LPIC101/104.6 - Harte und symbolische Links: Unterschied zwischen den Versionen

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== Wichtung: 2 ==
'''LPIC101/104.6 - Harte und symbolische Links''' - Erkennen, anlegen, ändern
Beschreibung: Kandidaten sollten in der Lage sein, harte und symbolische Links auf eine Datei anzulegen und zu verwalten.
<br>


== Wichtigste Wissensgebiete: ==
== Beschreibung ==
*Links anlegen
[[Datei:SoftHardlink.jpg|mini]]
*harte und/oder symbolische Links identifizieren
[[Links]] ermöglichen es, auf Dateien von verschiedenen [[Orten|Verzeichnissen]] oder [[Dateiname|Namen]] zuzugreifen
*Dateien kopieren vs. verlinken
*Links verwenden, um Systemadministrationsaufgaben zu unterstütze
<br>
== Liste wichtiger Dateien, Verzeichnisse und Anwendungen:==
*ln
*ls
<br>
== Allgemeines ==
Wenn  es ermöglicht  werden  soll, auf eine  Datei  von verschiedenen Verzeichnissen aus zuzugreifen, können Sie auf diese Datei einen Link legen, anstatt die Datei in dieverschiedenen  Verzeichnisse  zu  kopieren.  Das  hat  im  Wesentlichen  zwei  Vorteile: Einerseits  sparen  Links  Platz  auf  dem  Datenträger,  weil  eine  Datei  nicht  mehrfachvorhanden sein muss, wenn sie über mehr,als nur einen Pfad bereitgestellt werden soll. Andererseits wird die Administration vereinfacht, weil man nicht mehrere Ver-sionen einer Datei pflegen muss. Wenn eine Datei über einen beliebigen Link modi-fiziert wird, gelten die Änderungen für alle Instanzen dieser Datei.
<br>
== Softlinks ==
Softlinks  werden  auch  als  symbolische  Links  bezeichnet.  Ein  Softlink  ist  im  Prinzip ein Zeiger, der auf eine Datei zeigt. Er belegt nur wenig Speicherplatz auf dem Datenträger, auf dem er angelegt wurde. Die Besonderheiten eines Softlinks sind:
*Er kann sowohl auf Dateien als auch auf Verzeichnisse verweisen.


*Er kann auf Dateien und Verzeichnisse einer anderen oder der Partition angewendet werden, auf der er sich selbst befindet.
; Vorteile
# Links sparen Platz auf dem Datenträger
#* weil eine Datei nicht mehrfach vorhanden sein muss, wenn sie über mehr,als nur einen Pfad bereitgestellt werden soll
# Andererseits wird die Administration vereinfacht
#* weil man nicht mehrere Versionen einer Datei pflegen muss


*Er  verwendet  die  Dateiberechtigungen  der  Zieldatei  und  ist  deshalb  immer  mit Lese-, Schreib- und Ausführungsrechten versehen.
{| class="wikitable big options"
! Typ !! Bescheibung
|-
| [[Softlink]] || (loser) Zeiger auf einen anderen Punkt
|-
| [[Hardlink]] || (feste) Verknüpfung zwischen zwei Punkten
|-
|}


*Ein  Softlink  bleibt  bestehen,  wenn  die  Zieldatei  gelöscht  wird.  Man  bezeichnet einen solchen verwaisten Link auch als gebrochenen Link.<br>
<noinclude>


== Anhang ==
=== Siehe auch ===
{{Special:PrefixIndex/LPIC101/104}}
==== Links ====
===== Weblinks =====


Die folgenden kommentierten Kommandos demonstrieren das Verhalten von Softlinks. Das erste Kommando ln-s erzeugt einen Softlink mit der Bezeichnung
[[Kategorie:Linux/LPIC/101]]
softlink,der  auf  die  existierende  Datei file1 verweist.  Mit  dem  zweiten  Kommando  wird  das Ergebnis der Aktion überprüft
[[Kategorie:Linux/Datei/Link]]
104.6
Harte und symbolische Links anlegen und ändern
209
archangel:/testfiles # ln -s file1 softlink
archangel:/testfiles # ls -l
total 44
drwxr-xr-x  2 root root  4096 Jan  2 18:00 .
drwxr-xr-x  24 root root  4096 Jan  2 17:55 ..
-rw-r--r--  1 root root 35184 Jan  2 17:55 file1
lrwxrwxrwx  1 root root    5 Jan  2 18:00 softlink -> file1
Die erste Spalte der letzten Zeile des Kommandos ls-l zeigt an, dass es sich um einen Link handelt. Beachten Sie bitte auch, dass in der Zugriffssteuerungsliste alle Rechte gesetzt sind. Wenn Sie nun den Modus dieses Links verändern, ändert sich stattdes-sen der Modus der Zieldatei:
<br>


archangel:/testfiles # chmod a+w softlink
</noinclude>
archangel:/testfiles # ls -l
total 44
drwxr-xr-x  2 root root  4096 Jan  2 18:00 .
drwxr-xr-x  24 root root  4096 Jan  2 17:55 ..
-rw-rw-rw-  1 root root 35184 Jan  2 17:55 file1
lrwxrwxrwx  1 root root    5 Jan  2 18:00 softlink -> file1
<br>
 
Das erste Kommando fügt zu softlink Schreibrechte für alle hinzu. Diese Rechte werden  aber  stattdessen  der  Datei file1 hinzugefügt,wie Sie sehen.Es  gibt  mehrere Methoden, sich die Auswirkungen von Links anzusehen. Mit dem Kommando ls-li kann  z. B.  nachgewiesen  werden,  dass  die Zieldatei und der Softlink  zwei  verschiedene Inodes verwenden:<br>
 
archangel:/testfiles # ls -li
total 44
1896834 drwxr-xr-x  2 root root  4096 Jan 2 18:00 .
2 drwxr-xr-x 24 root root  4096 Jan 2 17:55 ..
1896921 -rw-rw-rw-  1 root root 35184 Jan 2 17:55 file1
1896920 lrwxrwxrwx  1 root root    5 Jan 2 18:00 softlink -> file1
Die Datei file1 verwendet den Inode 1896921, während der Softlink softlink den Inode 1896920 belegt. Mit dem Kommando stat kann Ähnliches nachgewiesen werden:
archangel:/testfiles # stat softlink
File: `softlink' -> `file1'
Size: 5        Blocks: 0    IO Block: 4096  symbolic link
Device: 302h/770d      Inode: 1896920    Links: 1
Access: (0777/lrwxrwxrwx)  Uid: (  0/  root)  Gid: (  0/  root)
Access: 2017-01-02 18:26:45.000000000 +0100
Modify: 2017-01-02 18:00:07.000000000 +0100
Change: 2017-01-02 18:00:07.000000000 +0100
<br>
 
In  der  zweiten  Zeile  der  Kommandoausgabe  wird  angezeigt, dass es sich um einen symbolischen Link handelt. Die Zugriffsrechte sind auch noch einmal deutlich dargestellt. Wenden Sie dasselbe Kommando auf die Zieldatei des Links an, ergibt sich folgendes Bild:
archangel:/testfiles # stat file1
File: `file1'
Size: 35184      Blocks: 72    IO Block: 4096  regular file
Device: 302h/770d      Inode: 1896921    Links: 1
Access: (0666/-rw-rw-rw-)  Uid: (  0/  root)  Gid: (  0/  root)
Access: 2017-01-02 17:55:38.000000000 +0100
Modify: 2017-01-02 17:55:38.000000000 +0100
Change: 2017-01-02 18:01:03.000000000 +0100
Die  zweite  Zeile  besagt,  dass  es  sich  um eine  gewöhnliche  Datei  handelt.  Auch  hier sieht man deutlich, dass die Zieldatei und der Softlink zwei verschiedene Inodes verwenden.<br>
 
Mit  den  nächsten Kommandos wird  demonstriert,  was  geschieht,  wenn  Sie  die Zieldatei eines symbolischen Links löschen, den Link selbst aber nicht:
archangel:/testfiles # rm file1<br>
 
Die Zieldatei ist nun gelöscht:<br>
 
archangel:/testfiles # ls -l
total 8
drwxr-xr-x  2 root root 4096 Jan  2 18:40 .
drwxr-xr-x  24 root root 4096 Jan  2 17:55 ..
lrwxrwxrwx  1 root root    5 Jan  2 18:00 softlink -> file1
<br>
Der  Softlink  ist,  wie  Sie  sehen,  bestehen geblieben.  Wenn  Sie  nun  versuchen,  über diesen  Link  auf  die  nicht  mehr  existieren
de  Datei  zuzugreifen,  erhalten  Sie  jedoch eine Fehlermeldung:
 
archangel:/testfiles # cat softlink
cat: softlink: No such file or directory
 
Ein typisches Beispiel für die praktische Verwendung von Softlinks sind die Verlinkungen der init-Skripte, die beim Systemstart abgearbeitet werden. Die genaue Funktionsweise dieser Links wurde bereits in Abschnitt 101.3, »Runlevel wechseln und das System anhalten oder neu starten«, behandelt. Sie sehen hier einen Teil der Links, die zum Runlevel 3 eines Systems gehören:
 
archangel:/etc/rc.d/rc3.d # ls -l
total 8
drwxr-xr-x  2 root root 4096 Oct 19 21:53 ./
drwxr-xr-x  11 root root 4096 Dec 19 11:04 ../
lrwxrwxrwx  1 root root    7 Jul 20  2017 K03cron -> ../cron*
lrwxrwxrwx  1 root root    8 Jul 20  2017 K03smbfs -> ../smbfs*
lrwxrwxrwx  1 root root    6 Jul 20  2017 K05smb -> ../smb*
lrwxrwxrwx  1 root root    8 Jul 20  2017 K05squid -> ../squid*
... weitere Zeilen wurden entfernt ...
== Hardlinks ==
Bei einem Hardlink handelt es sich eigentlich nur um einen weiteren Verzeichniseintrag für eine existierende Datei.Demzufolge belegt er auch keinen  eigenen Inode und fast gar keinen Speicherplatz im Dateisystem. Daraus ergeben sich völlig andere Eigenschaften im Vergleich zu einem symbolischen Link:
*Hardlinks können nicht auf Verzeichnisse angewendet werden, sondern nur auf Dateien.
 
*Hardlinks können nicht partitionsübergreifend eingesetzt werden.
 
*Es  gibt  keine  verwaisten  bzw.  gebrochenen  Hardlinks.  Eine  Datei  wird  gelöscht,wenn der letzte Hardlink zu dieser Datei gelöscht wird.
 
*Die Zieldatei und der Hardlink verwenden eine gemeinsame Zugriffssteuerungsliste (ACL).
 
*Ein Hardlink ist im Nachhinein nicht mehr
von seiner Zieldatei zu unterscheiden.
Wenn  Sie  das  Kommando 
ln
ohne Optionen verwenden,
wird ein Hardlink erstellt.
Die folgenden Kommandos demonstrieren die Eigenarten von Hardlinks. Zunächst
werden  zwei  Hardlinks  zu
  einer  bestehenden  Datei 
erstellt.  Das  Kommando 
ls
-l
zeigt das Ergebnis der Aktion:
archangel:/testfiles # ln file1 hardlink1
archangel:/testfiles # ln file1 hardlink2
archangel:/testfiles # ls -l
total 80
drwxr-xr-x  2 root root  4096 Jan  2 19:21 .
drwxr-xr-x  24 root root  4096 Jan  2 17:55 ..
-rw-r--r--  3 root root 22271 Jan  2 19:21 file1
-rw-r--r--  3 root root 22271 Jan  2 19:21 hardlink1
-rw-r--r--  3 root root 22271 Jan  2 19:21 hardlink2
Die drei Dateien sind offensichtlich gleich
groß und verfügen auch sonst über diesel-
ben  Eigenschaften.  Mit 
ls
-li
  soll  festgestellt  werden,  welche  Inodes  die  Dateien
jeweils belegen:
Persönliches Exemplar für
 
[[Category:Linux]]
[[Category:Linux:LPIC:101]]

Aktuelle Version vom 5. Januar 2025, 14:07 Uhr

LPIC101/104.6 - Harte und symbolische Links - Erkennen, anlegen, ändern

Beschreibung

Links ermöglichen es, auf Dateien von verschiedenen Verzeichnissen oder Namen zuzugreifen

Vorteile
  1. Links sparen Platz auf dem Datenträger
    • weil eine Datei nicht mehrfach vorhanden sein muss, wenn sie über mehr,als nur einen Pfad bereitgestellt werden soll
  2. Andererseits wird die Administration vereinfacht
    • weil man nicht mehrere Versionen einer Datei pflegen muss
Typ Bescheibung
Softlink (loser) Zeiger auf einen anderen Punkt
Hardlink (feste) Verknüpfung zwischen zwei Punkten


Anhang

Siehe auch

Links

Weblinks