NET.3.1 Router und Switches: Unterschied zwischen den Versionen
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'''NET.3.1 Router und Switches''' - Sicherer Einsatz von Router und Switches | |||
== Beschreibung == | == Beschreibung == | ||
[[Router]] und [[Switch]]es sind unverzichtbare [[aktive Komponenten]] von [[Computernetzwerk]]en | |||
* Ausfall | |||
; MÜSSEN besonders gesichert werden | |||
* Ausfall führt zum Stillstand des Netzwerkes | |||
=== Router === | === Router === | ||
; Verbindungen zwischen Systemen auf [[:Kategorie:OSI/3 Network|OSI-Layer 3]] | |||
* Quellnetz/Zielnetz, Quellsystem/Zielsystem, meist [[Internet Protocol|IP]] | |||
* Netze verbinden, Netze segmentieren | |||
; OSI-Schicht 3 (Netzschicht) | ; OSI-Schicht 3 (Netzschicht) | ||
* | * Vermitteln Datenpakete anhand der Ziel-IP-Adresse im IP-Header | ||
* | * Verbindung verschiedener Topografien | ||
=== Switches === | |||
Klassische [[Switch]]es arbeiten auf dem [[OSI 2 Data Link|Data-Link-Layer]] des OSI-Referenzmodells | |||
; | ; Switches mit unterschiedlichen Funktionen | ||
* | Hersteller kennzeichnen Geräte oft mit dem OSI-Layer, der unterstützt wird | ||
* [[OSI 2 Data Link|Layer-2]]-Switch | |||
* [[:Kategorie:OSI/3 Network|Layer-3]]-Switch | |||
* [[:Kategorie:OSI/4 Transport|Layer-4]]-Switch | |||
; Layer-3- und Layer-4-Switches | |||
* sind funktional [[Router]] | |||
* Funktionen von Switches und Routern in einem Gerät | |||
; Layer-3- und Layer-4-Switches sind funktional Router | |||
* Funktionen von Switches und Routern | |||
== Abgrenzung und Modellierung == | == Abgrenzung und Modellierung == | ||
; ''NET.3.1 Router und Switches'' ist auf jeden Router und Switch anzuwenden | ; ''NET.3.1 Router und Switches'' ist auf jeden Router und Switch anzuwenden | ||
=== Abgrenzung === | |||
{| class="wikitable options" | |||
|- | |||
! Option !! Beschreibung | |||
|- | |||
| Herstellerunabhängigkeit || Keine Beschreibung von Anforderungen für bestimmte Produkte | |||
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| Routern und Switches || Weitgehend nicht unterschieden | |||
|- | |||
| Routing-Funktionen von Betriebssysteme || nicht gesondert beschrieben | |||
|- | |||
| Virtuelle Router und Switches || nicht gesondert beschrieben | |||
|} | |||
=== Modellierung === | |||
{| class="wikitable sortable options" | |||
|- | |||
! Option !! Beschreibung | |||
|- | |||
| Infrastrukturellen Sicherheit || Bausteine der Schicht [[INF Infrastruktur]] | |||
Bausteine der Schicht INF Infrastruktur | |||
* geeignete Aufstellung | * geeignete Aufstellung | ||
* Stromversorgung | * Stromversorgung | ||
* Verkabelung | * Verkabelung | ||
|- | |||
| Firewall || | |||
* [[NET.3.2 Firewall]] | |||
|- | |||
| Netzdesigns und -managements || | |||
* | * [[NET.1.1 Netzarchitektur und -design]] | ||
* [[NET.1.2 Netzmanagement]] | |||
|- | |||
* | | Zu berücksichtigende Bausteine || | ||
* | * [[ORP.4 Identitäts- und Berechtigungsmanagement]] | ||
* [[OPS.1.1.3 Patch- und Änderungsmanagement]] | |||
* [[CON.3 Datensicherungskonzept]] | |||
* | * [[OPS.1.1.2 Ordnungsgemäße IT-Administration]] | ||
* | |} | ||
* | |||
* | |||
== Gefährdungslage == | == Gefährdungslage == | ||
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! Gefährdung !! Beschreibung | ! Gefährdung !! Beschreibung | ||
|- | |- | ||
| Distributed Denial of Service (DDoS) || | | [[Distributed Denial of Service]] (DDoS) || Ausfall von Diensten aufgrund zu vieler Verbindungsanfragen von vielen verschiedenen Rechnern | ||
|- | |- | ||
| Manipulation || Gelingt es einem Angreifer, unberechtigt auf einen Router oder Switch zuzugreifen, kann er die Geräte neu konfigurieren oder auch zusätzliche Dienste starten. | | [[Manipulation]] || Gelingt es einem Angreifer, unberechtigt auf einen Router oder Switch zuzugreifen, kann er die Geräte neu konfigurieren oder auch zusätzliche Dienste starten. | ||
* Die Konfiguration lässt sich beispielsweise so verändern, dass Dienste, Clients oder ganze Netzsegmente geblockt werden. | * Die Konfiguration lässt sich beispielsweise so verändern, dass Dienste, Clients oder ganze Netzsegmente geblockt werden. | ||
* Gleichzeitig kann ein Angreifer am Switch den Netzverkehr abfangen, mitlesen oder manipulieren. | * Gleichzeitig kann ein Angreifer am Switch den Netzverkehr abfangen, mitlesen oder manipulieren. | ||
|- | |- | ||
| Fehlerhafte Konfiguration || Router und Switches werden mit einer Standardkonfiguration ausgeliefert, in der viele Dienste aktiviert sind. | | [[Fehlerhafte Konfiguration]] || Router und Switches werden mit einer Standardkonfiguration ausgeliefert, in der viele Dienste aktiviert sind. | ||
* Auch verraten Login-Banner etwa die Modell- und Versionsnummer des Gerätes. | * Auch verraten Login-Banner etwa die Modell- und Versionsnummer des Gerätes. | ||
* Werden Router und Switches mit unsicheren Werkseinstellungen produktiv eingesetzt, kann einfacher unberechtigt auf sie zugegriffen werden. | * Werden Router und Switches mit unsicheren Werkseinstellungen produktiv eingesetzt, kann einfacher unberechtigt auf sie zugegriffen werden. | ||
* Im schlimmsten Fall sind dadurch interne Dienste für Angreifer erreichbar. | * Im schlimmsten Fall sind dadurch interne Dienste für Angreifer erreichbar. | ||
|- | |- | ||
| Fehlerhafte Planung und Konzeption || Viele Institutionen planen und konzipieren den Einsatz von Routern und Switches fehlerhaft. | | [[Fehlerhafte Planung und Konzeption]] || Viele Institutionen planen und konzipieren den Einsatz von Routern und Switches fehlerhaft. | ||
* So werden unter anderem Geräte beschafft, die nicht ausreichend dimensioniert sind, z.B. hinsichtlich der Port-Anzahl oder der Leistung. | * So werden unter anderem Geräte beschafft, die nicht ausreichend dimensioniert sind, z. B. hinsichtlich der Port-Anzahl oder der Leistung. | ||
* In der Folge kann ein Router oder Switch bereits überlastet sein, wenn er zum ersten Mal eingesetzt wird. | * In der Folge kann ein Router oder Switch bereits überlastet sein, wenn er zum ersten Mal eingesetzt wird. | ||
* Dadurch sind eventuell Dienste oder ganze Netze nicht erreichbar und der Fehler muss aufwendig korrigiert werden. | * Dadurch sind eventuell Dienste oder ganze Netze nicht erreichbar und der Fehler muss aufwendig korrigiert werden. | ||
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| Inkompatible aktive Netzkomponenten || Kompatibilitätsprobleme können insbesondere dann entstehen, wenn bestehende Netze um aktive Netzkomponenten anderer Hersteller ergänzt oder wenn Netze mit Netzkomponenten unterschiedlicher Hersteller betrieben werden. | | [[Inkompatible aktive Netzkomponenten]] || Kompatibilitätsprobleme können insbesondere dann entstehen, wenn bestehende Netze um aktive Netzkomponenten anderer Hersteller ergänzt oder wenn Netze mit Netzkomponenten unterschiedlicher Hersteller betrieben werden. | ||
* Werden aktive Netzkomponenten mit unterschiedlichen Implementierungen desselben Kommunikationsverfahrens gemeinsam in einem Netz betrieben, können einzelne Teilbereiche des Netzes, bestimmte Dienste oder sogar das gesamte Netz ausfallen. | * Werden aktive Netzkomponenten mit unterschiedlichen Implementierungen desselben Kommunikationsverfahrens gemeinsam in einem Netz betrieben, können einzelne Teilbereiche des Netzes, bestimmte Dienste oder sogar das gesamte Netz ausfallen. | ||
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| MAC-Flooding || Beim MAC-Flooding schickt ein Angreifer viele Anfragen mit wechselnden Quell-MAC-Adressen an einen Switch. | | [[MAC-Flooding]] || Beim MAC-Flooding schickt ein Angreifer viele Anfragen mit wechselnden Quell-MAC-Adressen an einen Switch. | ||
* Sobald der Switch dann die Limits der MAC-Adressen, die er speichern kann, erreicht hat, fängt er an, sämtliche Anfragen an alle IT-Systeme im Netz zu schicken. | * Sobald der Switch dann die Limits der MAC-Adressen, die er speichern kann, erreicht hat, fängt er an, sämtliche Anfragen an alle IT-Systeme im Netz zu schicken. | ||
* Dadurch kann der Angreifer den Netzverkehr einsehen. | * Dadurch kann der Angreifer den Netzverkehr einsehen. | ||
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| Spanning-Tree-Angriffe || Bei Spanning-Tree-Angriffen versendet ein Angreifer sogenannte Bridge Protocol Data Units (BPDUs), mit dem Ziel, die Switches dazu zu bringen, seinen eigenen (bösartigen) Switch als Root Bridge anzusehen. | | [[Spanning-Tree-Angriffe]] || Bei Spanning-Tree-Angriffen versendet ein Angreifer sogenannte Bridge Protocol Data Units (BPDUs), mit dem Ziel, die Switches dazu zu bringen, seinen eigenen (bösartigen) Switch als Root Bridge anzusehen. | ||
* Dadurch wird der Netzverkehr über den Switch des Angreifers umgeleitet, sodass er alle über ihn versendeten Informationen mitschneiden kann. | * Dadurch wird der Netzverkehr über den Switch des Angreifers umgeleitet, sodass er alle über ihn versendeten Informationen mitschneiden kann. | ||
* In der Folge kann er DDoS-Attacken initiieren und durch falsche BPDUs das Netz dazu zwingen, die Spanning-Tree-Topologie neu aufzubauen, wodurch das Netz ausfallen kann. | * In der Folge kann er DDoS-Attacken initiieren und durch falsche BPDUs das Netz dazu zwingen, die Spanning-Tree-Topologie neu aufzubauen, wodurch das Netz ausfallen kann. | ||
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| GARP-Attacken || Bei Gratuitous-ARP (GARP)-Attacken sendet der Angreifer unaufgeforderte ARP-Antworten an bestimmte Opfer oder an alle IT-Systeme im selben Subnetz. | | [[GARP-Attacken]] || Bei Gratuitous-ARP (GARP)-Attacken sendet der Angreifer unaufgeforderte ARP-Antworten an bestimmte Opfer oder an alle IT-Systeme im selben Subnetz. | ||
* In dieser gefälschten ARP-Antwort trägt der Angreifer seine MAC-Adresse als Zuordnung zu einer fremden IP-Adresse ein und bringt das Opfer dazu, seine ARP-Tabelle so zu verändern, dass der Netzverkehr nun zum Angreifer, anstatt zum validen Ziel gesendet wird. | * In dieser gefälschten ARP-Antwort trägt der Angreifer seine MAC-Adresse als Zuordnung zu einer fremden IP-Adresse ein und bringt das Opfer dazu, seine ARP-Tabelle so zu verändern, dass der Netzverkehr nun zum Angreifer, anstatt zum validen Ziel gesendet wird. | ||
* Dadurch kann er die Kommunikation zwischen den Opfern mitschneiden oder sie manipulieren. | * Dadurch kann er die Kommunikation zwischen den Opfern mitschneiden oder sie manipulieren. | ||
|} | |} | ||
== Anforderungen == | === Elementaren Gefährdungen === | ||
; Kreuzreferenztabelle | |||
* Zuordnung von elementaren Gefährdungen zu den Anforderungen | |||
* Anhand dieser Tabelle kann ermittelt werden, welche elementaren Gefährdungen durch welche Anforderungen abgedeckt sind. | |||
* Durch die Umsetzung der aus den Anforderungen abgeleiteten Sicherheitsmaßnahmen wird den entsprechenden elementaren Gefährdungen entgegengewirkt. | |||
* Die Buchstaben in der zweiten Spalte (C =Vertraulichkeit, I = Integrität, A = Verfügbarkeit) zeigen an, welche Grundwerte der Informationssicherheit durch die Anforderung vorrangig geschützt werden. | |||
{| class="wikitable sortable options" | |||
|- | |||
! Nr !! Gefährdung !! Grundwert | |||
|- | |||
| G 0.09 || Ausfall oder Störung von Kommunikationsnetzen || | |||
|- | |||
| G 0.11 ||Ausfall oder Störung von Dienstleistern || | |||
|- | |||
| G 0.14 ||Ausspähen von Informationen (Spionage) || | |||
|- | |||
| G 0.15 ||Abhören || | |||
|- | |||
| G 0.18 ||Fehlplanung oder fehlende Anpassung || | |||
|- | |||
| G 0.19 ||Offenlegung schützenswerter Informationen || | |||
|- | |||
| G 0.20 ||Informationen oder Produkte aus unzuverlässiger Quelle || | |||
|- | |||
| G 0.21 ||Manipulation von Hard- oder Software || | |||
|- | |||
| G 0.22 ||Manipulation von Informationen || | |||
|- | |||
| G 0.23 ||Unbefugtes Eindringen in IT-Systeme || | |||
|- | |||
| G 0.25 ||Ausfall von Geräten oder Systemen || | |||
|- | |||
| G 0.26 ||Fehlfunktion von Geräten oder Systemen || | |||
|- | |||
| G 0.27 ||Ressourcenmangel || | |||
|- | |||
| G 0.29 ||Verstoß gegen Gesetze oder Regelungen || | |||
|- | |||
| G 0.30 ||Unberechtigte Nutzung oder Administration von Geräten und Systemen || | |||
|- | |||
| G 0.31 ||Fehlerhafte Nutzung oder Administration von Geräten und Systemen || | |||
|- | |||
| G 0.32 ||Missbrauch von Berechtigungen || | |||
|- | |||
| G 0.36 ||Identitätsdiebstahl || | |||
|- | |||
| G 0.37 ||Abstreiten von Handlungen || | |||
|- | |||
| G 0.38 ||Missbrauch personenbezogener Daten || | |||
|- | |||
| G 0.40 ||Verhinderung von Diensten (Denial of Service) || | |||
|- | |||
| G 0.43 ||Einspielen von Nachrichten || | |||
|- | |||
| G 0.45 ||Datenverlust || | |||
|- | |||
| G 0.46 ||Integritätsverlust schützenswerter Informationen || | |||
|} | |||
== Zuständigkeiten == | |||
; Rollen und Zuständigkeiten | ; Rollen und Zuständigkeiten | ||
* Grundsätzlich ist der IT-Betrieb für die Erfüllung der Anforderungen zuständig. | * Grundsätzlich ist der IT-Betrieb für die Erfüllung der Anforderungen zuständig. | ||
Zeile 114: | Zeile 177: | ||
* Weitere Zuständigkeiten | * Weitere Zuständigkeiten | ||
== | == Anforderungen == | ||
{| class="wikitable options" | |||
|- | |||
! Schutzbedarf !! Beschreibung | |||
|- | |||
|| [[#Basis | Basis]] || ''[[MÜSSEN]]'' vorrangig erfüllt werden | |||
|- | |||
|| [[#Standard | Standard]] || ''[[SOLLTEN]]'' grundsätzlich erfüllt werden | |||
|- | |||
|| [[#Erhöht | Erhöht]] || Exemplarische Vorschläge | |||
|} | |||
==== A1 Sichere Grundkonfiguration eines Routers oder Switches | === Basis === | ||
; Basis-Anforderungen MÜSSEN vorrangig erfüllt werden | |||
{| class="wikitable sortable options" | |||
|- | |||
! Anforderung !! Beschreibung !! Zuständigkeit | |||
|- | |||
| A1 || Grundkonfiguration || | |||
|- | |||
| A2 || ENTFALLEN || | |||
|- | |||
| A3 || ENTFALLEN || | |||
|- | |||
| A4 || Administrationsschnittstellen || | |||
|- | |||
| A5 || Fragmentierungsangriffe || | |||
|- | |||
| A6 || Notfallzugriff || | |||
|- | |||
| A7 || Protokollierung || | |||
|- | |||
| A8 || Datensicherung || | |||
|- | |||
| A9 || Betriebsdokumentationen || | |||
|} | |||
==== A1 Sichere Grundkonfiguration eines Routers oder Switches ==== | |||
; Bevor ein Router oder Switch eingesetzt wird, MUSS er sicher konfiguriert werden | ; Bevor ein Router oder Switch eingesetzt wird, MUSS er sicher konfiguriert werden | ||
* Alle Konfigurationsänderungen SOLLTEN nachvollziehbar dokumentiert sein | * Alle Konfigurationsänderungen SOLLTEN nachvollziehbar dokumentiert sein | ||
* Die Integrität der Konfigurationsdateien MUSS in geeigneter Weise geschützt werden | * Die Integrität der Konfigurationsdateien MUSS in geeigneter Weise geschützt werden | ||
* Bevor Zugangspasswörter abgespeichert werden, MÜSSEN sie mithilfe eines zeitgemäßen kryptografischen Verfahrens abgesichert werden | * Bevor Zugangspasswörter abgespeichert werden, MÜSSEN sie mithilfe eines zeitgemäßen kryptografischen Verfahrens abgesichert werden | ||
: siehe [[CON.1|CON.1 Kryptokonzept]] | |||
* Router und Switches MÜSSEN so konfiguriert sein, dass nur zwingend erforderliche Dienste, Protokolle und funktionale Erweiterungen genutzt werden. | * Router und Switches MÜSSEN so konfiguriert sein, dass nur zwingend erforderliche Dienste, Protokolle und funktionale Erweiterungen genutzt werden. | ||
* Nicht benötigte Dienste, Protokolle und funktionale Erweiterungen MÜSSEN deaktiviert oder ganz deinstalliert werden. | * Nicht benötigte Dienste, Protokolle und funktionale Erweiterungen MÜSSEN deaktiviert oder ganz deinstalliert werden. | ||
* Ebenfalls MÜSSEN nicht benutzte Schnittstellen auf Routern und Switches deaktiviert werden. | * Ebenfalls MÜSSEN nicht benutzte Schnittstellen auf Routern und Switches deaktiviert werden. | ||
* Unbenutzte Netzports MÜSSEN nach Möglichkeit deaktiviert oder zumindest einem dafür eingerichteten Unassigned-VLAN zugeordnet werden. | * Unbenutzte Netzports MÜSSEN nach Möglichkeit deaktiviert oder zumindest einem dafür eingerichteten Unassigned-VLAN zugeordnet werden. | ||
; Funktionale Erweiterungen MÜSSEN die Sicherheitsrichtlinien der Institution erfüllen | |||
* Auch SOLLTE begründet und dokumentiert werden, warum solche Erweiterungen eingesetzt werden. | * Auch SOLLTE begründet und dokumentiert werden, warum solche Erweiterungen eingesetzt werden. | ||
; Informationen über den internen Konfigurations- und Betriebszustand MÜSSEN nach außen verborgen werden. | |||
* Unnötige Auskunftsdienste MÜSSEN deaktiviert werden. | * Unnötige Auskunftsdienste MÜSSEN deaktiviert werden. | ||
==== A4 Schutz der Administrationsschnittstellen ==== | |||
; Alle Administrations- und Managementzugänge der Router und Switches MÜSSEN auf einzelne Quell-IP-Adressen bzw. -Adressbereiche eingeschränkt werden | |||
* Es MUSS sichergestellt sein, dass aus nichtvertrauenswürdigen Netzen heraus nicht direkt auf die Administrationsschnittstellen zugegriffen werden kann. | |||
* Um Router und Switches zu administrieren bzw. zu überwachen, SOLLTEN geeignet verschlüsselte Protokolle eingesetzt werden. | |||
==== A4 Schutz der Administrationsschnittstellen | |||
; Alle Administrations- und Managementzugänge der Router und Switches MÜSSEN auf einzelne Quell-IP-Adressen bzw. -Adressbereiche eingeschränkt werden | |||
* Es MUSS sichergestellt sein, dass aus nichtvertrauenswürdigen Netzen heraus nicht direkt auf die Administrationsschnittstellen zugegriffen | |||
* Um Router und Switches zu administrieren bzw. zu überwachen, SOLLTEN geeignet verschlüsselte Protokolle eingesetzt werden. | |||
* Sollte dennoch auf unverschlüsselte Protokolle zurückgegriffen werden, MUSS für die Administration ein eigenes Administrationsnetz (Out-of-Band-Management) genutzt werden. | * Sollte dennoch auf unverschlüsselte Protokolle zurückgegriffen werden, MUSS für die Administration ein eigenes Administrationsnetz (Out-of-Band-Management) genutzt werden. | ||
* Die Managementschnittstellen und die Administrationsverbindungen MÜSSEN durch eine separate Firewallgeschützt werden. | * Die Managementschnittstellen und die Administrationsverbindungen MÜSSEN durch eine separate Firewallgeschützt werden. | ||
* Für die Schnittstellen MÜSSEN geeignete Zeitbeschränkungen für z. B. Timeoutsvorgegeben werden. | * Für die Schnittstellen MÜSSEN geeignete Zeitbeschränkungen für z. B. Timeoutsvorgegeben werden. | ||
* Alle für das Management-Interface nicht benötigten Dienste MÜSSEN deaktiviert werden. | * Alle für das Management-Interface nicht benötigten Dienste MÜSSEN deaktiviert werden. | ||
* Verfügt eine Netzkomponente über eine dedizierte Hardwareschnittstelle, MUSS der unberechtigte Zugriff darauf | * Verfügt eine Netzkomponente über eine dedizierte Hardwareschnittstelle, MUSS der unberechtigte Zugriff darauf in geeigneter Weise unterbunden werden. | ||
==== A5 Schutz vor Fragmentierungsangriffen | ==== A5 Schutz vor Fragmentierungsangriffen ==== | ||
An Routern und Layer-3-Switches MÜSSEN Mechanismen zum Schutz vor IPv4/v6-Fragmentierungsangriffe abzuwehren | |||
==== A6 Notfallzugriff auf Router und Switches | ==== A6 Notfallzugriff auf Router und Switches ==== | ||
Es MUSS für die Administratoren immer möglich sein, direkt auf Router und Switches zuzugreifen | ; Es MUSS für die Administratoren immer möglich sein, direkt auf Router und Switches zuzugreifen | ||
* sodass diese weiterhin lokal administriert werden können, auch wenn das gesamte Netz ausfällt. | |||
==== A7 Protokollierung ==== | ==== A7 Protokollierung ==== | ||
; Protokollierung bei Routern und Switches | ; Protokollierung bei Routern und Switches | ||
* Ein Router oder Switch MUSS so konfiguriert werden, dass er unter anderem folgende Ereignisse protokolliert: | * Ein Router oder Switch MUSS so konfiguriert werden, dass er unter anderem folgende Ereignisse protokolliert: | ||
* Konfigurationsänderungen (möglichst automatisch) | * Konfigurationsänderungen (möglichst automatisch) | ||
Zeile 164: | Zeile 256: | ||
* Login-Fehler | * Login-Fehler | ||
==== A8 Regelmäßige Datensicherung | ==== A8 Regelmäßige Datensicherung ==== | ||
; Konfigurationsdateien von Routern und Switches MÜSSEN regelmäßig gesichert werden | ; Konfigurationsdateien von Routern und Switches MÜSSEN regelmäßig gesichert werden | ||
: Sicherungskopien MÜSSEN so abgelegt werden, dass im Notfall darauf zugegriffen werden kann | : Sicherungskopien MÜSSEN so abgelegt werden, dass im Notfall darauf zugegriffen werden kann | ||
==== A9 Betriebsdokumentationen | ==== A9 Betriebsdokumentationen ==== | ||
; Die wichtigsten betrieblichen Aufgaben eines Routers oder Switches MÜSSEN geeignet dokumentiert werden | ; Die wichtigsten betrieblichen Aufgaben eines Routers oder Switches MÜSSEN geeignet dokumentiert werden | ||
* Es SOLLTEN alle Konfigurationsänderungen sowie sicherheitsrelevante Aufgaben dokumentiert werden | * Es SOLLTEN alle Konfigurationsänderungen sowie sicherheitsrelevante Aufgaben dokumentiert werden | ||
* Die Dokumentation SOLLTEN vor unbefugten Zugriffen geschützt werden | * Die Dokumentation SOLLTEN vor unbefugten Zugriffen geschützt werden | ||
=== Standard | === Standard === | ||
; Basis-Anforderungen und Standard-Anforderungen entsprechen dem ''Stand der Technik'' für den Baustein ''NET.3.1 Router und Switches'' | |||
; Standard-Anforderungen SOLLTEN grundsätzlich erfüllt werden | |||
{| class="wikitable sortable options" | |||
|- | |||
! Anforderung !! Beschreibung | |||
|- | |||
| A10 || Erstellung einer Sicherheitsrichtlinie (S) | |||
|- | |||
| A11 || Beschaffung eines Routers oder Switches (S) | |||
|- | |||
| A12 || Erstellung einer Konfigurations-Checkliste für Router und Switches (S) | |||
|- | |||
| A13 || Administration über ein gesondertes Managementnetz | |||
|- | |||
| A14 || Schutz vor Missbrauch von ICMP-Nachrichten (S) | |||
|- | |||
| A15 || Bogon- und Spoofing-Filterung (S) | |||
|- | |||
| A16 || Schutz vor „IPv6 Routing Header Type-0“-Angriffen (S) | |||
|- | |||
| A17 || Schutz vor DoS- und DDoS-Angriffen (S) | |||
|- | |||
| A18 || Einrichtung von Access Control Lists (S) | |||
|- | |||
| A19 || Sicherung von Switch-Ports (S) | |||
|- | |||
| A20 || Sicherheitsaspekte von Routing-Protokollen (S) | |||
|- | |||
| A21 || Identitäts- und Berechtigungsmanagement in der Netzinfrastruktur(S) | |||
|- | |||
| A22 || Notfallvorsorge bei Routern und Switches (S) | |||
|- | |||
| A23 || Revision und Penetrationstests (S) | |||
|} | |||
==== A10 Erstellung einer Sicherheitsrichtlinie (S) ==== | ==== A10 Erstellung einer Sicherheitsrichtlinie (S) ==== | ||
; Ausgehend von der allgemeinen Sicherheitsrichtlinie der Institution SOLLTE eine spezifische Sicherheitsrichtlinie erstellt werden | ; Ausgehend von der allgemeinen Sicherheitsrichtlinie der Institution SOLLTE eine spezifische Sicherheitsrichtlinie erstellt werden | ||
* In der Sicherheitsrichtlinie SOLLTEN nachvollziehbar Anforderungen und Vorgaben beschrieben sein, wie Router und Switches sicher betrieben werden können. | * In der Sicherheitsrichtlinie SOLLTEN nachvollziehbar Anforderungen und Vorgaben beschrieben sein, wie Router und Switches sicher betrieben werden können. | ||
* Die Richtlinie SOLLTE allen Administratoren bekannt und grundlegend für ihre Arbeit sein. | * Die Richtlinie SOLLTE allen Administratoren bekannt und grundlegend für ihre Arbeit sein. | ||
Zeile 191: | Zeile 317: | ||
==== A12 Erstellung einer Konfigurations-Checkliste für Router und Switches (S) ==== | ==== A12 Erstellung einer Konfigurations-Checkliste für Router und Switches (S) ==== | ||
; Es SOLLTE eine Konfigurations-Checkliste erstellt werden, anhand derer die wichtigsten sicherheitsrelevanten Einstellungen auf Routern und Switches geprüft werden können. | ; Es SOLLTE eine Konfigurations-Checkliste erstellt werden, anhand derer die wichtigsten sicherheitsrelevanten Einstellungen auf Routern und Switches geprüft werden können. | ||
* Da die sichere Konfiguration stark vom Einsatzzweck abhängt, SOLLTEN die unterschiedlichen Anforderungen der | * Da die sichere Konfiguration stark vom Einsatzzweck abhängt, SOLLTEN die unterschiedlichen Anforderungen der Geräte in der Konfigurations-Checkliste berücksichtigt werden. | ||
==== A13 Administration über ein gesondertes Managementnetz (S) ==== | ==== A13 Administration über ein gesondertes Managementnetz (S) ==== | ||
Zeile 212: | Zeile 338: | ||
==== A18 Einrichtung von Access Control Lists (S) ==== | ==== A18 Einrichtung von Access Control Lists (S) ==== | ||
; | ; Zugriff auf Router und Switches SOLLTE mithilfe von Access Control Lists (ACLs) definiert werden | ||
* | * In der ACL SOLLTE anhand der Sicherheitsrichtlinie der Institution festgelegt werden, über welche IT-Systeme oder Netze mit welcher Methode auf einen Router oder Switch zugegriffen werden darf. | ||
* Für den Fall, dass keine spezifischen Regeln existieren, SOLLTE generell der restriktivere Whitelist-Ansatz bevorzugt werden. | * Für den Fall, dass keine spezifischen Regeln existieren, SOLLTE generell der restriktivere Whitelist-Ansatz bevorzugt werden. | ||
Zeile 246: | Zeile 372: | ||
* Abweichungen SOLLTE nachgegangen werden. | * Abweichungen SOLLTE nachgegangen werden. | ||
=== | === Erhöht === | ||
Exemplarische Vorschläge | ; Exemplarische Vorschläge | ||
* Anforderungen, die über das dem Stand der Technik entsprechende Schutzniveau hinausgehen | |||
* ''SOLLTEN'' bei ''ERHÖHTEM SCHUTZBEDARF'' in Betracht gezogen werden | |||
* Die konkrete Festlegung erfolgt im Rahmen einer Risikoanalyse | |||
{| class="wikitable sortable options" | |||
|- | |||
! Anforderung !! Beschreibung | |||
|- | |||
| A24 || Einsatz von Netzzugangskontrollen | |||
|- | |||
| A25 || Erweiterter Integritätsschutz für die Konfigurationsdateien | |||
|- | |||
| A26 || Hochverfügbarkeit | |||
|- | |||
| A27 || Bandbreitenmanagement für kritische Anwendungen und Dienste | |||
|- | |||
| A28 || Einsatz von zertifizierten Produkten | |||
|} | |||
==== A24 Einsatz von Netzzugangskontrollen | ==== A24 Einsatz von Netzzugangskontrollen ==== | ||
Eine Port-based Access Control SOLLTE nach IEEE 802.1x auf Basis von EAP-TLS implementiert werden | ; Eine Port-based Access Control SOLLTE nach IEEE 802.1x auf Basis von EAP-TLS implementiert werden | ||
* Es SOLLTE KEINE Implementierung nach den Standards IEEE 802.1x-2001 und IEEE 802.1x-2004 erfolgen. | * Es SOLLTE KEINE Implementierung nach den Standards IEEE 802.1x-2001 und IEEE 802.1x-2004 erfolgen. | ||
==== A25 Erweiterter Integritätsschutz für die Konfigurationsdateien | ==== A25 Erweiterter Integritätsschutz für die Konfigurationsdateien ==== | ||
Stürzt ein Router oder Switch ab, SOLLTE sichergestellt werden, dass bei der Wiederherstellung bzw. beim Neustart keine alten oder fehlerhaften Konfigurationen (unter anderem ACLs) benutzt werden. | Stürzt ein Router oder Switch ab, SOLLTE sichergestellt werden, dass bei der Wiederherstellung bzw. beim Neustart keine alten oder fehlerhaften Konfigurationen (unter anderem ACLs) benutzt werden. | ||
==== A26 Hochverfügbarkeit | ==== A26 Hochverfügbarkeit ==== | ||
Die Realisierung einer Hochverfügbarkeitslösung SOLLTE den Betrieb der Router und Switches bzw. | Die Realisierung einer Hochverfügbarkeitslösung SOLLTE den Betrieb der Router und Switches bzw. deren Sicherheitsfunktionen NICHT behindern oder das Sicherheitsniveau senken. | ||
* Router und Switches SOLLTEN redundant ausgelegt werden. | |||
* Router und Switches SOLLTEN redundant ausgelegt werden. | |||
* Dabei SOLLTE darauf geachtet werden, dass die Sicherheitsrichtlinie der Institution eingehalten wird. | * Dabei SOLLTE darauf geachtet werden, dass die Sicherheitsrichtlinie der Institution eingehalten wird. | ||
==== A27 Bandbreitenmanagement für kritische Anwendungen und Dienste | ==== A27 Bandbreitenmanagement für kritische Anwendungen und Dienste ==== | ||
Router und Switches SOLLTEN Funktionen enthalten und einsetzen, mit denen sich die Applikationen erkennen und Bandbreiten priorisieren lassen. | Router und Switches SOLLTEN Funktionen enthalten und einsetzen, mit denen sich die Applikationen erkennen und Bandbreiten priorisieren lassen. | ||
==== A28 Einsatz von zertifizierten Produkten | ==== A28 Einsatz von zertifizierten Produkten ==== | ||
Es SOLLTEN Router und Switches mit einer Sicherheitsevaluierung nach Common Criteria eingesetzt werden, mindestens mit der Stufe EAL | Es SOLLTEN Router und Switches mit einer Sicherheitsevaluierung nach Common Criteria eingesetzt werden, mindestens mit der Stufe EAL | ||
== Weiterführende Informationen == | == Weiterführende Informationen == | ||
; BSI | ; BSI | ||
* Das BSI hat in den BSI-Standards zur Internet Sicherheit (ISi-Reihe) weitere Informationen zur Sicherheit bei Routern und Switches veröffentlicht. | * Das BSI hat in den BSI-Standards zur Internet Sicherheit (ISi-Reihe) weitere Informationen zur Sicherheit bei Routern und Switches veröffentlicht. | ||
Zeile 279: | Zeile 420: | ||
* In den Requests for Comments (RFC) bieten der RFC 6165 „Extensions to IS-IS for Layer-2 Systems“ und derRFC 7348 „Virtual Extensible Local Area Network (VXLAN): A Framework for Overlaying Virtualized Layer 2Networks over Layer 3 Networks“ weiterführende Informationen zu Routern und Switches. | * In den Requests for Comments (RFC) bieten der RFC 6165 „Extensions to IS-IS for Layer-2 Systems“ und derRFC 7348 „Virtual Extensible Local Area Network (VXLAN): A Framework for Overlaying Virtualized Layer 2Networks over Layer 3 Networks“ weiterführende Informationen zu Routern und Switches. | ||
[[Kategorie:NET]] | |||
[[Kategorie:Router/Sicherheit]] | |||
[[Kategorie:Switch/Sicherheit]] | |||
[[Kategorie: | |||
[[Kategorie:Router]] | |||
[[Kategorie:Switch]] |
Aktuelle Version vom 7. Dezember 2023, 21:35 Uhr
NET.3.1 Router und Switches - Sicherer Einsatz von Router und Switches
Beschreibung
Router und Switches sind unverzichtbare aktive Komponenten von Computernetzwerken
- MÜSSEN besonders gesichert werden
- Ausfall führt zum Stillstand des Netzwerkes
Router
- Verbindungen zwischen Systemen auf OSI-Layer 3
- Quellnetz/Zielnetz, Quellsystem/Zielsystem, meist IP
- Netze verbinden, Netze segmentieren
- OSI-Schicht 3 (Netzschicht)
- Vermitteln Datenpakete anhand der Ziel-IP-Adresse im IP-Header
- Verbindung verschiedener Topografien
Switches
Klassische Switches arbeiten auf dem Data-Link-Layer des OSI-Referenzmodells
- Switches mit unterschiedlichen Funktionen
Hersteller kennzeichnen Geräte oft mit dem OSI-Layer, der unterstützt wird
- Layer-3- und Layer-4-Switches
- sind funktional Router
- Funktionen von Switches und Routern in einem Gerät
Abgrenzung und Modellierung
- NET.3.1 Router und Switches ist auf jeden Router und Switch anzuwenden
Abgrenzung
Option | Beschreibung |
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Herstellerunabhängigkeit | Keine Beschreibung von Anforderungen für bestimmte Produkte |
Routern und Switches | Weitgehend nicht unterschieden |
Routing-Funktionen von Betriebssysteme | nicht gesondert beschrieben |
Virtuelle Router und Switches | nicht gesondert beschrieben |
Modellierung
Option | Beschreibung |
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Infrastrukturellen Sicherheit | Bausteine der Schicht INF Infrastruktur
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Firewall | |
Netzdesigns und -managements | |
Zu berücksichtigende Bausteine |
Gefährdungslage
Gefährdung | Beschreibung |
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Distributed Denial of Service (DDoS) | Ausfall von Diensten aufgrund zu vieler Verbindungsanfragen von vielen verschiedenen Rechnern |
Manipulation | Gelingt es einem Angreifer, unberechtigt auf einen Router oder Switch zuzugreifen, kann er die Geräte neu konfigurieren oder auch zusätzliche Dienste starten.
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Fehlerhafte Konfiguration | Router und Switches werden mit einer Standardkonfiguration ausgeliefert, in der viele Dienste aktiviert sind.
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Fehlerhafte Planung und Konzeption | Viele Institutionen planen und konzipieren den Einsatz von Routern und Switches fehlerhaft.
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Inkompatible aktive Netzkomponenten | Kompatibilitätsprobleme können insbesondere dann entstehen, wenn bestehende Netze um aktive Netzkomponenten anderer Hersteller ergänzt oder wenn Netze mit Netzkomponenten unterschiedlicher Hersteller betrieben werden.
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MAC-Flooding | Beim MAC-Flooding schickt ein Angreifer viele Anfragen mit wechselnden Quell-MAC-Adressen an einen Switch.
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Spanning-Tree-Angriffe | Bei Spanning-Tree-Angriffen versendet ein Angreifer sogenannte Bridge Protocol Data Units (BPDUs), mit dem Ziel, die Switches dazu zu bringen, seinen eigenen (bösartigen) Switch als Root Bridge anzusehen.
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GARP-Attacken | Bei Gratuitous-ARP (GARP)-Attacken sendet der Angreifer unaufgeforderte ARP-Antworten an bestimmte Opfer oder an alle IT-Systeme im selben Subnetz.
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Elementaren Gefährdungen
- Kreuzreferenztabelle
- Zuordnung von elementaren Gefährdungen zu den Anforderungen
- Anhand dieser Tabelle kann ermittelt werden, welche elementaren Gefährdungen durch welche Anforderungen abgedeckt sind.
- Durch die Umsetzung der aus den Anforderungen abgeleiteten Sicherheitsmaßnahmen wird den entsprechenden elementaren Gefährdungen entgegengewirkt.
- Die Buchstaben in der zweiten Spalte (C =Vertraulichkeit, I = Integrität, A = Verfügbarkeit) zeigen an, welche Grundwerte der Informationssicherheit durch die Anforderung vorrangig geschützt werden.
Nr | Gefährdung | Grundwert |
---|---|---|
G 0.09 | Ausfall oder Störung von Kommunikationsnetzen | |
G 0.11 | Ausfall oder Störung von Dienstleistern | |
G 0.14 | Ausspähen von Informationen (Spionage) | |
G 0.15 | Abhören | |
G 0.18 | Fehlplanung oder fehlende Anpassung | |
G 0.19 | Offenlegung schützenswerter Informationen | |
G 0.20 | Informationen oder Produkte aus unzuverlässiger Quelle | |
G 0.21 | Manipulation von Hard- oder Software | |
G 0.22 | Manipulation von Informationen | |
G 0.23 | Unbefugtes Eindringen in IT-Systeme | |
G 0.25 | Ausfall von Geräten oder Systemen | |
G 0.26 | Fehlfunktion von Geräten oder Systemen | |
G 0.27 | Ressourcenmangel | |
G 0.29 | Verstoß gegen Gesetze oder Regelungen | |
G 0.30 | Unberechtigte Nutzung oder Administration von Geräten und Systemen | |
G 0.31 | Fehlerhafte Nutzung oder Administration von Geräten und Systemen | |
G 0.32 | Missbrauch von Berechtigungen | |
G 0.36 | Identitätsdiebstahl | |
G 0.37 | Abstreiten von Handlungen | |
G 0.38 | Missbrauch personenbezogener Daten | |
G 0.40 | Verhinderung von Diensten (Denial of Service) | |
G 0.43 | Einspielen von Nachrichten | |
G 0.45 | Datenverlust | |
G 0.46 | Integritätsverlust schützenswerter Informationen |
Zuständigkeiten
- Rollen und Zuständigkeiten
- Grundsätzlich ist der IT-Betrieb für die Erfüllung der Anforderungen zuständig.
- Der Informationssicherheitsbeauftragte (ISB) ist bei strategischen Entscheidungen stets einzubeziehen.
- Außerdem ist der ISB dafür zuständig, dass alle Anforderungen gemäß dem festgelegten Sicherheitskonzept erfüllt und überprüft werden.
- Zusätzlich kann es noch andere Rollen geben, die weitere Zuständigkeiten beider Erfüllung von Anforderungen haben.
- Diese sind dann jeweils explizit in eckigen Klammern in der Überschrift der jeweiligen Anforderungen aufgeführt.
- Zuständigkeiten Rollen Grundsätzlich zuständig IT-Betrieb
- Weitere Zuständigkeiten
Anforderungen
Schutzbedarf | Beschreibung |
---|---|
Basis | MÜSSEN vorrangig erfüllt werden |
Standard | SOLLTEN grundsätzlich erfüllt werden |
Erhöht | Exemplarische Vorschläge |
Basis
- Basis-Anforderungen MÜSSEN vorrangig erfüllt werden
Anforderung | Beschreibung | Zuständigkeit |
---|---|---|
A1 | Grundkonfiguration | |
A2 | ENTFALLEN | |
A3 | ENTFALLEN | |
A4 | Administrationsschnittstellen | |
A5 | Fragmentierungsangriffe | |
A6 | Notfallzugriff | |
A7 | Protokollierung | |
A8 | Datensicherung | |
A9 | Betriebsdokumentationen |
A1 Sichere Grundkonfiguration eines Routers oder Switches
- Bevor ein Router oder Switch eingesetzt wird, MUSS er sicher konfiguriert werden
- Alle Konfigurationsänderungen SOLLTEN nachvollziehbar dokumentiert sein
- Die Integrität der Konfigurationsdateien MUSS in geeigneter Weise geschützt werden
- Bevor Zugangspasswörter abgespeichert werden, MÜSSEN sie mithilfe eines zeitgemäßen kryptografischen Verfahrens abgesichert werden
- siehe CON.1 Kryptokonzept
- Router und Switches MÜSSEN so konfiguriert sein, dass nur zwingend erforderliche Dienste, Protokolle und funktionale Erweiterungen genutzt werden.
- Nicht benötigte Dienste, Protokolle und funktionale Erweiterungen MÜSSEN deaktiviert oder ganz deinstalliert werden.
- Ebenfalls MÜSSEN nicht benutzte Schnittstellen auf Routern und Switches deaktiviert werden.
- Unbenutzte Netzports MÜSSEN nach Möglichkeit deaktiviert oder zumindest einem dafür eingerichteten Unassigned-VLAN zugeordnet werden.
- Funktionale Erweiterungen MÜSSEN die Sicherheitsrichtlinien der Institution erfüllen
- Auch SOLLTE begründet und dokumentiert werden, warum solche Erweiterungen eingesetzt werden.
- Informationen über den internen Konfigurations- und Betriebszustand MÜSSEN nach außen verborgen werden.
- Unnötige Auskunftsdienste MÜSSEN deaktiviert werden.
A4 Schutz der Administrationsschnittstellen
- Alle Administrations- und Managementzugänge der Router und Switches MÜSSEN auf einzelne Quell-IP-Adressen bzw. -Adressbereiche eingeschränkt werden
- Es MUSS sichergestellt sein, dass aus nichtvertrauenswürdigen Netzen heraus nicht direkt auf die Administrationsschnittstellen zugegriffen werden kann.
- Um Router und Switches zu administrieren bzw. zu überwachen, SOLLTEN geeignet verschlüsselte Protokolle eingesetzt werden.
- Sollte dennoch auf unverschlüsselte Protokolle zurückgegriffen werden, MUSS für die Administration ein eigenes Administrationsnetz (Out-of-Band-Management) genutzt werden.
- Die Managementschnittstellen und die Administrationsverbindungen MÜSSEN durch eine separate Firewallgeschützt werden.
- Für die Schnittstellen MÜSSEN geeignete Zeitbeschränkungen für z. B. Timeoutsvorgegeben werden.
- Alle für das Management-Interface nicht benötigten Dienste MÜSSEN deaktiviert werden.
- Verfügt eine Netzkomponente über eine dedizierte Hardwareschnittstelle, MUSS der unberechtigte Zugriff darauf in geeigneter Weise unterbunden werden.
A5 Schutz vor Fragmentierungsangriffen
An Routern und Layer-3-Switches MÜSSEN Mechanismen zum Schutz vor IPv4/v6-Fragmentierungsangriffe abzuwehren
A6 Notfallzugriff auf Router und Switches
- Es MUSS für die Administratoren immer möglich sein, direkt auf Router und Switches zuzugreifen
- sodass diese weiterhin lokal administriert werden können, auch wenn das gesamte Netz ausfällt.
A7 Protokollierung
- Protokollierung bei Routern und Switches
- Ein Router oder Switch MUSS so konfiguriert werden, dass er unter anderem folgende Ereignisse protokolliert:
- Konfigurationsänderungen (möglichst automatisch)
- Reboot
- Systemfehler
- Statusänderungen pro Interface, System und Netzsegment sowie
- Login-Fehler
A8 Regelmäßige Datensicherung
- Konfigurationsdateien von Routern und Switches MÜSSEN regelmäßig gesichert werden
- Sicherungskopien MÜSSEN so abgelegt werden, dass im Notfall darauf zugegriffen werden kann
A9 Betriebsdokumentationen
- Die wichtigsten betrieblichen Aufgaben eines Routers oder Switches MÜSSEN geeignet dokumentiert werden
- Es SOLLTEN alle Konfigurationsänderungen sowie sicherheitsrelevante Aufgaben dokumentiert werden
- Die Dokumentation SOLLTEN vor unbefugten Zugriffen geschützt werden
Standard
- Basis-Anforderungen und Standard-Anforderungen entsprechen dem Stand der Technik für den Baustein NET.3.1 Router und Switches
- Standard-Anforderungen SOLLTEN grundsätzlich erfüllt werden
Anforderung | Beschreibung |
---|---|
A10 | Erstellung einer Sicherheitsrichtlinie (S) |
A11 | Beschaffung eines Routers oder Switches (S) |
A12 | Erstellung einer Konfigurations-Checkliste für Router und Switches (S) |
A13 | Administration über ein gesondertes Managementnetz |
A14 | Schutz vor Missbrauch von ICMP-Nachrichten (S) |
A15 | Bogon- und Spoofing-Filterung (S) |
A16 | Schutz vor „IPv6 Routing Header Type-0“-Angriffen (S) |
A17 | Schutz vor DoS- und DDoS-Angriffen (S) |
A18 | Einrichtung von Access Control Lists (S) |
A19 | Sicherung von Switch-Ports (S) |
A20 | Sicherheitsaspekte von Routing-Protokollen (S) |
A21 | Identitäts- und Berechtigungsmanagement in der Netzinfrastruktur(S) |
A22 | Notfallvorsorge bei Routern und Switches (S) |
A23 | Revision und Penetrationstests (S) |
A10 Erstellung einer Sicherheitsrichtlinie (S)
- Ausgehend von der allgemeinen Sicherheitsrichtlinie der Institution SOLLTE eine spezifische Sicherheitsrichtlinie erstellt werden
- In der Sicherheitsrichtlinie SOLLTEN nachvollziehbar Anforderungen und Vorgaben beschrieben sein, wie Router und Switches sicher betrieben werden können.
- Die Richtlinie SOLLTE allen Administratoren bekannt und grundlegend für ihre Arbeit sein.
- Wird die Richtlinie verändert oder wird von den festgelegten Anforderungen abgewichen, SOLLTE das mit dem ISB abgestimmt und dokumentiert werden.
- Es SOLLTE regelmäßig überprüft werden, ob die Richtlinie noch korrekt umgesetzt ist.
- Die Ergebnisse SOLLTEN geeignet dokumentiert werden.
A11 Beschaffung eines Routers oder Switches (S)
- Bevor Router oder Switches beschafft werden, SOLLTE basierend auf der Sicherheitsrichtlinie eine Anforderungsliste erstellt werden, anhand derer die am Markt erhältlichen Produkte bewertet werden.
- Es SOLLTE darauf geachtet werden, dass das von der Institution angestrebte Sicherheitsniveau mit den zu beschaffenden Geräten erreicht werden kann.
- Grundlage für die Beschaffung SOLLTEN daher die Anforderungen aus der Sicherheitsrichtlinie sein.
A12 Erstellung einer Konfigurations-Checkliste für Router und Switches (S)
- Es SOLLTE eine Konfigurations-Checkliste erstellt werden, anhand derer die wichtigsten sicherheitsrelevanten Einstellungen auf Routern und Switches geprüft werden können.
- Da die sichere Konfiguration stark vom Einsatzzweck abhängt, SOLLTEN die unterschiedlichen Anforderungen der Geräte in der Konfigurations-Checkliste berücksichtigt werden.
A13 Administration über ein gesondertes Managementnetz (S)
- Router und Switches SOLLTEN ausschließlich über ein separates Managementnetz (Out-of-Band-Management) administriert werden.
- Eine eventuell vorhandene Administrationsschnittstelle über das eigentliche Datennetz (In-Band) SOLLTE deaktiviert werden.
- Die verfügbaren Sicherheitsmechanismen der eingesetzten Managementprotokolle zur Authentisierung, Integritätssicherung und Kryptografie SOLLTEN aktiviert werden.
- Alle unsicheren Managementprotokolle SOLLTEN deaktiviert werden.
A14 Schutz vor Missbrauch von ICMP-Nachrichten (S)
- Die Protokolle ICMP und ICMPv6 SOLLTEN restriktiv gefiltert werden.
A15 Bogon- und Spoofing-Filterung (S)
- Es SOLLTE verhindert werden, dass Angreifer mithilfe gefälschter, reservierter oder noch nicht zugewiesener IP-Adressen in die Router und Switches eindringen können.
A16 Schutz vor „IPv6 Routing Header Type-0“-Angriffen (S)
- Beim Einsatz von IPv6 SOLLTEN Mechanismen eingesetzt werden, die Angriffe auf den Routing-Header des Type-0 erkennen und verhindern.
A17 Schutz vor DoS- und DDoS-Angriffen (S)
- Es SOLLTEN Mechanismen eingesetzt werden, die hochvolumige Angriffe sowie TCP-State-Exhaustion-Angriffe erkennen und abwehren.
A18 Einrichtung von Access Control Lists (S)
- Zugriff auf Router und Switches SOLLTE mithilfe von Access Control Lists (ACLs) definiert werden
- In der ACL SOLLTE anhand der Sicherheitsrichtlinie der Institution festgelegt werden, über welche IT-Systeme oder Netze mit welcher Methode auf einen Router oder Switch zugegriffen werden darf.
- Für den Fall, dass keine spezifischen Regeln existieren, SOLLTE generell der restriktivere Whitelist-Ansatz bevorzugt werden.
A19 Sicherung von Switch-Ports (S)
- Die Ports eines Switches SOLLTEN vor unberechtigten Zugriffen geschützt werden.
A20 Sicherheitsaspekte von Routing-Protokollen (S)
- Router SOLLTEN sich authentisieren, wenn sie Routing-Informationen austauschen oder Updates für Routing-Tabellen verschicken.
- Es SOLLTEN ausschließlich Routing-Protokolle eingesetzt werden, die dies unterstützen.
- Dynamische Routing-Protokolle SOLLTEN ausschließlich in sicheren Netzen verwendet werden.
- Sie DÜRFEN NICHT in demilitarisierten Zonen (DMZs) eingesetzt werden.
- In DMZs SOLLTEN stattdessenstatische Routen eingetragen werden.
A21 Identitäts- und Berechtigungsmanagement in der Netzinfrastruktur(S)
- Router und Switches SOLLTEN an ein zentrales Identitäts- und Berechtigungsmanagement angebunden werden
- siehe ORP.4 Identitäts- und Berechtigungsmanagement
A22 Notfallvorsorge bei Routern und Switches (S)
- Es SOLLTE geplant und vorbereitet werden, welche Fehler bei Routern oder Switches in einem Notfall diagnostiziert werden könnten.
- Außerdem SOLLTE geplant und vorbereitet werden, wie die identifizierten Fehler behoben werden können.
- Für typische Ausfallszenarien SOLLTEN entsprechende Handlungsanweisungen definiert und in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden.
- Die Notfallplanungen für Router und Switches SOLLTEN mit der übergreifenden Störungs- und Notfallvorsorge abgestimmt sein.
- Die Notfallplanungen SOLLTEN sich am allgemeinen Notfallvorsorgekonzept orientieren (siehe DER.4 Notfallmanagement).
- Es SOLLTE sichergestellt sein, dass die Dokumentationen zur Notfallvorsorge und die darin enthaltenen Handlungsanweisungen in Papierformvorliegen.
- Das im Rahmen der Notfallvorsorge beschriebene Vorgehen SOLLTE regelmäßig geprobt werden.
A23 Revision und Penetrationstests (S)
- Router und Switches SOLLTEN regelmäßig auf bekannte Sicherheitsprobleme hin überprüft werden.
- Auch SOLLTEN regelmäßig Revisionen durchgeführt werden.
- Dabei SOLLTE unter anderem geprüft werden, ob der Ist-Zustand der festgelegten sicheren Grundkonfiguration entspricht.
- Die Ergebnisse SOLLTEN nachvollziehbar dokumentiert und mit dem Soll-Zustand abgeglichen werden.
- Abweichungen SOLLTE nachgegangen werden.
Erhöht
- Exemplarische Vorschläge
- Anforderungen, die über das dem Stand der Technik entsprechende Schutzniveau hinausgehen
- SOLLTEN bei ERHÖHTEM SCHUTZBEDARF in Betracht gezogen werden
- Die konkrete Festlegung erfolgt im Rahmen einer Risikoanalyse
Anforderung | Beschreibung |
---|---|
A24 | Einsatz von Netzzugangskontrollen |
A25 | Erweiterter Integritätsschutz für die Konfigurationsdateien |
A26 | Hochverfügbarkeit |
A27 | Bandbreitenmanagement für kritische Anwendungen und Dienste |
A28 | Einsatz von zertifizierten Produkten |
A24 Einsatz von Netzzugangskontrollen
- Eine Port-based Access Control SOLLTE nach IEEE 802.1x auf Basis von EAP-TLS implementiert werden
- Es SOLLTE KEINE Implementierung nach den Standards IEEE 802.1x-2001 und IEEE 802.1x-2004 erfolgen.
A25 Erweiterter Integritätsschutz für die Konfigurationsdateien
Stürzt ein Router oder Switch ab, SOLLTE sichergestellt werden, dass bei der Wiederherstellung bzw. beim Neustart keine alten oder fehlerhaften Konfigurationen (unter anderem ACLs) benutzt werden.
A26 Hochverfügbarkeit
Die Realisierung einer Hochverfügbarkeitslösung SOLLTE den Betrieb der Router und Switches bzw. deren Sicherheitsfunktionen NICHT behindern oder das Sicherheitsniveau senken.
- Router und Switches SOLLTEN redundant ausgelegt werden.
- Dabei SOLLTE darauf geachtet werden, dass die Sicherheitsrichtlinie der Institution eingehalten wird.
A27 Bandbreitenmanagement für kritische Anwendungen und Dienste
Router und Switches SOLLTEN Funktionen enthalten und einsetzen, mit denen sich die Applikationen erkennen und Bandbreiten priorisieren lassen.
A28 Einsatz von zertifizierten Produkten
Es SOLLTEN Router und Switches mit einer Sicherheitsevaluierung nach Common Criteria eingesetzt werden, mindestens mit der Stufe EAL
Weiterführende Informationen
- BSI
- Das BSI hat in den BSI-Standards zur Internet Sicherheit (ISi-Reihe) weitere Informationen zur Sicherheit bei Routern und Switches veröffentlicht.
- IEEE
- Das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) hat in seiner Standard-Reihe die Standards IEEE802.1Q „IEEE Standard for Local and Metropolitan Area Networks - Bridges and Bridged Networks“ und IEEE802.1AE „IEEE Standard for Local and Metropolitan Area Networks: Media Access Control (MAC) Security“veröffentlicht.
- RDC
- In den Requests for Comments (RFC) bieten der RFC 6165 „Extensions to IS-IS for Layer-2 Systems“ und derRFC 7348 „Virtual Extensible Local Area Network (VXLAN): A Framework for Overlaying Virtualized Layer 2Networks over Layer 3 Networks“ weiterführende Informationen zu Routern und Switches.