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* Default-Deny-Policy für eingehenden Verkehr, explizite Freigabe nur benötigter Ports und Protokolle | |||
* Trennung von Verwaltungs-, Anwendungs- und Datenverkehr durch Zonen oder separate Regeln | |||
* Regelwerk regelmäßig prüfen und an Änderungen der Dienste oder Topologie anpassen | |||
== Mandatory Access Control (MAC) == | |||
MAC-Systeme ergänzen klassische Berechtigungen um kontextabhängige Richtlinien. | |||
* Einsatz von [[AppArmor]], SELinux oder vergleichbaren Mechanismen zur Einschränkung von Prozessen auf das notwendige Minimum | |||
* Profile für kritische Dienste definieren, testen und kontinuierlich pflegen | |||
* Alarmierung und Logging von Policy-Verletzungen zur Erkennung fehlerhafter Konfigurationen nutzen | |||
== Audit und Logging == | |||
Strukturiertes Logging unterstützt Erkennung, Analyse und Nachweis sicherheitsrelevanter Ereignisse. | |||
* Zentrale Sammlung von System- und Anwendungslogs (z.B. [[Systemd/Journald|journald]], klassische Logfiles, Audit-Subsystem) | |||
* Klare Aufbewahrungs- und Rotationsrichtlinien für Logs definieren | |||
* Regelmäßige Auswertung und Korrelation von Meldungen (z.B. Anmeldefehler, Policy-Verstöße, Dienstabstürze) | |||
== Rechtemanagement == | |||
Sauberes Identitäts- und Rechtemanagement reduziert das Risiko von Fehlbedienung und Missbrauch. | |||
* Minimalprinzip für Berechtigungen umsetzen (Least Privilege) | |||
* Trennung von administrativen und nichtadministrativen Konten | |||
* Gruppenstrukturen und [[sudo]]-Regeln so gestalten, dass nachvollziehbare Verantwortlichkeiten entstehen | |||
== Dienste == | |||
Jeder aktive Dienst erweitert die Angriffsfläche des Systems. | |||
* Nicht benötigte Pakete, Dienste und Timer entfernen oder deaktivieren | |||
* Nur notwendige Netzwerk-Listener bereitstellen; interne Dienste möglichst auf lokale Schnittstellen binden | |||
* Standardkonfigurationen von Diensten prüfen und sicherheitsrelevante Parameter (z.B. TLS, Authentifizierung, Zugriffskontrolle) anpassen | |||
== Physischer Zugriff == | |||
Physischer Zugriff ermöglicht oft das Umgehen logischer Schutzmechanismen. | |||
* Einsatz von Datenträgerverschlüsselung für sensible Systeme und Datenbestände prüfen | |||
* Bootloader-Konfiguration und Start von alternativen Medien kontrollieren | |||
* Firmware-/UEFI-Einstellungen absichern und, wo sinnvoll, mit Passwörtern schützen | |||
== Anwendungen und Container == | |||
Applikationen und Container sollten nicht nur funktional, sondern auch sicher integriert werden. | |||
* Standardkonfigurationen von Anwendungen prüfen und auf minimale benötigte Funktionen reduzieren | |||
* Container-Runtimes mit restriktiven Profilen (z.B. Namespaces, ''seccomp'', Capability-Reduktion) betreiben | |||
* Abhängigkeiten und Images regelmäßig aktualisieren und auf bekannte Schwachstellen prüfen | |||
* Zur Erhöhung der Sicherheit auf dem [[Docker]]-Host kann [[userns-remap]] eingesetzt werden | |||
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Aktuelle Version vom 17. Dezember 2025, 15:32 Uhr
Hardening/Linux
Kernel-Hardening
Mount-Optionen
Härtung auf Dateisystemebene reduziert die Auswirkungen lokaler Angriffe und Fehlkonfigurationen.
- Separate Partitionen für Daten- und Systembereiche (z.B. /home, /var, /tmp) vorsehen, sofern möglich
- Mount-Optionen wie nodev, nosuid und noexec für geeignete Dateisysteme verwenden, um die Ausführung oder Nutzung bestimmter Objekttypen zu unterbinden
- Kritische Systempfade möglichst restriktiv einhängen (z.B. nur lesbar, sofern der Betriebsfall dies zulässt)
SSH-Hardening
SSH ist typischer Einstiegspunkt für Angriffe und sollte besonders restriktiv konfiguriert werden.
- Schlüsselbasierte Authentifizierung bevorzugen und Passwörter, wo möglich, deaktivieren
- Root-Login einschränken oder deaktivieren und administrative Zugriffe über dedizierte Benutzerkonten mit sudo abbilden
- Protokollversion, Kryptosuiten und erlaubte Authentifizierungsverfahren anhand aktueller Sicherheitsrichtlinien auswählen
Firewall
Eine hostbasierte Firewall begrenzt eingehenden und ausgehenden Verkehr auf das notwendige Minimum.
- Default-Deny-Policy für eingehenden Verkehr, explizite Freigabe nur benötigter Ports und Protokolle
- Trennung von Verwaltungs-, Anwendungs- und Datenverkehr durch Zonen oder separate Regeln
- Regelwerk regelmäßig prüfen und an Änderungen der Dienste oder Topologie anpassen
Mandatory Access Control (MAC)
MAC-Systeme ergänzen klassische Berechtigungen um kontextabhängige Richtlinien.
- Einsatz von AppArmor, SELinux oder vergleichbaren Mechanismen zur Einschränkung von Prozessen auf das notwendige Minimum
- Profile für kritische Dienste definieren, testen und kontinuierlich pflegen
- Alarmierung und Logging von Policy-Verletzungen zur Erkennung fehlerhafter Konfigurationen nutzen
Audit und Logging
Strukturiertes Logging unterstützt Erkennung, Analyse und Nachweis sicherheitsrelevanter Ereignisse.
- Zentrale Sammlung von System- und Anwendungslogs (z.B. journald, klassische Logfiles, Audit-Subsystem)
- Klare Aufbewahrungs- und Rotationsrichtlinien für Logs definieren
- Regelmäßige Auswertung und Korrelation von Meldungen (z.B. Anmeldefehler, Policy-Verstöße, Dienstabstürze)
Rechtemanagement
Sauberes Identitäts- und Rechtemanagement reduziert das Risiko von Fehlbedienung und Missbrauch.
- Minimalprinzip für Berechtigungen umsetzen (Least Privilege)
- Trennung von administrativen und nichtadministrativen Konten
- Gruppenstrukturen und sudo-Regeln so gestalten, dass nachvollziehbare Verantwortlichkeiten entstehen
Dienste
Jeder aktive Dienst erweitert die Angriffsfläche des Systems.
- Nicht benötigte Pakete, Dienste und Timer entfernen oder deaktivieren
- Nur notwendige Netzwerk-Listener bereitstellen; interne Dienste möglichst auf lokale Schnittstellen binden
- Standardkonfigurationen von Diensten prüfen und sicherheitsrelevante Parameter (z.B. TLS, Authentifizierung, Zugriffskontrolle) anpassen
Physischer Zugriff
Physischer Zugriff ermöglicht oft das Umgehen logischer Schutzmechanismen.
- Einsatz von Datenträgerverschlüsselung für sensible Systeme und Datenbestände prüfen
- Bootloader-Konfiguration und Start von alternativen Medien kontrollieren
- Firmware-/UEFI-Einstellungen absichern und, wo sinnvoll, mit Passwörtern schützen
Anwendungen und Container
Applikationen und Container sollten nicht nur funktional, sondern auch sicher integriert werden.
- Standardkonfigurationen von Anwendungen prüfen und auf minimale benötigte Funktionen reduzieren
- Container-Runtimes mit restriktiven Profilen (z.B. Namespaces, seccomp, Capability-Reduktion) betreiben
- Abhängigkeiten und Images regelmäßig aktualisieren und auf bekannte Schwachstellen prüfen
- Zur Erhöhung der Sicherheit auf dem Docker-Host kann userns-remap eingesetzt werden
Anhang
Siehe auch
Links
Weblinks
- https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/Absicherung_eines_Debian_Servers
- https://www.kernel.org/doc/html/latest/admin-guide/sysctl/
- https://www.fb-pro.com/linux-haerten/
- https://www.kuketz-blog.de/linux-systemhaertung-basis-linux-haerten-teil2/
- https://netwrix.com/de/resources/guides/linux-hardening-security-best-practices