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Journalctl: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Seite wurde neu angelegt: „journalctl - Abfragen des Systemd-Journals ÜBERSICHT journalctl [OPTIONEN…] [ÜBEREINSTIMMUNGEN…] BESCHREIBUNG journalctl kann zur Abfrage der Inhalte d…“
 
 
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journalctl - Abfragen des Systemd-Journals
'''journalctl''' - Abfragen des Systemd-Journals


ÜBERSICHT
== Beschreibung ==
journalctl [OPTIONEN…] [ÜBEREINSTIMMUNGEN…]
[[journalctl]] dient der Abfrage von Inhalten des Journals von [[Systemd]] wie von [[Systemd/Journald | Journald]] geschrieben


BESCHREIBUNG
; [[systemd]] bringt ein eigenes Logging-Framework namens [[journald]] mit
journalctl kann zur Abfrage der Inhalte des Journals von systemd(1) wie von systemd-journald.service(8) geschrieben benutzt werden.
* Dass die Log-Dateien binär gespeichert werden, um sie länger und fälschungssicher – so zumindest der Anspruch der systemd-Entwickler – speichern zu können, ist jedoch ein großer Kritikpunkt der Linux-Community
* Allerdings hat [[journald]] Charme und bringt außer der Umgewöhnung auch einige Vorteile mit, wie beispielsweise, dass Fehler in den Log-Dateien in Rot markiert werden und so eher auffallen


Beim Aufruf ohne Parameter wird der gesamte Inhalt des Journals angezeigt, beginnend mit dem ältesten gesammelten Eintrag.
; Journal abfragen
Mit dem Wechsel von herkömmlichen init-Skripten zu <code>systemd</code> wurde ein eigenes Protokolliersystem eingeführt, das als ''Journal'' bezeichnet wird
* Alle Systemereignisse werden in das Journal geschrieben, sodass kein <code>syslog</code>-basierter Service ausgeführt werden muss


Falls ein oder mehrere Übereinstimmungsparameter übergeben werden, wird die Ausgabe entsprechend gefiltert. Eine Übereinstimmung ist in der Form »FELD=Wert«, z.B. »_SYSTEMD_UNIT=httpd.service«, was sich auf strukturierte Journal-Einträge bezieht. Siehe
Das Journal selbst ist ein Systemservice und wird mit <code>systemd</code> verwaltet
systemd.journal-fields(7) für eine Liste von gut bekannten Feldern. Falls mehrere Übereinstimmungen, die verschiedene Übereinstimmungsfelder festlegen, übergeben werden, werden die Protokolleinträge entsprechend aller Felder gefiltert, d.h. die resultierende
* Die vollständige Bezeichnung des Service lautet <code>systemd-journald.service</code>
Ausgabe wird nur Einträge zeigen, die mit allen angegebenen Übereinstimmungen dieser Art übereinstimmen. Falls zwei Übereinstimmungen auf das gleiche Feld angewandt werden, dann werden sie automatisch als Alternativen auf Übereinstimmung geprüft, d.h. die
* Hier werden Protokolldaten in strukturierten, indizierten Journalen erfasst und gespeichert
resultierende Ausgabe wird Einträge zeigen, die mit jeder der angegebenen Übereinstimmungen für das gleiche Feld übereinstimmen. Schließlich darf das Zeichen »+« als separates Wort zwischen anderen Ausdrücken auf der Befehlszeile erscheinen. Dies führt dazu,
* Die Daten basieren dabei auf den Protokollinformationen aus dem Kernel, von den Benutzerprozessen, aus der Standardeingabe und aus den Fehlern von Systemdiensten
dass alle Übereinstimmungen davor und danach als Disjunktion (d.h. als logisches ODER) verknüpft werden.


Es ist auch möglich, die Einträge durch Angabe eines absoluten Dateipfads zu filtern. Der Dateipfad kann eine Datei oder ein symbolischer Link sein und die Datei muss zum Zeitpunkt der Abfrage existieren. Falls sich der Dateipfad auf ein ausführbares
; Der Dienst systemd-journald ist standardmäßig aktiviert
Programm bezieht, wird eine »_EXE=«-Übereinstimmung für den kanonisierten Programmpfad zu der Abfrage hinzugefügt. Falls sich ein Dateipfad auf ein ausführbares Skript bezieht, wird eine »_COMM=«-Übereinstimmung für den Skriptpfad zu der Abfrage hinzugefügt.
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
Falls ein Dateipfad sich auf einen Geräteknoten bezieht, wird eine »_KERNEL_DEVICE=«-Übereinstimmung für den Kernelnamen des Gerätes und für jeden seiner Nachkommensgeräte zu der Abfrage hinzugefügt. Symbolische Links werden dereferenziert, Kernelnamen
sudo systemctl status systemd-journald
werden synthetisiert und Elterngeräte werden zum Zeitpunkt der Abfrage identifiziert. Im Allgemeinen ist ein Geräteknoten der beste Proxy für ein tatsächliches Gerät, da Protokolleinträge normalerweise keine Felder enthalten, die tatsächliche Geräte
</syntaxhighlight>
identifizieren. Damit die resultierenden Protokolleinträge für das tatsächliche Gerät korrekt sind, muss der relevante Teil der Umgebung zum Zeitpunkt der Protokollierung des Eintrags, insbesondere das dem Geräteknoten entsprechende tatsächliche Gerät,
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line>
identisch zum Zeitpunkt der Abfrage sein. Da Geräteknoten im Allgemeinen nach Systemneustarts ihre entsprechenden Geräte ändern, führt die Angabe von Geräteknotenpfaden dazu, dass die resultierenden Einträge auf solche des aktuellen Systemstarts begrenzt
systemd-journald.service - Journal Service
sind.
Loaded: loaded (/usr/lib/systemd/system/systemd-journald.service; static)
Active: active (running) since Mon 2014-05-26 08:36:59 EDT; 3 days ago
  Docs: man:systemd-journald.service(8)
  man:journald.conf(5)
Main PID: 413 (systemd-journal)
Status: "Processing requests..."
CGroup: /system.slice/systemd-journald.service
  └─413 /usr/lib/systemd/systemd-journald
[...]
</syntaxhighlight>


Mit den Optionen --boot, --unit= usw. können zusätzliche Einschränkungen hinzugefügt werden, um weiter einzuschränken, welche Einträge angezeigt werden (logisches UND).
== Installation ==
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
</syntaxhighlight>


Die Ausgabe wird aus allen zugreifbaren Quellen verschachtelt, unabhängig davon, ob sie rotiert oder momentan geschrieben werden und unabhängig davon, ob sie zu dem System selbst gehören oder zugreifbare Benutzer-Journale sind.
== Aufruf ==
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
</syntaxhighlight>


Die Gruppe der verwandten Journal-Dateien kann mit den Optionen --user, --system, --directory und --file verändert werden, siehe unten.
=== Optionen ===
Häufig verwendete, nützliche Optionen, mit denen Sie das Standardverhalten von <code>journalctl</code> optimieren
* Alle Schalter sind auf der man-Seite zu <code>journalctl</code> (<code>man 1 journalctl</code>) beschrieben


Allen Benutzern wird Zugriff auf ihre privaten benutzerbezogenen Journale gewährt. Standardmäßig wird allerdings nur Root und Benutzern, die Mitglied ein paar besonderer Gruppen sind, der Zugriff auf das System-Journal und die Journale der anderen Benutzer
{| class="wikitable sortable options big"
gewährt. Mitglieder der Gruppen »systemd-journal«, »adm« und »wheel« können alle Journal-Dateien lesen. Beachten Sie, dass die zwei letzten Gruppen traditionell über zusätzliche, von der Distribution festgelegte Privilegien verfügen. Mitglieder der Gruppe
|-
»wheel« können oft zusätzliche administrative Aufgaben durchführen.
! Option !! Beschreibung
|-
| -f || Zeigt lediglich die jüngsten Protokollmeldungen an und gibt neue Protokolleinträge aus, sobald sie zum Journal hinzugefügt werden


Die Ausgabe wird standardmäßig seitenweise durch less geleitet und lange Zeilen werden auf Bildschirmbreite »abgeschnitten«. Der versteckte Anteil kann mittels der Pfeil-links- und Pfeil-rechts-Tasten betrachtet werden. Seitenweise Anzeige kann deaktiviert
|-
werden; siehe die Option --no-pager und den Abschnitt »Umgebungsvariablen« unten.
| -e || Gibt die Meldungen aus und springt an das Ende des Journals, sodass im Pager die aktuellen Einträge sichtbar sind


Erfolgt die Ausgabe auf ein TTY, werden die Zeilen entsprechend der Priorität eingefärbt: Zeilen der Stufe ERROR und höher werden rot eingefärbt; Zeilen der Stufe NOTICE und höher werden hervorgehoben; Zeilen der Stufe DEBUG werden in leichtem Grau
|-
eingefärbt; andere Zeilen werden normal dargestellt.
| -r || Gibt die Meldungen des Journals in umgekehrter Reihenfolge aus (die jüngsten Einträge zuerst)


OPTIONEN
|-
Die folgenden Optionen werden verstanden:
| -k || Zeigt nur Kernel-Meldungen an
* Dies entspricht der Feldzuordnung <code>_TRANSPORT=kernel</code> (siehe [https://documentation.suse.com/de-de/sles/12-SP5/html/SLES-all/cha-journalctl.html#journalctl-filtering-fields Abschnitt 15.3.3, „Filtern nach Feldern“])
|-
| -u || Zeigt nur Meldungen für die angegebene <code>systemd</code>-Einheit an
* Dies entspricht der Feldzuordnung <code>_SYSTEMD_UNIT=''UNIT''
# journalctl -u apache2
[...] Jun 03 10:07:11 pinkiepie systemd[1]: Starting The Apache Webserver.
Jun 03 10:07:12 pinkiepie systemd[1]: Started The Apache Webserver
|}


--no-full, --full, -l
; Tipp: Meldungen für eine bestimmte ausführbare Datei
    Felder verkürzen, wenn sie nicht in die verfügbaren Spalten passen. Die Vorgabe ist, volle Felder zu zeigen, und dem Textanzeigeprogramm, falls eines verwandt wird, zu erlauben, diese umzubrechen oder abzuschneiden.
Sollen alle Journaleinträge für eine bestimmte ausführbare Datei angezeigt werden, geben Sie den vollständigen Pfad zu dieser Datei an


    Die alten Optionen -l/--full sind nicht mehr nützlich, außer um --no-full rückgängig zu machen.
journalctl /usr/lib/systemd/systemd


-a, --all
=== Parameter ===
    Zeigt alle Felder komplett, selbst falls sie nicht darstellbare Zeichen enthalten oder sehr lang sind. Standardmäßig werden Felder mit nicht darstellbaren Zeichen als »blob data« abgekürzt. (Beachten Sie, dass das Textanzeigeprogramm nicht darstellbare
=== Umgebungsvariablen ===
    Zeichen wieder maskieren könnte.)
=== Exit-Status ===
{| class="wikitable options col1center big"
|-
! Wert !! Beschreibung
|-
| 0 || Erfolg
|-
| >0  || Fehler
|}


-f, --follow
== Anwendung ==
    Nur die neusten Journal-Einträge anzeigen und kontinuierlich neue Einträge ausgeben, wenn sie im Journal auftauchen.
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
</syntaxhighlight>


-e, --pager-end
Rufen Sie beispielsweise journalctl ohne weitere Parameter auf, bekommen Sie einen interaktiven Auszug aller Log-Dateien, so wie sie früher in /var/log/syslog oder /var/log/messages
    Sofort im implizierten Textanzeigeprogramm zum Ende des Journals springen. Dies impliziert -n1000, um sicherzustellen, dass das Textanzeigeprogramm keine Protokolle von unbegrenzter Größe puffern wird. Dies kann mit dem expliziten Schalter -n mit einer
landeten
    anderen numerischen Größe außer Kraft gesetzt werden, während -nall diese Begrenzung abschaltet. Beachten Sie, dass diese Option nur vom Textanzeigeprogramm less(1) unterstützt wird.
* Hier können Sie auch durch Eingabe eines großen »F« in den Follow-Modus wechseln
* Mit dem Parameter -f oder --follow wird Ihnen das Log analog zu einem tail -f angezeigt
* Wenn Sie die letzten 20 Log-Einträge anschauen wollen, benutzen Sie -n 20 oder --lines=20
* Der Parameter --reverse zeigt die Einträge in umgekehrter Reihenfolge an


-n, --lines=
Einträge eines bestimmten Zeitraums grenzen Sie durch --since und --until ein
    Zeigt die neusten Journal-Einträge und begrenzt die Anzahl der zu zeigenden Ereignisse. Falls --follow verwandt wird, ist diese Option impliziert. Das Argument ist eine positive Ganzzahl oder »all«, um die Zeilenbegrenzung zu deaktivieren. Der
* Dabei wird ein Datum in der Form "2018-07-30 18:17:16" ausgewertet
    Vorgabewert ist 10, falls kein Argument angegeben wird.
* Ohne Datum wird der heutige Tag angenommen, ohne Sekunden wird 0 (null) angenommen, Sonderausdrücke wie yesterday, today, tomorrow oder now sind möglich


--no-tail
Einer der wichtigsten Parameter ist -u oder --unit=, womit nur die Log-Dateien einer einzelnen Unit oder eines Satzes an Units ausgegeben werden
    Zeigt alle gespeicherten Ausgabezeilen, selbst im Folgemodus. Setzt den Effekt von --lines= zurück.


-r, --reverse
; Log-Auszug des SSH-Daemons
    Die Ausgabe invertieren, so dass die neusten Einträge zuerst dargestellt werden.
Log-Einträge des SSH-Daemons vom 5.&nbsp;Juni 2023 zwischen 13:00 Uhr und 14:00 Uhr


-o, --output=
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
    Steuert die Formatierung der angezeigten Journal-Einträge. Akzeptiert eine der folgenden Optionen:
sudo journalctl --since="2023-06-05 13:00" --until="2023-06-05 14:00" --unit=sshd.service
</syntaxhighlight>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line>
-- Logs begin at Mo 2023-06-05 07:19:24 CEST, end at Mo 2023-06-05 15:56:51 CEST. --
Jun 05 13:07:24 centos sshd[13128]: reverse mapping checking getaddrinfo for \
1-2-3-4.a.b [1.2.3.4] failed - POSSIBLE BREAK-IN ATTEMPT!
Jun 05 13:07:24 centos sshd[13130]: reverse mapping checking getaddrinfo for \
1-2-3-4.a.b [1.2.3.4] failed - POSSIBLE BREAK-IN ATTEMPT!
Jun 05 13:07:24 centos sshd[13128]: Connection closed by 1.2.3.4 [preauth]
Jun 05 13:07:24 centos sshd[13130]: Connection closed by 1.2.3.4 [preauth]
</syntaxhighlight>


    short
Die Logs von [[journald]] werden nach einem Neustart gelöscht
Ist die Vorgabe und erstellt eine Ausgabe, die größtenteils identisch zu der Formatierung klassischer Syslog-Dateien ist und eine Zeile pro Journal-Eintrag anzeigt.
* Wenn Sie das nicht wollen, sollten Sie das Verzeichnis /var/log/journal anlegen und das Signal SIGUSR1 an den journald-Prozess senden
* Damit werden die Logs in dem angegebenen Verzeichnis persistiert, sodass sie maximal zehn Prozent der Größe des Dateisystems belegen
* Weitere Konfigurationen nehmen Sie in der Datei /etc/systemd/journald.conf vor


    short-full
=== Filtern der Journalausgabe ===
Ist sehr ähnlich, zeigt aber Zeitstempel im Format, das die Optionen --since= und --until= akzeptieren. Anders als die im Ausgabemodus short gezeigten Zeitstempelinformationen enthält dieser Modus den Wochentag, das Jahr und die
Wenn Sie <code>journalctl</code> ohne Schalter aufrufen, wird der gesamte Inhalt des Journals angezeigt (die ältesten Einträge an erster Stelle)
Zeitzoneninformationen in der Ausgabe und ist unabhängig von der Locale.
* Die Ausgabe kann mit bestimmten Schaltern und Feldern gefiltert werden


    short-iso
==== Filtern nach Bootnummer ====
Ist sehr ähnlich, zeigt aber ISO 8601-Uhrzeit-Zeitstempel.
[[journalctl]] kann die Meldungen nach einem bestimmten System-Bootvorgang filtern
* Zum Anzeigen einer Liste mit allen verfügbaren Bootvorgängen führen Sie Folgendes aus


    short-iso-precise
journalctl --list-boots -1
  Wie bei short-iso, enthält aber komplette Mikrosekundengenauigkeit.
0 97ed2cd99124a2391d2cffab1b566f0 Mon 2014-05-26 08:36:56 EDT—Fri 2014-05-30 05:33:44 EDT
  1 56019a44a774a0bb0148a92df4af81b Fri 2014-05-30 05:34:09 EDT—Fri 2014-05-30 06:15:01 EDT


    short-precise
* Die erste Spalte enthält den Boot-Offset: <code>0</code> für den aktuellen Bootvorgang, <code>-1</code> für den vorangegangenen Bootvorgang, <code>-2</code> für den davor erfolgten Bootvorgang usw
Ist sehr ähnlich, zeigt aber klassische Syslog-Zeitstempel mit voller Mikrosekundengenauigkeit.
* Die zweite Spalte zeigt die Boot-ID, gefolgt von den Zeitstempeln für Beginn und Ende des Zeitraums, über den das System nach dem Bootvorgang aktiv war


    short-monotonic
; Alle Meldungen für den aktuellen Bootvorgang anzeigen
  Ist sehr ähnlich, zeigt aber monotone Zeitstempel statt normaler Uhrzeitzeitstempel.
  journalctl -b


    short-unix
Wenn Sie die Journalmeldungen für den vorangegangenen Bootvorgang abrufen möchten, hängen Sie einen Offset-Parameter an
Ist sehr ähnlich, zeigt aber die seit 1. Januar 1970 UTC vergangene Zeit statt normaler Uhrzeitzeitstempel (»UNIX-Zeit«). Die Zeit wird mit Mikrosekundengenauigkeit angezeigt.


    verbose
Im folgenden Beispiel werden die Meldungen für den vorangegangenen Bootvorgang ausgegeben
  Zeigt vollstrukturierte Einträgeelemente mit allen Feldern.
  journalctl -b -1


    export
Alternativ können Sie die Bootmeldungen nach der Boot-ID auflisten
Serialisiert das Journal in einen binären (aber größtenteils textbasierten) Strom, der für Sicherungen und Netzwerkübertragungen geeignet ist (siehe Journal-Exportformat[1] für weitere Informationen). Um den binären Strom wieder in das native
Journald-Format zu importieren, siehe systemd-journal-remote(8).


    json
Verwenden Sie hierzu das Feld _BOOT_ID
  Formatiert Einträge als JSON-Objekte, getrennt durch Zeilenumbrüche (siehe Journal-JSON-Format[2] für weitere Informationen). Feldwerte werden im Allgemeinen als JSON-Zeichenketten kodiert, mit drei Ausnahmen:
  journalctl _BOOT_ID=156019a44a774a0bb0148a92df4af81b


  1. Felder, die größer als 4096 Byte sind, werden als null-Werte kodiert. (Dies kann durch Übergabe von --all abgeschaltet werden, beachten Sie aber, dass dies sehr lange JSON-Objekte vorbelegen kann.)
==== Filtern nach Zeitraum ====
Sie können die Ausgabe von <code>journalctl</code> durch Angabe des Start- oder Enddatums filtern
* Für Datumsangaben gilt das Format „2014-06-30 9:17:16“
* Wenn Sie keine Uhrzeit angeben, wird Mitternacht (0:00 Uhr) angenommen
* Wenn die Sekundenangabe fehlt, wird „:00“ angenommen
* Wenn Sie kein Datum angeben, wird das aktuelle Datum angenommen
* Statt eines numerischen Ausdrucks können Sie die Schlüsselwörter „gestern“, „heute“ oder „morgen“ angeben
* Diese Wörter bezeichnen Mitternacht am Tag vor dem aktuellen Tag, am aktuellen Tag bzw
* am Tag nach dem aktuellen Tag
* Das Schlüsselwort „now“ (jetzt) verweist auf die aktuelle Uhrzeit am heutigen Tag
* Auch relative Zeitangaben mit dem Präfix <code>-</code> oder <code>+</code> sind möglich
* Diese Zeitangaben verweisen dann entsprechend auf eine Uhrzeit vor oder nach der aktuellen Uhrzeit


  2. Journal-Einträge erlauben nicht eindeutige Felder innerhalb des gleichen Protokolleintrags. JSON erlaubt keine uneindeutigen Felder innerhalb von Objekten. Daher wird ein JSON-Array als Feldwert benutzt, wenn ein nicht eindeutiges Feld
Nur neue Meldungen ab jetzt anzeigen und Ausgabe entsprechend aktualisieren
    angetroffen wird, wobei alle Feldwerte als Elemente aufgeführt werden.
journalctl --since "now" -f


  3. Felder, die nicht darstellbare Zeichen oder Nicht-UTF8-Zeichen enthalten werden als Arrays kodiert, wobei die rohen Bytes individuell als vorzeichenlose Zahlen formatiert werden.
Alle Meldungen ab der letzten Mitternacht bis 3:20 Uhr anzeigen
journalctl --since "today" --until "3:20"


Beachten Sie, dass diese Kodierung invertierbar ist (mit der Ausnahme der Größenbegrenzung).
==== Filtern nach Feldern ====
Sie können die Ausgabe des Journals nach bestimmten Feldern filtern
* Die Syntax für ein abzugleichendes Feld lautet <code>FELDNAME=FILTERKRITERIUM</code>, beispielsweise <code>_SYSTEMD_UNIT=httpd.service</code>
* Wenn Sie mehrere Filterkriterien in einer einzigen Abfrage angeben, werden die Ausgabemeldungen noch stärker gefiltert
* Eine Liste der Standardfelder finden Sie auf der man-Seite <code>man 7 systemd.journal-fields</code>


    json-pretty
; Meldungen anzeigen, die von einer bestimmten Prozess-ID erzeugt wurden
Formatiert Einträge als JSON-Datenstrukturen, aber formatiert sie in mehreren Zeilen, um sie durch Menschen besser lesbar zu gestalten.


    json-sse
  journalctl _PID=1039
  Formatiert Einträge als JSON-Datenstrukturen, aber bricht sie in einem Format um, das für Server-Sendeereignisse[3] geeignet ist.


    json-seq
; Meldungen anzeigen, die zu einer bestimmten Benutzer-ID gehören
Formatiert Einträge als JSON-Datenstrukturen, stellt Ihnen aber einen ASCII-Datensatztrennzeichen (0x1E) voran und hängt ihnen einen ASCII-Zeilenumbruchzeichen (0x0A) an, in Übereinstimmung mit der JavaScript-Objektnotation (JSON) Textsequenzen[4]
("application/json-seq").


    cat
  journalctl _UID=1000
  Erstellt eine sehr knappe Ausgabe, zeigt nur die tatsächlichen Nachrichten von jedem Journal-Eintrag ohne Metadaten, nicht mal einen Zeitstempel.


    with-unit
; Meldungen aus dem Kernel-Ring-Puffer anzeigen (entspricht der Ausgabe von <code>dmesg</code>)
Ähnlich zu short-full, aber die Unit- und Benutzernamen werden statt der traditionellen Syslog-Kennzeichner vorangestellt. Bei der Verwendung von vorlagenbasierten Instanzen nützlich, da es die Argumente in den Unit-Namen einschließt.


--output-fields=
journalctl _TRANSPORT=kernel
    Ein Kommata-getrennte Liste von Feldern, die in der Ausgabe aufgenommen werden soll. Dies hat nur für die Ausgabemodi, die normalerweise alle Felder anzeigen würden (verbose, export, json, json-pretty, json-sse und json-seq), Wirkung. Die Felder
    »__CURSOR«, »__REALTIME_TIMESTAMP«, »__MONOTONIC_TIMESTAMP« und »_BOOT_ID« werden immer ausgegeben.


--utc
; Meldungen aus der Standard- oder Fehlerausgabe des Services anzeigen
    Gibt die Zeit in koordinierter Weltzeit (UTC) aus.


--no-hostname
journalctl _TRANSPORT=stdout
    Zeigt das Feld »hostname« bei Protokollnachrichten, die von der lokalen Maschine stammen, nicht an. Dies hat nur für die Familie short der Ausgabemodi Wirkung (siehe oben).


    Hinweis: Diese Option entfernt keine Vorkommen von Rechnernamen aus den Protokolleinträgen selbst, sie verhindert somit nicht, dass Rechnernamen in den Protokollen sichtbar werden.
; Nur Meldungen anzeigen, die von einem bestimmten Service erzeugt wurden


-x, --catalog
journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service
    Ergänzt Protokollzeilen mit Erklärungstext aus dem Nachrichtenkatalog. Wo verfügbar, wird dies erklärenden Hilfetext zu den Protokollnachrichten in der Ausgabe hinzufügen. Diese kurzen Hilfetexte werden den Kontext eines Fehlers oder
    Protokollereignisses, mögliche Lösungen sowie Verweise auf Unterstützungsforen, Entwicklerdokumentation und andere relevante Handbücher enthalten. Beachten Sie, dass nicht für alle Nachrichten Hilfetexte verfügbar sind, sondern nur für ausgewählte. Für
    weitere Informationen über den Nachrichtenkatalog schauen Sie bitte in die Entwicklerdokumentation für den Nachrichtenkatalog[5].


    Beachten Sie: Wenn Sie die Ausgabe von journalctl an Fehlerberichte anhängen, verwenden Sie -x nicht.
; Wenn Sie zwei verschiedene Felder angeben, werden nur solche Einträge zurückgegeben, die beide Ausdrücke gleichzeitig erfüllen


-q, --quiet
journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _PID=1488
    Unterdrückt alle informellen Nachrichten (d.h. "-- Logs begin at …", "-- Reboot --"), alle Warnungsmeldungen bezüglich nicht zugreifbarer System-Journale beim Betrieb als normaler Benutzer.


-m, --merge
; Wenn Sie zwei Kriterien für dasselbe Feld angeben, werden alle Einträge zurückgegeben, die einen dieser Ausdrücke erfüllen
    Zeigt Einträge verschachtelt aus allen verfügbaren Journalen, auch aus fernen.


-b [[Kennung][±Versatz]|all], --boot[=[Kennung][±Versatz]|all]
journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _SYSTEMD_UNIT=dbus.service
    Zeigt Nachrichten von einem bestimmten Systemstart. Dies passt auf »_BOOT_ID=«.


    Das Argument darf leer sein, in diesem Fall werden die Protokolle für den aktuellen Systemstart angezeigt.
; Mit dem Begrenzungszeichen „+“ verbinden Sie zwei Ausdrücke mit einem logischen „OR“
* Im folgenden Beispiel werden alle Meldungen aus dem Avahi-Service mit der Prozess-ID 1480 zusammen mit allen Meldungen vom D-Bus-Service gezeigt


    Falls die Systemstartkennung weggelassen wird, wird ein positiver Versatz die Systemstarts, beginnend vom Anfang des Journals, nachschlagen, und ein Versatz, der kleiner oder gleich Null ist, wird die Systemstarts beginnend vom Ende des Journals
journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _PID=1480 + _SYSTEMD_UNIT=dbus.service
    nachschlagen. Daher bedeutet 1 den ersten im Journal in chronologischer Ordnung gefundenen Systemstart, 2 den zweiten und so weiter, während -0 der neuste Systemstart ist, -1 der Systemstart vor dem neusten und so weiter. Ein leerer Versatz ist
    äquivalent zur Festlegung von -0, außer wenn der aktuelle Systemstart nicht der neuste ist (z.B. da --directory angegeben wurde, um Protokolle von anderen Maschinen anzusehen).


    Falls die 32-Zeichen-Kennung angegeben ist, kann sie optional vom Versatz gefolgt werden, der den Systemstart relativ zu der angegebenen Kennung identifiziert. Negative Werte bedeuten vorherige Systemstarts und positive Werte bedeuten nachfolgende
==== Filtern nach Kritikalität ====
    Systemstarts. Falls Versatz nicht angegeben ist, wird ein Wert Null angenommen und die Protokolle des durch Kennung angegebenen Systemstarts werden angezeigt.
Sie können journalctl nach Kritikalität filtern, indem Sie die Option -p mit einer Prioritätsstufe verwenden, wie z. B. err für Fehler, crit für kritisch oder alert für Alarm. Diese Option zeigt nur Einträge mit der angegebenen Priorität oder höher an. Die Prioritäten reichen von 0: emerg bis 7: debug, wobei niedrigere Nummern eine höhere Kritikalität bedeuten.  


    Das besondere Argument all kann zur Negierung der Wirkung eines vorhergehenden Einsatzes von -b verwandt werden.
; Fehler und höher anzeigen
journalctl -p err


--list-boots
; Nur kritische Nachrichten anzeigen (und höher)
    Zeigt eine tabellarische Liste von Systemstartnummern (relativ zum aktuellen Systemstart), ihre Kennungen und die Zeitstempel der ersten und letzten zu dem Systemstart zugehörigen Meldung.
journalctl -p crit


-k, --dmesg
; Alle Meldungen ab „error“ im aktuellen Boot-Vorgang anzeigen
    Zeigt nur Kernelnachrichten. Dies impliziert -b und fügt die Übereinstimmung »_TRANSPORT=kernel« hinzu.
journalctl -p err -b


-t, --identifier=SYSLOG-KENNUNG
; Prioritätsstufen (von kritisch zu unwichtig):
     Zeigt Nachrichten für den angegebenen Syslog-Kennzeichner SYSLOG_IDENTIFIER.
     emerg  (0: Notfall)
    alert  (1: Alarm)
    crit    (2: kritisch)
    err    (3: Fehler)
    warning (4: Warnung)
    notice  (5: Hinweis)
    info    (6: Information)
    debug  (7: Fehlersuche)


    Dieser Parameter kann mehrfach angegeben werden.
=== Untersuchen von Fehlern ===
In diesem Abschnitt wird an einem einfachen Beispiel erläutert, wie Sie die Fehler auffinden und beheben, die <code>systemd</code> beim Starten von <code>apache2</code> meldet


-u, --unit=UNIT|MUSTER
Versuchen Sie, den apache2-Service zu starten
    Zeigt Nachrichten für die angegebene Systemd-Unit UNIT (wie eine Dienste-Unit) oder für alle Units, die auf MUSTER passen. Falls ein Muster angegeben ist, wird eine Liste von im Journal gefundenen Unit-Namen mit dem angegebenen Muster verglichen und alle
systemctl start apache2
    Treffer werden verwandt. Für jeden Unit-Namen wird ein Treffer zu der Nachricht aus der Unit (»_SYSTEMD_UNIT=UNIT«), zusammen mit zusätzlichen Treffern für Nachrichten von Systemd und Nachrichten über Speicherauszüge, für die angegebene Unit hinzugefügt.
    Für »_SYSTEMD_SLICE=UNIT« wird auch ein Treffer hinzugefügt, so dass alle Protokolle der Kinder einer Scheibe protokolliert werden, falls die bereitgestellte UNIT eine systemd.slice(5)-Unit ist.


    Dieser Parameter kann mehrfach angegeben werden.
Job for apache2.service failed
See 'systemctl status apache2' and 'journalctl -xn' for details


--user-unit=
Prüfen Sie den Status dieses Service
    Zeigt Nachrichten für die angegebene Benutzer-Sitzungs-Unit. Dies wird einen Treffer für Nachrichten von der Unit (»_SYSTEMD_USER_UNIT=« und »_UID=«) und zusätzliche Treffer für Nachrichten von Sitzungs-Systemds und Nachrichten über Speicherauszüge für
systemctl status apache2 apache2.service - The Apache Webserver
    die angegebene Unit hinzufügen. Für »_SYSTEMD_SLICE=UNIT« wird auch ein Treffer hinzugefügt, so dass alle Protokolle der Kinder einer Scheibe protokolliert werden, falls die bereitgestellte UNIT eine systemd.slice(5)-Unit ist.
Loaded: loaded (/usr/lib/systemd/system/apache2.service; disabled)
Active: failed (Result: exit-code) since Tue 2014-06-03 11:08:13 CEST; 7min ago
Process: 11026 ExecStop=/usr/sbin/start_apache2 -D SYSTEMD -DFOREGROUND \
  -k graceful-stop (code=exited, status=1/FAILURE)* Die ID des Prozesses, der den Fehler verursacht, lautet 11026


    Dieser Parameter kann mehrfach angegeben werden.
Rufen Sie die ausführliche Version der Meldungen zur Prozess-ID 11026 ab


-p, --priority=
journalctl -o verbose _PID=11026
    Filtert die Ausgabe nach Nachrichtenprioritäten oder Prioritätsbereichen. Akzeptiert entweder eine einzelne numerische oder textuelle Protokollstufe (d.h. zwischen 0/»emerg« und 7/»debug«) oder einen Bereich von numerischen/textuellen Protokollstufen in
[...] MESSAGE=AH00526: Syntax error on line 6 of /etc/apache2/default-server.conf
    der Form VON..BIS. Die Protokollstufen sind die normalen Syslog-Protokollstufen, wie sie in syslog(3) dokumentiert sind, d.h. »emerg« (0), »alert« (1), »crit« (2), »err« (3), »warning« (4), »notice« (5), »info« (6), »debug« (7). Falls eine einzelne
[...] MESSAGE=Invalid command 'DocumenttRoot', perhaps misspelled or defined by a module [...]
    Protokollstufe angegeben ist, werden alle Nachrichten mit dieser Protokollstufe oder einer niedrigeren (daher wichtigeren) Protokollstufe angezeigt. Falls ein Bereich angegeben ist, werden alle Nachrichten innerhalb des Bereichs angezeigt, einschließlich
    des Start- und des Endwertes des Bereichs. Dies wird »PRIORITY=«-Treffer für die angegebenen Prioritäten hinzufügen.


--facility=
Korrigieren Sie den Schreibfehler in <code>/etc/apache2/default-server.conf</code>, starten Sie den apache2-Service, und lassen Sie den Status ausgeben
    Ausgabe nach Syslog-Einrichtung filtern. Akzeptiert eine Kommata-getrennte Liste von Nummern oder Einrichtungsnamen. Die Namen sind die gewöhnlichen, in syslog(3) dokumentierten Syslog-Einrichtungen. --facility=help kann zur Anzeige einer Liste der
systemctl start apache2 && systemctl status apache2 apache2.service - The Apache Webserver
    bekannten Einrichtungsnamen verwandt werden; das Programm beendet sich dann.
Loaded: loaded (/usr/lib/systemd/system/apache2.service; disabled)
Active: active (running) since Tue 2014-06-03 11:26:24 CEST; 4ms ago
Process: 11026 ExecStop=/usr/sbin/start_apache2 -D SYSTEMD -DFOREGROUND
  -k graceful-stop (code=exited, status=1/FAILURE)
Main PID: 11263 (httpd2-prefork)
Status: "Processing requests..."
CGroup: /system.slice/apache2.service
  ├─11263 /usr/sbin/httpd2-prefork -f /etc/apache2/httpd.conf -D [...]
  ├─11280 /usr/sbin/httpd2-prefork -f /etc/apache2/httpd.conf -D [...]
  ├─11281 /usr/sbin/httpd2-prefork -f /etc/apache2/httpd.conf -D [...]
  ├─11282 /usr/sbin/httpd2-prefork -f /etc/apache2/httpd.conf -D [...]
  ├─11283 /usr/sbin/httpd2-prefork -f /etc/apache2/httpd.conf -D [...]
  └─11285 /usr/sbin/httpd2-prefork -f /etc/apache2/httpd.conf -D [...]


-g, --grep=
== Anhang ==
    Filtert die Ausgabe auf Einträge, bei denen das Feld MESSAGE= auf den angegebenen regulären Ausdruck passt. PERL-kompatible reguläre Ausdrücke werden verwandt, siehe pcre2pattern(3) für eine detaillierte Beschreibung der Syntax.
=== Siehe auch ===
<div style="column-count:2">
<categorytree hideroot=on mode="pages">{{BASEPAGENAME}}</categorytree>
</div>
----
{{Special:PrefixIndex/{{BASEPAGENAME}}/}}


    Falls das Muster komplett in Kleinschreibung ist, ist der Abgleich unabhängig von der Groß-/Kleinschreibung. Andernfalls ist der Abgleich abhängig von der Groß-/Kleinschreibung. Dies kann mit der Option --case-sensitive außer Kraft gesetzt werden, siehe
=== Dokumentation ===
    unten.
; Man-Page
# [https://manpages.debian.org/trixie/manpages-de/journalctl.1.de.html journalctl(1)]
<!--
; Info-Pages
-->


--case-sensitive[=BOOLEAN]
=== Links ===
    Musterabgleich abhängig oder unabhängig von der Groß-/Kleinschreibung machen.
==== Projekt ====
==== Weblinks ====
# https://documentation.suse.com/de-de/sles/12-SP5/html/SLES-all/cha-journalctl.html


-c, --cursor=
{{DEFAULTSORT:journalctl}}
    Beginnt die Anzeige von Einträgen ab dem Ort im Journal, der durch den übergebenen Positionszeiger angegeben ist.
{{DISPLAYTITLE:journalctl}}


--cursor-file=DATEI
[[Kategorie:Systemd]]
    Falls DATEI existiert und einen Positionszeiger enthält, werden Einträge nach dieser Position angezeigt. Andernfalls werden die Einträge entsprechend anderer übergebener Optionen angezeigt. Zum Schluss wird der Positionszeiger des letzten Eintrages nach
[[Kategorie:Journald]]
    DATEI geschrieben. Verwenden Sie diese Option, um das Journal kontinuierlich durch sequenziellen Aufruf von journalctl zu lesen.
</noinclude>
 
--after-cursor=
    Beginnt die Anzeige von Einträgen ab dem Ort im Journal nach dem Ort, der durch den übergebenen Positionszeiger angegeben ist. Der Positionszeiger wird angezeigt, wenn die Option --show-cursor verwandt wird.
 
--show-cursor
    Der Positionszeiger wird nach dem letzten Eintrag nach zwei Gedankenstrichen angezeigt:
 
-- cursor: s=0639…
 
    Das Format des Positionszeigers ist privat und kann sich ändern.
 
-S, --since=, -U, --until=
    Die Anzeige mit neueren Einträgen ab dem angegebenen Datum oder älteren Einträgen bis zum angegebenen Datum anfangen. 18:17:16« sein. Falls der Zeitanteil weggelassen wird, wird »00:00:00« angenommen. Falls nur der Sekundenteil weggelassen wird, wird
    »:00« angenommen. Falls die Datumskomponente weggelassen wird, wird der aktuelle Tag angenommen. Alternativ werden die Zeichenketten »yesterday«, »today«, »tomorrow« verstanden, die sich auf 00:00:00 gestern, den aktuellen Tag bzw. morgen beziehen. »now«
    bezieht sich auf die aktuelle Zeit. Schließlich dürfen relative Zeiten angegeben werden, denen »-« oder »+« vorangestellt wird, die sich auf Zeiten vor bzw. nach der aktuellen Zeit beziehen. Für die komplette Zeit- und Datumsspezifikation siehe
    systemd.time(7). Beachten Sie, dass --output=short-full Zeitstempel ausgibt, die genau diesem Format folgen.
 
-F, --field=
    Gibt alle möglichen Datenwerte aus, die das angegebene Feld in allen Einträgen des Journals akzeptiert.
 
-N, --fields
    Gibt alle derzeit in allen Einträgen des Journals verwandten Feldnamen aus.
 
--system, --user
    Zeigt Nachrichten von Systemdiensten und dem Kernel (mit --system). Zeigt Nachrichten von Diensten des aktuellen Benutzers (mit --user). Falls keines angegeben ist, werden alle Nachrichten angezeigt, die der Benutzer sehen kann.
 
-M, --machine=
    Zeigt Nachrichten von einem laufenden lokalen Container. Geben Sie einen Container-Namen an, zu dem verbunden werden soll.
 
-D VERZEICHNIS, --directory=VERZEICHNIS
    Akzeptiert als Argument einen Verzeichnispfad. Falls angegeben, wird Journalctl auf dem angegebenen Journal-Verzeichnis VERZ statt auf den standardmäßigen Laufzeit- und System-Journal-Pfaden agieren.
 
--file=GLOB
    Akzeptiert als Argument einen Datei-Glob. Falls angegeben, wird Journalctl auf den angegebenen Dateien, die auf GLOB passen, statt auf den standardmäßigen Laufzeit- und System-Journal-Pfaden agieren. Kann mehrfach angegeben werden, dann werden die
    Dateien geeignet verschachtelt.
 
--root=WURZEL
    Akzeptiert einen Verzeichnispfad als Argument. Falls angegeben, wird Journalctl auf Journal-Verzeichnissen und Katalogdateihierarchien unterhalb des angegebenen Verzeichnisses statt auf dem Wurzelverzeichnis agieren (z.B. wird --update-catalog
    WURZEL/var/lib/systemd/catalog/database erstellen und Journal-Dateien unterhalb von WURZEL/run/journal oder WURZEL/var/log/journal werden angezeigt).
 
--namespace=NAMENSRAUM
    Akzeptiert eine Journal-Namensraumkennzeichnungszeichenkette als Argument. Falls nicht angegeben, werden die für den Vorgabenamensraum gesammelten Daten angezeigt. Falls angegeben, werden stattdessen die Protokolldaten des angegebenen Namensraums
    angezeigt. Falls der Namensraum als »*« angegeben ist, werden Daten aus allen Namensräumen verschachtelt angezeigt. Falls der Namensraumkennzeichnung ein »+« vorangestellt wird, werden die Daten aus den angegebenen Namensräumen und dem Vorgabenamensraum
    verschachtelt angezeigt, aber keine weiteren. Für Details über Journal-Namensräume siehe systemd-journald.service(8).
 
--header
    Anstatt Inhalte das Journals anzuzeigen werden interne Kopfzeileninformationen von den Journal-Feldern, auf die zugegriffen wird, angezeigt.
 
--disk-usage
    Zeigt den aktuellen Plattenplatzverbrauch aller Journal-Dateien an. Dies zeigt die Summe der Plattenplatzverbräuche aller archivierten und aktiven Journal-Dateien.
 
--vacuum-size=, --vacuum-time=, --vacuum-files=
    Entfernt die ältesten archivierten Journal-Dateien, bis der Plattenplatz, den sie verwenden, unter die angegebene Größe fällt (mit den üblichen Endungen »K«, »M«, »G« und »T«) oder alle archivierten Journal-Dateien, die keine Daten älter als die
    angegebene Zeitspanne (mit den üblichen Endungen »s«, »m«, »h«, »days«, »months«, »weeks« und »years« angegeben) enthalten oder so dass nicht mehr als die angegebene Anzahl an separaten Journal-Dateien verbleiben. Beachten Sie, dass die Ausführung von
    --vacuum-size= nur einen indirekten Effekt auf die durch --disk-usage angezeigte Ausgabe hat, da letztere die aktiven Journal-Dateien einbezieht, während die Bereinigungsaktion nur auf archivierten Journal-Dateien agiert. Ähnlich könnte --vacuum-files=
    die Anzahl der Journal-Dateien nicht unterhalb der angegebenen Anzahl reduzieren, da es keine aktiven Journal-Dateien entfernen wird.
 
    --vacuum-size=, --vacuum-time= und --vacuum-files= können in einem einzelnen Aufruf kombiniert werden, um eine Kombination einer Größen-, einer Zeit- und eine Anzahl von Dateien-Beschränkung von archivierten Journal-Dateien zu erzwingen. Wird einer
    dieser drei Parameter als Null angegeben, dann ist das äquivalent dazu, die angegebene Begrenzung nicht zu erzwingen und daher redundant.
 
    Diese drei Schalter können auch mit --rotate in einem Befehl kombiniert werden. Falls das passiert, werden alle aktiven Dateien zuerst rotiert und dann wird direkt danach die erwünschte Bereinigungsaktion ausgeführt. Die Rotation hat den Effekt, dass
    alle derzeit aktiven Dateien archiviert werden (und möglicherweise neue, leere Journal-Dateien als Ersatz geöffnet werden) und daher die Bereinigungsaktion die größtmögliche Wirkung hat, da sie alle bisher geschriebenen Protokolldaten berücksichtigen
    kann.
 
--list-catalog [128-Bit-Kennung…]
    Listet die Inhalte der Nachrichtenkataloge als Tabelle von Nachrichtenkennungen plus ihrer kurzen Beschreibungszeichenketten auf.
 
    Falls irgendeine 128-Bit-Kennung angegeben ist, werden nur diese Einträge angezeigt.
 
--dump-catalog [128-Bit-Kennung…]
    Zeigt die Inhalte des Nachrichtenkatalogs an, wobei Einträge durch eine Zeile, die aus zwei Gedankenstrichen und der Kennung besteht, getrennt werden (das Format ist das gleiche wie bei .catalog-Dateien).
 
    Falls irgendeine 128-Bit-Kennung angegeben ist, werden nur diese Einträge angezeigt.
 
--update-catalog
    Aktualisiert den Nachrichtenkatalogindex. Dieser Befehl muss jedes Mal ausgeführt werden, wenn neue Katalogdateien installiert, entfernt oder aktualisiert werden, um den binären Katalogindex neu zu bauen.
 
--setup-keys
    Anstatt die Journal-Inhalte anzuzeigen wird ein neues Schlüsselpaar für Forward Secure Sealing (FSS) erstellt. Dies erstellt einen Versiegelungsschlüssel und einen Überprüfungsschlüssel. Der Versiegelungsschlüssel wird im Journal-Datenverzeichnis
    gespeichert und verbleibt auf dem Rechner. Der Überprüfungsschlüssel sollte extern gespeichert werden. Lesen Sie die Option Seal= in journald.conf(5) für Informationen über Forward Secure Sealing und für eine Referenz auf eine wissenschaftliche
    Veröffentlichung, die Details über die ihr zugrundeliegende kryptographische Theorie darstellt.
 
--force
    Wenn --setup-keys übergeben wird und Forward Secure Sealing (FSS) bereits konfiguriert wurde, werden neue FSS-Schlüssel erzeugt.
 
--interval=
    Legt das Änderungsinterval für die Versiegelungsschlüssel für die Erzeugung eines FSS-Schlüsselpaars mit --setup-keys fest. Kürzere Intervalle erhöhen den CPU-Verbrauch, kürzen aber auch den Zeitbereich von nicht nachweisbarer Journal-Änderung.
    Standardmäßig 15 Minuten.
 
--verify
    Prüft die Journal-Dateien auf interne Konsistenz. Falls die Datei mit aktiviertem FSS erstellt wurde und der FSS-Überprüfungsschlüssel mit --verify-key= angegeben wurde, wird die Echtheit der Journal-Datei überprüft.
 
--verify-key=
    Legt den FSS-Überprüfungsschlüssel fest, der für die Aktion --verify verwandt werden soll.
 
--sync
    Bittet den Journal-Daemon, alle noch nicht geschriebenen Journal-Daten in das zugrundeliegende Dateisystem zu schreiben und alle Journale zu synchronisieren. Dieser Aufruf kehrt erst zurück, wenn die Synchronisationsaktion abgeschlossen ist. Dieser
    Befehl garantiert, dass alle Protokollnachrichten, die vor seinem Aufruf geschrieben wurden, sicher zu dem Zeitpunkt auf Platte gespeichert sind, zu dem er zurückkehrt.
 
--flush
    Bittet den Journal-Daemon, alle in /run/log/journal/ gespeicherten Protokolldaten nach /var/log/journal/ herauszuschieben, falls dauerhafter Speicher aktiviert ist. Dieser Aufruf kehrt erst zurück, wenn die Aktion abgeschlossen ist. Beachten Sie, dass
    dieser Aufruf idempotent ist: die Daten werden nur einmal zur Systemlaufzeit von /run/log/journal/ nach /var/log/journal rausgeschrieben (siehe aber auch --relinquish-var unten) und dieser Befehl beendet sich sauber ohne Ausführung einer Aktion, falls
    das bereits geschehen ist. Dieser Befehl garantiert wirksam, dass alle Daten zu dem Zeitpunkt nach /var/log/journal rausgeschoben wurden, zu dem er zurückkehrt.
 
--relinquish-var
    Bittet den Journal-Daemon um die entgegengesetzte Aktion zu --flush: falls erbeten, wird der Daemon weitere Protokolldaten nach /run/log/journal/ schreiben und Schreiben nach /var/log/journal/ beenden. Ein nachfolgender Aufruf von --flush führt dazu,
    dass die Protokollierausgabe wieder nach /var/log/journal/ zurückgewechselt wird, siehe oben.
 
--smart-relinquish-var
    Ähnlich zu --relinquish-var, führt aber keine Aktion durch, falls sich das Wurzeldateisystem und /var/lib/journal/ auf der gleichen Partition befinden. Diese Aktion erfolgt während des Systemherunterfahrens, um den Journal-Daemon zum Beenden des
    Schreibens nach /var/log/journal/ zu bekommen, falls sich das Verzeichnis auf einem Einhängepunkt befindet, der ausgehängt werden muss.
 
--rotate
    Bittet den Journal-Daemon, die Journal-Dateien zu rotieren. Dieser Aufruf kehrt erst zurück, wenn die Rotationsaktion abgeschlossen ist. Journal-Dateien-Rotation hat den Effekt, dass alle derzeit aktiven Journal-Dateien als archiviert markiert und
    umbenannt werden, so dass in der Zukunft niemals mehr in sie geschrieben wird. Dann werden stattdesse neue (leere) Journal-Dateien erstellt. Diese Aktion kann mit --vacuum-size=, --vacuum-time= und --vacuum-file= in einen einzigen Befehl kombiniert
    werden, siehe oben.
 
-h, --help
    Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.
 
--version
    Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.
 
--no-pager
    Die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiterleiten.
 
EXIT-STATUS
Im Erfolgsfall wird 0 zurückgeliefert; andernfalls wird ein von Null verschiedener Code zurückgeliefert.
 
UMGEBUNGSVARIABLEN
$SYSTEMD_PAGER
    Zu verwendendes Textanzeigeprogramm, wenn --no-pager nicht angegeben ist; setzt $PAGER außer Kraft. Falls weder $SYSTEMD_PAGER noch $PAGER gesetzt sind, wird eine Reihe wohlbekannter Textanzeigeprogrammimplementierungen der Reihe nach ausprobiert,
    einschließlich less(1) und more(1), bis eines gefunden wird. Falls keine Textanzeigeprogrammimplementierung gefunden wird, wird keines aufgerufen. Setzen der Umgebungsvariablen auf die leere Zeichenkette oder den Wert »cat« ist äquivalent zur Übergabe
    von --no-pager.
 
$SYSTEMD_LESS
    Setzt die an less übergebenen Optionen (standardmäßig »FRSXMK«) außer Kraft.
 
    Benutzer könnten insbesondere zwei Optionen ändern wollen:
 
    K
Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, sich sofort beim Druck von Strg-C zu beenden. Um less die Handhabung von Strg-C selbst zum Umschalten auf die Eingabeaufforderung zu erlauben, setzen Sie diese Option zurück.
 
Falls der Wert von $SYSTEMD_LESS kein »K« enthält und less das aufgerufene Textanzeigeprogramm ist, wird Strg+C durch das Programm ignoriert und muss durch das Textanzeigeprogramm selbst gehandhabt werden.
 
    X
Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, keine Termcap-Initialisierungs- und -Deinitalisierungszeichenketten an das Terminal zu senden. Dies ist standardmäßig gesetzt, damit die Darstellung von Befehlen selbst nach dem Beenden des
Textanzeigeprogramms sichtbar bleibt. Allerdings stehen dadurch einige Funktionen des Textanzeigeprogramms nicht zur Verfügung; insbesondere ist das Scrollen in der Ausgabe mit der Maus nicht möglich.
 
    Siehe less(1) für weitere Ausführungen.
 
$SYSTEMD_LESSCHARSET
    Setzt den an less zu übergebenden Zeichensatz (standardmäßig »utf-8«, falls das aufrufende Terminal als UTF-8-kompatibel erkannt wurde) außer Kraft.
 
$SYSTEMD_COLORS
    Dies muss ein logischer Wert sein. Er steuert, ob farbige Ausgabe erstellt werden soll. Dies kann angegeben werden, um die Entscheidung, die systemd basierend auf $TERM und der Art der angebundenen Konsole trifft, außer Kraft zu setzen.
 
$SYSTEMD_URLIFY
    Dies muss ein logischer Wert sein. Er steuert, ob anklickbare Links für Terminal-Emulatoren, die dies unterstützen, erstellt werden sollen. Dies kann angegeben werden, um die Entscheidung, die systemd basierend auf $TERM und anderen Bedingungen trifft,
    außer Kraft zu setzen.
 
BEISPIELE
Ohne Argumente werden alle gesammelten Protokolle ungefiltert angezeigt:
 
    journalctl
 
Wird ein Treffer angegeben, werden alle Einträge, bei denen ein Feld auf den Ausdruck passt, angezeigt:
 
    journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service
    journalctl _SYSTEMD_CGROUP=/user.slice/user-42.slice/session-c1.scope
 
Falls zwei verschiedene Felder verglichen werden, werden nur Einträge, die auf beide Ausdrücke gleichzeitig passen, angezeigt:
 
    journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _PID=28097
 
Falls sich zwei Treffer auf das gleiche Feld beziehen, werden alle Einträge, die auf einer der zwei Ausdrücke passen, angezeigt:
 
    journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _SYSTEMD_UNIT=dbus.service
 
Falls der Trenner »+« verwandt wird, können zwei Ausdrücke mit einem logischen ODER verbunden werden. Folgendes Beispiel wird alle Nachrichten vom Avahi-Diensteprozess mit der PID 28097 sowie alle Nachrichten vom D-Bus-Dienst (von einem beliebigen Prozess)
anzeigen:
 
    journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _PID=28097 + _SYSTEMD_UNIT=dbus.service
 
Um alle Felder, die von und über die Unit ausgegeben werden, anzuzeigen, sollte die Option -u/--unit= verwandt werden. journalctl -u name expandiert zu einem komplexen Filter ähnlich zu
 
    _SYSTEMD_UNIT=Name.service
      + UNIT=Name.service _PID=1
      + OBJECT_SYSTEMD_UNIT=Name.service _UID=0
      + COREDUMP_UNIT=Name.service _UID=0 MESSAGE_ID=fc2e22bc6ee647b6b90729ab34a250b1
 
(siehe systemd.journal-fields(5) für eine Erklärung dieser Muster).
 
Zeigt alle Protokolle, die vom D-Bus-Programm erzeugt wurden:
 
    journalctl /usr/bin/dbus-daemon
 
Zeigt alle Kernelprotokolle vom vorherigen Systemstart:
 
    journalctl -k -b -1
 
Zeigt eine Live-Protokollanzeige von einem Systemdienst apache.service:
 
    journalctl -f -u apache
 
SIEHE AUCH
systemd(1), systemd-journald.service(8), systemctl(1), coredumpctl(1), systemd.journal-fields(7), journald.conf(5), systemd.time(7), systemd-journal-remote.service(8), systemd-journal-upload.service(8)
 
ANMERKUNGEN
1. Journal-Exportformat
    https://www.freedesktop.org/wiki/Software/systemd/export
 
2. Journal-JSON-Format
    https://www.freedesktop.org/wiki/Software/systemd/json
 
3. Server-gesandte Ereignisse
    https://developer.mozilla.org/de/docs/Web/API/Server-sent_events/Using_server-sent_events
 
4. JavaScript-Objektnotation (JSON) Textsequenzen
    https://tools.ietf.org/html/rfc7464
 
5. Entwicklerdokumentation für den Nachrichtenkatalog
    https://www.freedesktop.org/wiki/Software/systemd/catalog
 
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
 
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
 
Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an <debian-l10n-german@lists.debian.org>.
 
systemd 245                                                                                                                                                                                                                                                JOURNALCTL(1)

Aktuelle Version vom 31. Oktober 2025, 05:04 Uhr

journalctl - Abfragen des Systemd-Journals

Beschreibung

journalctl dient der Abfrage von Inhalten des Journals von Systemd wie von Journald geschrieben

systemd bringt ein eigenes Logging-Framework namens journald mit
  • Dass die Log-Dateien binär gespeichert werden, um sie länger und fälschungssicher – so zumindest der Anspruch der systemd-Entwickler – speichern zu können, ist jedoch ein großer Kritikpunkt der Linux-Community
  • Allerdings hat journald Charme und bringt außer der Umgewöhnung auch einige Vorteile mit, wie beispielsweise, dass Fehler in den Log-Dateien in Rot markiert werden und so eher auffallen
Journal abfragen

Mit dem Wechsel von herkömmlichen init-Skripten zu systemd wurde ein eigenes Protokolliersystem eingeführt, das als Journal bezeichnet wird

  • Alle Systemereignisse werden in das Journal geschrieben, sodass kein syslog-basierter Service ausgeführt werden muss

Das Journal selbst ist ein Systemservice und wird mit systemd verwaltet

  • Die vollständige Bezeichnung des Service lautet systemd-journald.service
  • Hier werden Protokolldaten in strukturierten, indizierten Journalen erfasst und gespeichert
  • Die Daten basieren dabei auf den Protokollinformationen aus dem Kernel, von den Benutzerprozessen, aus der Standardeingabe und aus den Fehlern von Systemdiensten
Der Dienst systemd-journald ist standardmäßig aktiviert
sudo systemctl status systemd-journald
 systemd-journald.service - Journal Service
 Loaded: loaded (/usr/lib/systemd/system/systemd-journald.service; static)
 Active: active (running) since Mon 2014-05-26 08:36:59 EDT; 3 days ago
  Docs: man:systemd-journald.service(8)
   man:journald.conf(5)
 Main PID: 413 (systemd-journal)
 Status: "Processing requests..."
 CGroup: /system.slice/systemd-journald.service
   └─413 /usr/lib/systemd/systemd-journald
 [...]

Installation

Aufruf

Optionen

Häufig verwendete, nützliche Optionen, mit denen Sie das Standardverhalten von journalctl optimieren

  • Alle Schalter sind auf der man-Seite zu journalctl (man 1 journalctl) beschrieben
Option Beschreibung
-f Zeigt lediglich die jüngsten Protokollmeldungen an und gibt neue Protokolleinträge aus, sobald sie zum Journal hinzugefügt werden
-e Gibt die Meldungen aus und springt an das Ende des Journals, sodass im Pager die aktuellen Einträge sichtbar sind
-r Gibt die Meldungen des Journals in umgekehrter Reihenfolge aus (die jüngsten Einträge zuerst)
-k Zeigt nur Kernel-Meldungen an
-u Zeigt nur Meldungen für die angegebene systemd-Einheit an
  • Dies entspricht der Feldzuordnung _SYSTEMD_UNIT=UNIT
# journalctl -u apache2
[...] Jun 03 10:07:11 pinkiepie systemd[1]: Starting The Apache Webserver.
Jun 03 10:07:12 pinkiepie systemd[1]: Started The Apache Webserver
Tipp
Meldungen für eine bestimmte ausführbare Datei

Sollen alle Journaleinträge für eine bestimmte ausführbare Datei angezeigt werden, geben Sie den vollständigen Pfad zu dieser Datei an

journalctl /usr/lib/systemd/systemd

Parameter

Umgebungsvariablen

Exit-Status

Wert Beschreibung
0 Erfolg
>0 Fehler

Anwendung

Rufen Sie beispielsweise journalctl ohne weitere Parameter auf, bekommen Sie einen interaktiven Auszug aller Log-Dateien, so wie sie früher in /var/log/syslog oder /var/log/messages landeten

  • Hier können Sie auch durch Eingabe eines großen »F« in den Follow-Modus wechseln
  • Mit dem Parameter -f oder --follow wird Ihnen das Log analog zu einem tail -f angezeigt
  • Wenn Sie die letzten 20 Log-Einträge anschauen wollen, benutzen Sie -n 20 oder --lines=20
  • Der Parameter --reverse zeigt die Einträge in umgekehrter Reihenfolge an

Einträge eines bestimmten Zeitraums grenzen Sie durch --since und --until ein

  • Dabei wird ein Datum in der Form "2018-07-30 18:17:16" ausgewertet
  • Ohne Datum wird der heutige Tag angenommen, ohne Sekunden wird 0 (null) angenommen, Sonderausdrücke wie yesterday, today, tomorrow oder now sind möglich

Einer der wichtigsten Parameter ist -u oder --unit=, womit nur die Log-Dateien einer einzelnen Unit oder eines Satzes an Units ausgegeben werden

Log-Auszug des SSH-Daemons

Log-Einträge des SSH-Daemons vom 5. Juni 2023 zwischen 13:00 Uhr und 14:00 Uhr

sudo journalctl --since="2023-06-05 13:00" --until="2023-06-05 14:00" --unit=sshd.service
-- Logs begin at Mo 2023-06-05 07:19:24 CEST, end at Mo 2023-06-05 15:56:51 CEST. --
Jun 05 13:07:24 centos sshd[13128]: reverse mapping checking getaddrinfo for \
1-2-3-4.a.b [1.2.3.4] failed - POSSIBLE BREAK-IN ATTEMPT!
Jun 05 13:07:24 centos sshd[13130]: reverse mapping checking getaddrinfo for \
1-2-3-4.a.b [1.2.3.4] failed - POSSIBLE BREAK-IN ATTEMPT!
Jun 05 13:07:24 centos sshd[13128]: Connection closed by 1.2.3.4 [preauth]
Jun 05 13:07:24 centos sshd[13130]: Connection closed by 1.2.3.4 [preauth]

Die Logs von journald werden nach einem Neustart gelöscht

  • Wenn Sie das nicht wollen, sollten Sie das Verzeichnis /var/log/journal anlegen und das Signal SIGUSR1 an den journald-Prozess senden
  • Damit werden die Logs in dem angegebenen Verzeichnis persistiert, sodass sie maximal zehn Prozent der Größe des Dateisystems belegen
  • Weitere Konfigurationen nehmen Sie in der Datei /etc/systemd/journald.conf vor

Filtern der Journalausgabe

Wenn Sie journalctl ohne Schalter aufrufen, wird der gesamte Inhalt des Journals angezeigt (die ältesten Einträge an erster Stelle)

  • Die Ausgabe kann mit bestimmten Schaltern und Feldern gefiltert werden

Filtern nach Bootnummer

journalctl kann die Meldungen nach einem bestimmten System-Bootvorgang filtern

  • Zum Anzeigen einer Liste mit allen verfügbaren Bootvorgängen führen Sie Folgendes aus
journalctl --list-boots -1 
0 97ed2cd99124a2391d2cffab1b566f0 Mon 2014-05-26 08:36:56 EDT—Fri 2014-05-30 05:33:44 EDT
1 56019a44a774a0bb0148a92df4af81b Fri 2014-05-30 05:34:09 EDT—Fri 2014-05-30 06:15:01 EDT
  • Die erste Spalte enthält den Boot-Offset: 0 für den aktuellen Bootvorgang, -1 für den vorangegangenen Bootvorgang, -2 für den davor erfolgten Bootvorgang usw
  • Die zweite Spalte zeigt die Boot-ID, gefolgt von den Zeitstempeln für Beginn und Ende des Zeitraums, über den das System nach dem Bootvorgang aktiv war
Alle Meldungen für den aktuellen Bootvorgang anzeigen
journalctl -b

Wenn Sie die Journalmeldungen für den vorangegangenen Bootvorgang abrufen möchten, hängen Sie einen Offset-Parameter an

Im folgenden Beispiel werden die Meldungen für den vorangegangenen Bootvorgang ausgegeben

journalctl -b -1

Alternativ können Sie die Bootmeldungen nach der Boot-ID auflisten

Verwenden Sie hierzu das Feld _BOOT_ID

journalctl _BOOT_ID=156019a44a774a0bb0148a92df4af81b

Filtern nach Zeitraum

Sie können die Ausgabe von journalctl durch Angabe des Start- oder Enddatums filtern

  • Für Datumsangaben gilt das Format „2014-06-30 9:17:16“
  • Wenn Sie keine Uhrzeit angeben, wird Mitternacht (0:00 Uhr) angenommen
  • Wenn die Sekundenangabe fehlt, wird „:00“ angenommen
  • Wenn Sie kein Datum angeben, wird das aktuelle Datum angenommen
  • Statt eines numerischen Ausdrucks können Sie die Schlüsselwörter „gestern“, „heute“ oder „morgen“ angeben
  • Diese Wörter bezeichnen Mitternacht am Tag vor dem aktuellen Tag, am aktuellen Tag bzw
  • am Tag nach dem aktuellen Tag
  • Das Schlüsselwort „now“ (jetzt) verweist auf die aktuelle Uhrzeit am heutigen Tag
  • Auch relative Zeitangaben mit dem Präfix - oder + sind möglich
  • Diese Zeitangaben verweisen dann entsprechend auf eine Uhrzeit vor oder nach der aktuellen Uhrzeit

Nur neue Meldungen ab jetzt anzeigen und Ausgabe entsprechend aktualisieren

journalctl --since "now" -f

Alle Meldungen ab der letzten Mitternacht bis 3:20 Uhr anzeigen

journalctl --since "today" --until "3:20"

Filtern nach Feldern

Sie können die Ausgabe des Journals nach bestimmten Feldern filtern

  • Die Syntax für ein abzugleichendes Feld lautet FELDNAME=FILTERKRITERIUM, beispielsweise _SYSTEMD_UNIT=httpd.service
  • Wenn Sie mehrere Filterkriterien in einer einzigen Abfrage angeben, werden die Ausgabemeldungen noch stärker gefiltert
  • Eine Liste der Standardfelder finden Sie auf der man-Seite man 7 systemd.journal-fields
Meldungen anzeigen, die von einer bestimmten Prozess-ID erzeugt wurden
journalctl _PID=1039
Meldungen anzeigen, die zu einer bestimmten Benutzer-ID gehören
journalctl _UID=1000
Meldungen aus dem Kernel-Ring-Puffer anzeigen (entspricht der Ausgabe von dmesg)
journalctl _TRANSPORT=kernel
Meldungen aus der Standard- oder Fehlerausgabe des Services anzeigen
journalctl _TRANSPORT=stdout
Nur Meldungen anzeigen, die von einem bestimmten Service erzeugt wurden
journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service
Wenn Sie zwei verschiedene Felder angeben, werden nur solche Einträge zurückgegeben, die beide Ausdrücke gleichzeitig erfüllen
journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _PID=1488
Wenn Sie zwei Kriterien für dasselbe Feld angeben, werden alle Einträge zurückgegeben, die einen dieser Ausdrücke erfüllen
journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _SYSTEMD_UNIT=dbus.service
Mit dem Begrenzungszeichen „+“ verbinden Sie zwei Ausdrücke mit einem logischen „OR“
  • Im folgenden Beispiel werden alle Meldungen aus dem Avahi-Service mit der Prozess-ID 1480 zusammen mit allen Meldungen vom D-Bus-Service gezeigt
journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _PID=1480 + _SYSTEMD_UNIT=dbus.service

Filtern nach Kritikalität

Sie können journalctl nach Kritikalität filtern, indem Sie die Option -p mit einer Prioritätsstufe verwenden, wie z. B. err für Fehler, crit für kritisch oder alert für Alarm. Diese Option zeigt nur Einträge mit der angegebenen Priorität oder höher an. Die Prioritäten reichen von 0: emerg bis 7: debug, wobei niedrigere Nummern eine höhere Kritikalität bedeuten.

Fehler und höher anzeigen
journalctl -p err
Nur kritische Nachrichten anzeigen (und höher)
journalctl -p crit
Alle Meldungen ab „error“ im aktuellen Boot-Vorgang anzeigen
journalctl -p err -b
Prioritätsstufen (von kritisch zu unwichtig)
   emerg   (0: Notfall)
   alert   (1: Alarm)
   crit    (2: kritisch)
   err     (3: Fehler)
   warning (4: Warnung)
   notice  (5: Hinweis)
   info    (6: Information)
   debug   (7: Fehlersuche)

Untersuchen von Fehlern

In diesem Abschnitt wird an einem einfachen Beispiel erläutert, wie Sie die Fehler auffinden und beheben, die systemd beim Starten von apache2 meldet

Versuchen Sie, den apache2-Service zu starten

systemctl start apache2
Job for apache2.service failed
See 'systemctl status apache2' and 'journalctl -xn' for details

Prüfen Sie den Status dieses Service

systemctl status apache2 apache2.service - The Apache Webserver
Loaded: loaded (/usr/lib/systemd/system/apache2.service; disabled)
Active: failed (Result: exit-code) since Tue 2014-06-03 11:08:13 CEST; 7min ago
Process: 11026 ExecStop=/usr/sbin/start_apache2 -D SYSTEMD -DFOREGROUND \
  -k graceful-stop (code=exited, status=1/FAILURE)* Die ID des Prozesses, der den Fehler verursacht, lautet 11026

Rufen Sie die ausführliche Version der Meldungen zur Prozess-ID 11026 ab

journalctl -o verbose _PID=11026
[...] MESSAGE=AH00526: Syntax error on line 6 of /etc/apache2/default-server.conf
[...] MESSAGE=Invalid command 'DocumenttRoot', perhaps misspelled or defined by a module [...]

Korrigieren Sie den Schreibfehler in /etc/apache2/default-server.conf, starten Sie den apache2-Service, und lassen Sie den Status ausgeben

systemctl start apache2 && systemctl status apache2 apache2.service - The Apache Webserver
Loaded: loaded (/usr/lib/systemd/system/apache2.service; disabled)
Active: active (running) since Tue 2014-06-03 11:26:24 CEST; 4ms ago
Process: 11026 ExecStop=/usr/sbin/start_apache2 -D SYSTEMD -DFOREGROUND
  -k graceful-stop (code=exited, status=1/FAILURE)
Main PID: 11263 (httpd2-prefork)
Status: "Processing requests..."
CGroup: /system.slice/apache2.service
  ├─11263 /usr/sbin/httpd2-prefork -f /etc/apache2/httpd.conf -D [...]
  ├─11280 /usr/sbin/httpd2-prefork -f /etc/apache2/httpd.conf -D [...]
  ├─11281 /usr/sbin/httpd2-prefork -f /etc/apache2/httpd.conf -D [...]
  ├─11282 /usr/sbin/httpd2-prefork -f /etc/apache2/httpd.conf -D [...]
  ├─11283 /usr/sbin/httpd2-prefork -f /etc/apache2/httpd.conf -D [...]
  └─11285 /usr/sbin/httpd2-prefork -f /etc/apache2/httpd.conf -D [...]

Anhang

Siehe auch



Dokumentation

Man-Page
  1. journalctl(1)

Links

Projekt

Weblinks

  1. https://documentation.suse.com/de-de/sles/12-SP5/html/SLES-all/cha-journalctl.html