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Linux/RAID/Fehlerbehebung: Unterschied zwischen den Versionen

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Robertquies (Diskussion | Beiträge)
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===Festplattenausfall===
'''Linux/RAID/Fehlerbehebung'''
 
====Details ermitteln====
 
*Dieses Beispiel zeigt eine ausgefallene Platte in einem RAID 6.


== Beschreibung ==
== Datenträgerausfall ==
=== Details ermitteln ===
Ausgefallene Platte in einem RAID 6
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
  Personalities : [raid6] [raid5] [raid4] [raid1] [linear] [multipath] [raid0] [raid10]
  Personalities : [raid6] [raid5] [raid4] [raid1] [linear] [multipath] [raid0] [raid10]
  md2 : active raid6 sdj1[7] sdi1[6] sdh1[5] sdg1[4] sdd1[3] sda1[0] sdb1[1] sdc1[2]
  md2 : active raid6 sdj1[7] sdi1[6] sdh1[5] sdg1[4] sdd1[3] sda1[0] sdb1[1] sdc1[2]
      3418688000 blocks super 1.2 level 6, 512k chunk, algorithm 2 [9/8] [UUUUUUUU_]
3418688000 blocks super 1.2 level 6, 512k chunk, algorithm 2 [9/8] [UUUUUUUU_]


  unused devices: <none>
  unused devices: <none>
</syntaxhighlight>
In diesem Fall wurde das fehlerhafte Gerät bereits automatisch entfernt


*In diesem Fall wurde das fehlerhafte Gerät bereits automatisch entfernt.  
Genauere Details, u.a. den Namen des defekten Geräts, können mit mdadm ermittelt werden
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
sudo mdadm --detail /dev/md2
</syntaxhighlight>


*Genauere Details, u.a. den Namen des defekten Geräts kann mit mdadm ermittelt werden:
=== Datenträger wechseln ===
; Achtung
<blockquote>
Bei einem RAID 0 äußert sich der Ausfall einer Platte im Totalausfall des gesamten RAID- Verbunds. Das RAID 0 kann daher nicht mit den folgenden Anweisungen repariert werden, sondern muss neu aufgesetzt werden und die hoffentlich vorhandene Datensicherung eingespielt werden
</blockquote>


# mdadm --detail /dev/md2
Ist das defekte Gerät (hier im Beispiel /dev/sdk1) ermittelt, kann die entsprechende Datenträger ausgetauscht werden


====Festplatte wechseln====
Falls der Kernel das Gerät noch nicht aus dem Verbund entfernt hat (d.h. es wird beim Befehl mdadm --detail noch aufgeführt), muss es zunächst aus dem Verbund entfernt werden
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
sudo mdadm /dev/md2 --remove /dev/sdk1
</syntaxhighlight>


Achtung!
Nun kann die entsprechende Platte gewechselt werden
Bei einem RAID 0 äußert sich der Ausfall einer Platte im Totalausfall des gesamten RAID- Verbunds.
* Ist eine entsprechende Austauschplatte eingebaut, muss diese zunächst partitioniert werden
Das RAID 0 kann daher nicht mit den folgenden Anweisungen repariert werden, sondern muss neu aufgesetzt werden und die hoffentlich vorhandene Datensicherung eingespielt werden.
* Die neue Partition muss mindestens die gleiche Anzahl an Sektoren aufweisen, wie die bereits genutzten Partitionen


*Ist das defekte Gerät (hier im Beispiel /dev/sdk1) ermittelt, kann die entsprechende Festplatte ausgetauscht werden:
Von einer bestehenden Platte erhält man die Sektorenzahl der Partitionen (hier am Beispiel von /dev/sda) mittels
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
sudo parted /dev/sda u s print
</syntaxhighlight>


*Falls der Kernel das Gerät noch nicht aus dem Verbund entfernt hat (d.h. es wird beim Befehl mdadm --detail noch aufgeführt), muss es zunächst aus dem Verbund entfernt werden:
Ist die neue Platte entsprechend partitioniert, wird die neue Partition zum RAID-Verbund hinzugefügt (hier am Beispielaustausch von /dev/sdk1 in /dev/md2)
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
sudo mdadm /dev/md2 --add /dev/sdk1
</syntaxhighlight>


# mdadm /dev/md2 --remove /dev/sdk1
Im Hintergrund beginnt nun ein Rebuild, aus den noch vorhandenen Partitionen wird also der Inhalt für die neue Partition berechnet und geschrieben
* Je nach RAID-Level und Größe dauert ein Rebuild mehrere Stunden bis Tage
* Das System darf währenddessen neu gestartet oder heruntergefahren werden
* Ein Systemabsturz kann jedoch zu Datenverlust führen. Manchmal lässt sich der Vorgang beschleunigen


*Nun kann die entsprechende Platte gewechselt werden.
; Hinweis
<blockquote>
Wurden Partitionen einer Platte von verschiedenen RAIDs genutzt, dann kann es vorkommen, dass eine verwendete Datenträger teilweise defekt ist und sich z.&nbsp;B.&nbsp;die Partition von md0 im Status [U_] befindet, während alle anderen im Status [UU] sind
</blockquote>


*Ist eine entsprechende Austauschplatte eingebaut, muss diese zunächst partitioniert werden.
In diesem Fall müssen diese mit dem Befehl..
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
sudo mdadm /dev/mdX --fail /dev/sdXY
</syntaxhighlight>


*Die neue Partition muss mindestens die gleiche Anzahl an Sektoren aufweisen, wie die bereits genutzten Partitionen.  
...alle einzeln in den Modus [U_] versetzt werden


*Von einer bestehenden Platte erhält man die Sektorenzahl der Partitionen (hier am Beispiel von /dev/sda) mittels:
== Bootprobleme ==
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
GRUB 2: unknown Filesystem
</syntaxhighlight>


# parted /dev/sda u s print 
Falls das System nicht bootet, nachdem man es auf ein RAID 1 kopiert, die /etc/fstab angepasst, die grub.cfg und die mdadm.conf korrekt erscheinen sowie das initramfs aktualisiert wurde, kann es helfen, GRUB 2 erneut zu installieren
* Dabei muss auf die Art der Partitionstabelle geachtet werden
* Die obige Anleitung nutzt GPT-Partitionstabellen


== RAID startet nicht ==
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
mdadm: Cannot open /dev/sdXY: Device or resource busy
</syntaxhighlight>


*Ist die neue Platte entsprechend partitioniert, wird die neue Partition zum RAID-Verbund hinzugefügt (hier am Beispielaustausch von /dev/sdk1 in /dev/md2):
Falls beim Erstellen eines RAIDs diese Meldung erscheint und mit den Partitionen bereits einmal ein RAID erstellt wurde, muss zunächst der alte Verbund aufgelöst werden


  # mdadm /dev/md2 --add /dev/sdk1
== Fehler beim Update des Kernels nach Datenträgertausch ==
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
  Grub-Konfigurationsdatei wird generiert …
grub-probe: Warnung: Physischer Datenträger ''(null)'' konnte nicht gefunden werden
Einige Module könnten im Core-Abbild fehlen.
/usr/sbin/grub-probe: Warnung: Physischer Datenträger ''(null)'' konnte nicht gefunden werden. Einige Module könnten im Core-Abbild fehlen.
</syntaxhighlight>


Treten nach dem Tausch einer Datenträger diese Fehler auf muss die Device Map von Grub neu geschrieben werden


Dies geschieht mit
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
grub-mkdevicemap
</syntaxhighlight>


*Im Hintergrund beginnt nun ein Rebuild, aus den noch vorhandenen Partitionen wird also der Inhalt für die neue Partition berechnet und geschrieben.
Geht alles glatt, darf keine Ausgabe erscheinen. Anschließend noch einmal Grub aktualisieren
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
sudo update-grub
</syntaxhighlight>


*Je nach RAID-Level und Größe dauert ein Rebuild mehrere Stunden bis Tage.
Nun sollte der Fehler behoben sein und die Grubkonfiguration sich ohne Fehler aktualisieren


*Das System darf währenddessen neu gestartet oder heruntergefahren werden.  
== Probelm RAID 127 ==
; mdadm.conf anlegen
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
sudo mdadm --detail --scan >> /etc/mdadm/mdadm.conf
</syntaxhighlight>


*Ein Systemabsturz kann jedoch zu Datenverlust führen. Manchmal lässt sich der Vorgang beschleunigen.
; Ermitteln der UUID des Raid Arrays
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
sudo mdadm --detail /dev/md0
</syntaxhighlight>


; Anpassung der mdadm.conf
Die Option "name" aus der mdadm.conf entfernen
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
sudo vi /etc/mdadm/mdadm.conf
ARRAY /dev/md0 UUID=XXXXXXXX:XXXXXXXX:XXXXXXXX:XXXXXXXX
</syntaxhighlight>


Hinweis:
; Aktualisierung der initramfs
Wurden Partitionen einer Platte von verschiedenen RAIDs genutzt, dann kann es vorkommen, dass eine verwendete Festplatte teilweise defekt ist und sich z.B. die Partition von md0 im Status [U_] befindet, während alle anderen im Status [UU] sind.
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
sudo update-initramfs -u -k all
</syntaxhighlight>


*In diesem Fall müssen diese mit dem Befehl:
; System neu starten
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
sudo systemctl reboot
</syntaxhighlight>


== Datenträger-Reihenfolge ==
; RAID kann nicht gestartet werden


# mdadm /dev/mdX --fail /dev/sdXY
Änderung der Datenträger-Reihenfolge
* Austausch eines Controllers
* Umstecken der Kabel
* Anschließen eines USB-Sticks
* [...]


Auch dann nicht
* wenn in den Superblöcken der RAID-Laufwerke die richtigen Metadaten (unabhängig von den Buchstabenbezeichnungen) gespeichert sind


alle einzeln in den Modus [U_] versetzt werden.
; Falsche Angaben in der mdadm.conf
* Dieses Problem lässt sich nur dann beheben, wenn die falschen Angaben in der mdadm.conf korrigiert oder explizit übergangen werden


Damit die Konfiguration beim Booten verfügbar ist, muss schließlich noch die Initrd aktualisiert werden
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
sudo update-initramfs -u -k all
</syntaxhighlight>


=Bootprobleme=
<noinclude>


GRUB 2: unknown Filesystem
== Anhang ==
=== Siehe auch ===
{{Special:PrefixIndex/{{BASEPAGENAME}}/}}
=== Links ===
==== Weblinks ====
# https://wiki.ubuntuusers.de/Software-RAID


*Falls das System nicht bootet, nachdem man es auf ein RAID 1 kopiert, die /etc/fstab angepasst, die grub.cfg und die mdadm.conf korrekt erscheinen sowie das initramfs aktualisiert wurde, kann es helfen, GRUB 2 erneut zu installieren.
[[Kategorie:Linux/RAID]]
*Dabei muss auf die Art der Partitionstabelle geachtet werden.
*Die obige Anleitung nutzt GPT-Partitionstabellen.


[[Category:Linux:Storage]]
</noinclude>

Aktuelle Version vom 31. März 2025, 12:23 Uhr

Linux/RAID/Fehlerbehebung

Beschreibung

Datenträgerausfall

Details ermitteln

Ausgefallene Platte in einem RAID 6

 Personalities : [raid6] [raid5] [raid4] [raid1] [linear] [multipath] [raid0] [raid10]
 md2 : active raid6 sdj1[7] sdi1[6] sdh1[5] sdg1[4] sdd1[3] sda1[0] sdb1[1] sdc1[2]
 3418688000 blocks super 1.2 level 6, 512k chunk, algorithm 2 [9/8] [UUUUUUUU_]

 unused devices: <none>

In diesem Fall wurde das fehlerhafte Gerät bereits automatisch entfernt

Genauere Details, u.a. den Namen des defekten Geräts, können mit mdadm ermittelt werden

sudo mdadm --detail /dev/md2

Datenträger wechseln

Achtung

Bei einem RAID 0 äußert sich der Ausfall einer Platte im Totalausfall des gesamten RAID- Verbunds. Das RAID 0 kann daher nicht mit den folgenden Anweisungen repariert werden, sondern muss neu aufgesetzt werden und die hoffentlich vorhandene Datensicherung eingespielt werden

Ist das defekte Gerät (hier im Beispiel /dev/sdk1) ermittelt, kann die entsprechende Datenträger ausgetauscht werden

Falls der Kernel das Gerät noch nicht aus dem Verbund entfernt hat (d.h. es wird beim Befehl mdadm --detail noch aufgeführt), muss es zunächst aus dem Verbund entfernt werden

sudo mdadm /dev/md2 --remove /dev/sdk1

Nun kann die entsprechende Platte gewechselt werden

  • Ist eine entsprechende Austauschplatte eingebaut, muss diese zunächst partitioniert werden
  • Die neue Partition muss mindestens die gleiche Anzahl an Sektoren aufweisen, wie die bereits genutzten Partitionen

Von einer bestehenden Platte erhält man die Sektorenzahl der Partitionen (hier am Beispiel von /dev/sda) mittels

sudo parted /dev/sda u s print

Ist die neue Platte entsprechend partitioniert, wird die neue Partition zum RAID-Verbund hinzugefügt (hier am Beispielaustausch von /dev/sdk1 in /dev/md2)

sudo mdadm /dev/md2 --add /dev/sdk1

Im Hintergrund beginnt nun ein Rebuild, aus den noch vorhandenen Partitionen wird also der Inhalt für die neue Partition berechnet und geschrieben

  • Je nach RAID-Level und Größe dauert ein Rebuild mehrere Stunden bis Tage
  • Das System darf währenddessen neu gestartet oder heruntergefahren werden
  • Ein Systemabsturz kann jedoch zu Datenverlust führen. Manchmal lässt sich der Vorgang beschleunigen
Hinweis

Wurden Partitionen einer Platte von verschiedenen RAIDs genutzt, dann kann es vorkommen, dass eine verwendete Datenträger teilweise defekt ist und sich z. B. die Partition von md0 im Status [U_] befindet, während alle anderen im Status [UU] sind

In diesem Fall müssen diese mit dem Befehl..

sudo mdadm /dev/mdX --fail /dev/sdXY

...alle einzeln in den Modus [U_] versetzt werden

Bootprobleme

GRUB 2: unknown Filesystem

Falls das System nicht bootet, nachdem man es auf ein RAID 1 kopiert, die /etc/fstab angepasst, die grub.cfg und die mdadm.conf korrekt erscheinen sowie das initramfs aktualisiert wurde, kann es helfen, GRUB 2 erneut zu installieren

  • Dabei muss auf die Art der Partitionstabelle geachtet werden
  • Die obige Anleitung nutzt GPT-Partitionstabellen

RAID startet nicht

mdadm: Cannot open /dev/sdXY: Device or resource busy

Falls beim Erstellen eines RAIDs diese Meldung erscheint und mit den Partitionen bereits einmal ein RAID erstellt wurde, muss zunächst der alte Verbund aufgelöst werden

Fehler beim Update des Kernels nach Datenträgertausch

 Grub-Konfigurationsdatei wird generiert  grub-probe: Warnung: Physischer Datenträger ''(null)'' konnte nicht gefunden werden
 Einige Module könnten im Core-Abbild fehlen.
 /usr/sbin/grub-probe: Warnung: Physischer Datenträger ''(null)'' konnte nicht gefunden werden. Einige Module könnten im Core-Abbild fehlen.

Treten nach dem Tausch einer Datenträger diese Fehler auf muss die Device Map von Grub neu geschrieben werden

Dies geschieht mit

grub-mkdevicemap

Geht alles glatt, darf keine Ausgabe erscheinen. Anschließend noch einmal Grub aktualisieren

sudo update-grub

Nun sollte der Fehler behoben sein und die Grubkonfiguration sich ohne Fehler aktualisieren

Probelm RAID 127

mdadm.conf anlegen
sudo mdadm --detail --scan >> /etc/mdadm/mdadm.conf
Ermitteln der UUID des Raid Arrays
sudo mdadm --detail /dev/md0
Anpassung der mdadm.conf

Die Option "name" aus der mdadm.conf entfernen

sudo vi /etc/mdadm/mdadm.conf
 ARRAY /dev/md0 UUID=XXXXXXXX:XXXXXXXX:XXXXXXXX:XXXXXXXX
Aktualisierung der initramfs
sudo update-initramfs -u -k all
System neu starten
sudo systemctl reboot

Datenträger-Reihenfolge

RAID kann nicht gestartet werden

Änderung der Datenträger-Reihenfolge

  • Austausch eines Controllers
  • Umstecken der Kabel
  • Anschließen eines USB-Sticks
  • [...]

Auch dann nicht

  • wenn in den Superblöcken der RAID-Laufwerke die richtigen Metadaten (unabhängig von den Buchstabenbezeichnungen) gespeichert sind
Falsche Angaben in der mdadm.conf
  • Dieses Problem lässt sich nur dann beheben, wenn die falschen Angaben in der mdadm.conf korrigiert oder explizit übergangen werden

Damit die Konfiguration beim Booten verfügbar ist, muss schließlich noch die Initrd aktualisiert werden

sudo update-initramfs -u -k all


Anhang

Siehe auch

Links

Weblinks

  1. https://wiki.ubuntuusers.de/Software-RAID