., dass beispielsweise das letzte Byte einer IPv4-Adresse ausgenullt wird, so dass kein Personenbezug mehr herstellbar ist, andere IP-adress-basierte Dienste, wie z. B. [[Geolokation]], aber weiterhin möglich bleiben.
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| Bei IPv6-Adressen wird ein Kürzen auf 40 Bit empfohlen. Es bleiben somit bei einem 32-Bit-Präfix des Providers maximal 8 Bit der IPv-4-Adresse des Anschlussinhabers übrig, womit kein Personenbezug mehr herstellbar ist.
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| {{IPv6-Übergangsmechanismen}}
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| '''6rd''' steht für ''IPv6 Rapid Deployment'' und ist eine Möglichkeit für einen [[Internet Service Provider]], seinen Kunden [[IPv6]]-fähige Anschlüsse zu bieten, ohne dass die providerseitige Infrastruktur vollständig auf IPv6 umgestellt werden muss.
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| Es basiert auf den Ideen von [[6to4]], benutzt jedoch keinen speziellen Adressbereich, sondern den IPv6-Adressbereich des Providers, so dass es zu keinen Erreichbarkeitsproblemen kommt, unter denen 6to4 bisweilen zu leiden hatte.
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| 6rd wurde von Rémi Després Ende 2007/Anfang 2008 bei dem französischen ISP free entwickelt. spezifiziert.
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| == Funktionsweise ==
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| Wie bei 6to4 wird die IPv6-Adresse algorithmisch aus der öffentlichen [[IPv4-Adresse]] des Anschlusses gebildet. Jedoch ist nicht festgelegt, welche Teile der IPv4-Adresse in welchen Bereich der IPv6-Adresse abgelegt wird. Die Provider können somit selbst ein für sie geeignetes Mapping einsetzen.
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| Üblicherweise bekommt ein Provider von seiner [[Regional Internet Registry|RIR]] ein /32-Netz aus dem IPv6-Adresspool zugewiesen. Das heißt, die obersten 32 Bit der IPv6-Adresse sind damit festgelegt. Nun können einfach die 32 Bit der öffentlichen IPv4-Adresse in die nachfolgenden 32 Bit der IPv6-Adresse abgebildet werden, so dass jedem Anschluss nun ein /64-Netz zugewiesen werden kann.
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| Allerdings ist es bei IPv6 üblich, an Endkunden größere Adressbereiche auszugeben, etwa /56 oder /52. Da nur große (multi-)nationale Provider einen größeren IPv6-Adressbereich als /32 zugewiesen bekommen, ist in der Regel ein Mapping nötig, das nur Teile der IPv4-Adresse in die IPv6-Adresse übernimmt, z. B. die unteren 24 Bit.
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| == Einsatz ==
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| 6rd ist bei einigen Providern im Einsatz, in Deutschland beispielsweise bei der [[Deutsche Glasfaser Holding|Deutschen Glasfaser]] | |
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| == Datenschutz ==
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| IP-Adressen gelten nach höchstrichterlicher Rechtsprechung als personenbezogene Daten, da mit ihnen ein Personenbezug (zumindest zum Anschlussinhaber) hergestellt werden kann. Bei der Verarbeitung<!-- bitte genauer! --> von IP-Adressen dürfen daher, nach Ansicht des [[Düsseldorfer Kreis]]es, nur gekürzte Adressen verwendet werden, d. h., dass beispielsweise das letzte Byte einer IPv4-Adresse ausgenullt wird, so dass kein Personenbezug mehr herstellbar ist, andere IP-adress-basierte Dienste, wie z. B. [[Geolokation]], aber weiterhin möglich bleiben.
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| Bei IPv6-Adressen wird ein Kürzen auf 40 Bit empfohlen. Es bleiben somit bei einem 32-Bit-Präfix des Providers maximal 8 Bit der IPv-4-Adresse des Anschlussinhabers übrig, womit kein Personenbezug mehr herstellbar ist.
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| <noinclude> | | <noinclude> |
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| == Anhang == | | == Anhang == |
| | === Dokumentation === |
| | ===== RFC ===== |
| | {| class="wikitable big options col1center col3center" |
| | |- |
| | ! RFC !! Titel !! Date !! Status |
| | |- |
| | | [https://www.rfc-editor.org/info/rfc5969 5969] || IPv6 Rapid Deployment on IPv4 Infrastructures (6rd) -- Protocol Specification || 2010 || [[Proposed Standard]] |
| | |} |
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| === Siehe auch === | | === Siehe auch === |
| | <div style="column-count:3"> |
| | <categorytree hideroot=on mode="pages">IPv6/Tunnel</categorytree> |
| | </div> |
| | ---- |
| {{Special:PrefixIndex/{{BASEPAGENAME}}/}} | | {{Special:PrefixIndex/{{BASEPAGENAME}}/}} |
| ==== Links ====
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| | === Links === |
| ==== Weblinks ==== | | ==== Weblinks ==== |
| # https://de.wikipedia.org/wiki/6rd | | # https://de.wikipedia.org/wiki/6rd |
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| [[Kategorie:IPv6/Übergangsmechanismus]] | | [[Kategorie:IPv6/Tunnel]] |
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| </noinclude> | | </noinclude> |