LPIC101/103.4 Ströme, Pipes und Umleitungen verwenden: Unterschied zwischen den Versionen

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=Allgemeines=
* Manchmal kann es vorkommen, dass Sie die Ausgabe eines Programms direkt mit einem anderen Programm weiterverarbeiten müssen.
* In diesem Fall können Sie eine sogenannte Pipe(senkrechter Strich) verwenden.
* Mit ihrer Hilfe ist das Zwischen-speichern der Ausgabe des ersten Programms in einer Datei zum Zweck, diese Datei dann mit dem zweiten Programm wieder einzulesen, unnötig.
* In einem anderen Fall erzeugt ein Programm vielleicht eine Ausgabe auf dem Bild-schirm, die Sie abspeichern wollen.
* In diesem Fall benötigen Sie eine Umleitung der Standardausgabe (Redirect).
* Wenn ein Programm ausschließlich von der Standardeingabe (normalerweise dieTastatur) liest und Sie mit diesem Programm eine Datei einlesen müssen, benötigen Sie ebenfalls eine Umleitung.
* Diesmal mussallerdings die Standardeingabe umgeleitet (Redirect) werden


==Allgemeines==
==stdin, stdout und stderr==
Manchmal  kann  es  vorkommen,  dass  Sie 
[[Datei:stdin-stdout-stderr.png|250px|thumb|right|stdin, stdout und stderr]]
die  Ausgabe  eines  Programms  direkt  mit
einem anderen Programm weiterverarbeiten müssen. In diesem Fall können Sie eine
sogenannte Pipe(senkrechter  Strich)  verwenden.  Mit  ihrer  Hilfe  ist  das  Zwischen-speichern der Ausgabe des ersten Programms in einer Datei zum Zweck, diese Dateidann mit dem zweiten Programmwieder einzulesen, unnötig.
In  einem  anderen  Fall  erzeugt  ein  Programm  vielleicht  eine  Ausgabe  auf  dem  Bild-schirm, die Sie abspeichern wollen. In diesem Fall benötigen Sie eine Umleitung der Standardausgabe (Redirect).
Wenn  ein  Programm  ausschließlich  von  der  Standardeingabe  (normalerweise  dieTastatur) liest und Sie mit diesem Programm eine Datei einlesen müssen, benötigen Sie ebenfalls eine Umleitung. Diesmal mussallerdings die Standardeingabe umgeleitet (Redirect) werden


==== stdin, stdout und stderr  ====
'''stdin'''
<gallery>
stdin-stdout-stderr.png|Beschreibung1
</gallery>


* stdin: Über die Standardeingabe können Daten in ein Programm eiBeispiel.jpgngelesen werden.
Über die Standardeingabe können Daten in ein Programmelesen werden.
$ less < eingaben.txt


$ less < eingaben.txt
'''stdout'''


*stdout
Über die Standardausgabe kann ein Programm Daten ausgeben Beispiel:
Über die Standardausgabe kann ein Programm Daten ausgeben
$ find . -name '*.html' > ausgaben.txt
Beispiel:
gleichbedeutend:
$ find . -name '*.html' > ausgaben.txt
$ find . -name '*.html' 1> ausgaben.txt
file:///home/ramezalfarhat/Bilder/stdin-stdout-stderr.png
$ find . -name '*.html' 1> ausgaben.txt


*stderr:
'''stderr'''
Die Standardfehlerausgabe ist ein zweiter Ausgabedatenstrom, der dazu gedacht ist, Fehler- und Statusmeldungen auszugeben. Normalerweise ist er ebenfalls mit dem Monitor verbunden


$ find . -name '*.html' 2> fehlermeldungen.txt | less
Die Standardfehlerausgabe ist ein zweiter Ausgabedatenstrom, der dazu gedacht ist, Fehler- und Statusmeldungen auszugeben.


=== Umleitungen (Redirects) ===
Normalerweise ist er ebenfalls mit dem Monitor verbunden; allerdings kann er getrennt von der Standardausgabe umgeleitet werden, so dass Fehlermeldungen nicht mit den ausgegebenen Nutzdaten vermischt werden.
Umleitungen  werden  verwendet,  um  die  Standard-I/Os  entweder  in  eine  Datei  hi-nein  oder  aus  einer  Datei  herausumzulenken.  Das  ist z. B.  dann  erforderlich,  wennman einem Programm keine Dateien als Argumente übergeben kann. Wenn Sie alle Meldungen des Kernels in einer separaten Datei speichern möchten, können Sie mit-tels grepim Syslognach solchen Meldungen suchen und diese dann mit einem Redi-rektor in eine andere Datei speichern:


archangel:/diag # grep kernel /var/log/syslog > kernelmessages
'''Beispiel'''


Mit einem solchen Kommando erfassen Sie nur die Standardausgabe von grep. Trittein  Fehler  auf, werden  die  entsprechenden Meldungen  weiterhin  auf  der  Konsole
Hier werden die Fehlermeldungen des Programms find in die Datei fehlermeldungen.txt umgeleitet, während die Standardausgabe über eine Pipe an das Programm less weitergeleitet wird.
ausgegeben. Sie können mit einer Kommandozeile wie der folgenden Standardmel-dungen und Fehlermeldungen in zwei
  $ find . -name '*.html' 2> fehlermeldungen.txt | less
unterschiedlichen Dateien aufzeichnen:


archangel:/scripts # script-xy 2>fehler.log 1>erfolg.log
==Umleitungen (Redirects)==
Umleitungen werden verwendet, um die Standard-I/Os entweder in eine Datei hinein oder aus einer Datei heraus um zu lenken.
Wenn Sie alle Meldungen des Kernels in einer separaten Datei speichern möchten, können Sie mittels grep im Syslognach solchen Meldungen suchen und diese dann mit einem Redirektor in eine andere Datei speichern:


Hierbei  lenken  das  Argument  1>erfolg.log die  normalen  Meldungen  des  Pro-gramms und 2>fehler.log die Fehlermeldungen in je eine Datei um. Wenn nur eine
$/diag # grep kernel /var/log/syslog > kernelmessages
einzige Datei für die Aufzeichnung sowohl von stdout als auch stderr verwendet werden soll, können Sie auch ein Kommando wie das folgende verwenden:


archangel:/scripts # script-xy >protokolldatei 2>&1
Mit einem solchen Kommando erfassen Sie nur die Standardausgabe von <code>grep</code> .
Tritt ein Fehler auf, werden die entsprechenden Meldungen weiterhin auf der Konsole ausgegeben.
Sie können mit einer Kommandozeile wie der folgenden Standard meldungen und Fehlermeldungen in zwei unterschiedlichen Dateien aufzeichnen:


Der  erste  Teil  des  Kommandos script-xy>protokolldatei sorgt  für  die  Umleitung von stdout
  $/scripts # script-xy 2>fehler.log 1>erfolg.log
in die Textdatei. 2>&1leitet stderr auf stdoutum. Das & besagt, dass 1keine Datei  ist.  Das  Kommando  würde  ohne  das  & den  Standardfehlerkanal  in  die  Datei 1umleiten.
Wenn  Sie  einen  Standard-I/O  umleiten,  wird  die  Zieldatei,  wenn  diese  noch  nichtexistiert, automatisch erstellt. Sollten Sie dieselbe Umleitung noch einmal durchfüh-ren, wird die ursprüngliche Datei überschrieben. Um Daten an eine bestehende Datei
anzuhängen, die für Umleitungen verwendet wird, müssen Sie einfach zwei Redirektorzeichen verwenden (>>).


archangel:/diag # grep kernel /var/log/syslog >> kernelmessages
Hierbei lenken das Argument, <code>1>erfolg.log</code> die normalen Meldungen des Programms und <code>1>erfolg.log</code> die Fehlermeldungen in je eine Datei um Wenn nur eine einzige Datei für die Aufzeichnung sowohl von stdout als auch stderr verwendet werden soll, können Sie auch ein Kommando wie das folgende verwenden:


Wenn Sie nur einen einzelne
$/scripts # script-xy >protokolldatei 2>&1
n Redirektor verwenden, wird gleich zu Beginn der Programm ausführung die Zieldatei erstellt. Ist diese bereits vorhanden, wird sie gelöscht
und neu erstellt. Sollten also Zieldatei und
Eingabedatei identisch sein, ist ein Daten verlust garantiert. Das folgende Kommando hat demnach eine leere Kundendatenbank zur Folge:


archangel:/db # grep "Meier" kunden-db > kunden-db
Der erste Teil des Kommandos i <code>1>script-xy>protokolldate</code> sorgt für die Umleitung von stdout in die Textdatei.
<code>1>2>&1leitet</code> stderr auf stdoutum.
Das <code>&</code> besagt, dass <code>1</code> keine Datei ist.
Das Kommando würde ohne das <code>&</code> Standardfehlerkanal in die Datei <code>1</code> umleiten.
Wenn Sie einen Standard-I/O umleiten, wird die Zieldatei, wenn diese noch nicht existiert, automatisch erstellt. *Sollten Sie dieselbe Umleitung noch einmal durchführen, wird die ursprüngliche Datei überschrieben.
Um Daten an eine bestehende Dateianzuhängen, die für Umleitungen verwendet wird, müssen Sie einfach zwei Redirektor zeichen verwenden (<code>>></code>).


103.4
$/diag # grep kernel /var/log/syslog >> kernelmessages
Ströme, Pipes und Umleitungen verwenden
133
Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Standardeingabekanal umzuleiten. Beliebt
hierfür ist das Programm mail. Das folgende Kommando sendet den kompletten Sys-log per Mail an einen kompetenten Mitarbeiter. Der Betreff lautet »Überprüfen!« und
der Inhalt der Datei erscheint im Textkörper der Mail:


archangel:/ # mail -s "Überprüfen!" willi < /var/log/syslog
Wenn Sie nur einen einzelnen Redirektor verwenden, wird gleich zu Beginn der Programm ausführung die Zieldatei erstellt.
Ist diese bereits vorhanden, wird sie gelöscht und neu erstellt.
Sollten also Zieldatei und Eingabedatei identisch sein, ist ein Daten verlust garantiert. Das folgende Kommando hat demnach eine leere Kundendatenbank zur Folge:


Zusammenfassung:
$/db # grep "Meier" kunden-db > kunden-db


* Aufgezählter Listeneintrag Um die Standardausgabe umzulenken, verwenden Sie diese Syntax:
Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Standardeingabekanal umzuleiten.
Beliebt hierfür ist das Programm mail.
Das folgende Kommando sendet den kompletten Sys-log per Mail an einen kompetenten Mitarbeiter.
Der Betreff lautet »Überprüfen!« und der Inhalt der Datei erscheint im Textkörper der Mail:


Kommando>Zieldatei(überschreibend)
$/ # mail -s "Überprüfen!" willi < /var/log/syslog
Kommando1>Zieldatei (überschreibend)
Kommando>>Zieldatei(anhängend)
Kommando1>>Zieldatei(anhängend)
* Aufgezählter Listeneintrag Um den Standardfehlerkanal umzulenken, verwenden Sie:
Kommando2>Zieldatei(überschreibend)
Kommando2>>Zieldatei (anhängend)
* Aufgezählter Listeneintrag Um beide Ausgabekanäle umzulenken, verwenden Sie:
Kommando>Zieldatei2>&1(gemeinsame Zieldatei)
Kommando1>ZieldateiA2>ZieldateiB(getrennte Zieldateien)
* Aufgezählter Listeneintrag Um die Standardeingabe umzulenken, verwenden Sie diese Syntax:


Kommando<Quelldatei
== Pipes ==


==== Pipes ====
[[Datei:pipe.gif|350px|thumb|PIPE]]
Anonyme Pipes:
Pipes sind unter Unix und unixoiden Betriebssystemen eines der mächtigsten Werkzeuge, um die sequentielle Abarbeitung von Befehlen auf einem bestimmten Datenbestand zu ermöglichen.


Bei einer anonymen Pipe ist die Kommunikation dabei auf mehrere Prozesse gleichen Ursprungs beschränkt. Diese (Ursprungs-)Beziehung entsteht meistens durch Forks. In der Shell wird eine anonyme Pipe zum Startzeitpunkt der Programme durch Eingabe eines „|“-Zeichens erzeugt. Die Shell ist dann der (gemeinsame) Elternprozess aller Prozesse und erledigt die Forks automatisch.
Im Gegensatz zu Umleitungen lenken Pipes Datenströme nicht in Dateien um oderaus Dateien heraus.
Sie sorgen vielmehr dafür, dass die Ausgabe eines Programms direkt als Eingabe für ein anderes Programm verwendet werden kann.<br>


Beispiel:
Die Ausgabe des ersten Programms erfolgt dann nicht nach stdout.Oft werden Umleitungen und Pipes auch miteinander kombiniert. Sehr gebräuchlich ist die Umlenkung grösserer Textmengen nach less. Das folgende Kommando würde möglicherweise eine solche größere Textmenge verursachen:
$/ # grep "kernel" /var/log/syslog
Damit Sie die Ausgabe des Kommandos überhaupt komplett lesen können, wird sie einfach mit einer Pipe an less weitergegeben:
$/ # grep "kernel" /var/log/syslog | less
Eine Kombination aus Umleitungen und Pipes verwendet z.&nbsp;B.&nbsp;üblicherweise das Programm tr. Das liegt daran,dass tr weder eine Eingabedatei noch eine Ausgabedatei103GNU- und Unix-Kommandos134
als Argument übergeben werden kann. Deshalb erfolgt die Eingabe oft mittels einer Pipe aus dem Programm cat heraus und die Ausgabe mit einer Umlenkung in die
entsprechende Zieldatei:
$/textfiles # cat textfile1 | tr \n \r > textfile2


grep '.sshd.*Invalid user' /var/log/messages | awk '{print $NF}' | sort -u
== tee und xargs ==


Im Gegensatz zu Umleitungen lenken Pipes Datenströme nicht in Dateien um oderaus  Dateien  heraus.  Sie sorgen  vielmehr 
Mit tee kann der Datenstrom eines Programms gleichzeitig auf der Konsole und in einer Textdatei ausgegeben werden. Beispiel:
dafür,  dass  die Ausgabe  eines Programmsdirekt als Eingabe für ein anderes Programm verwendet werden kann. Die Ausgabe des ersten Programms er folgt dann nicht nach stdout. Oft werden Umleitungen und Pipes auch miteinander kombiniert. Sehr gebräuchlich ist die Umlenkung größererm Textmengen nach less. Das folgende Kommando würde möglicherweise eine solche
  $/ # grep pppd /var/log/syslog | tee pppdmessages
größere Textmenge verursachen:
Mit xargs können Sie die Ergebnisse eines Programms, das eine mehrzeilige Ausgabeliefert, an ein Programm übergeben, das immer nur ein Argument gleichzeitig verarbeiten kann. Beispiel:
$/ # cut -d " " -f1 /var/log/apache2/access.log |\
sort | uniq | xargs -n1 host
Das Kommando wurde der Übersichtlichkeit halber mit dem Backslash auf zwei Zeilen aufgeteilt.
Zur Erklärung: Mit diesem Kommando soll überprüft werden, von welchen Domänen aus auf einen Webserver zugegriffen wurde.
*Zunächst wird mit dem cut-Befehl die erste Spalte des access.log von Apache isoliert.
Diese Spalte enthält die IP-Adressen der Besucher.<br>


archangel:/ # grep "kernel" /var/log/syslog
Das Kommando sort sortiert die Liste der IP-Adressen. Mit uniq wird dafür gesorgt, dass jede IP-Adresse nur einmal in der Liste auftaucht.
Diese Liste kann nicht direkt an das Kommando host zur Namensauflösung übergeben werden, weil host nur ein einzelnes Argument erwartet.
Deshalb übergibt xargs die IP-Adressen einzeln. Das Kommando host wird also durch xargsfür jede IP-Adresse einmal aufgerufen.


Damit Sie die Ausgabe des Kommandos überhaupt komplett lesen können, wird sie
= Kontrollfragen=
einfach mit einer Pipe an less weitergegeben:
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
 
'''Was machen pips?'''
archangel:/ # grep "kernel" /var/log/syslog | less
<div class="mw-collapsible-content">die Ausgabe eines Programms direkt als Eingabe für ein anderes Programm verwen
 
det werden kann</div>
Eine Kombination aus Umleitungen und Pipes verwendet z. B. üblicherweise das Programmtr. Das liegt daran, dass tr weder eine Eingabedatei noch eine Ausgabedatei als Argument übergeben werden kann. Deshalb erfolgt die Eingabe oft mittels einer Pipe  aus dem  Programm 
</div>
cat heraus  und die  Ausgabe mit  einer  Umlenkung  in  dieentsprechende Zieldatei:
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
 
'''Was ist der unterschid zwischen stdin, stdout und stderr?'''
archangel:/textfiles # cat textfile1 | tr \n \r > textfile2
<div class="mw-collapsible-content">'''stidin ist Eingabe,stdout und stderr Ausgabe '''</div>
 
</div>
==== tee und xargs: ====
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
 
''Testfrage 3''
Das Programm tee hat nichts mit dem gleichnamigen aromatischen Aufgussgetränk zu  tun,  sondern  eher  mit  einem  T-Stück. Mit tee kann  der  Datenstrom  eines  Programms gleichzeitig auf der Konsole und in einer Textdatei ausgegeben werden. Beispiel:
<div class="mw-collapsible-content">'''keine'''</div>
 
</div>
archangel:/ # grep pppd /var/log/syslog | tee pppdmessages
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
 
''Testfrage 4''
Mit xargs können Sie die Ergebnisse eines Programms, das eine mehrzeilige Ausgabeliefert, an ein Programm übergeben, das immer nur ein Argument gleichzeitig verarbeiten kann. Beispiel:
<div class="mw-collapsible-content">'''keine'''</div>
</div>


archangel:/ # cut -d " " -f1 /var/log/apache2/access.log |\
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
sort | uniq | xargs -n1 host
'''Was konnen wir machen mit tee und xargs?'''
<div class="mw-collapsible-content">Mit tee kann der Datenstrom eines Programms gleichzeitig auf der Konsole und in einer Textdatei ausgegeben werden.
</div>
</div>


Das Kommando wurde der Übersichtlichkeit halber mit dem Backslash auf zwei Zeilen aufgeteilt. Zur Erklärung: Mit diesem Kommando soll überprüft werden, von welchen Domänen aus auf einen Webserver zugegriffen wurde. Zunächst wird mit dem cut-Befehl die erste Spalte des access.log von Apache isoliert. Diese Spalte enthält die
[[Kategorie:Linux/LPIC/101]]
IP-Adressen der Besucher. Das Kommando sort sortiert die Liste der IP-Adressen. Mituniq wird dafür gesorgt, dass jede IP-Adresse nur einmal in der Liste auftaucht. Diese
Liste  kann  nicht  direkt  an  das  Kommando  host zur  Namensauflösung  übergebenwerden, weil host nur ein einzelnes Argument
erwartet. Deshalb übergibt xargs die IP-Adressen einzeln. Das Kommando host wird also durch xargs für jede IP-Adresse
einmal aufgerufen.
[[Category:Linux]]
[[category:lPIC101]]

Aktuelle Version vom 23. Juni 2023, 19:25 Uhr

Allgemeines

  • Manchmal kann es vorkommen, dass Sie die Ausgabe eines Programms direkt mit einem anderen Programm weiterverarbeiten müssen.
  • In diesem Fall können Sie eine sogenannte Pipe(senkrechter Strich) verwenden.
  • Mit ihrer Hilfe ist das Zwischen-speichern der Ausgabe des ersten Programms in einer Datei zum Zweck, diese Datei dann mit dem zweiten Programm wieder einzulesen, unnötig.
  • In einem anderen Fall erzeugt ein Programm vielleicht eine Ausgabe auf dem Bild-schirm, die Sie abspeichern wollen.
  • In diesem Fall benötigen Sie eine Umleitung der Standardausgabe (Redirect).
  • Wenn ein Programm ausschließlich von der Standardeingabe (normalerweise dieTastatur) liest und Sie mit diesem Programm eine Datei einlesen müssen, benötigen Sie ebenfalls eine Umleitung.
  • Diesmal mussallerdings die Standardeingabe umgeleitet (Redirect) werden

stdin, stdout und stderr

stdin, stdout und stderr

stdin

Über die Standardeingabe können Daten in ein Programmelesen werden.

$ less < eingaben.txt

stdout

Über die Standardausgabe kann ein Programm Daten ausgeben Beispiel:

$ find . -name '*.html' > ausgaben.txt

gleichbedeutend:

$ find . -name '*.html' 1> ausgaben.txt

stderr

Die Standardfehlerausgabe ist ein zweiter Ausgabedatenstrom, der dazu gedacht ist, Fehler- und Statusmeldungen auszugeben.

Normalerweise ist er ebenfalls mit dem Monitor verbunden; allerdings kann er getrennt von der Standardausgabe umgeleitet werden, so dass Fehlermeldungen nicht mit den ausgegebenen Nutzdaten vermischt werden.

Beispiel

Hier werden die Fehlermeldungen des Programms find in die Datei fehlermeldungen.txt umgeleitet, während die Standardausgabe über eine Pipe an das Programm less weitergeleitet wird.

$ find . -name '*.html' 2> fehlermeldungen.txt | less

Umleitungen (Redirects)

Umleitungen werden verwendet, um die Standard-I/Os entweder in eine Datei hinein oder aus einer Datei heraus um zu lenken. Wenn Sie alle Meldungen des Kernels in einer separaten Datei speichern möchten, können Sie mittels grep im Syslognach solchen Meldungen suchen und diese dann mit einem Redirektor in eine andere Datei speichern:

$/diag # grep kernel /var/log/syslog > kernelmessages

Mit einem solchen Kommando erfassen Sie nur die Standardausgabe von grep . Tritt ein Fehler auf, werden die entsprechenden Meldungen weiterhin auf der Konsole ausgegeben. Sie können mit einer Kommandozeile wie der folgenden Standard meldungen und Fehlermeldungen in zwei unterschiedlichen Dateien aufzeichnen:

$/scripts # script-xy 2>fehler.log 1>erfolg.log

Hierbei lenken das Argument, 1>erfolg.log die normalen Meldungen des Programms und 1>erfolg.log die Fehlermeldungen in je eine Datei um Wenn nur eine einzige Datei für die Aufzeichnung sowohl von stdout als auch stderr verwendet werden soll, können Sie auch ein Kommando wie das folgende verwenden:

$/scripts # script-xy >protokolldatei 2>&1

Der erste Teil des Kommandos i 1>script-xy>protokolldate sorgt für die Umleitung von stdout in die Textdatei. 1>2>&1leitet stderr auf stdoutum. Das & besagt, dass 1 keine Datei ist. Das Kommando würde ohne das & Standardfehlerkanal in die Datei 1 umleiten. Wenn Sie einen Standard-I/O umleiten, wird die Zieldatei, wenn diese noch nicht existiert, automatisch erstellt. *Sollten Sie dieselbe Umleitung noch einmal durchführen, wird die ursprüngliche Datei überschrieben. Um Daten an eine bestehende Dateianzuhängen, die für Umleitungen verwendet wird, müssen Sie einfach zwei Redirektor zeichen verwenden (>>).

$/diag # grep kernel /var/log/syslog >> kernelmessages

Wenn Sie nur einen einzelnen Redirektor verwenden, wird gleich zu Beginn der Programm ausführung die Zieldatei erstellt. Ist diese bereits vorhanden, wird sie gelöscht und neu erstellt. Sollten also Zieldatei und Eingabedatei identisch sein, ist ein Daten verlust garantiert. Das folgende Kommando hat demnach eine leere Kundendatenbank zur Folge:

$/db # grep "Meier" kunden-db > kunden-db

Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Standardeingabekanal umzuleiten. Beliebt hierfür ist das Programm mail. Das folgende Kommando sendet den kompletten Sys-log per Mail an einen kompetenten Mitarbeiter. Der Betreff lautet »Überprüfen!« und der Inhalt der Datei erscheint im Textkörper der Mail:

$/ # mail -s "Überprüfen!" willi < /var/log/syslog

Pipes

PIPE

Im Gegensatz zu Umleitungen lenken Pipes Datenströme nicht in Dateien um oderaus Dateien heraus. Sie sorgen vielmehr dafür, dass die Ausgabe eines Programms direkt als Eingabe für ein anderes Programm verwendet werden kann.

Die Ausgabe des ersten Programms erfolgt dann nicht nach stdout.Oft werden Umleitungen und Pipes auch miteinander kombiniert. Sehr gebräuchlich ist die Umlenkung grösserer Textmengen nach less. Das folgende Kommando würde möglicherweise eine solche größere Textmenge verursachen:

$/ # grep "kernel" /var/log/syslog

Damit Sie die Ausgabe des Kommandos überhaupt komplett lesen können, wird sie einfach mit einer Pipe an less weitergegeben:

$/ # grep "kernel" /var/log/syslog | less

Eine Kombination aus Umleitungen und Pipes verwendet z. B. üblicherweise das Programm tr. Das liegt daran,dass tr weder eine Eingabedatei noch eine Ausgabedatei103GNU- und Unix-Kommandos134 als Argument übergeben werden kann. Deshalb erfolgt die Eingabe oft mittels einer Pipe aus dem Programm cat heraus und die Ausgabe mit einer Umlenkung in die entsprechende Zieldatei:

$/textfiles # cat textfile1 | tr \n \r > textfile2

tee und xargs

Mit tee kann der Datenstrom eines Programms gleichzeitig auf der Konsole und in einer Textdatei ausgegeben werden. Beispiel:

$/ # grep pppd /var/log/syslog | tee pppdmessages

Mit xargs können Sie die Ergebnisse eines Programms, das eine mehrzeilige Ausgabeliefert, an ein Programm übergeben, das immer nur ein Argument gleichzeitig verarbeiten kann. Beispiel:

$/ # cut -d " " -f1 /var/log/apache2/access.log |\
sort | uniq | xargs -n1 host

Das Kommando wurde der Übersichtlichkeit halber mit dem Backslash auf zwei Zeilen aufgeteilt. Zur Erklärung: Mit diesem Kommando soll überprüft werden, von welchen Domänen aus auf einen Webserver zugegriffen wurde.

*Zunächst wird mit dem cut-Befehl die erste Spalte des access.log von Apache isoliert.

Diese Spalte enthält die IP-Adressen der Besucher.

Das Kommando sort sortiert die Liste der IP-Adressen. Mit uniq wird dafür gesorgt, dass jede IP-Adresse nur einmal in der Liste auftaucht. Diese Liste kann nicht direkt an das Kommando host zur Namensauflösung übergeben werden, weil host nur ein einzelnes Argument erwartet. Deshalb übergibt xargs die IP-Adressen einzeln. Das Kommando host wird also durch xargsfür jede IP-Adresse einmal aufgerufen.

Kontrollfragen

Was machen pips?

die Ausgabe eines Programms direkt als Eingabe für ein anderes Programm verwen det werden kann

Was ist der unterschid zwischen stdin, stdout und stderr?

stidin ist Eingabe,stdout und stderr Ausgabe

Testfrage 3

keine

Testfrage 4

keine

Was konnen wir machen mit tee und xargs?

Mit tee kann der Datenstrom eines Programms gleichzeitig auf der Konsole und in einer Textdatei ausgegeben werden.