Intrusion Detection System: Unterschied zwischen den Versionen
Leere Seite erstellt |
K Textersetzung - „Man-Pages“ durch „Man-Page“ |
||
(152 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Intrusion Detection System''' - System zur Erkennung von Angriffen gegen [[Computersystem]]e oder [[Rechnernetz]]e | |||
== Beschreibung == | |||
''Intrusion Detection System'' dinen der Erkennung von Angriffen gegen [[Computersystem]]e oder [[Rechnernetz]]e | |||
=== Motivation === | |||
; Sicherheit von Netzwerken und Computersystemen erhöhen | |||
; Das Internet ist voll von böswilligen Akteuren | |||
* Machen sich unsichere Netzwerke und Geräte zunutze | |||
* Auch wenn Unternehmen und Behörden aufgrund der wertvollen Daten, die sie besitzen, die größten Angriffsziele darstellen, müssen Privatanwender dennoch vorsichtig sein. | |||
* Phishing-Angriffe, in der Regel per E-Mail, sind der häufigste Angriff für Privatanwender. | |||
* Glücklicherweise sind diese Angriffe in der Regel leicht zu vermeiden, wenn aufmerksame Benutzer nicht blindlings auf jeden Anhang oder Weblink in ihren E-Mails klicken. | |||
* Allerdings werden bösartige Aktivitäten in Bezug auf Router und Internet-of-Things-Geräte (IoT), die viele Nutzer in ihrem Heimnetzwerk haben, immer häufiger. | |||
* Software- und Firmware-Updates für Router und IoT-Geräte werden von den Nutzern oft vernachlässigt - entweder aus mangelndem Bewusstsein und/oder wegen fehlender technischer Fähigkeiten, die Updates anzuwenden. | |||
; Viele Router bieten Intrusion Detection als zusätzliche Sicherheitsfunktion | |||
* Router verfügen in der Regel über integrierte Firewall-Funktionen, und der Trend geht immer mehr dahin, auch Intrusion Detection zu integrieren. | |||
* Die Intrusion Detection kann in Verbindung mit der Standard-Firewall des Routers verwendet werden und bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene. | |||
* Man kann sich die Intrusion Detection als eine Reihe von Indikatoren/Regeln vorstellen, die zur Warnung oder Blockierung bestimmter Arten von Internet- und Netzwerkverkehr verwendet werden können. | |||
* Dabei kann es sich um verdächtigen, gefährlichen oder anderen unerwünschten Verkehr im Netzwerk handeln (wie Peer-to-Peer- oder Tor-Verkehr). | |||
=== Detection === | |||
* Intrusion = Eindringen | |||
* Detection = Bemerken | |||
==== Wo detektieren? ==== | |||
* [[Firewall]] | |||
* Auf zu überwachenden System | |||
==== Angriffe aufzeichnen ==== | |||
; Angriffe werden in Log-Dateien gesammelt | |||
* Benutzern oder Administratoren mitgeteilt | |||
; hier grenzt sich der Begriff von [[Intrusion Prevention System]] („Verhindern“, '''IPS''') ab | |||
* welches ein System beschreibt, das Angriffe automatisiert und aktiv verhindert | |||
==== Nachteile ==== | |||
* Da ein Intrusion-Detection- oder Intrusion-Prevention-System in der Regel eine aktive Komponente ist, besteht die Möglichkeit, dass es als Angriffsziel genutzt wird | |||
* Intrusion-Detection- bzw. Intrusion-Prevention-Systeme, die sich in-line – d.h. ohne gebundenen IP-Stack und IP-Adressen – in ein Netzwerk einbinden lassen und als transparent arbeitende Layer-2-Netzwerk/Hardware arbeiten, sind von dieser Gefahr nur begrenzt betroffen. | |||
* Im Gegensatz zu [[Intrusion Prevention System|Intrusion-Prevention-Systemen]] werden Angriffe nur erkannt, aber nicht verhindert. | |||
; Intrusion-Prevention-Systeme (IPS) | |||
* [[Intrusion Detection System|Intrusion-Detection-System]]e'' (kurz: '''IDS''') bezeichnet | |||
* die über die reine Generierung von Ereignissen (Events) hinaus Funktionen bereitstellen | |||
** die einen entdeckten Angriff abwehren können. | |||
=== Praktischer Einsatz === | |||
; Herausforderungen | |||
* Falsche Warnungen ([[Falsch positiv]]) | |||
* Angriffe werden nicht entdecken ([[Falsch negativ]]) | |||
== Arbeitsweise == | |||
; Verfahren zur Einbruchserkennung | |||
{| class="wikitable sortable options" | |||
|- | |||
! Methode !! Beschreibung | |||
|- | |||
| Mustererkennung || Vergleich mit bekannten Angriffssignaturen | |||
|- | |||
| Heuristik || Statistische Analyse | |||
|} | |||
=== Mustererkennung === | |||
* Die meisten IDS arbeiten mit Filtern und Signaturen, die spezifische Angriffsmuster beschreiben | |||
* Nachteil: Nur bekannte Angriffe werden erkannt | |||
; Der Prozess ist in drei Schritte unterteilt | |||
# Wahrnehmung | |||
#* eines IDS wird durch Sensoren ermöglicht, die Logdaten (HIDS) oder Daten des Netzwerkverkehrs (NIDS) sammeln. | |||
# Mustererkennung | |||
#* überprüft und verarbeitet das Intrusion Detection System die gesammelten Daten und vergleicht sie mit Signaturen aus der Musterdatenbank. | |||
# Intrusion Alert | |||
#* Treffen Ereignisse auf eines der Muster zu, so wird ein „Intrusion Alert“ (Einbruchs-Alarm) ausgelöst. | |||
#: Dieser kann vielfältiger Natur sein. | |||
#* Es kann sich dabei lediglich um eine E-Mail oder SMS handeln, die dem Administrator zugestellt wird oder, je nach Funktionsumfang, eine Sperrung oder Isolierung des vermeintlichen Eindringlings erfolgen. | |||
[[Datei:ids funk.gif]] | |||
; Bei der Erkennung von Angriffen untersuchen die IDP-Systeme den Datenstrom auf Muster | |||
* Diese Muster können auf Angriffe auf Netzwerk-Ebene oder auf Anwendungsebene abzielen | |||
;„Intrusion Detection and Prevention System“ (auch kurz IDS, IPS oder IDPS) | |||
Der Hauptunterschied zwischen IDS und IPS ist der Schutz | |||
* während das Intrusion Detection System nur auf die Erkennung von Angriffen und der Alarmierung beschränkt ist, kann ein | |||
* Intrusion Prevention System bei der Erkennung von Angriffen, die Kommunikation aktiv verhindern | |||
; Wenn man ein System als IPS betreiben möchte, muss es zwingend im Kommunikationspfad (beispielsweise auf Routing-Instanzen) integriert sein. | |||
* Ein IDS dagegen kann auch passiv im Netzwerk integriert sein | |||
* Dafür eignen sich entweder Mirror-Ports auf Switches oder Tap-Devices | |||
=== Heuristik === | |||
Andere IDS verwenden [[Heuristik|heuristische]] Methoden, um auch bisher unbekannte Angriffe zu erkennen. | |||
; Ziele | |||
Nicht nur bereits bekannte Angriffe erkennen, sondern auch | |||
* ähnliche Angriffe | |||
* Abweichen von einem Normalzustand | |||
; In der Praxis haben signaturbasierte Systeme mit Abstand die größte Verbreitung | |||
* Verhalten besser voraussehbar | |||
=== Intrusion Prevention === | |||
; Anstatt nur einen Alarm auszulösen | |||
ist ein '''[[Intrusion Prevention System]]''' (kurz '''IPS''') in der Lage | |||
* Datenpakete zu verwerfen | |||
* die Verbindung zu unterbrechen | |||
* übertragenen Daten zu ändern | |||
Oft wird hierbei eine Anbindung an ein Firewallsystem genutzt, durch das dann bestimmte durch das IPS definierte Regeln angewandt werden. | |||
'''IPS/IDS''' neuerer Bauart arbeiten oft mit einer Kombination aus ''[[Stateful inspection]]'', ''[[Pattern Matching]]'' und Anomalieerkennung. | |||
* Damit lassen sich Abweichungen von einer festgelegten Protokollspezifikation, wie beispielsweise dem [[RFC 791|Internet Protocol (RFC 791]]), erkennen und verhindern. | |||
Ferner werden auch in anderen Bereichen Bestrebungen nach derartigen Systemen deutlich | |||
* wie beispielsweise der Schutz von [[Telefonanlage]]n durch intelligente, signaturbasierte Intrusion Detection | |||
== Architekturen == | |||
=== Host-basiert=== | |||
; HIDS = Host-basiertes Intrusion Detection System | |||
; Älteste Art von Angriffserkennungssystemen | |||
* ursprünglich vom [[Militär]] entwickelt | |||
* Sicherheit von [[Großrechner]]n | |||
; Host-basierte IDS werden auf zu überwachenden Systemen installiert | |||
* Ein HIDS muss das [[Betriebssystem]] unterstützen | |||
; Es erhält seine Informationen aus | |||
* Log-Dateien | |||
* [[Kernel (Betriebssystem)|Kernel]]-Daten | |||
* anderen Systemdaten wie etwa der [[Windows-Registrierungsdatenbank|Registrierungsdatenbank]] | |||
; Es schlägt Alarm, sobald es in den überwachten Daten einen vermeintlichen Angriff erkennt | |||
; System Integrity Verifiers | |||
* Unterart der HIDS | |||
* Mithilfe von Prüfsummen bestimmen, ob Veränderungen am System vorgenommen wurden | |||
; Vorteile | |||
* Sehr spezifische Aussagen über den Angriff. | |||
* Kann ein System umfassend überwachen. | |||
; Nachteile | |||
* Kann durch einen [[Denial of Service|DoS]]-Angriff ausgehebelt werden. | |||
* Wenn das System außer Gefecht gesetzt wurde, ist auch das IDS lahmgelegt. | |||
=== Netzwerk-basiert === | |||
; Netzwerk-basiertes Intrusion Detection System (NIDS) | |||
* versuchen, alle Pakete im Netzwerk aufzuzeichnen, zu analysieren und verdächtige Aktivitäten zu melden | |||
* Diese Systeme versuchen außerdem, aus dem Netzwerkverkehr [[Angriffsmuster]] zu erkennen. | |||
* Da heutzutage überwiegend das [[Internet Protocol|Internetprotokoll]] eingesetzt wird, muss auch ein Angriff über dieses Protokoll erfolgen. | |||
* Mit nur einem [[Sensor]] kann ein ganzes [[Segment (Netzwerk)|Netzsegment]] überwacht werden. | |||
* Jedoch kann die Datenmenge eines modernen 1-GBit-[[Local Area Network|LANs]] die [[Bandbreite]] des Sensors übersteigen. | |||
* Dann müssen Pakete verworfen werden, was keine lückenlose Überwachung mehr garantiert. | |||
; Vorteile | |||
* Ein Sensor kann ein ganzes Netz überwachen. | |||
* Durch Ausschalten eines Zielsystems ist die Funktion des Sensors nicht gefährdet. | |||
; Nachteile | |||
* Keine lückenlose Überwachung bei Überlastung der Bandbreite des IDS. | |||
* Keine lückenlose Überwachung in [[Switch (Computertechnik)|geswitchten]] Netzwerken (nur durch Mirror-Port auf einem Switch). | |||
* Keine lückenlose Überwachung bei verschlüsselter Kommunikation (kann zwar möglicherweise die Datenpakete sehen, aber nicht den verschlüsselten Inhalt) | |||
=== Hybrid === | |||
; Hybride IDS verbinden beide Prinzipien | |||
* höhere Abdeckung bei der Erkennung von aufgetretenen Angriffen | |||
; Netz- und hostbasierten Sensortypen | |||
* , die an ein zentrales Managementsystem angeschlossen sind | |||
* Viele heute eingesetzte IDS beruhen auf einer solchen hybriden Funktionsweise | |||
; Komponenten | |||
* Management | |||
* Hostbasierte Sensoren (HIDS) | |||
* Netzbasierte Sensoren (NIDS) | |||
=== Intrusion Prevention === | |||
==== Funktion ==== | |||
; Datenverkehr zu/von IT-Systemen oder Netzen aktiv überwachen | |||
* Das Ziel ist es, Ereignisse herauszufiltern, die auf Angriffe, Missbrauchsversuche oder Sicherheitsverletzungen hindeuten. | |||
* Ereignisse sollen dabei zeitnah erkannt und gemeldet werden. | |||
* Die Verfahren basieren auf Mustererkennung, um ein Abweichen von einem Normalzustand zu signalisieren. | |||
* Mit heuristischen Methoden sollen auch bisher unbekannte Angriffe erkannt werden.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.oeffentliche-it.de/trendsonar|titel=Das ÖFIT-Trendsonar der IT-Sicherheit|titelerg=Intrusion Detection und Intrusion Prevention - Intrusion Detection Systeme (IDS) und Intrusion Prevention Systeme (IPS)|autor=Fraunhofer FOKUS Kompetenzzentrum Öffentliche IT|hrsg=|werk=|datum=April 2016|sprache=|zugriff=26.Mai 2016|archiv-datum=2016-07-06|archiv-url=https://web.archive.org/web/20160706220335/https://www.oeffentliche-it.de/trendsonar|zitat=Intrusion Detection und Intrusion Prevention Systeme sind Werkzeuge, die IT-Systeme oder Netze aktiv überwachen. | |||
* Das Ziel ist es, Ereignisse herauszufiltern, die auf Angriffe, Missbrauchsversuche oder Sicherheitsverletzungen hindeuten (...). | |||
* Ereignisse sollen dabei zeitnah erkannt und gemeldet werden. | |||
* Die Verfahren basieren auf Mustererkennung, um ein Abweichen von einem Normalzustand zu signalisieren. | |||
* Mit heuristischen Methoden sollen auch bisher unbekannte Angriffe erkannt werden. | |||
* Während IDS Angriffe nur erkennen, sollen IPS diese auch abwehren bzw. verhindern.}}</ref> | |||
* Während IDS Angriffe nur erkennen, sollen IPS diese auch abwehren bzw. verhindern. | |||
* Allerdings wurde der Begriff ursprünglich durch das Marketing geprägt, was dazu führte, dass teilweise kontroverse Vorstellungen darüber existieren, inwiefern von einem ''Intrusion-Prevention-System'' gesprochen werden kann. | |||
* Die durch die Untersuchung der Daten durch ein IPS-System hervorgerufene Latenzzeit liegt üblicherweise bei unter 100 [[Mikrosekunde|Mikrosekunden]]<ref>{{Internetquelle|url=https://www.trendmicro.de/cloud-content/us/pdfs/business/datasheets/ds_tps_440t.pdf|titel=Datasheet Tippingpoint 440T|autor=|hrsg=[[Trend Micro]]|werk=|datum=|sprache=|zugriff=2017-04-12|format=PDF; 160 KB}}</ref>. | |||
* Eine weitere Funktion von einigen OSI-Layer-2-basierten IPS-Systemen ist die Weiterleitungsmöglichkeit von IP-Rahmen selbst bei Stromausfall des IPS-Systems ("Zero Power High Availability"). | |||
; Folgende Charakteristika werden häufig als Attribute eines ''Network-based IPS'' hervorgehoben: | |||
* das IPS wird inline (im Übertragungsweg) eingesetzt und kann im Alarmfall den Datenstrom unterbrechen oder verändern | |||
* das IPS verfügt über Module, die aktiv die Regeln von Firewallsystemen beeinflussen. | |||
* Somit kann indirekt der Datenstrom unterbrochen oder verändert werden | |||
; Man unterscheidet nach ihrer Funktionsweise verschiedene Arten von IPS | |||
* Das '''HIPS''' (Host-based IPS) wird auf dem Computer ausgeführt, in den ein Eindringen verhindert werden soll. | |||
* Das '''NIPS''' (Network-based IPS) hingegen überwacht den Netzwerkverkehr, um angeschlossene Computer vor Eindringlingen zu schützen. | |||
** Das '''CBIPS''' (Content-based IPS) untersucht hierbei den Inhalt der übertragenen Daten auf potentiell gefährliche Komponenten. | |||
** Das '''Protocol Analysis IPS''' analysiert die Übertragungen auf Protokollebene und sucht dabei nach eventuellen Angriffsmustern. | |||
** Das '''RBIPS''' (Rate-based IPS) überwacht Art und Menge des Datenverkehrs, um netzwerktechnische Gegenmaßnahmen einleiten zu können. | |||
==== Open-Source-Implementationen ==== | |||
* [[Snort]] | |||
* Untangle NIPS | |||
* Lokkit | |||
=== Honeypot === | |||
; Ein [[Honeypot]] (Köder) ist ein [[Computer]] im Netzwerk, der [[Hacker]] verleiten soll, genau diesen anzugreifen | |||
<noinclude> | |||
== Anhang == | |||
=== Siehe auch === | |||
# [[Fail2ban]] | |||
# [[DenyHosts]] | |||
# [[Open Source Tripwire]] | |||
{{Special:PrefixIndex/ntrusion Detection System}} | |||
==== Sicherheit ==== | |||
==== Dokumentation ==== | |||
===== RFC ===== | |||
===== Man-Page ===== | |||
===== Info-Pages ===== | |||
==== Links ==== | |||
===== Einzelnachweise ===== | |||
<references /> | |||
===== Projekt ===== | |||
===== Weblinks ===== | |||
[[Kategorie: Intrusion Detection]] | |||
</noinclude> |
Aktuelle Version vom 6. November 2024, 12:26 Uhr
Intrusion Detection System - System zur Erkennung von Angriffen gegen Computersysteme oder Rechnernetze
Beschreibung
Intrusion Detection System dinen der Erkennung von Angriffen gegen Computersysteme oder Rechnernetze
Motivation
- Sicherheit von Netzwerken und Computersystemen erhöhen
- Das Internet ist voll von böswilligen Akteuren
- Machen sich unsichere Netzwerke und Geräte zunutze
- Auch wenn Unternehmen und Behörden aufgrund der wertvollen Daten, die sie besitzen, die größten Angriffsziele darstellen, müssen Privatanwender dennoch vorsichtig sein.
- Phishing-Angriffe, in der Regel per E-Mail, sind der häufigste Angriff für Privatanwender.
- Glücklicherweise sind diese Angriffe in der Regel leicht zu vermeiden, wenn aufmerksame Benutzer nicht blindlings auf jeden Anhang oder Weblink in ihren E-Mails klicken.
- Allerdings werden bösartige Aktivitäten in Bezug auf Router und Internet-of-Things-Geräte (IoT), die viele Nutzer in ihrem Heimnetzwerk haben, immer häufiger.
- Software- und Firmware-Updates für Router und IoT-Geräte werden von den Nutzern oft vernachlässigt - entweder aus mangelndem Bewusstsein und/oder wegen fehlender technischer Fähigkeiten, die Updates anzuwenden.
- Viele Router bieten Intrusion Detection als zusätzliche Sicherheitsfunktion
- Router verfügen in der Regel über integrierte Firewall-Funktionen, und der Trend geht immer mehr dahin, auch Intrusion Detection zu integrieren.
- Die Intrusion Detection kann in Verbindung mit der Standard-Firewall des Routers verwendet werden und bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene.
- Man kann sich die Intrusion Detection als eine Reihe von Indikatoren/Regeln vorstellen, die zur Warnung oder Blockierung bestimmter Arten von Internet- und Netzwerkverkehr verwendet werden können.
- Dabei kann es sich um verdächtigen, gefährlichen oder anderen unerwünschten Verkehr im Netzwerk handeln (wie Peer-to-Peer- oder Tor-Verkehr).
Detection
- Intrusion = Eindringen
- Detection = Bemerken
Wo detektieren?
- Firewall
- Auf zu überwachenden System
Angriffe aufzeichnen
- Angriffe werden in Log-Dateien gesammelt
- Benutzern oder Administratoren mitgeteilt
- hier grenzt sich der Begriff von Intrusion Prevention System („Verhindern“, IPS) ab
- welches ein System beschreibt, das Angriffe automatisiert und aktiv verhindert
Nachteile
- Da ein Intrusion-Detection- oder Intrusion-Prevention-System in der Regel eine aktive Komponente ist, besteht die Möglichkeit, dass es als Angriffsziel genutzt wird
- Intrusion-Detection- bzw. Intrusion-Prevention-Systeme, die sich in-line – d.h. ohne gebundenen IP-Stack und IP-Adressen – in ein Netzwerk einbinden lassen und als transparent arbeitende Layer-2-Netzwerk/Hardware arbeiten, sind von dieser Gefahr nur begrenzt betroffen.
- Im Gegensatz zu Intrusion-Prevention-Systemen werden Angriffe nur erkannt, aber nicht verhindert.
- Intrusion-Prevention-Systeme (IPS)
- Intrusion-Detection-Systeme (kurz: IDS) bezeichnet
- die über die reine Generierung von Ereignissen (Events) hinaus Funktionen bereitstellen
- die einen entdeckten Angriff abwehren können.
Praktischer Einsatz
- Herausforderungen
- Falsche Warnungen (Falsch positiv)
- Angriffe werden nicht entdecken (Falsch negativ)
Arbeitsweise
- Verfahren zur Einbruchserkennung
Methode | Beschreibung |
---|---|
Mustererkennung | Vergleich mit bekannten Angriffssignaturen |
Heuristik | Statistische Analyse |
Mustererkennung
- Die meisten IDS arbeiten mit Filtern und Signaturen, die spezifische Angriffsmuster beschreiben
- Nachteil: Nur bekannte Angriffe werden erkannt
- Der Prozess ist in drei Schritte unterteilt
- Wahrnehmung
- eines IDS wird durch Sensoren ermöglicht, die Logdaten (HIDS) oder Daten des Netzwerkverkehrs (NIDS) sammeln.
- Mustererkennung
- überprüft und verarbeitet das Intrusion Detection System die gesammelten Daten und vergleicht sie mit Signaturen aus der Musterdatenbank.
- Intrusion Alert
- Treffen Ereignisse auf eines der Muster zu, so wird ein „Intrusion Alert“ (Einbruchs-Alarm) ausgelöst.
- Dieser kann vielfältiger Natur sein.
- Es kann sich dabei lediglich um eine E-Mail oder SMS handeln, die dem Administrator zugestellt wird oder, je nach Funktionsumfang, eine Sperrung oder Isolierung des vermeintlichen Eindringlings erfolgen.
- Bei der Erkennung von Angriffen untersuchen die IDP-Systeme den Datenstrom auf Muster
- Diese Muster können auf Angriffe auf Netzwerk-Ebene oder auf Anwendungsebene abzielen
- „Intrusion Detection and Prevention System“ (auch kurz IDS, IPS oder IDPS)
Der Hauptunterschied zwischen IDS und IPS ist der Schutz
- während das Intrusion Detection System nur auf die Erkennung von Angriffen und der Alarmierung beschränkt ist, kann ein
- Intrusion Prevention System bei der Erkennung von Angriffen, die Kommunikation aktiv verhindern
- Wenn man ein System als IPS betreiben möchte, muss es zwingend im Kommunikationspfad (beispielsweise auf Routing-Instanzen) integriert sein.
- Ein IDS dagegen kann auch passiv im Netzwerk integriert sein
- Dafür eignen sich entweder Mirror-Ports auf Switches oder Tap-Devices
Heuristik
Andere IDS verwenden heuristische Methoden, um auch bisher unbekannte Angriffe zu erkennen.
- Ziele
Nicht nur bereits bekannte Angriffe erkennen, sondern auch
- ähnliche Angriffe
- Abweichen von einem Normalzustand
- In der Praxis haben signaturbasierte Systeme mit Abstand die größte Verbreitung
- Verhalten besser voraussehbar
Intrusion Prevention
- Anstatt nur einen Alarm auszulösen
ist ein Intrusion Prevention System (kurz IPS) in der Lage
- Datenpakete zu verwerfen
- die Verbindung zu unterbrechen
- übertragenen Daten zu ändern
Oft wird hierbei eine Anbindung an ein Firewallsystem genutzt, durch das dann bestimmte durch das IPS definierte Regeln angewandt werden.
IPS/IDS neuerer Bauart arbeiten oft mit einer Kombination aus Stateful inspection, Pattern Matching und Anomalieerkennung.
- Damit lassen sich Abweichungen von einer festgelegten Protokollspezifikation, wie beispielsweise dem Internet Protocol (RFC 791), erkennen und verhindern.
Ferner werden auch in anderen Bereichen Bestrebungen nach derartigen Systemen deutlich
- wie beispielsweise der Schutz von Telefonanlagen durch intelligente, signaturbasierte Intrusion Detection
Architekturen
Host-basiert
- HIDS = Host-basiertes Intrusion Detection System
- Älteste Art von Angriffserkennungssystemen
- ursprünglich vom Militär entwickelt
- Sicherheit von Großrechnern
- Host-basierte IDS werden auf zu überwachenden Systemen installiert
- Ein HIDS muss das Betriebssystem unterstützen
- Es erhält seine Informationen aus
- Log-Dateien
- Kernel-Daten
- anderen Systemdaten wie etwa der Registrierungsdatenbank
- Es schlägt Alarm, sobald es in den überwachten Daten einen vermeintlichen Angriff erkennt
- System Integrity Verifiers
- Unterart der HIDS
- Mithilfe von Prüfsummen bestimmen, ob Veränderungen am System vorgenommen wurden
- Vorteile
- Sehr spezifische Aussagen über den Angriff.
- Kann ein System umfassend überwachen.
- Nachteile
- Kann durch einen DoS-Angriff ausgehebelt werden.
- Wenn das System außer Gefecht gesetzt wurde, ist auch das IDS lahmgelegt.
Netzwerk-basiert
- Netzwerk-basiertes Intrusion Detection System (NIDS)
- versuchen, alle Pakete im Netzwerk aufzuzeichnen, zu analysieren und verdächtige Aktivitäten zu melden
- Diese Systeme versuchen außerdem, aus dem Netzwerkverkehr Angriffsmuster zu erkennen.
- Da heutzutage überwiegend das Internetprotokoll eingesetzt wird, muss auch ein Angriff über dieses Protokoll erfolgen.
- Mit nur einem Sensor kann ein ganzes Netzsegment überwacht werden.
- Jedoch kann die Datenmenge eines modernen 1-GBit-LANs die Bandbreite des Sensors übersteigen.
- Dann müssen Pakete verworfen werden, was keine lückenlose Überwachung mehr garantiert.
- Vorteile
- Ein Sensor kann ein ganzes Netz überwachen.
- Durch Ausschalten eines Zielsystems ist die Funktion des Sensors nicht gefährdet.
- Nachteile
- Keine lückenlose Überwachung bei Überlastung der Bandbreite des IDS.
- Keine lückenlose Überwachung in geswitchten Netzwerken (nur durch Mirror-Port auf einem Switch).
- Keine lückenlose Überwachung bei verschlüsselter Kommunikation (kann zwar möglicherweise die Datenpakete sehen, aber nicht den verschlüsselten Inhalt)
Hybrid
- Hybride IDS verbinden beide Prinzipien
- höhere Abdeckung bei der Erkennung von aufgetretenen Angriffen
- Netz- und hostbasierten Sensortypen
- , die an ein zentrales Managementsystem angeschlossen sind
- Viele heute eingesetzte IDS beruhen auf einer solchen hybriden Funktionsweise
- Komponenten
- Management
- Hostbasierte Sensoren (HIDS)
- Netzbasierte Sensoren (NIDS)
Intrusion Prevention
Funktion
- Datenverkehr zu/von IT-Systemen oder Netzen aktiv überwachen
- Das Ziel ist es, Ereignisse herauszufiltern, die auf Angriffe, Missbrauchsversuche oder Sicherheitsverletzungen hindeuten.
- Ereignisse sollen dabei zeitnah erkannt und gemeldet werden.
- Die Verfahren basieren auf Mustererkennung, um ein Abweichen von einem Normalzustand zu signalisieren.
- Mit heuristischen Methoden sollen auch bisher unbekannte Angriffe erkannt werden.[1]
- Während IDS Angriffe nur erkennen, sollen IPS diese auch abwehren bzw. verhindern.
- Allerdings wurde der Begriff ursprünglich durch das Marketing geprägt, was dazu führte, dass teilweise kontroverse Vorstellungen darüber existieren, inwiefern von einem Intrusion-Prevention-System gesprochen werden kann.
- Die durch die Untersuchung der Daten durch ein IPS-System hervorgerufene Latenzzeit liegt üblicherweise bei unter 100 Mikrosekunden[2].
- Eine weitere Funktion von einigen OSI-Layer-2-basierten IPS-Systemen ist die Weiterleitungsmöglichkeit von IP-Rahmen selbst bei Stromausfall des IPS-Systems ("Zero Power High Availability").
- Folgende Charakteristika werden häufig als Attribute eines Network-based IPS hervorgehoben
- das IPS wird inline (im Übertragungsweg) eingesetzt und kann im Alarmfall den Datenstrom unterbrechen oder verändern
- das IPS verfügt über Module, die aktiv die Regeln von Firewallsystemen beeinflussen.
- Somit kann indirekt der Datenstrom unterbrochen oder verändert werden
- Man unterscheidet nach ihrer Funktionsweise verschiedene Arten von IPS
- Das HIPS (Host-based IPS) wird auf dem Computer ausgeführt, in den ein Eindringen verhindert werden soll.
- Das NIPS (Network-based IPS) hingegen überwacht den Netzwerkverkehr, um angeschlossene Computer vor Eindringlingen zu schützen.
- Das CBIPS (Content-based IPS) untersucht hierbei den Inhalt der übertragenen Daten auf potentiell gefährliche Komponenten.
- Das Protocol Analysis IPS analysiert die Übertragungen auf Protokollebene und sucht dabei nach eventuellen Angriffsmustern.
- Das RBIPS (Rate-based IPS) überwacht Art und Menge des Datenverkehrs, um netzwerktechnische Gegenmaßnahmen einleiten zu können.
Open-Source-Implementationen
- Snort
- Untangle NIPS
- Lokkit
Honeypot
- Ein Honeypot (Köder) ist ein Computer im Netzwerk, der Hacker verleiten soll, genau diesen anzugreifen
Anhang
Siehe auch