LPIC101/102.2 Einen Bootmanager installieren: Unterschied zwischen den Versionen

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== '''Allgemeines:''' ==
== Allgemeines ==
 
* System start, benötigt ein Programm, das die für den Bootvorgang nötigen Schritte ausführt
Damit ein System starten kann, benötigt es ein Programm, das die für den Bootvorgang nötigen Schritte ausführt. Ein solches  Programm wird als Boot-Strap-Loader bezeichnet. Für Linux kommt als Bootloader heutzutage eigentlich nur noch GRUB in Frage. Der ursprünglich viel verwendete LILO ist kaum noch anzutreffen und nun auch von der Liste der LPI-Prüfungsthemen endgültig verschwunden. Es gibt noch andere Boot-loader, aber für LPIC Level 1 reicht es, wenn Sie sich mit GRUB Legacy und GRUB 2 aus-
* Wird als Boot-Strap-Loader bezeichnet
kennen. Beide haben die Aufgabe, den Kernel aufzufinden und zu starten. Danach geben sie die  Kontrolle an den Kernel ab und sind bis zum nächsten Systemstart untätig. Sie werden in diesem Kapitel die Unterschiedezwischen diesen beiden Boot-Strap-Loa-dern kennenlernen.
* Für Linux Bootloader heutzutage eigentlich nur noch GRUB
 
** GRUB (Grand Unified Bootloader) ist ein Bootmanager
GRUB (ein Akronym für GRand Unified Bootloader) ist ein Bootmanager . Der Bootmanager ist dafür da, beim Starten des Rechners den Benutzer zu fragen, welches Betriebssystem er starten möchte. Das ist natürlich interessant, wenn man mehrere Betriebssysteme parallel installiert hat. Eine Alternative zu GRUB ist beispielsweise Lilo, der bei SuSe Linux Verwendung findet.
* Der Bootmanager ist dafür da, den Benutzer zu fragen, welches Betriebssystem er starten soll
 
* Das ist wichtig, wenn man mehrere Betriebssysteme installiert hat
GRUB wird standardmäßig bei Ubuntu mitinstalliert, da neben dem reinen Starten vom System auch noch eine Art "abgesicherter Modus" sowie ein RAM-Test gestartet werden können.
* Eine Alternative zu GRUB war Lilo
 
* GRUB ist der Standard Bootmanager bei den meisten Linux Distributionen
== '''Einen Bootmanager installieren''' ==
 
 
Der Bootmanager ist ein Programm, das die Auswahl verschiedener Betriebssysteme auf einem Rechner ermöglicht. Beim Hochfahren eines Rechners wird dabei unter anderem das BIOS gestartet und von dort aus weiter über einen sogenannten Bootcode, den es im Master Boot Record (MBR) auf Sektor 0 einer Festplatte findet. Dieser enthält die Sektoradresse des Speichermediums auf den zu ladenden Bootloader oder Bootmanager. In der Regel sind die Sektoren 1…62 einer Festplatte ungenutzt und können für einen Bootmanagercode genutzt werden. Der Bootmanager zeigt ein Menü an, in dem die startfähigen Betriebssysteme anwählbar sind.
 
Alternativ kann der Bootloader auch ein rudimentäres Betriebssystem starten, in dem ein entsprechend komfortableres Bootmanager-Menü möglich ist. Ist das nun gewählte Betriebssystem bereits geladen – also das, unter dem der Bootmanager läuft – wird mit der weiteren Konfiguration des Betriebssystems fortgefahren, andernfalls startet der Bootmanager den Boot-Loader für das alternative Betriebssystem. Um dessen Startadresse zu finden, benötigt der Bootmanager den zugehörigen MBR. Wurden verschiedene Betriebssysteme auf demselben Speichermedium installiert, muss sich dieser daher am Anfang einer zusätzlichen Partition – dem sogenannten Bootsektor der Installationspartition – befinden.
 
== '''GRUB installieren''' ==


=== Einen Bootmanager installieren ===
GRUB ist wie gesagt bei der Ubuntu-Installation schon vorinstalliert. Installiert man nun aber Windows nach Ubuntu neu, überschreibt Windows den [[MBR_(_Master_Boot_Record_)|Master-Boot-Record (MBR)]]. Um das wieder zu beheben, gibt es zwei Möglichkeiten:
GRUB ist wie gesagt bei der Ubuntu-Installation schon vorinstalliert. Installiert man nun aber Windows nach Ubuntu neu, überschreibt Windows den [[MBR_(_Master_Boot_Record_)|Master-Boot-Record (MBR)]]. Um das wieder zu beheben, gibt es zwei Möglichkeiten:
* manuell über das Terminal einer Live-CD
* manuell über das Terminal einer Live-CD
* etwas einfacher mit der SuperGrubCD
* etwas einfacher mit der SuperGrubCD


'''Wichtigste Wissensgebiete:'''
; Wichtigste Wissensgebiete
 
* alternative und Notfall-Startmöglichkeiten vorsehen
* alternative und Notfall-Startmöglichkeiten vorsehen
* einen Bootloader wie [[GRUB Legacy]] installieren und konfigurieren
* einen Bootloader wie [[GRUB Legacy]] installieren und konfigurieren
* rundlegende Konfigurationsänderungen an [[GRUB 2]] durchführen
* rundlegende Konfigurationsänderungen an [[GRUB 2]] durchführen
* mit dem Bootloader interagieren
* mit dem Bootloader interagieren


'''Liste wichtiger Dateien, Verzeichnisse und Anwendungen:'''
; Liste wichtiger Dateien, Verzeichnisse und Anwendungen
* menu.lst , grub.cfg und grub.conf
* grub - install
* grub - mkconfig
* [[MBR ( Master Boot Record )]]


* menu.lst, grub.cfg und grub.conf
=== Manuelle Installation ===
* Ubuntu Live-CD starten und das Terminal öffnen
* Ein sudo grub, um GRUB als root auszuführen
* Ein find /boot/grub/stage1, um den Ort, wo der GRUB-Bootmanager liegt, zu finden
* Nun root (hdx,x) eingeben (x durch Festplatte aus Schritt 3 ersetzen), um die angegebene Festplatte zu konfigurieren und zu mounten
* Um den Grub-Manager nun zu installieren, setup (hd0) ausführen. Achtung: Lasse die Ziffer mit Komma heraus!
* GRUB mit quit schließen und Computer neustarten, nun müsste GRUB auf der angegebenen Festplatte neu installiert sein


* grub-install
=== Haupt-Unterschiede zwischen GRUB Legacy und GRUB 2 ===
* GRUB 2 braucht im Gegensatz zum Vorgänger die Stage 1.5 nicht mehr
* Diese lag zwischen dem MBR und dem ersten Block der ersten Partition
* Die Stage 2 von GRUB 2 beinhaltet einen Kernel, welcher den notwendigsten Code beinhaltet
* Dazu gehören ein ELF-Loader( Executable and Linkable Format ), Datenträger-Zugriff, eine Rettungs-Shell und Code zur Dekompression
* Während der Installation erzeugt GRUB 2 die Module für das Dateisystem in der Datei core.img und komprimiert diese normalerweise mittels LZMA ( Lempel-Ziv-Markow-Algorithmus ) oder LZO ( Lempel-Ziv-Oberhumer)
* Diese Datei ist in der Regel so klein, dass sie sich im Startbereich hinter dem MBR ablegen lässt


* grub-mkconfig
== Links ==
 
# http://wiki.ubuntu-forum.de/index.php?title=GRUB#GRUB_installieren
* [[MBR ( Master Boot Record )]]
# https://de.wikipedia.org/wiki/Bootmanager
# https://www.tecchannel.de/a/grub-2-den-neuen-bootmanager-richtig-einsetzen,2025415,2


== '''Manuelle Installation''' ==
==Kontrollfragen==
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
'''Was bedeutet die Abkürzung ''GRUB''?'''
<div class="mw-collapsible-content">GRAND UNIFIED BOOTLOADER</div>
</div>


   
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
*    Ubuntu Live-CD starten und das Terminal öffnen.
'''Was GRUB?'''
*    Ein sudo grub, um GRUB als root auszuführen.
<div class="mw-collapsible-content">GRUB ist ein neuer Bootloader, ist ein Bootmanager</div>
*    Ein find /boot/grub/stage1, um den Ort, wo der GRUB-Bootmanager liegt, zu finden.
</div>
*    Nun root (hdx,x) eingeben (x durch Festplatte aus Schritt 3 ersetzen), um die angegebene Festplatte zu konfigurieren und zu mounten.
*    Um den Grub-Manager nun zu installieren, setup (hd0) ausführen. Achtung: Lasse die Ziffer mit Komma heraus!
*    GRUB mit quit schließen und Computer neustarten, nun müsste GRUB auf der angegebenen Festplatte neu installiert sein.


== '''Haupt-Unterschiede zwischen GRUB Legacy und GRUB 2''' ==
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
'''Im welchem Verzeichnis befindet sich die Hauptkonfigurationsdatei?'''
<div class="mw-collapsible-content">/boot/grub auch /boot/grub2</div>
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GRUB 2 braucht im Gegensatz zum Vorgänger die Stage 1.5 nicht mehr. Diese lag zwischen dem MBR und dem ersten Block der ersten Partition. Die Stage 2 von GRUB 2 beinhaltet einen Kernel, welcher lediglich den notwendigsten Code beinhaltet. Dazu gehören ein ELF-Loader( Executable and Linkable Format ), Datenträger-Zugriff, eine Rettungs-Shell und Code zur Dekompression. Während der Installation erzeugt GRUB 2 die Module für das Dateisystem in der Datei core.img und komprimiert diese normalerweise mittels LZMA ( Lempel-Ziv-Markow-Algorithmus ) oder LZO ( Lempel-Ziv-Oberhumer). Diese Datei ist in der Regel so klein, dass sie sich im Startbereich hinter dem MBR ablegen lässt. Während des Starts entpackt GRUB 2 die entsprechenden Module und lädt die Konfigurations-Datei grub.cfg.
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
'''Wie heißen die wichtigsten Dateien, Verzeichnisse und Anwendungen für GRUB?'''
<div class="mw-collapsible-content">menu.lst, grub.cfg, grub.conf, grub - install, grub - mkconfig, MBR</div>
</div>


== '''Links''' ==
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
'''Was ist LZMA und LZO?'''
http://wiki.ubuntu-forum.de/index.php?title=GRUB#GRUB_installieren
<div class="mw-collapsible-content">LZMA- Lempel-Ziv-Markow-Algorithmus und LZO- Lempel-Ziv-Oberhumer</div>
</div>


https://de.wikipedia.org/wiki/Bootmanager
[[Kategorie:Linux/LPIC/101]]

Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 08:10 Uhr

Allgemeines

  • System start, benötigt ein Programm, das die für den Bootvorgang nötigen Schritte ausführt
  • Wird als Boot-Strap-Loader bezeichnet
  • Für Linux Bootloader heutzutage eigentlich nur noch GRUB
    • GRUB (Grand Unified Bootloader) ist ein Bootmanager
  • Der Bootmanager ist dafür da, den Benutzer zu fragen, welches Betriebssystem er starten soll
  • Das ist wichtig, wenn man mehrere Betriebssysteme installiert hat
  • Eine Alternative zu GRUB war Lilo
  • GRUB ist der Standard Bootmanager bei den meisten Linux Distributionen

Einen Bootmanager installieren

GRUB ist wie gesagt bei der Ubuntu-Installation schon vorinstalliert. Installiert man nun aber Windows nach Ubuntu neu, überschreibt Windows den Master-Boot-Record (MBR). Um das wieder zu beheben, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • manuell über das Terminal einer Live-CD
  • etwas einfacher mit der SuperGrubCD
Wichtigste Wissensgebiete
  • alternative und Notfall-Startmöglichkeiten vorsehen
  • einen Bootloader wie GRUB Legacy installieren und konfigurieren
  • rundlegende Konfigurationsänderungen an GRUB 2 durchführen
  • mit dem Bootloader interagieren
Liste wichtiger Dateien, Verzeichnisse und Anwendungen

Manuelle Installation

  • Ubuntu Live-CD starten und das Terminal öffnen
  • Ein sudo grub, um GRUB als root auszuführen
  • Ein find /boot/grub/stage1, um den Ort, wo der GRUB-Bootmanager liegt, zu finden
  • Nun root (hdx,x) eingeben (x durch Festplatte aus Schritt 3 ersetzen), um die angegebene Festplatte zu konfigurieren und zu mounten
  • Um den Grub-Manager nun zu installieren, setup (hd0) ausführen. Achtung: Lasse die Ziffer mit Komma heraus!
  • GRUB mit quit schließen und Computer neustarten, nun müsste GRUB auf der angegebenen Festplatte neu installiert sein

Haupt-Unterschiede zwischen GRUB Legacy und GRUB 2

  • GRUB 2 braucht im Gegensatz zum Vorgänger die Stage 1.5 nicht mehr
  • Diese lag zwischen dem MBR und dem ersten Block der ersten Partition
  • Die Stage 2 von GRUB 2 beinhaltet einen Kernel, welcher den notwendigsten Code beinhaltet
  • Dazu gehören ein ELF-Loader( Executable and Linkable Format ), Datenträger-Zugriff, eine Rettungs-Shell und Code zur Dekompression
  • Während der Installation erzeugt GRUB 2 die Module für das Dateisystem in der Datei core.img und komprimiert diese normalerweise mittels LZMA ( Lempel-Ziv-Markow-Algorithmus ) oder LZO ( Lempel-Ziv-Oberhumer)
  • Diese Datei ist in der Regel so klein, dass sie sich im Startbereich hinter dem MBR ablegen lässt

Links

  1. http://wiki.ubuntu-forum.de/index.php?title=GRUB#GRUB_installieren
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Bootmanager
  3. https://www.tecchannel.de/a/grub-2-den-neuen-bootmanager-richtig-einsetzen,2025415,2

Kontrollfragen

Was bedeutet die Abkürzung GRUB?

GRAND UNIFIED BOOTLOADER

Was GRUB?

GRUB ist ein neuer Bootloader, ist ein Bootmanager

Im welchem Verzeichnis befindet sich die Hauptkonfigurationsdatei?

/boot/grub auch /boot/grub2

Wie heißen die wichtigsten Dateien, Verzeichnisse und Anwendungen für GRUB?

menu.lst, grub.cfg, grub.conf, grub - install, grub - mkconfig, MBR

Was ist LZMA und LZO?

LZMA- Lempel-Ziv-Markow-Algorithmus und LZO- Lempel-Ziv-Oberhumer