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Bash/Kontrollstrukturen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Bash/Kontrollstrukturen''' - Ablauf eines Linux-Shell-Skripts steuern
'''Bash/Kontrollstrukturen''' - Verzweigungen, Schleifen, Fallunterscheidungen


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
Bedingte Verzweigungen, Schleifen, Fallunterscheidungen
Ablauf eines Linux-Shell-Skripts steuern


== Bedingungen ==
== Bedingungen ==
Zeile 12: Zeile 12:
* Jedes Kommando liefert einen Errorcode zurück, der bei erfolgreicher Ausführung gleich Null (true) und bei einem Fehler oder Abbruch ungleich Null (false) ist
* Jedes Kommando liefert einen Errorcode zurück, der bei erfolgreicher Ausführung gleich Null (true) und bei einem Fehler oder Abbruch ungleich Null (false) ist


Zum Testen einer Bedingung dient die if-Anweisung
; Testen einer Bedingung mit der if-Anweisung
* Jede Anweisung muss entweder in einer eigenen Zeile stehen oder durch einen Strichpunkt von den anderen Anweisungen getrennt werden
Jede Anweisung muss entweder in einer eigenen Zeile stehen oder durch einen Strichpunkt von den anderen Anweisungen getrennt werden
* Trotzdem verhält sich eine bedingte Anweisung - oder die Schleifenkonstrukte, die weiter unten behandelt werden - wie eine einzige Anweisung
* Trotzdem verhält sich eine bedingte Anweisung - oder die Schleifenkonstrukte, die weiter unten behandelt werden - wie eine einzige Anweisung
* Somit ergibt sich eine starke Ähnlichkeit mit der Blockstruktur von C oder Pascal
* Man kann dies ausprobieren, indem man eine if- oder while-Anweisung interaktiv eingibt. Solange nicht 'fi' bzw. 'done' eingetippt wurde, erhält man den PS2-Prompt ('>')
* Man kann dies ausprobieren, indem man eine if- oder while-Anweisung interaktiv eingibt. Solange nicht 'fi' bzw. 'done' eingetippt wurde, erhält man den PS2-Prompt ('>')


Zeile 21: Zeile 20:


; Syntax
; Syntax
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
if Bedingung1
if Bedingung1
then Befehle1
then Befehle1
Zeile 31: Zeile 30:
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


* Wenn die Bedingung1 erfüllt ist, werden die Befehle1 ausgeführt; andernfalls, wenn die Bedingung2 erfüllt ist, werden die Befehle2 ausgeführt. Trifft keine Bedingung zu, sollen die Befehle3 ausgeführt werden
* Wenn die Bedingung1 erfüllt ist, werden die Befehle1 ausgeführt
* Bedingungen werden normalerweise mit dem Befehl test formuliert. Es kann aber auch der Rückgabewert jedes anderen Kommandos ausgewertet werden. Für Bedingungen, die auf jeden Fall zutreffen sollen steht der Null-Befehl (:) zur Verfügung
** andernfalls, wenn die Bedingung2 erfüllt ist, werden die Befehle2 ausgeführt
* Trifft keine Bedingung zu, sollen die Befehle3 ausgeführt werden
* Bedingungen werden normalerweise mit dem Befehl test formuliert
* Es kann aber auch der Rückgabewert jedes anderen Kommandos ausgewertet werden
* Für Bedingungen, die auf jeden Fall zutreffen sollen steht der Null-Befehl (:) zur Verfügung


; Beispiele
; Beispiele
Man achte auf die Positionierung der Semikoli
Man achte auf die Positionierung der Semikoli
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
#!/bin/sh
#!/bin/sh
# Füge eine 0 vor Zahlen kleiner 10 ein
# Füge eine 0 vor Zahlen kleiner 10 ein
Zeile 45: Zeile 48:
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
#!/bin/bash
#!/bin/bash
# Erstelle ein Verzeichnis, wenn es noch nicht existiert
# Erstelle ein Verzeichnis, wenn es noch nicht existiert
Zeile 53: Zeile 56:
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


=== einseitiges if ===
==== einseitiges if ====
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
if kommandoliste
if kommandoliste
then
then
Zeile 61: Zeile 64:
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


 
==== zweiseitiges if ====
=== zweiseitiges if ===
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
if kommandoliste
if kommandoliste
then
then
Zeile 72: Zeile 74:
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


=== Mehrstufiges if ===
==== Mehrstufiges if ====
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
if kommandoliste1
if kommandoliste1
then
then
Zeile 87: Zeile 89:
=== Beispiele ===
=== Beispiele ===
Es soll eine Meldung ausgegeben werden, falls mehr als 5 Benutzer eingeloggt sind
Es soll eine Meldung ausgegeben werden, falls mehr als 5 Benutzer eingeloggt sind
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line="" copy="">
USERS=`who | wc -l` # Zeilen der who-Ausgabe zählen
USERS=`who | wc -l` # Zeilen der who-Ausgabe zählen
if testUSERS -gt 5
if test USERS -gt 5
then
then
echo "Mehr als 5 Benutzer am Geraet"
echo "Mehr als 5 Benutzer am Geraet"
Zeile 96: Zeile 98:


Kürzere Variante
Kürzere Variante
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
if [(who | wc -l) -gt 5 ] ; then
if [(who | wc -l) -gt 5 ] ; then
echo "Mehr als 5 Benutzer am Geraet"
echo "Mehr als 5 Benutzer am Geraet"
Zeile 105: Zeile 107:


Ein weiteres Beispiel zeigt eine Fehlerprüfung
Ein weiteres Beispiel zeigt eine Fehlerprüfung
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line="" copy="">
if test# -eq 0
if test # -eq 0
then
then
echo "usage: sortiere filename" >&2
echo "usage: sortiere filename" >&2
Zeile 115: Zeile 117:


; Beispiel
; Beispiel
zeigt eine mehr oder weniger intelligente Anzeige für Dateien und Verzeichnisse. 'show' zeigt bei Dateien den Inhalt mit 'less' an und Verzeichnisse werden mit 'ls' präsentiert
Zeigt eine mehr oder weniger intelligente Anzeige für Dateien und Verzeichnisse.  
 
'show' zeigt bei Dateien den Inhalt mit 'less' an und Verzeichnisse werden mit 'ls' präsentiert
* Fehlt der Parameter, wird interaktiv nachgefragt
* Fehlt der Parameter, wird interaktiv nachgefragt
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line="" copy="">
if [# -eq 0 ] # falls keine Angabe
if [# -eq 0 ] # falls keine Angabe
then # interaktiv erfragen
then # interaktiv erfragen
Zeile 125: Zeile 129:
DATEI=$1
DATEI=$1
fi
fi
if [ -fDATEI ] # wenn normale Datei
if [ -f DATEI ] # wenn normale Datei
then # dann ausgeben
then # dann ausgeben
lessDATEI
lessDATEI
elif [ -dDATEI ] # wenn aber Verzeichnis
elif [ -d DATEI ] # wenn aber Verzeichnis
then # dann Dateien zeigen
then # dann Dateien zeigen
ls -CFDATEI
ls -CF DATEI
else # sonst Fehlermeldung
else # sonst Fehlermeldung
echo "cannot showDATEI"
echo "cannot showDATEI"
Zeile 138: Zeile 142:
; Beispiel
; Beispiel
Hängt eine Datei an eine andere Datei an; vorher erfolgt eine Prüfung der Zugriffsberechtigungen
Hängt eine Datei an eine andere Datei an; vorher erfolgt eine Prüfung der Zugriffsberechtigungen
append Datei1 Datei2
append Datei1 Datei2


<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line="" copy="">
if [ -r1 -a -w2 ]
if [ -r $1 -a -w $2 ]
then
then
cat1 >>2
cat $1 >> $2
else
else
echo "cannot append"
echo "cannot append"
Zeile 152: Zeile 157:


; Beispiel
; Beispiel
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line="" copy="">
if [ ! -n1 ] ; then
if [ ! -n $1 ] ; then
echo "Kein Parameter"
echo "Kein Parameter"
fi
fi
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


Ist1 wirklich nicht angegeben, wird das Kommando reduziert zu
Ist 1 wirklich nicht angegeben, wird das Kommando reduziert zu
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
if [ ! -n ] ; then ...
if [ ! -n ] ; then ...
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


Es ist also unvollständig und es erfolgt eine Fehlermeldung. Dagegen liefert
Es ist also unvollständig und es erfolgt eine Fehlermeldung. Dagegen liefert
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
if [ ! -n "$1" ] ; then
if [ ! -n "$1" ] ; then
echo "Kein Parameter"
echo "Kein Parameter"
Zeile 171: Zeile 176:


bei fehlendem Parameter den korrekten Befehl
bei fehlendem Parameter den korrekten Befehl
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
if [ ! -n "" ]
if [ ! -n "" ]
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>
Zeile 178: Zeile 183:


; Weiteres Beispiel
; Weiteres Beispiel
Es kommt ab und zu vor, dass eine Userid wechselt oder dass die Gruppenzugehörigkeit von Dateien geändert werden muss. In solchen fällen helfen die beiden folgenden Skripts
Es kommt vor, dass eine Userid wechselt oder die Gruppenzugehörigkeit von Dateien geändert werden muss. In solchen Fällen helfen die beiden folgenden Skripte
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line="" copy="">#!/bin/sh
#!/bin/sh
# Change user-id
# Change user-id
#
#
Zeile 195: Zeile 199:
exit
exit
fi
fi
find / -group1 -exec chgrp2 {} ";"
find / -group1 -exec chgrp2 {} ";"</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


== Fallunterscheidung ==
== Fallunterscheidung ==
Zeile 220: Zeile 223:


; Beispiele
; Beispiele
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
#!/bin/sh
#!/bin/sh
# Mit dem ersten Argument in der Befehlszeile
# Mit dem ersten Argument in der Befehlszeile
# wird die entsprechende Aktion festgelegt
# wird die entsprechende Aktion festgelegt


case1 in # nimmt das erste Argument
case 1 in # nimmt das erste Argument
Ja|Nein) response=1;;
Ja|Nein) response=1;;
*) echo "Unbekannte Option"; exit 1;;
*) echo "Unbekannte Option"; exit 1;;
Zeile 231: Zeile 234:
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
#!/bin/sh
#!/bin/sh
# Lies die Zeilen von der Standardeingabe, bis eine
# Lies die Zeilen von der Standardeingabe, bis eine
Zeile 250: Zeile 253:
Diese Anweisung erlaubt eine Mehrfachauswahl. Sie wird auch gerne deshalb verwendet, weil sie Muster mit Jokerzeichen und mehrere Muster für eine Auswahl erlauben
Diese Anweisung erlaubt eine Mehrfachauswahl. Sie wird auch gerne deshalb verwendet, weil sie Muster mit Jokerzeichen und mehrere Muster für eine Auswahl erlauben
case selector in
case selector in
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line>
Muster-1) Kommandofolge 1 ;;
Muster-1) Kommandofolge 1 ;;
Muster-2) Kommandofolge 2 ;;
Muster-2) Kommandofolge 2 ;;
Zeile 263: Zeile 266:
* Vor der Klammer können mehrere Muster, getrennt durch <tt>| </tt>stehen
* Vor der Klammer können mehrere Muster, getrennt durch <tt>| </tt>stehen


'''Das Zeichen <tt>| </tt>bildet eine Oder-Bedingung:'''
; Das Zeichen <tt>| </tt>bildet eine Oder-Bedingung
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
case selector in
case selector in
Muster1) Kommandofolge1 ;;
Muster1) Kommandofolge1 ;;
Zeile 274: Zeile 277:
; Beispiel 1
; Beispiel 1
Automatische Bearbeitung von Quell- und Objekt-Dateien. Der Aufruf erfolgt mit 'compile Datei'
Automatische Bearbeitung von Quell- und Objekt-Dateien. Der Aufruf erfolgt mit 'compile Datei'
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
case1 in
case1 in
*.s) as1 ;; # Assembler aufrufen
*.s) as1 ;; # Assembler aufrufen
Zeile 285: Zeile 288:
; Beispiel 2
; Beispiel 2
Menü mit interaktiver Eingabe
Menü mit interaktiver Eingabe
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line="" copy="">
while : # Endlosschleife
while : # Endlosschleife
do
do
Zeile 298: Zeile 301:
echo "Eingabe: \c" # kein Zeilenvorschub
echo "Eingabe: \c" # kein Zeilenvorschub
read ANTW
read ANTW
caseANTW in
case ANTW in
0) kill -9 0 ;; # und tschuess
0) kill -9 0 ;; # und tschuess
1) date ;;
1) date ;;
Zeile 311: Zeile 314:
== Schleifen ==
== Schleifen ==
; for-Anweisung
; for-Anweisung
* Diese Schleifenanweisung hat zwei Ausprägungen, mit einer Liste der zu bearbeitenden Elemente oder mit den Kommandozeilenparametern
Diese Schleifenanweisung hat zwei Ausprägungen
* Dieses Konstrukt ähnelt nur auf den ersten Blick seinen Pendants aus anderen Programmiersprachen
* mit einer Liste der zu bearbeitenden Elemente
* mit den Kommandozeilenparametern
 
Dieses Konstrukt ähnelt nur auf den ersten Blick seinen Pendants aus anderen Programmiersprachen
* In anderen Sprachen wird die for-Schleife meistens dazu benutzt, eine Zählvariable über einen bestimmten Wertebereich iterieren zu lassen (for i = 1 to 100...next)
* In anderen Sprachen wird die for-Schleife meistens dazu benutzt, eine Zählvariable über einen bestimmten Wertebereich iterieren zu lassen (for i = 1 to 100...next)
* In der Shell dagegen wird die Laufvariable nicht mit aufeinander folgenden Zahlen belegt, sondern mit einzelnen Werten aus einer anzugebenden Liste
* In der Shell dagegen wird die Laufvariable nicht mit aufeinander folgenden Zahlen belegt, sondern mit einzelnen Werten aus einer anzugebenden Liste
Zeile 318: Zeile 324:


Die Syntax der for-Schleife lautet wie folgt
Die Syntax der for-Schleife lautet wie folgt
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
for x [ in Liste ]
for x [ in Liste ]
do
do
Zeile 332: Zeile 338:


=== for-Schleife mit Liste ===
=== for-Schleife mit Liste ===
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
for selector in liste
for selector in liste
do
do
Zeile 342: Zeile 348:


; Beispiele
; Beispiele
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line="" copy="">
for X in hans heinz karl luise do echoX done
for X in hans heinz karl luise do echo X done
</syntaxhighlight>


Ausgabe
Ausgabe
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line>
hans
hans
heinz
heinz
Zeile 353: Zeile 360:
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line="" copy="">
for FILE in *.txt # drucke alle Textdateien
for FILE in *.txt # drucke alle Textdateien
do # im aktuellen Verzeichnis
do # im aktuellen Verzeichnis
lprFILE
lpr FILE
done
done
for XX inVAR # geht auch mit
for XX in VAR # geht auch mit
do
do
echoXX
echo XX
done
done
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


Durchsuche Kapitel zur Erstellung einer Wortliste (wie fgrep -f)
Durchsuche Kapitel zur Erstellung einer Wortliste (wie fgrep -f)
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line="" copy="">
for item in(cat program_list) # cat: Datei ausgeben
for item in (cat program_list) # cat: Datei ausgeben
do
do
echo "Pruefung der Kapitel auf"
echo "Pruefung der Kapitel auf"
Zeile 373: Zeile 380:
done
done
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


=== for-Schleife mit Parametern ===
=== for-Schleife mit Parametern ===
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
for selector
for selector
do
do
Zeile 387: Zeile 393:
; Beispiel
; Beispiel
Die Prozedur 'makebak' erzeugt für die in der Parameterliste angegebenen Dateien eine .bak-Datei
Die Prozedur 'makebak' erzeugt für die in der Parameterliste angegebenen Dateien eine .bak-Datei
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
for FF
for FF
do
do
Zeile 411: Zeile 417:
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


== while ==
=== while ===
Die while-Schleife ist wieder ein Konstrukt, das einem aus vielen anderen Sprachen bekannt ist
Die while-Schleife ist wieder ein Konstrukt, das einem aus vielen anderen Sprachen bekannt ist


Die kopfgesteuerte Schleife. Die Syntax der while-Schleife lautet wie folgt
Die kopfgesteuerte Schleife. Die Syntax der while-Schleife lautet wie folgt
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
 
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
while Bedingung
while Bedingung
do
do
Zeile 430: Zeile 437:


; Beispiele
; Beispiele
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line="" copy="">


#!/bin/sh
#!/bin/sh
Zeile 437: Zeile 444:
while [ -n "$1"]; do
while [ -n "$1"]; do


echo1
echo 1
shift # mit shift werden die Parameter nach
shift # mit shift werden die Parameter nach
# Links geshiftet (aus2 wird1)
# Links geshiftet (aus2 wird1)
Zeile 448: Zeile 455:


Da das mit der for-Schleife der Shell nicht geht, ersetzt man die Funktion durch geschickte Anwendung der while-Schleife
Da das mit der for-Schleife der Shell nicht geht, ersetzt man die Funktion durch geschickte Anwendung der while-Schleife
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line="" copy="">
#!/bin/sh
#!/bin/sh
# Ausgabe der Zahlen von 1 bis 100
# Ausgabe der Zahlen von 1 bis 100
i=1
i=1
while [i -le 100 ]
while [ i -le 100 ]
do
do
echoi
echoi
Zeile 458: Zeile 465:
done
done
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


; Weitere Beispiele
; Weitere Beispiele
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
#!/bin/sh
#!/bin/sh


Zeile 474: Zeile 480:
; Ergebniswert eines Kommandos
; Ergebniswert eines Kommandos
Als Bedingung kann nicht nur eine "klassische" Bedingung (<tt>test</tt> oder <tt>[ ]</tt>) sondern auch der Ergebniswert eines Kommandos oder einer Kommandofolge verwendet werden
Als Bedingung kann nicht nur eine "klassische" Bedingung (<tt>test</tt> oder <tt>[ ]</tt>) sondern auch der Ergebniswert eines Kommandos oder einer Kommandofolge verwendet werden
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
 
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line="" copy="">
while Bedingung
while Bedingung
do
do
Kommandofolge
Kommandofolge
done
done</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


Solange der Bedingungsausdruck den Wert 'true' liefert, wird die Schleife ausgeführt
Solange der Bedingungsausdruck den Wert 'true' liefert, wird die Schleife ausgeführt


; Warten auf eine Datei (beispielsweise vom Hintergrundprozess)
; Warten auf eine Datei (beispielsweise vom Hintergrundprozess)
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
while [ ! -f foo ]
while [ ! -f foo ]
do
do
Zeile 501: Zeile 507:


; Umbenennen von Dateien durch Anhängen eines Suffix
; Umbenennen von Dateien durch Anhängen eines Suffix
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
</syntaxhighlight>
 
# Aufruf change suffix datei(en)
# Aufruf change suffix datei(en)
if [# -lt 2 ] ; then
if [# -lt 2 ] ; then
Zeile 516: Zeile 520:
done
done
fi
fi
</syntaxhighlight>


; Umbenennen von Dateien durch Anhängen eines Suffix Variante 2 mit for
; Umbenennen von Dateien durch Anhängen eines Suffix Variante 2 mit for
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
# Aufruf change suffix datei(en)
# Aufruf change suffix datei(en)
if [# -lt 2 ] ; then
if [# -lt 2 ] ; then
Zeile 533: Zeile 538:
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


== until ==
=== until ===
Diese Anweisung ist identisch zu einer <tt>while</tt>-Schleife mit negierter Bedingung
Diese Anweisung ist identisch zu einer <tt>while</tt>-Schleife mit negierter Bedingung


Als Bedingung kann nicht nur eine "klassische" Bedingung (<tt>test</tt> oder <tt>[ ]</tt>) sondern auch der Ergebniswert eines Kommandos oder einer Kommandofolge verwendet werden
Als Bedingung kann nicht nur eine "klassische" Bedingung (<tt>test</tt> oder <tt>[ ]</tt>) sondern auch der Ergebniswert eines Kommandos oder einer Kommandofolge verwendet werden
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
until Bedingung
until Bedingung
do
do
Zeile 547: Zeile 552:


; Beispiel
; Beispiel
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
# warten auf Datei foo
# warten auf Datei foo
until [ -f foo ]
until [ -f foo ]
Zeile 556: Zeile 561:


; Warten auf einen Benutzer
; Warten auf einen Benutzer
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
# warten, bis sich der Benutzer hans eingeloggt hat
# warten, bis sich der Benutzer hans eingeloggt hat
TT=`who | grep -c "hans"`
TT=`who | grep -c "hans"`
Zeile 578: Zeile 583:
; Beispiel
; Beispiel
Hier wird die Bedingung nicht per test, sondern mit dem Rückgabewert des Programms grep formuliert
Hier wird die Bedingung nicht per test, sondern mit dem Rückgabewert des Programms grep formuliert
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line copy>
#!/bin/sh
#!/bin/sh
# Warten, bis sich der Administrator einloggt
# Warten, bis sich der Administrator einloggt
Zeile 591: Zeile 596:


[[Kategorie:Bash/Scripting]]
[[Kategorie:Bash/Scripting]]
= TMP =
=== Bedingte Ausführung  ===
Die auch als '''Flusskontrolle '''bekannten Mechanismen ermöglichen eine kontrollierte Beeinflussung des Programmablaufs. Die Bash stellt die '''if...fi '''und '''case...esac '''-Konstrukte zur Verfügung.
Erstere Form wird meist zur Unterscheidung einiger weniger Fälle (meist 2) verwendet. Die Syntax lautet:
'''if '''Liste von Kommandos; '''then'''
    Liste von Kommandos
'''[elif''' Liste von Kommandos; '''then'''
    Liste von Kommandos]
'''[else'''
    Liste von Kommandos]
'''fi'''
Von den angegebenen Zweigen werden die Kommandos höchstens eines Zweiges ausgeführt. Entweder die des ersten Zweiges, dessen Bedingung erfüllt ist oder der optionale "else"-Zweig, falls keine Bedingung erfüllt wurde.
Die Bedingung selbst ist der Rückgabewert der Liste der Kommandos (meist also der Rückgabewert des letzten Kommandos der Liste).
Das "case"-Konstrukt wird bei einer höheren Anzahl an Auswahlkriterien bevorzugt. Prinzipiell kann mittels "case" jede "if"-Bedingung abgebildet werden.
Ein wesentlicher Unterschied ist die mögliche Abarbeitung mehrerer Fälle, da alle Anweisungen ab der ersten zutreffenden Bedingung bis zu einem expliziten Verlassen des Konstrukts ausgeführt werden (d.h. ist eine Bedingung erfüllt, werden die nachfolgenden ignoriert).
'''case''' Bedingung '''in'''
    Muster [ | Muster ])
      Liste von Kommandos
      [;;]
  [Muster [ | Muster ])
      Liste von Kommandos
      [;;]]
'''esac'''
Die Bedingung muss ein Token sein. Die Muster unterliegen denselben Expansionen wie Pfadnamen und dürfen somit Metazeichen enthalten.
Stimmt ein Muster mit der Bedingung überein, werden alle nachfolgenden Kommandos bis zum Verlassen des Konstrukts mittels ";;" oder bis zum abschließenden "esac" ausgeführt.
Der typische Anwendungsbereich für "if"- und "case"-Konstrukte ist die Shellprogrammierung und in diesem Zusammenhang werden Ihnen noch genügend Beispiele zur Benutzung begegnen.
'''if test $(id | awk -F'[=(]' '{print $2}';) -eq "0"; then echo Superuser; else echo Normaler User; fi'''
Normaler User
'''su -'''
Password:
[mailto:root@lincln01 root@][mailto:root@lincln01 lincln01]> '''if test $(id | awk -F'[=(]' '{print $2}';) -eq "0"; then echo Superuser; else echo Normaler User; fi'''
Superuser
Das (zugegeben... etwas konstruierte) Beispiel entscheidet, ob der aufrufende Benutzer als Root oder als "normaler" Nutzer arbeitet.
Die Verwendung des builtin-Kommandos '''test '''ist typisch für Bedingungen.
[[Kategorie:Bash]]

Aktuelle Version vom 11. Oktober 2025, 13:27 Uhr

Bash/Kontrollstrukturen - Verzweigungen, Schleifen, Fallunterscheidungen

Beschreibung

Ablauf eines Linux-Shell-Skripts steuern

Bedingungen

Bedingungen testen

siehe test

if - then - else

Als Bedingung kann nicht nur der test-Befehl, sondern eine beliebige Folge von Kommandos verwendet werden

  • Jedes Kommando liefert einen Errorcode zurück, der bei erfolgreicher Ausführung gleich Null (true) und bei einem Fehler oder Abbruch ungleich Null (false) ist
Testen einer Bedingung mit der if-Anweisung

Jede Anweisung muss entweder in einer eigenen Zeile stehen oder durch einen Strichpunkt von den anderen Anweisungen getrennt werden

  • Trotzdem verhält sich eine bedingte Anweisung - oder die Schleifenkonstrukte, die weiter unten behandelt werden - wie eine einzige Anweisung
  • Man kann dies ausprobieren, indem man eine if- oder while-Anweisung interaktiv eingibt. Solange nicht 'fi' bzw. 'done' eingetippt wurde, erhält man den PS2-Prompt ('>')

Die if-Anweisung in der Shell-Programmierung macht das gleiche wie in allen anderen Programmiersprachen, sie testet eine Bedingung auf Wahrheit und macht davon den weiteren Ablauf des Programms abhängig

Syntax
if Bedingung1
then Befehle1
[ elif Bedingung2
then Befehle2 ]
..
[ else Befehle3 ]
fi
  • Wenn die Bedingung1 erfüllt ist, werden die Befehle1 ausgeführt
    • andernfalls, wenn die Bedingung2 erfüllt ist, werden die Befehle2 ausgeführt
  • Trifft keine Bedingung zu, sollen die Befehle3 ausgeführt werden
  • Bedingungen werden normalerweise mit dem Befehl test formuliert
  • Es kann aber auch der Rückgabewert jedes anderen Kommandos ausgewertet werden
  • Für Bedingungen, die auf jeden Fall zutreffen sollen steht der Null-Befehl (:) zur Verfügung
Beispiele

Man achte auf die Positionierung der Semikoli

#!/bin/sh
# Füge eine 0 vor Zahlen kleiner 10 ein

counter=0
if [counter -lt 10 ]; then
number=0$counter; else number=$counter; fi
#!/bin/bash
# Erstelle ein Verzeichnis, wenn es noch nicht existiert
dir=daten
if [ ! -edir ]; then
mkdirdir; fi # mkdir: Verzeichnis erstellen

einseitiges if

if kommandoliste
then
kommandos
fi

zweiseitiges if

if kommandoliste
then
kommandos
else
kommandos
fi

Mehrstufiges if

if kommandoliste1
then
kommandos
elif kommandoliste2
then
kommandos
elif ..
..
fi

Beispiele

Es soll eine Meldung ausgegeben werden, falls mehr als 5 Benutzer eingeloggt sind

USERS=`who | wc -l` # Zeilen der who-Ausgabe zählen
if test USERS -gt 5
then
echo "Mehr als 5 Benutzer am Geraet"
fi

Kürzere Variante

if [(who | wc -l) -gt 5 ] ; then
echo "Mehr als 5 Benutzer am Geraet"
fi

Man sollte bei der Entwicklung von Skripts aber ruhig mit der Langfassung beginnen und sich erst der Kurzfassung zuwenden, wenn man mehr Übung hat und die Langfassungen auf Anhieb funktionieren

Ein weiteres Beispiel zeigt eine Fehlerprüfung

if test # -eq 0
then
echo "usage: sortiere filename" >&2
else
sort +1 -21 | lp
fi
Beispiel

Zeigt eine mehr oder weniger intelligente Anzeige für Dateien und Verzeichnisse.

'show' zeigt bei Dateien den Inhalt mit 'less' an und Verzeichnisse werden mit 'ls' präsentiert

  • Fehlt der Parameter, wird interaktiv nachgefragt
if [# -eq 0 ] # falls keine Angabe
then # interaktiv erfragen
echo -n "Bitte Namen eingeben: "
read DATEI
else
DATEI=$1
fi
if [ -f DATEI ] # wenn normale Datei
then # dann ausgeben
lessDATEI
elif [ -d DATEI ] # wenn aber Verzeichnis
then # dann Dateien zeigen
ls -CF DATEI
else # sonst Fehlermeldung
echo "cannot showDATEI"
fi
Beispiel

Hängt eine Datei an eine andere Datei an; vorher erfolgt eine Prüfung der Zugriffsberechtigungen

append Datei1 Datei2

if [ -r $1 -a -w $2 ]
then
cat $1 >> $2
else
echo "cannot append"
fi

Beim Vergleich von Zeichenketten sollten möglichst die Anführungszeichen (" ... ") verwendet werden, da sonst bei der Ersetzung durch die Shell unvollständige Test-Kommandos entstehen können

Beispiel
if [ ! -n $1 ] ; then
echo "Kein Parameter"
fi

Ist 1 wirklich nicht angegeben, wird das Kommando reduziert zu

if [ ! -n ] ; then ...

Es ist also unvollständig und es erfolgt eine Fehlermeldung. Dagegen liefert

if [ ! -n "$1" ] ; then
echo "Kein Parameter"
fi

bei fehlendem Parameter den korrekten Befehl

if [ ! -n "" ]

Bei fehlenden Anführungszeichen werden auch führende Leerzeichen der Variablenwerte oder Parameter eliminiert

Weiteres Beispiel

Es kommt vor, dass eine Userid wechselt oder die Gruppenzugehörigkeit von Dateien geändert werden muss. In solchen Fällen helfen die beiden folgenden Skripte

#!/bin/sh
# Change user-id
#
if [# -ne 2 ] ; then
echo "usage `basename0` <old id> <new id>"
exit
fi
find ~ -user1 -exec chown2 {} ";"
#!/bin/sh
# Change group-id
#
if [# -ne 2 ] ; then
echo "usage `basename0` <old id> <new id>"
exit
fi
find / -group1 -exec chgrp2 {} ";"

Fallunterscheidung

case

Auch die case-Anweisung ist vergleichbar in vielen anderen Sprachen vorhanden

  • Sie dient, ähnlich wie die if-Anweisung, zur Fallunterscheidung. Allerdings wird hier nicht nur zwischen zwei Fällen unterschieden (Entweder / Oder), sondern es sind mehrere Fälle möglich
  • Man kann die case-Anweisung auch durch eine geschachtelte if-Anweisung völlig umgehen, allerdings ist sie ein elegantes Mittel um den Code lesbar zu halten

Die Syntax der case-Anweisung lautet wie folgt

case Wert in
Muster1) Befehle1;;
Muster2) Befehle2;;
..
esac

Wenn der Wert mit dem Muster1 übereinstimmt, wird die entsprechende Befehlsgruppe (Befehle1) ausgeführt, bei Übereinstimmung mit Muster2 werden die Kommandos der zweiten Befehlsgruppe (Befehle2) ausgeführt, und weitere

  • Der letzte Befehl in jeder Gruppe muss mit ;; gekennzeichnet werden
  • Das bedeutet für die Shell soviel wie springe zum nächsten esac, so dass die anderen Bedingungen nicht mehr überprüft werden
  • In den Mustern sind die gleichen Meta-Zeichen erlaubt wie bei der Auswahl von Dateinamen
  • Wenn in einer Zeile mehrere Muster angegeben werden sollen, müssen sie durch ein Pipezeichen (|, logisches ODER) getrennt werden
Beispiele
#!/bin/sh
# Mit dem ersten Argument in der Befehlszeile
# wird die entsprechende Aktion festgelegt

case 1 in # nimmt das erste Argument
Ja|Nein) response=1;;
*) echo "Unbekannte Option"; exit 1;;
esac
#!/bin/sh
# Lies die Zeilen von der Standardeingabe, bis eine
# Zeile mit einem einzelnen Punkt eingegeben wird
while : # Null-Befehl
do
echo -e "Zum Beenden . eingeben ==> \c"
read line # read: Zeile von StdIn einlesen
case "$line" in
.) echo "Ausgefuehrt"
break;;
*) echo "$line" >>./message ;;
esac
done
case-Anweisung

Diese Anweisung erlaubt eine Mehrfachauswahl. Sie wird auch gerne deshalb verwendet, weil sie Muster mit Jokerzeichen und mehrere Muster für eine Auswahl erlauben case selector in

Muster-1) Kommandofolge 1 ;;
Muster-2) Kommandofolge 2 ;;
...

Muster-n) Kommandofolge n ;;
esac

Die Variable selector (String) wird der Reihe nach mit den Mustern "Muster-1" bis "Muster-n" verglichen. Bei Gleichheit wird die nachfolgende Kommandofolge ausgeführt und dann nach der case-Anweisung (also hinter dem esac) fortgefahren. * In den Mustern sind Metazeichen (*, ?, []) erlaubt, im Selektor dagegen nicht

  • Das Muster * deckt sich mit jedem Selektor --> default-Ausgang. muss als letztes Muster in der case-Konstruktion stehen
  • Vor der Klammer können mehrere Muster, getrennt durch | stehen
Das Zeichen | bildet eine Oder-Bedingung
case selector in
Muster1) Kommandofolge1 ;;
Muster2 | Muster3) Kommandofolge2 ;;
*) Kommandofolge3 ;;
esac
Beispiel 1

Automatische Bearbeitung von Quell- und Objekt-Dateien. Der Aufruf erfolgt mit 'compile Datei'

case1 in
*.s) as1 ;; # Assembler aufrufen
*.c) cc -c1 ;; # C-Compiler aufrufen
*.o) cc1 -o prog ;; # C-Compiler als Linker
*) echo "invalid parameter:1";;
esac
Beispiel 2

Menü mit interaktiver Eingabe

while : # Endlosschleife
do
tput clear # Schirm löschen und Menütext ausgeben
echo " +---------------------------------+"
echo " | 0 --> Ende |"
echo " | 1 --> Datum und Uhrzeit |"
echo " | 2 --> aktuelles Verzeichnis |"
echo " | 3 --> Inhaltsverzeichnis |"
echo " | 4 --> Mail |"
echo "+----------------------------------+"
echo "Eingabe: \c" # kein Zeilenvorschub
read ANTW
case ANTW in
0) kill -9 0 ;; # und tschuess
1) date ;;
2) pwd ;;
3) ls -CF ;;
4) elm ;;
*) echo "Falsche Eingabe!" ;;
esac
done

Schleifen

for-Anweisung

Diese Schleifenanweisung hat zwei Ausprägungen

  • mit einer Liste der zu bearbeitenden Elemente
  • mit den Kommandozeilenparametern

Dieses Konstrukt ähnelt nur auf den ersten Blick seinen Pendants aus anderen Programmiersprachen

  • In anderen Sprachen wird die for-Schleife meistens dazu benutzt, eine Zählvariable über einen bestimmten Wertebereich iterieren zu lassen (for i = 1 to 100...next)
  • In der Shell dagegen wird die Laufvariable nicht mit aufeinander folgenden Zahlen belegt, sondern mit einzelnen Werten aus einer anzugebenden Liste
  • Wenn man eine Laufvariable benötigt, muss man dazu die while-Schleife einsetzen

Die Syntax der for-Schleife lautet wie folgt

for x [ in Liste ]
do

Befehle

done

Die Befehle werden ausgeführt, wobei der Variablen x nacheinander die Werte aus der Liste zugewiesen werden

  • Wie man sieht, ist die Angabe der Liste optional, wenn sie nicht angegeben wird, nimmt x der Reihe nach alle Werte aus@ (in dieser vordefinierten Variablen liegen die Aufrufparameter) an
  • Wenn die Ausführung eines Schleifendurchlaufs bzw. der ganzen Schleife abgebrochen werden soll, müssen die Kommandos continue bzw. break benutzt werden

for-Schleife mit Liste

for selector in liste
do
Kommandofolge
done

Die Selektor-Variable wird nacheinander durch die Elemente der Liste ersetzt und die Schleife mit der Selektor-Variablen ausgeführt

Beispiele
for X in hans heinz karl luise do echo X done

Ausgabe

hans
heinz
karl
luise
for FILE in *.txt # drucke alle Textdateien
do # im aktuellen Verzeichnis
lpr FILE
done
for XX in VAR # geht auch mit
do
echo XX
done

Durchsuche Kapitel zur Erstellung einer Wortliste (wie fgrep -f)

for item in (cat program_list) # cat: Datei ausgeben
do
echo "Pruefung der Kapitel auf"
echo "Referenzen zum Programmitem ..."
grep -c "$item.[co]" chap* # grep: nach Muster suchen
done

for-Schleife mit Parametern

for selector
do
Kommandofolge
done

Die Selektor-Variable wird nacheinander durch die Parameter1 bisn ersetzt und mit diesen Werten die Schleife durchlaufen. Es gibt also# Schleifendurchläufe

Beispiel

Die Prozedur 'makebak' erzeugt für die in der Parameterliste angegebenen Dateien eine .bak-Datei

for FF
do
cpFF{FF}.bak
done
#!/bin/sh
# Seitenweises Formatieren der Dateien, die auf der
# Befehlszeile angegeben wurden, und speichern des
# jeweiligen Ergebnisses

for file do
prfile >file.tmp # pr: Formatiert Textdateien
done
# Ermittle einen Ein-Wort-Titel aus jeder Datei und
# verwende ihn als neuen Dateinamen

for file do
name=`sed -n 's/NAME: //p'file`
# sed: Skriptsprache zur Textformatierung
mvfilename
# mv: Datei verschieben bzw.&nbsp;umbenennen
done

while

Die while-Schleife ist wieder ein Konstrukt, das einem aus vielen anderen Sprachen bekannt ist

Die kopfgesteuerte Schleife. Die Syntax der while-Schleife lautet wie folgt

while Bedingung
do

Befehle
done

Die Befehle werden so lange ausgeführt, wie die Bedingung erfüllt ist

Dabei wird die Bedingung vor der Ausführung der Befehle überprüft. Die Bedingung wird dabei üblicherweise, genau wie bei der if-Anweisung, mit dem Befehl test formuliert

Wenn die Ausführung eines Schleifendurchlaufs bzw. der ganzen Schleife abgebrochen werden soll, müssen die Kommandos continue bzw. break benutzt werden

Beispiele
#!/bin/sh
# Zeilenweise Ausgabe aller Aufrufparameter

while [ -n "$1"]; do

echo 1
shift # mit shift werden die Parameter nach
# Links geshiftet (aus2 wird1)
done


Zählschleife

In anderen Sprachen kann man mit der for-Schleife eine Zählvariable über einen bestimmten Wertebereich iterieren lassen (for i = 1 to 100...next)

Da das mit der for-Schleife der Shell nicht geht, ersetzt man die Funktion durch geschickte Anwendung der while-Schleife

#!/bin/sh
# Ausgabe der Zahlen von 1 bis 100
i=1
while [ i -le 100 ]
do
echoi
i=`expri + 1`
done
Weitere Beispiele
#!/bin/sh

while who | grep "^root "
do sleep 30

done

echo Die Katze ist aus dem Haus, Zeit, dass die Mäuse tanzen!
Ergebniswert eines Kommandos

Als Bedingung kann nicht nur eine "klassische" Bedingung (test oder [ ]) sondern auch der Ergebniswert eines Kommandos oder einer Kommandofolge verwendet werden

while Bedingung
do
Kommandofolge
done

Solange der Bedingungsausdruck den Wert 'true' liefert, wird die Schleife ausgeführt

Warten auf eine Datei (beispielsweise vom Hintergrundprozess)
while [ ! -f foo ]
do
sleep 10 # Wichtig damit die Prozesslast nicht zu hoch wird
done

; Pausenfüller für das Terminal Abbruch mit DEL-Taste
while 
do
tput clear # BS löschen
echo -e "\n\n\n\n\n" # 5 Leerzeilen
banner(date '+ %T ') # Uhrzeit groß
sleep 10 # 10s Pause
done
Umbenennen von Dateien durch Anhängen eines Suffix
# Aufruf change suffix datei(en)
if [# -lt 2 ] ; then
echo "Usage: `basename0` suffix file(s)"
else
SUFF=$1 # Suffix speichern
shift
while [# -ne 0 ] # solange Parameter da sind
do
mv1{1}.$SUFF # umbenennen
shift
done
fi
Umbenennen von Dateien durch Anhängen eines Suffix Variante 2 mit for
# Aufruf change suffix datei(en)
if [# -lt 2 ] ; then
echo "Usage: `basename0` suffix file(s)"
else
SUFF=$1 # Suffix speichern
shift
for FILE
do
mvFILE{FILE}.$SUFF # umbenennen
shift
done
fi

until

Diese Anweisung ist identisch zu einer while-Schleife mit negierter Bedingung

Als Bedingung kann nicht nur eine "klassische" Bedingung (test oder [ ]) sondern auch der Ergebniswert eines Kommandos oder einer Kommandofolge verwendet werden

until Bedingung
do
Kommandofolge
done

Die Schleife wird so lange abgearbeitet, bis Bedingungsausdruck einen Wert ungleich Null liefert

Beispiel
# warten auf Datei foo
until [ -f foo ]
do
sleep 10
done
Warten auf einen Benutzer
# warten, bis sich der Benutzer hans eingeloggt hat
TT=`who | grep -c "hans"`
until [TT -gt 0 ]
do
sleep 10
TT=`who | grep -c "hans"`
done
# warten, bis sich der Benutzer hans eingeloggt hat
# Variante 2 - kuerzer
until [ `who | grep -c "hans"` -gt 0 ]
do
sleep 10
done

Die Befehle werden ausgeführt, bis die Bedingung erfüllt ist. Die Bedingung wird dabei üblicherweise, genau wie bei der if-Anweisung, mit dem Befehl test formuliert

Wenn die Ausführung eines Schleifendurchlaufs bzw. der ganzen Schleife abgebrochen werden soll, müssen die Kommandos continue bzw. break benutzt werden

Beispiel

Hier wird die Bedingung nicht per test, sondern mit dem Rückgabewert des Programms grep formuliert

#!/bin/sh
# Warten, bis sich der Administrator einloggt

until who | grep "root"; do
# who: Liste der Benutzer
# grep: Suchen nach Muster
sleep 30 # sleep: warten
done
echo "Der Meister ist anwesend"

TMP

Bedingte Ausführung

Die auch als Flusskontrolle bekannten Mechanismen ermöglichen eine kontrollierte Beeinflussung des Programmablaufs. Die Bash stellt die if...fi und case...esac -Konstrukte zur Verfügung.

Erstere Form wird meist zur Unterscheidung einiger weniger Fälle (meist 2) verwendet. Die Syntax lautet:

if Liste von Kommandos; then
   Liste von Kommandos
[elif Liste von Kommandos; then
   Liste von Kommandos]
[else
   Liste von Kommandos]
fi

Von den angegebenen Zweigen werden die Kommandos höchstens eines Zweiges ausgeführt. Entweder die des ersten Zweiges, dessen Bedingung erfüllt ist oder der optionale "else"-Zweig, falls keine Bedingung erfüllt wurde.

Die Bedingung selbst ist der Rückgabewert der Liste der Kommandos (meist also der Rückgabewert des letzten Kommandos der Liste).

Das "case"-Konstrukt wird bei einer höheren Anzahl an Auswahlkriterien bevorzugt. Prinzipiell kann mittels "case" jede "if"-Bedingung abgebildet werden.

Ein wesentlicher Unterschied ist die mögliche Abarbeitung mehrerer Fälle, da alle Anweisungen ab der ersten zutreffenden Bedingung bis zu einem expliziten Verlassen des Konstrukts ausgeführt werden (d.h. ist eine Bedingung erfüllt, werden die nachfolgenden ignoriert).

case Bedingung in
   Muster [ | Muster ])
      Liste von Kommandos
      [;;]
  [Muster [ | Muster ])
      Liste von Kommandos
      [;;]]
esac

Die Bedingung muss ein Token sein. Die Muster unterliegen denselben Expansionen wie Pfadnamen und dürfen somit Metazeichen enthalten.

Stimmt ein Muster mit der Bedingung überein, werden alle nachfolgenden Kommandos bis zum Verlassen des Konstrukts mittels ";;" oder bis zum abschließenden "esac" ausgeführt.

Der typische Anwendungsbereich für "if"- und "case"-Konstrukte ist die Shellprogrammierung und in diesem Zusammenhang werden Ihnen noch genügend Beispiele zur Benutzung begegnen.

if test $(id | awk -F'[=(]' '{print $2}';) -eq "0"; then echo Superuser; else echo Normaler User; fi
Normaler User
su -
Password:
root@lincln01> if test $(id | awk -F'[=(]' '{print $2}';) -eq "0"; then echo Superuser; else echo Normaler User; fi
Superuser

Das (zugegeben... etwas konstruierte) Beispiel entscheidet, ob der aufrufende Benutzer als Root oder als "normaler" Nutzer arbeitet.

Die Verwendung des builtin-Kommandos test ist typisch für Bedingungen.