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Logical Volume Manager/Einrichtung: Unterschied zwischen den Versionen

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Da die heutigen grafischen Partitionierungswerkzeuge LVM beherrschen, beschränkt sich dieser Artikel auf die Kommandozeile. Wer grafische Werkzeuge bevorzugt, wird unter [:Partitionierung/#Grafisch:] fündig.
Da die heutigen grafischen Partitionierungswerkzeuge LVM beherrschen, beschränkt sich dieser Artikel auf die Kommandozeile. Wer grafische Werkzeuge bevorzugt, wird unter [:Partitionierung/#Grafisch:] fündig.


==Kurz-Übersicht:==
== Kurz-Übersicht ==
* Die zu verwendenden Partitionen / Festplatten müssen zunächst mittels `pvcreate` als "Physical Volume" initialisiert werden, wenn sie bereits über eine Partitionierung verfügen. Geräte ohne Partitionstabelle können direkt mit `vgcreate` einer "Volume Group" zugeordnet werden. Diese werden in ihrer Gesamtgröße verwendet.
* Die zu verwendenden Partitionen / Festplatten müssen zunächst mittels `pvcreate` als "Physical Volume" initialisiert werden, wenn sie bereits über eine Partitionierung verfügen. Geräte ohne Partitionstabelle können direkt mit `vgcreate` einer "Volume Group" zugeordnet werden. Diese werden in ihrer Gesamtgröße verwendet.
* Die "Physical Volumes" werden mittels `vgcreate` zu einer "Volume Group" zusammengefasst.
* Die "Physical Volumes" werden mittels `vgcreate` zu einer "Volume Group" zusammengefasst.
* `lvcreate` dient dazu, die "Logical Volumes" zu erstellen.
* `lvcreate` dient dazu, die "Logical Volumes" zu erstellen.


{{{#!vorlage hinweis
; Hinweis
Es wird empfohlen zunächst eine Partitionstabelle wie ''gpt'' zu erstellen (siehe [:fdisk:]) und diese dem LVM zuzuordnen, da andere Systeme ggf. ungefragt in den Tabellen-Bereich schreiben und damit das LVM zerstören könnten.
: Es wird empfohlen zunächst eine Partitionstabelle wie ''gpt'' zu erstellen (siehe [:fdisk:]) und diese dem LVM zuzuordnen, da andere Systeme ggf. ungefragt in den Tabellen-Bereich schreiben und damit das LVM zerstören könnten.
}}}
 
=== Allgemein ===


===Allgemein:===
{{{#!vorlage Befehl
pvcreate /dev/PARTITION /dev/PARTITION2 # PARTITION und PARTITION2 als Physical Volume initialisieren
pvcreate /dev/PARTITION /dev/PARTITION2 # PARTITION und PARTITION2 als Physical Volume initialisieren
vgcreate GROUP /dev/PARTITION /dev/PARTITION2 # Erstellt Volume Group GROUP, bestehend aus /dev/PARTITION und /dev/PARTITION2
vgcreate GROUP /dev/PARTITION /dev/PARTITION2 # Erstellt Volume Group GROUP, bestehend aus /dev/PARTITION und /dev/PARTITION2
lvcreate -L 2G -n VOL GROUP # Erzeugt ein 2 GB großes Logical Volume mit dem Namen VOL in der Volume Group GROUP
lvcreate -L 2G -n VOL GROUP # Erzeugt ein 2 GB großes Logical Volume mit dem Namen VOL in der Volume Group GROUP
}}}


===Beispiel===
===Beispiel===
{{{#!vorlage Befehl
 
pvcreate /dev/sdb1 /dev/sdb2 /dev/sdc /dev/sdd
pvcreate /dev/sdb1 /dev/sdb2 /dev/sdc /dev/sdd
vgcreate grp /dev/sdb1 /dev/sdb2 /dev/sdc /dev/sdd
vgcreate grp /dev/sdb1 /dev/sdb2 /dev/sdc /dev/sdd
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lvcreate -L 100MB -n klein grp
lvcreate -L 100MB -n klein grp
for f in klein mittel gross; do mkfs.ext4 /dev/grp/$f; done
for f in klein mittel gross; do mkfs.ext4 /dev/grp/$f; done
}}}


Im Beispiel werden die vorhandenen Partitionen als LVM initialisiert und zu einer einzelnen Volume Group verbunden. Anschliessend werden drei Logical Volumes erstellt und jeweils mit ext4 formatiert.
Im Beispiel werden die vorhandenen Partitionen als LVM initialisiert und zu einer einzelnen Volume Group verbunden. Anschliessend werden drei Logical Volumes erstellt und jeweils mit ext4 formatiert.


Anmerkung: Es wäre sinnvoller die gesamten Laufwerke zu verwenden und nicht dieses Beispiel nachzubauen. Dazu kann mit einem Partitionierungswerkzeug die vorhandene Partitionierung gelöscht und das Gerät als "Linux LVM" angelegt werden. In jedem Fall kann der verbleibende Speicherplatz nach Bedarf den bestehenden LVs zugewiesen oder in weiteren LVs verwendet werden.
; Anmerkung
: Es wäre sinnvoller die gesamten Laufwerke zu verwenden und nicht dieses Beispiel nachzubauen. Dazu kann mit einem Partitionierungswerkzeug die vorhandene Partitionierung gelöscht und das Gerät als "Linux LVM" angelegt werden. In jedem Fall kann der verbleibende Speicherplatz nach Bedarf den bestehenden LVs zugewiesen oder in weiteren LVs verwendet werden.


{{{#!vorlage Hinweis
; Hinweis
Eine mit pvcreate initialisierte Partition sollte vom Typ `0x8e` bzw. "Linux LVM" sein, da es sonst zu Problemen mit der Erkennung der PVs kommt. Wenn das LVM auf einem RAID liegt, ist dies natürlich nicht nötig, genauso als ob das LVM direkt auf eine Festplatte ohne Partitionstabelle aufgesetzt wird.
: Eine mit pvcreate initialisierte Partition sollte vom Typ `0x8e` bzw. "Linux LVM" sein, da es sonst zu Problemen mit der Erkennung der PVs kommt. Wenn das LVM auf einem RAID liegt, ist dies natürlich nicht nötig, genauso als ob das LVM direkt auf eine Festplatte ohne Partitionstabelle aufgesetzt wird.
 
: Dies kann man z.B. via parted mit ''"set x lvm on"'' erreichen, wobei x die Partitionsnummer ist.
Dies kann man z.B. via parted mit ''"set x lvm on"'' erreichen, wobei x die Partitionsnummer ist.
}}}


==Verwendung==
==Verwendung==
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mount /dev/grp/klein /mnt
mount /dev/grp/klein /mnt
}}}
}}}
[[Kategorie:Linux/LVM]]

Aktuelle Version vom 2. November 2025, 08:55 Uhr

Einrichten eines LVM

Da die heutigen grafischen Partitionierungswerkzeuge LVM beherrschen, beschränkt sich dieser Artikel auf die Kommandozeile. Wer grafische Werkzeuge bevorzugt, wird unter [:Partitionierung/#Grafisch:] fündig.

Kurz-Übersicht

  • Die zu verwendenden Partitionen / Festplatten müssen zunächst mittels `pvcreate` als "Physical Volume" initialisiert werden, wenn sie bereits über eine Partitionierung verfügen. Geräte ohne Partitionstabelle können direkt mit `vgcreate` einer "Volume Group" zugeordnet werden. Diese werden in ihrer Gesamtgröße verwendet.
  • Die "Physical Volumes" werden mittels `vgcreate` zu einer "Volume Group" zusammengefasst.
  • `lvcreate` dient dazu, die "Logical Volumes" zu erstellen.
Hinweis
Es wird empfohlen zunächst eine Partitionstabelle wie gpt zu erstellen (siehe [:fdisk:]) und diese dem LVM zuzuordnen, da andere Systeme ggf. ungefragt in den Tabellen-Bereich schreiben und damit das LVM zerstören könnten.

Allgemein

pvcreate /dev/PARTITION /dev/PARTITION2 # PARTITION und PARTITION2 als Physical Volume initialisieren vgcreate GROUP /dev/PARTITION /dev/PARTITION2 # Erstellt Volume Group GROUP, bestehend aus /dev/PARTITION und /dev/PARTITION2 lvcreate -L 2G -n VOL GROUP # Erzeugt ein 2 GB großes Logical Volume mit dem Namen VOL in der Volume Group GROUP

Beispiel

pvcreate /dev/sdb1 /dev/sdb2 /dev/sdc /dev/sdd vgcreate grp /dev/sdb1 /dev/sdb2 /dev/sdc /dev/sdd lvcreate -L 3G -n gross grp lvcreate -L 500MB -n mittel grp lvcreate -L 100MB -n klein grp for f in klein mittel gross; do mkfs.ext4 /dev/grp/$f; done

Im Beispiel werden die vorhandenen Partitionen als LVM initialisiert und zu einer einzelnen Volume Group verbunden. Anschliessend werden drei Logical Volumes erstellt und jeweils mit ext4 formatiert.

Anmerkung
Es wäre sinnvoller die gesamten Laufwerke zu verwenden und nicht dieses Beispiel nachzubauen. Dazu kann mit einem Partitionierungswerkzeug die vorhandene Partitionierung gelöscht und das Gerät als "Linux LVM" angelegt werden. In jedem Fall kann der verbleibende Speicherplatz nach Bedarf den bestehenden LVs zugewiesen oder in weiteren LVs verwendet werden.
Hinweis
Eine mit pvcreate initialisierte Partition sollte vom Typ `0x8e` bzw. "Linux LVM" sein, da es sonst zu Problemen mit der Erkennung der PVs kommt. Wenn das LVM auf einem RAID liegt, ist dies natürlich nicht nötig, genauso als ob das LVM direkt auf eine Festplatte ohne Partitionstabelle aufgesetzt wird.
Dies kann man z.B. via parted mit "set x lvm on" erreichen, wobei x die Partitionsnummer ist.

Verwendung

Für jedes Logical Volume wird jeweils ein symbolischer Link /dev/GROUP/VOL und /dev/mapper/GROUP-VOL angelegt. Diese zeigen auf die durchnummerierten Block Devices /dev/dmX. Das Logical Volume kann verwendet werden wie jedes andere Block-Device. So kann ein Dateisystem darauf erzeugt werden, und das Dateisystem kann eingebunden werden.

Beispiel: {{{#!vorlage Befehl mkfs.ext4 /dev/dm-4 # oder mkfs.ext4 /dev/grp/klein # oder mkfs.ext4 /dev/mapper/grp-klein mount /dev/grp/klein /mnt }}}