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| = BESCHREIBUNG =
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| Anacron kann zum periodischen Ausführen von Befehlen verwendet, wobei die Häufigkeit in Tagen angegeben wird
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| * Im Gegensatz zu cron(8) wird nicht angenommen, dass der Rechner ununterbrochen in Betrieb ist
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| * Daher kann es auch auf Rechnern, die nicht 24 Stunden täglich laufen, für regelmäßig täglich, wöchentlich oder monatlich auszuführende Aufträge verwendet werden, die normalerweise cron steuert
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| Bei der Ausführung liest Anacron eine Liste der Aufträge aus der Konfigurationsdatei, normalerweise /etc/anacrontab (siehe anacrontab(5))
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| * Diese Datei enthält die Liste der Aufträge, die Anacron steuert
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| * Jeder Auftrag gibt eine Periode in Tagen, eine Verzögerung in Minuten, einen eindeutigen Auftragsbezeichner und einen Shell-Befehl an
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| Bei jedem Auftrag prüft Anacron, ob dieser Auftrag in den letzten n Tagen ausgeführt wurde, wobei n die für diesen Auftrag angegebene Zeitperiode ist
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| * Falls nicht, führt Anacron nach der in Minuten angegebenen Verzögerung den Shell-Befehl dieses Auftrags aus
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| Nachdem die Befehlsausführung beendet ist, zeichnet Anacron das Datum (ohne die Stunde) in einer speziellen Zeitstempeldatei für diesen Auftrag auf, so dass es weiß, wann dieser Auftrag wieder ausgeführt werden muss
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| * Für die Zeitberechnung wird nur das Datum, aber nicht die Stunde verwendet
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| Wenn keine Aufträge mehr auszuführen sind, wird Anacron beendet
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| Anacron berücksichtigt nur Aufträge, deren Bezeichner, der in Anacrontab angegeben ist, auf irgendein Befehlszeilenargument des Auftrags passt
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| * Die Befehlszeilenargumente des Auftrags können durch Shell-Platzhaltermuster angegeben werden, wobei Sie sicherstellen müssen, dass diese durch entsprechende Maskierung vor der Interpretation durch die Shell selbst geschützt werden
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| * Wenn keine Befehlszeilenargumente für den Auftrag angegeben werden, ist dies gleichbedeutend mit der Angabe von * (was bewirkt, dass Anacron alle Aufträge berücksichtigt)
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| Außer wenn Anacron mit der Option -d aufgerufen wird (Beschreibung siehe unten), wird es beim Start per Fork in den Hintergrund verschoben und der Elternprozess wird unmittelbar beendet
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| Außer wenn Anacron mit den Optionen -d oder -n aufgerufen wird, startet es die Aufträge unmittelbar nachdem deren Verzögerungszeit verstrichen ist
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| * Die verschiedenen Aufträge werden völlig unabhängig voneinander ausgeführt
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| Falls ein ausgeführter Auftrag etwas in die Standardausgabe oder Standardfehlerausgabe schreibt, werden diese Ausgaben per E-Mail an den Benutzer, unter dessen Benutzerkonto Anacron ausgeführt wird (üblicherweise root), gesendet
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| * Falls in der Datei /etc/anacrontab die Umgebungsvariable MAILTO gesetzt ist, werden die Ausgaben stattdessen an die dort angegebene Adresse gesendet
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| Alle durch Anacron erzeugten informativen Meldungen werden an syslogd(8) gesendet, wobei die Einrichtung auf cron und die Priorität auf notice gesetzt wird
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| * Alle Fehlermeldungen werden mit der Priorität error versendet
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| Aktive Aufträge (solche, über deren Ausführung Anacron bereits entschieden hat und die nun auf das Verstreichen der Verzögerungszeit warten, sowie Aufträge, die bereits von Anacron ausgeführt werden), sind gesperrt, so dass weitere Instanzen von Anacron diese nicht zur gleichen Zeit ausführen können
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| = ANMERKUNGEN =
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| Stellen Sie vor der Ausführung von Anacron sicher, dass die Einstellung der Zeitzone korrekt ist, da diese sich auf das Datum auswirkt
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| * Dies erreichen Sie üblicherweise durch Setzen der Umgebungsvariable TZ oder durch Installation einer Datei /usr/lib/zoneinfo/localtime
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| * In tzset(3) finden Sie weitere Informationen
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| Zeitstempeldateien werden für jeden in der Anacrontab aufgeführten Auftrag im Spool-Verzeichnis angelegt
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| * Diese Dateien werden von Anacron niemals automatisch entfernt und sollten manuell gelöscht werden, sobald ein Auftrag nicht mehr planmäßig ausgeführt werden soll
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