LPIC101/104.6 Harte und symbolische Links anlegen und ändern: Unterschied zwischen den Versionen

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== Wichtung: 2 ==
Beschreibung: Kandidaten sollten in der Lage sein, harte und symbolische Links auf eine Datei anzulegen und zu verwalten.
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== Wichtigste Wissensgebiete: ==
= Wichtigste Wissensgebiete: =
*Links anlegen
#Links anlegen
*harte und/oder symbolische Links identifizieren
#harte und/oder symbolische Links identifizieren
*Dateien kopieren vs. verlinken
#Dateien kopieren vs. verlinken
*Links verwenden, um Systemadministrationsaufgaben zu unterstütze
#Links verwenden, um Systemadministrationsaufgaben zu unterstütze
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== Liste wichtiger Dateien, Verzeichnisse und Anwendungen:==
= Wichtiger Dateien, Verzeichnisse und Anwendungen:=
*ln
*[[Linuxbefehle (Liste)|ln]]
*[[ls]]
* [[ls|ls]]
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== Allgemeines ==
= Allgemeines =
Wenn  es  ermöglicht  werden  soll,  auf  eine  Datei  von  verschiedenen  Verzeichnissen aus zuzugreifen, können Sie auf diese Datei einen Link legen, anstatt die Datei in dieverschiedenen  Verzeichnisse  zu  kopieren.  Das  hat  im  Wesentlichen  zwei  Vorteile: Einerseits  sparen  Links  Platz  auf  dem  Datenträger, weil  eine  Datei  nicht  mehrfachvorhanden sein muss, wenn sie über mehr,als nur einen Pfad bereitgestellt werden soll. Andererseits wird die Administration vereinfacht, weil man nicht mehrere Ver-sionen einer Datei pflegen muss. Wenn eine Datei über einen beliebigen Link modi-fiziert wird, gelten die Änderungen für alle Instanzen dieser Datei.
*Wenn  es  ermöglicht  werden  soll,  auf  eine  Datei  von  verschiedenen  Verzeichnissen aus zuzugreifen,  
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*können Sie auf diese Datei einen Link legen, anstatt die Datei in dieverschiedenen  Verzeichnisse  zu  kopieren.  Das  hat  im  Wesentlichen  zwei  Vorteile: Einerseits  sparen  Links  Platz  auf  dem  Datenträger,  
* weil  eine  Datei  nicht  mehrfach vorhanden sein muss, wenn sie über mehr,als nur einen Pfad bereitgestellt werden soll.
* Andererseits wird die Administration vereinfacht, weil man nicht mehrere Ver-sionen einer Datei pflegen muss.
[[Datei:SoftHardlink.jpg]]
== Softlinks ==
== Softlinks ==
Softlinks  werden  auch  als  symbolische  Links  bezeichnet.  Ein  Softlink  ist  im  Prinzip ein Zeiger, der auf eine Datei zeigt. Er belegt nur wenig Speicherplatz auf dem Datenträger, auf dem er angelegt wurde. Die Besonderheiten eines Softlinks sind:
Softlinks  werden  auch  als  symbolische  Links  bezeichnet.  Ein  Softlink  ist  im  Prinzip ein Zeiger, der auf eine Datei zeigt. Er belegt nur wenig Speicherplatz auf dem Datenträger, auf dem er angelegt wurde. Die Besonderheiten eines Softlinks sind:
*Er kann sowohl auf Dateien als auch auf Verzeichnisse verweisen.
*Er kann sowohl auf Dateien als auch auf Verzeichnisse verweisen.


*Er kann auf Dateien und Verzeichnisse einer anderen oder der Partition angewendet werden, auf der er sich selbst befindet.
*Er kann auf Dateien und Verzeichnisse einer anderen oder der Partition angewandt werden, auf der er sich selbst befindet.


*Er  verwendet  die  Dateiberechtigungen  der  Zieldatei  und  ist  deshalb  immer  mit Lese-, Schreib- und Ausführungsrechten versehen.
*Er  verwendet  die  Dateiberechtigungen  der  Zieldatei  und  ist  deshalb  immer  mit Lese-, Schreib- und Ausführungsrechten versehen.


*Ein  Softlink  bleibt  bestehen,  wenn  die  Zieldatei  gelöscht  wird.  Man  bezeichnet einen solchen verwaisten Link auch als gebrochenen Link.<br>
*Ein  Softlink  bleibt  bestehen,  wenn  die  Zieldatei  gelöscht  wird.  Man  bezeichnet einen solchen verwaisten Link auch als gebrochenen Link.<br>


Die folgenden kommentierten Kommandos demonstrieren das Verhalten von Softlinks. Das erste Kommando ln-s erzeugt einen Softlink mit der Bezeichnung  
Die folgenden kommentierten Kommandos demonstrieren das Verhalten von Softlinks. Das erste Kommando ln-s erzeugt einen Softlink mit der Bezeichnung  
softlink,der  auf  die  existierende  Datei file1 verweist.  Mit  dem  zweiten  Kommando  wird  das Ergebnis der Aktion überprüft
softlink,der  auf  die  existierende  Datei file1 verweist.  Mit  dem  zweiten  Kommando  wird  das Ergebnis der Aktion überprüft:
104.6
Harte und symbolische Links anlegen und ändern
209
  archangel:/testfiles # ln -s file1 softlink
  archangel:/testfiles # ln -s file1 softlink
  archangel:/testfiles # ls -l
  archangel:/testfiles # ls -l
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Die erste Spalte der letzten Zeile des Kommandos ls-l zeigt an, dass es sich um einen Link handelt. Beachten Sie bitte auch, dass in der Zugriffssteuerungsliste alle Rechte gesetzt sind. Wenn Sie nun den Modus dieses Links verändern, ändert sich stattdes-sen der Modus der Zieldatei:
Die erste Spalte der letzten Zeile des Kommandos ls-l zeigt an, dass es sich um einen Link handelt. Beachten Sie bitte auch, dass in der Zugriffssteuerungsliste alle Rechte gesetzt sind. Wenn Sie nun den Modus dieses Links verändern, ändert sich stattdes-sen der Modus der Zieldatei:
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  archangel:/testfiles # chmod a+w softlink
  archangel:/testfiles # chmod a+w softlink
  archangel:/testfiles # ls -l
  archangel:/testfiles # ls -l
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  lrwxrwxrwx  1 root root    5 Jan  2 18:00 softlink -> file1
  lrwxrwxrwx  1 root root    5 Jan  2 18:00 softlink -> file1
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Das erste Kommando fügt zu softlink Schreibrechte für alle hinzu. Diese Rechte werden  aber  stattdessen  der  Datei file1 hinzugefügt,wie Sie sehen.Es  gibt  mehrere Methoden, sich die Auswirkungen von Links anzusehen. Mit dem Kommando ls-li kann  z.&nbsp;B.&nbsp; nachgewiesen  werden,  dass  die Zieldatei und der Softlink  zwei  verschiedene Inodes verwenden:<br>
Das erste Kommando fügt zu softlink Schreibrechte für alle hinzu. Diese Rechte werden  aber  stattdessen  der  Datei file1 hinzugefügt,wie Sie sehen.Es  gibt  mehrere Methoden, sich die Auswirkungen von Links anzusehen. Mit dem Kommando ls-li kann  z. B. nachgewiesen  werden,  dass  die Zieldatei und der Softlink  zwei  verschiedene Inodes verwenden:<br>
 
  archangel:/testfiles # ls -li
  archangel:/testfiles # ls -li
  total 44
  total 44
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  Change: 2017-01-02 18:00:07.000000000 +0100
  Change: 2017-01-02 18:00:07.000000000 +0100
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In  der  zweiten  Zeile  der  Kommandoausgabe  wird  angezeigt, dass es sich um einen symbolischen Link handelt. Die Zugriffsrechte sind auch noch einmal deutlich dargestellt. Wenden Sie dasselbe Kommando auf die Zieldatei des Links an, ergibt sich folgendes Bild:
In  der  zweiten  Zeile  der  Kommandoausgabe  wird  angezeigt, dass es sich um einen symbolischen Link handelt. Die Zugriffsrechte sind auch noch einmal deutlich dargestellt. Wenden Sie dasselbe Kommando auf die Zieldatei des Links an, ergibt sich folgendes Bild:
  archangel:/testfiles # stat file1
  archangel:/testfiles # stat file1
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Mit  den  nächsten Kommandos wird  demonstriert,  was  geschieht,  wenn  Sie  die Zieldatei eines symbolischen Links löschen, den Link selbst aber nicht:
Mit  den  nächsten Kommandos wird  demonstriert,  was  geschieht,  wenn  Sie  die Zieldatei eines symbolischen Links löschen, den Link selbst aber nicht:
archangel:/testfiles # rm file1<br>
archangel:/testfiles # rm file1<br>
 
Die Zieldatei ist nun gelöscht:<br>
Die Zieldatei ist nun gelöscht:<br>
  archangel:/testfiles # ls -l
  archangel:/testfiles # ls -l
  total 8
  total 8
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Der  Softlink  ist,  wie  Sie  sehen,  bestehen geblieben.  Wenn  Sie  nun  versuchen,  über diesen  Link  auf  die  nicht  mehr  existieren
Der  Softlink  ist,  wie  Sie  sehen,  bestehen geblieben.  Wenn  Sie  nun  versuchen,  über diesen  Link  auf  die  nicht  mehr  existieren
de  Datei  zuzugreifen,  erhalten  Sie  jedoch eine Fehlermeldung:
de  Datei  zuzugreifen,  erhalten  Sie  jedoch eine Fehlermeldung:
  archangel:/testfiles # cat softlink
  archangel:/testfiles # cat softlink
  cat: softlink: No such file or directory  
  cat: softlink: No such file or directory  


Ein typisches Beispiel für die praktische Verwendung von Softlinks sind die Verlinkungen der init-Skripte, die beim Systemstart abgearbeitet werden. Die genaue Funktionsweise dieser Links wurde bereits in Abschnitt 101.3, »Runlevel wechseln und das System anhalten oder neu starten«, behandelt. Sie sehen hier einen Teil der Links, die zum Runlevel 3 eines Systems gehören:
Ein typisches Beispiel für die praktische Verwendung von Softlinks sind die Verlinkungen der init-Skripte, die beim Systemstart abgearbeitet werden. »Runlevel wechseln und das System anhalten oder neu starten«, behandelt. Sie sehen hier einen Teil der Links, die zum Runlevel 3 eines Systems gehören:


  archangel:/etc/rc.d/rc3.d # ls -l
  archangel:/etc/rc.d/rc3.d # ls -l
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  lrwxrwxrwx  1 root root    8 Jul 20  2017 K05squid -> ../squid*
  lrwxrwxrwx  1 root root    8 Jul 20  2017 K05squid -> ../squid*
  ... weitere Zeilen wurden entfernt ...
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[[Datei: Hardlink.png]]
== Hardlinks ==
== Hardlinks ==
Bei einem Hardlink handelt es sich eigentlich nur um einen weiteren Verzeichniseintrag für eine existierende Datei.Demzufolge belegt er auch keinen  eigenen Inode und fast gar keinen Speicherplatz im Dateisystem. Daraus ergeben sich völlig andere Eigenschaften im Vergleich zu einem symbolischen Link:
Bei einem Hardlink handelt es sich eigentlich nur um einen weiteren Verzeichniseintrag für eine existierende Datei.Demzufolge belegt er auch keinen  eigenen Inode und fast gar keinen Speicherplatz im Dateisystem. Daraus ergeben sich völlig andere Eigenschaften im Vergleich zu einem symbolischen Link:
*Hardlinks können nicht auf Verzeichnisse angewendet werden, sondern nur auf Dateien.
*Hardlinks können nicht auf Verzeichnisse angewandt werden, sondern nur auf Dateien.


*Hardlinks können nicht partitionsübergreifend eingesetzt werden.
*Hardlinks können nicht partitionsübergreifend eingesetzt werden.


*Es  gibt  keine  verwaisten  bzw. gebrochenen  Hardlinks.  Eine  Datei  wird  gelöscht,wenn der letzte Hardlink zu dieser Datei gelöscht wird.
*Es  gibt  keine  verwaisten  bzw.&nbsp; gebrochenen  Hardlinks.  Eine  Datei  wird  gelöscht,wenn der letzte Hardlink zu dieser Datei gelöscht wird.


*Die Zieldatei und der Hardlink verwenden eine gemeinsame Zugriffssteuerungsliste (ACL).
*Die Zieldatei und der Hardlink verwenden eine gemeinsame Zugriffssteuerungsliste (ACL).


*Ein Hardlink ist im Nachhinein nicht mehr
*Ein Hardlink ist im Nachhinein nicht mehr von seiner Zieldatei zu unterscheiden.
von seiner Zieldatei zu unterscheiden.
 
Wenn Sie das Kommando
Wenn Sie das Kommando ln ohne Optionen verwenden, wird ein Hardlink erstellt. Die folgenden Kommandos demonstrieren die Eigenarten von Hardlinks. Zunächst werden zwei Hardlinks zu einer  bestehenden  Datei erstellt. Das Kommando ls-l zeigt das Ergebnis der Aktion:
ln
 
ohne Optionen verwenden,  
archangel:/testfiles # ln file1 hardlink1
wird ein Hardlink erstellt.
archangel:/testfiles # ln file1 hardlink2
Die folgenden Kommandos demonstrieren die Eigenarten von Hardlinks. Zunächst
archangel:/testfiles # ls -l
werden zwei Hardlinks zu
total 80
  einer  bestehenden  Datei
drwxr-xr-x  2 root root  4096 Jan  2 19:21 .
erstellt. Das Kommando
drwxr-xr-x  24 root root  4096 Jan  2 17:55 ..
ls
-rw-r--r--  3 root root 22271 Jan  2 19:21 file1
-l
-rw-r--r--  3 root root 22271 Jan  2 19:21 hardlink1
zeigt das Ergebnis der Aktion:
-rw-r--r--  3 root root 22271 Jan  2 19:21 hardlink2
archangel:/testfiles # ln file1 hardlink1
 
archangel:/testfiles # ln file1 hardlink2
Die drei Dateien sind offensichtlich gleich groß und verfügen auch sonst über dieselben Eigenschaften. Mit ls-li soll  festgestellt werden, welche  Inodes  die  Dateien jeweils belegen:
archangel:/testfiles # ls -l
 
total 80
archangel:/testfiles # ls -li
drwxr-xr-x  2 root root  4096 Jan  2 19:21 .
total 80
drwxr-xr-x  24 root root  4096 Jan  2 17:55 ..
1896834 drwxr-xr-x  2 root root  4096 Jan  2 19:21 .
-rw-r--r--  3 root root 22271 Jan  2 19:21 file1
2 drwxr-xr-x  24 root root  4096 Jan  2 17:55 ..
-rw-r--r--  3 root root 22271 Jan  2 19:21 hardlink1
1896921 -rw-r--r--  3 root root 22271 Jan  2 19:21 file1
-rw-r--r--  3 root root 22271 Jan  2 19:21 hardlink2
1896921 -rw-r--r--  3 root root 22271 Jan  2 19:21 hardlink1
Die drei Dateien sind offensichtlich gleich  
1896921 -rw-r--r--  3 root root 22271 Jan  2 19:21 hardlink2
groß und verfügen auch sonst über diesel-
 
ben Eigenschaften. Mit
Alle drei Dateien verwenden ein und de nselben Inode. Wenn Sie das Kommando stat auf eine der drei Dateien anwenden, sehen Sie zwei interessante Details. Erstens werden die Hardlinks als reguläre Dateien erkannt, und zweitens erkennt das Programm drei Links. Es wird also auch die ursprüngliche Datei als Link dargestellt:
ls
 
-li
archangel:/testfiles # stat hardlink1
  soll  festgestellt werden, welche  Inodes  die  Dateien
File: `hardlink1'
jeweils belegen:
Size: 22271      Blocks: 48    IO Block: 4096  regular file
Persönliches Exemplar für
Device: 302h/770d      Inode: 1896921    Links: 3
Access: (0644/-rw-r--r--)  Uid: (  0/  root)  Gid: (  0/  root)
Access: 2017-01-02 19:21:30.000000000 +0100
Modify: 2017-01-02 19:21:30.000000000 +0100
Change: 2017-01-02 19:21:46.000000000 +0100
 
=Kontrollfragen=
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
''Testfrage 1''
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort1'''</div>
</div>
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
''Testfrage 2''
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort2'''</div>
</div>
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
''Testfrage 3''
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort3'''</div>
</div>
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
''Testfrage 4''
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort4'''</div>
</div>
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
''Testfrage 5''
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort5'''</div>
</div>


[[Category:Linux]]
[[Kategorie:Linux/LPIC/101]]
[[Category:Linux:LPIC:101]]

Aktuelle Version vom 18. August 2023, 11:20 Uhr

Wichtigste Wissensgebiete:

  1. Links anlegen
  2. harte und/oder symbolische Links identifizieren
  3. Dateien kopieren vs. verlinken
  4. Links verwenden, um Systemadministrationsaufgaben zu unterstütze

Wichtiger Dateien, Verzeichnisse und Anwendungen:

Allgemeines

  • Wenn es ermöglicht werden soll, auf eine Datei von verschiedenen Verzeichnissen aus zuzugreifen,
  • können Sie auf diese Datei einen Link legen, anstatt die Datei in dieverschiedenen Verzeichnisse zu kopieren. Das hat im Wesentlichen zwei Vorteile: Einerseits sparen Links Platz auf dem Datenträger,
  • weil eine Datei nicht mehrfach vorhanden sein muss, wenn sie über mehr,als nur einen Pfad bereitgestellt werden soll.
  • Andererseits wird die Administration vereinfacht, weil man nicht mehrere Ver-sionen einer Datei pflegen muss.

Softlinks

Softlinks werden auch als symbolische Links bezeichnet. Ein Softlink ist im Prinzip ein Zeiger, der auf eine Datei zeigt. Er belegt nur wenig Speicherplatz auf dem Datenträger, auf dem er angelegt wurde. Die Besonderheiten eines Softlinks sind:

  • Er kann sowohl auf Dateien als auch auf Verzeichnisse verweisen.
  • Er kann auf Dateien und Verzeichnisse einer anderen oder der Partition angewandt werden, auf der er sich selbst befindet.
  • Er verwendet die Dateiberechtigungen der Zieldatei und ist deshalb immer mit Lese-, Schreib- und Ausführungsrechten versehen.
  • Ein Softlink bleibt bestehen, wenn die Zieldatei gelöscht wird. Man bezeichnet einen solchen verwaisten Link auch als gebrochenen Link.

Die folgenden kommentierten Kommandos demonstrieren das Verhalten von Softlinks. Das erste Kommando ln-s erzeugt einen Softlink mit der Bezeichnung softlink,der auf die existierende Datei file1 verweist. Mit dem zweiten Kommando wird das Ergebnis der Aktion überprüft:

archangel:/testfiles # ln -s file1 softlink
archangel:/testfiles # ls -l
total 44
drwxr-xr-x   2 root root  4096 Jan  2 18:00 .
drwxr-xr-x  24 root root  4096 Jan  2 17:55 ..
-rw-r--r--   1 root root 35184 Jan  2 17:55 file1
lrwxrwxrwx   1 root root     5 Jan  2 18:00 softlink -> file1

Die erste Spalte der letzten Zeile des Kommandos ls-l zeigt an, dass es sich um einen Link handelt. Beachten Sie bitte auch, dass in der Zugriffssteuerungsliste alle Rechte gesetzt sind. Wenn Sie nun den Modus dieses Links verändern, ändert sich stattdes-sen der Modus der Zieldatei:

archangel:/testfiles # chmod a+w softlink
archangel:/testfiles # ls -l
total 44
drwxr-xr-x   2 root root  4096 Jan  2 18:00 .
drwxr-xr-x  24 root root  4096 Jan  2 17:55 ..
-rw-rw-rw-   1 root root 35184 Jan  2 17:55 file1
lrwxrwxrwx   1 root root     5 Jan  2 18:00 softlink -> file1


Das erste Kommando fügt zu softlink Schreibrechte für alle hinzu. Diese Rechte werden aber stattdessen der Datei file1 hinzugefügt,wie Sie sehen.Es gibt mehrere Methoden, sich die Auswirkungen von Links anzusehen. Mit dem Kommando ls-li kann z. B.  nachgewiesen werden, dass die Zieldatei und der Softlink zwei verschiedene Inodes verwenden:

archangel:/testfiles # ls -li
total 44
1896834 drwxr-xr-x  2 root root  4096 Jan 2 18:00 .
2 drwxr-xr-x 24 root root  4096 Jan 2 17:55 ..
1896921 -rw-rw-rw-  1 root root 35184 Jan 2 17:55 file1
1896920 lrwxrwxrwx  1 root root     5 Jan 2 18:00 softlink -> file1

Die Datei file1 verwendet den Inode 1896921, während der Softlink softlink den Inode 1896920 belegt. Mit dem Kommando stat kann Ähnliches nachgewiesen werden:

archangel:/testfiles # stat softlink
File: `softlink' -> `file1'
Size: 5         Blocks: 0     IO Block: 4096   symbolic link
Device: 302h/770d       Inode: 1896920     Links: 1
Access: (0777/lrwxrwxrwx)  Uid: (  0/  root)  Gid: (  0/  root)
Access: 2017-01-02 18:26:45.000000000 +0100
Modify: 2017-01-02 18:00:07.000000000 +0100
Change: 2017-01-02 18:00:07.000000000 +0100


In der zweiten Zeile der Kommandoausgabe wird angezeigt, dass es sich um einen symbolischen Link handelt. Die Zugriffsrechte sind auch noch einmal deutlich dargestellt. Wenden Sie dasselbe Kommando auf die Zieldatei des Links an, ergibt sich folgendes Bild:

archangel:/testfiles # stat file1
File: `file1'
Size: 35184      Blocks: 72     IO Block: 4096   regular file
Device: 302h/770d       Inode: 1896921     Links: 1
Access: (0666/-rw-rw-rw-)  Uid: (  0/  root)  Gid: (  0/  root)
Access: 2017-01-02 17:55:38.000000000 +0100
Modify: 2017-01-02 17:55:38.000000000 +0100
Change: 2017-01-02 18:01:03.000000000 +0100

Die zweite Zeile besagt, dass es sich um eine gewöhnliche Datei handelt. Auch hier sieht man deutlich, dass die Zieldatei und der Softlink zwei verschiedene Inodes verwenden.

Mit den nächsten Kommandos wird demonstriert, was geschieht, wenn Sie die Zieldatei eines symbolischen Links löschen, den Link selbst aber nicht:

archangel:/testfiles # rm file1

Die Zieldatei ist nun gelöscht:

archangel:/testfiles # ls -l
total 8
drwxr-xr-x   2 root root 4096 Jan  2 18:40 .
drwxr-xr-x  24 root root 4096 Jan  2 17:55 ..
lrwxrwxrwx   1 root root    5 Jan  2 18:00 softlink -> file1


Der Softlink ist, wie Sie sehen, bestehen geblieben. Wenn Sie nun versuchen, über diesen Link auf die nicht mehr existieren de Datei zuzugreifen, erhalten Sie jedoch eine Fehlermeldung:

archangel:/testfiles # cat softlink
cat: softlink: No such file or directory 

Ein typisches Beispiel für die praktische Verwendung von Softlinks sind die Verlinkungen der init-Skripte, die beim Systemstart abgearbeitet werden. »Runlevel wechseln und das System anhalten oder neu starten«, behandelt. Sie sehen hier einen Teil der Links, die zum Runlevel 3 eines Systems gehören:

archangel:/etc/rc.d/rc3.d # ls -l
total 8
drwxr-xr-x   2 root root 4096 Oct 19 21:53 ./
drwxr-xr-x  11 root root 4096 Dec 19 11:04 ../
lrwxrwxrwx   1 root root    7 Jul 20  2017 K03cron -> ../cron*
lrwxrwxrwx   1 root root    8 Jul 20  2017 K03smbfs -> ../smbfs*
lrwxrwxrwx   1 root root    6 Jul 20  2017 K05smb -> ../smb*
lrwxrwxrwx   1 root root    8 Jul 20  2017 K05squid -> ../squid*
... weitere Zeilen wurden entfernt ...

Hardlinks

Bei einem Hardlink handelt es sich eigentlich nur um einen weiteren Verzeichniseintrag für eine existierende Datei.Demzufolge belegt er auch keinen eigenen Inode und fast gar keinen Speicherplatz im Dateisystem. Daraus ergeben sich völlig andere Eigenschaften im Vergleich zu einem symbolischen Link:

  • Hardlinks können nicht auf Verzeichnisse angewandt werden, sondern nur auf Dateien.
  • Hardlinks können nicht partitionsübergreifend eingesetzt werden.
  • Es gibt keine verwaisten bzw.  gebrochenen Hardlinks. Eine Datei wird gelöscht,wenn der letzte Hardlink zu dieser Datei gelöscht wird.
  • Die Zieldatei und der Hardlink verwenden eine gemeinsame Zugriffssteuerungsliste (ACL).
  • Ein Hardlink ist im Nachhinein nicht mehr von seiner Zieldatei zu unterscheiden.

Wenn Sie das Kommando ln ohne Optionen verwenden, wird ein Hardlink erstellt. Die folgenden Kommandos demonstrieren die Eigenarten von Hardlinks. Zunächst werden zwei Hardlinks zu einer bestehenden Datei erstellt. Das Kommando ls-l zeigt das Ergebnis der Aktion:

archangel:/testfiles # ln file1 hardlink1
archangel:/testfiles # ln file1 hardlink2
archangel:/testfiles # ls -l
total 80
drwxr-xr-x   2 root root  4096 Jan  2 19:21 .
drwxr-xr-x  24 root root  4096 Jan  2 17:55 ..
-rw-r--r--   3 root root 22271 Jan  2 19:21 file1
-rw-r--r--   3 root root 22271 Jan  2 19:21 hardlink1
-rw-r--r--   3 root root 22271 Jan  2 19:21 hardlink2

Die drei Dateien sind offensichtlich gleich groß und verfügen auch sonst über dieselben Eigenschaften. Mit ls-li soll festgestellt werden, welche Inodes die Dateien jeweils belegen:

archangel:/testfiles # ls -li
total 80
1896834 drwxr-xr-x   2 root root  4096 Jan  2 19:21 .
2 drwxr-xr-x  24 root root  4096 Jan  2 17:55 ..
1896921 -rw-r--r--   3 root root 22271 Jan  2 19:21 file1
1896921 -rw-r--r--   3 root root 22271 Jan  2 19:21 hardlink1
1896921 -rw-r--r--   3 root root 22271 Jan  2 19:21 hardlink2

Alle drei Dateien verwenden ein und de nselben Inode. Wenn Sie das Kommando stat auf eine der drei Dateien anwenden, sehen Sie zwei interessante Details. Erstens werden die Hardlinks als reguläre Dateien erkannt, und zweitens erkennt das Programm drei Links. Es wird also auch die ursprüngliche Datei als Link dargestellt:

archangel:/testfiles # stat hardlink1
File: `hardlink1'
Size: 22271      Blocks: 48     IO Block: 4096   regular file
Device: 302h/770d       Inode: 1896921     Links: 3
Access: (0644/-rw-r--r--)  Uid: (  0/  root)  Gid: (  0/  root)
Access: 2017-01-02 19:21:30.000000000 +0100
Modify: 2017-01-02 19:21:30.000000000 +0100
Change: 2017-01-02 19:21:46.000000000 +0100

Kontrollfragen

Testfrage 1

Antwort1

Testfrage 2

Antwort2

Testfrage 3

Antwort3

Testfrage 4

Antwort4

Testfrage 5

Antwort5