Diskussion:Linux/Prozesse: Unterschied zwischen den Versionen

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== Wie wird ein Prozess generiert ==
== nohup ==  
- Prozess abnabeln


und wie sieht sein weiterer Weg aus?
nohup    COMMAND [ARG]...


  Die beiden wesentlichen Aktionen bei der Prozessentstehung sind die Systemaufrufe fork() und exec(). Mittels fork() wird ein neuer Prozess erzeugt, der zunächst dasselbe Programm wie sein Elternprozess ausführt.
    Das von nohup gestartete Kommando läuft unabhängig von der aktiven Shell. D.h. ein so gestartetes Kommando arbeitet auch nach dem Beenden der Sitzung (logout) weiter.
  Erst mit dem Aufruf von exec() wird ein Prozess das alte Programm durch ein neues ersetzen und dessen Ausführung beginnen.
    Die Ausgaben von nohup werden ggf. in eine Datei nohup.out umgeleitet. Kann diese im aktuellen Verzeichnis nicht erzeugt werden, wird sie im Heimatverzeichnis angelegt.
  Der exec() Aufruf hat seinen Weg auch in den Funktionsumfang der in die Shell eingebauten Kommandos gefunden:
    Scheitert auch dies, beendet nohup seine Tätigkeit.
    Ein über nohup gestartetes Kommando erhält eine um 5 erhöhte Priorität.


exec ls login:
bash
./sleepproc&
[1] 776
exit
ps eax | grep spleepproc
bash
nohup ./sleepproc&
[1] 786
exit
ps eax | grep spleepproc
786 ? S N 0:00 sh ./sleepproc...


1.2.1.1 Erklärung
Anmerkung


  Im Beispiel wurde das Programm des laufenden Prozesses durch das Kommando ls ersetzt.
    Im Beispiel wird in einer Subshell ein Skript "sleepproc" gestartet und die Shell beendet.
  Da der aktive Prozess die Shell selbst ist, wird diese beendet und nachdem nun auch ls seine Tätigkeit abgeschlossen hat, finden wir uns auf der Login-Konsole wieder (sofern es sich um die Login-Shell selbst handelte).
    Wie zu erwarten war, wurde der in der Shell gestartete Prozess mit dem Ende der Shell beendet.
    In einem zweiten Schritt wird das Skript "sleepproc" unabhängig von der Shell gestartet... es existiert auch nach Beendigung der Shell weiter.


fork() existiert nicht als eigenständiges Kommando. Eine Shell wird diesen Systemruf immer tätigen, um ein Programm innerhalb eines neuen Prozesses auszuführen.
== nohup ==
- Prozess abnabeln


   Eine Shell vermag (fast) beliebig viele Prozesse zu starten, jedoch wartet sie in den häufigsten Fällen auf die Terminierung des zuletzt gestarteten Prozesses:
nohup   COMMAND [ARG]...


sleep 100
    Das von nohup gestartete Kommando läuft unabhängig von der aktiven Shell. D.h. ein so gestartetes Kommando arbeitet auch nach dem Beenden der Sitzung (logout) weiter.
    Die Ausgaben von nohup werden ggf. in eine Datei nohup.out umgeleitet. Kann diese im aktuellen Verzeichnis nicht erzeugt werden, wird sie im Heimatverzeichnis angelegt.
    Scheitert auch dies, beendet nohup seine Tätigkeit.
    Ein über nohup gestartetes Kommando erhält eine um 5 erhöhte Priorität.


    100 Sekunden verstreichen, die Shell wartet...
bash
./sleepproc&
[1] 776
exit
ps eax | grep spleepproc
bash
nohup ./sleepproc&
[1] 786
exit
ps eax | grep spleepproc
786 ? S N 0:00 sh ./sleepproc...


  Uns als Anwender steht es nun zu, einem Prozess zu signalisieren, dass er sich z.B. regulär beenden [Ctrl]-[D] , ist i.A. programmabhängig) oder seine Verarbeitung abbrechen ([Ctrl]-[C]) soll:
Anmerkung


cat
    Im Beispiel wird in einer Subshell ein Skript "sleepproc" gestartet und die Shell beendet.
 
    Wie zu erwarten war, wurde der in der Shell gestartete Prozess mit dem Ende der Shell beendet.
Die Eingabe muss mittels [Ctrl]-[D] beendet[Enter]
     In einem zweiten Schritt wird das Skript "sleepproc" unabhängig von der Shell gestartet... es existiert auch nach Beendigung der Shell weiter.
Die Eingabe muss mittels [Ctrl]-[D] beendet
oder mit [Ctrl]-[C] abgebrochen werden[Enter]
oder mit [Ctrl]-[C] abgebrochen werden
[Ctrl]-[C]
 
Anmerkung 'Das reguläre Beenden eines Prozesses kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. '
 
  In obigem Beispiel ist das Programm cat eigentlich dazu gedacht, aus einer Datei zu lesen, und beendet sich, sobald das Dateiende erreicht ist.
  Wird jedoch von der Standardeingabe eingelesen, und ist diese wie in diesem Fall mit der Tastatur verbunden, so muss der Nutzer dem Programm signalisieren, dass das »Dateiende« erreicht wurde.
  Dies erfolgt mit dem End-of-File-Zeichen (kurz EOF), das auf der Tastatur mit der Tastenkombination [Ctrl]-[D] generiert wird.
  In solchen Fällen bestünde keine Möglichkeit, beliebig viele Prozesse quasi-parallel zu starten, da der soeben initiierte Prozess die Shell für weitere Eingaben blockiert.
  Die Lösung des Problems liegt im Verschieben des Prozesses in den Hintergrund.
  Dabei wird er von der Ein- und Ausgabe der Shell abgekoppelt und läuft im Hintergrund weiter, bis er sich selbst beendet, oder aber auf Grund einer notwendigen Interaktion mit dem Benutzer zum Anhalten    gezwungen ist.
 
     Start eines Hintergrundprozesses, der keine Eingaben erwartet
 
ls -lR > /dev/null & [1] 706 "beliebiges Arbeiten auf der Kommandozeile" [Enter] [1]+ Done ls $LS_OPTIONS -lR >/dev/null
 
    Start eines Hintergrundprozesses, der Eingaben erwartet
 
(ls -Rl >/dev/null; cat)& [1] 720 [Enter]
 
[1]+ Stopped (ls $LS_OPTIONS -Rl >/dev/null; cat) fg (ls $LS_OPTIONS -Rl >/dev/null; cat) hallo[Enter] hallo [Ctrl]-[D]
 
  Jedes im Hintergrund laufende Programm wird als Job bezeichnet.
  Nach Beendigung der Eingabe des Kommandos mit [Enter] gibt die Bash auf der Standardfehlerausgabe eine Zeile mit Jobinformationen aus, wie am Beispiel zu erkennen ist.
  Diese beinhaltet in eckigen Klammern eine fortlaufende, von der Shell vergebene Jobnummer und die vom System dem Prozess zugeordnete Prozessnummer (PID).
  Mit dem Kommando jobs kann man Informationen über die derzeit auf einer Shell laufenden Hintergrundprozesse erlangen:
 
cat &
 
[1] 1343
 
[1]+  Stopped            cat
 
time dd count=1000000 if=/dev/zero of=/dev/null &
[2] 1346
jobs
[1]+  Stopped            cat
[2]-  Running            time dd count=1000000 if=/dev/zero of=/dev/null &
1000000+0 Records ein
1000000+0 Records aus
 
real    0m13.817s
user    0m9.430s
sys    0m4.040s
[2]-  Done              time dd count=1000000 if=/dev/zero of=/dev/null
exit
exit
There are stopped jobs.
jobs
[1]+  Stopped            cat
exit
Shell wurde beendet

Aktuelle Version vom 22. März 2023, 16:34 Uhr

nohup

- Prozess abnabeln

nohup COMMAND [ARG]...

   Das von nohup gestartete Kommando läuft unabhängig von der aktiven Shell. D.h. ein so gestartetes Kommando arbeitet auch nach dem Beenden der Sitzung (logout) weiter.
   Die Ausgaben von nohup werden ggf. in eine Datei nohup.out umgeleitet. Kann diese im aktuellen Verzeichnis nicht erzeugt werden, wird sie im Heimatverzeichnis angelegt.
   Scheitert auch dies, beendet nohup seine Tätigkeit.
   Ein über nohup gestartetes Kommando erhält eine um 5 erhöhte Priorität.

bash

./sleepproc&
[1] 776
exit
ps eax | grep spleepproc

bash
nohup ./sleepproc&
[1] 786
exit
ps eax | grep spleepproc
786 ? S N 0:00 sh ./sleepproc...

Anmerkung

   Im Beispiel wird in einer Subshell ein Skript "sleepproc" gestartet und die Shell beendet.
   Wie zu erwarten war, wurde der in der Shell gestartete Prozess mit dem Ende der Shell beendet.
   In einem zweiten Schritt wird das Skript "sleepproc" unabhängig von der Shell gestartet... es existiert auch nach Beendigung der Shell weiter.

nohup

- Prozess abnabeln

nohup COMMAND [ARG]...

   Das von nohup gestartete Kommando läuft unabhängig von der aktiven Shell. D.h. ein so gestartetes Kommando arbeitet auch nach dem Beenden der Sitzung (logout) weiter.
   Die Ausgaben von nohup werden ggf. in eine Datei nohup.out umgeleitet. Kann diese im aktuellen Verzeichnis nicht erzeugt werden, wird sie im Heimatverzeichnis angelegt.
   Scheitert auch dies, beendet nohup seine Tätigkeit.
   Ein über nohup gestartetes Kommando erhält eine um 5 erhöhte Priorität.

bash

./sleepproc&
[1] 776
exit
ps eax | grep spleepproc

bash
nohup ./sleepproc&
[1] 786
exit
ps eax | grep spleepproc
786 ? S N 0:00 sh ./sleepproc...

Anmerkung

   Im Beispiel wird in einer Subshell ein Skript "sleepproc" gestartet und die Shell beendet.
   Wie zu erwarten war, wurde der in der Shell gestartete Prozess mit dem Ende der Shell beendet.
   In einem zweiten Schritt wird das Skript "sleepproc" unabhängig von der Shell gestartet... es existiert auch nach Beendigung der Shell weiter.