Strukturierte Verkabelung: Unterschied zwischen den Versionen
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#[https://www.professional-system.de/basics/strukturierte-verkabelung-vom-profi-erlaeutert/ https://www.professional-system.de/basics/strukturierte-verkabelung-vom-profi-erlaeutert/] | #[https://www.professional-system.de/basics/strukturierte-verkabelung-vom-profi-erlaeutert/ https://www.professional-system.de/basics/strukturierte-verkabelung-vom-profi-erlaeutert/] | ||
== Testfragen == | == Testfragen == | ||
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Aktuelle Version vom 10. Februar 2024, 20:45 Uhr
Strukturierte Verkabelung ist ein Konzept für die Verkabelung mit anwendungsneutralen Kommunikationskabeln in und zwischen Gebäuden.
Beschreibung
- Einheitlicher Aufbauplan für eine zukunftsorientierte und anwendungsunabhängige Netzwerkinfrastruktur.
- Teure Fehlinstallationen und Erweiterungen sollen vermieden werden.
- Installation neuer Netzwerk/Hardwaren soll erleichtert werden.
- Konzept basiert auf einer allgemein gültigen Verkabelungsstruktur, die
- die Anforderungen mehrerer Jahrzehnte berücksichtigt,
- Reserven enthält,
- flexibel erweiterbar ist,
- unabhängig von der Anwendung genutzt werden kann.
- Weitere Bezeichnung
- Universelle Gebäudeverkabelung (UGV)
- Universelle Kommunikationsverkabelung (UKV)
Bestandteile
- Standardisierte Komponenten, wie Leitungen und Steckverbindungen
- Hierarchische Netzwerk-Topologie (Stern, Baum, ...)
- Empfehlungen für Verlegung und Installation
- Standardisierte Mess-, Prüf- und Dokumentationsverfahren
Unterteilung
- Wird in Primär-, Sekundär- und Tertiärbereich unterteilt.
Primärbereich
- Auch Campusverkabelung oder Geländeverkabelung genannt.
- Verkabelung der Gebäude eines Standortes untereinander.
- Mit geringer Anzahl von Stationen.
- Beinhaltet Kabel von dem Standortverteiler zu einem Gebäudeverteiler, die Gebäudeverteiler und die Kabel zwischen den Gebäudeverteilern.
- Große Kabellängen notwendig.
- Faustregel großzügig planen
- Übertragungsmedium muss bezüglich Bandbreite und Übertragungsgeschwindigkeit nach oben hin offen sein.
- 50 Prozent Reserve zum derzeitigen Bedarf der Investition.
Verwendete Kabelarten
- Glasfaserkabel mit 50 µm (Regel)
- Twisted-Pair-Kabel (Ausnahme)
Glasfaserkabel
- Wegen der kleinen Dämpfung bei einer großen Datenübertragungsrate.
- Bietet eine galvanische Trennung, weshalb ein Potenzialausgleich zwischen den Gebäuden nicht unbedingt notwendig ist.
- In der Regel wird Glasfaserkabel mit Multimodefasern verwendet.
- Bei größeren Entfernungen auch Glasfaserkabel mit Singlemodefasern.
- Ist kostenintensiv.
- Maximale Kabellänge: 2000m
Twisted-Pair-Kabel
(Im Vergleich zum Glasfaserkabel)
- langsamer
- störempfindlicher
- preisgünstiger
- Maximale Kabellänge: 100 m
Sekundärbereich
- Vertikale Stockwerkverkabelung, auch Steigbereichverkabelung oder Gebäudeverkabelung genannt.
- Verkabelung der Stockwerke eines Gebäudes untereinander
- Beinhaltet die Kabel von dem Gebäudeverteiler zu den Stockwerkverteilern.
Verwendete Kabelarten
- Glasfaserkabel (50 µm)
- Auch hier maximale Kabellänge 2000 m.
- Twisted-Pair-Kabel
- Im Sekundärbereich mit einer maximalen Kabellänge von 100 m.
Tertiärbereich
- Horizontale Stockwerkverkabelung, auch Etagenverkabelung genannt.
- Verkabelung innerhalb der Stockwerke eines Gebäudes
- Beinhaltet die Kabel von dem Stockwerkverteiler zu den Anschlussdosen.
Verwendete Kabelarten
- Glasfaserkabel (62,5 µm)
- Maximale Kabellänge: 2000 m
- Twisted-Pair-Kabel
- Maximale Kabellänge: 100 m
- Davon sollten 90 m Installationskabel und 10 m Patchkabel sein.
Elemente der strukturierten Verkabelung
Verteilerschränke
Enthalten meistens 19-Zoll-Racks, in denen passende Geräte eingebaut sind, z. B.
- Gebäude- und Stockwerkverteiler (oft als Patchfeld ausgeführt)
- Switches
- Telefonanlagen
Patchfeld (Patchpanel)
Rangierfelder (Verteiler), für die Patchkabel als Rangierungen verwendet werden.
Patchkabel
Werden für Patchpanels als Rangierungen, sowie zum Anschluss von Endgeräten an Anschlussdosen, verwendet.
Anschlussdosen
- Mit Buchsen nach RJ-45, GG45 und TERA.
Netzwerkkabel
- Glasfaserkabel
- Koaxialkabel
- Twisted-Pair-Kabel (als Primärkabel, Sekundärkabel und Tertiärkabel nutzbar)
Dokumentation
Normen
Geltungsbreich | Norm | Beschreibung |
---|---|---|
Europa | EN 50173-1 (2003) | Verkabelungsnorm Informationssysteme - anwendungsneutrale Verkabelungssysteme |
Amerika | TIA/EIA 568 B.1 (2001) / B.2 1 (2001) | Telekommunikations-Verkabelungsnorm für Gebäudeverkabelungen |
weltweit | ISO/IEC 11801 (2002) | Verkabelungsnorm für anwendungsneutrale Gebäudeverkabelungen |
Siehe auch
Links
Projekt-Homepage
Weblinks
- https://de.wikipedia.org/wiki/Strukturierte_Verkabelung
- https://www.elektronik-kompendium.de/sites/net/0908031.htm
- https://www.ip-insider.de/was-ist-eine-strukturierte-netzwerk-verkabelung-a-642772/
- https://www.professional-system.de/basics/strukturierte-verkabelung-vom-profi-erlaeutert/
Testfragen
1. Erklären Sie kurz die Bereiche Primär-, Sekundär- und Tertiärverkabelung.
- Primärverkabelung: Verkabelung zwischen Gebäuden (Geländeverkabelung)
- Sekundärverkabelung: Vertikale Verkabelung eines Gebäudes (Verkabelung zwischen Etagen, Gebäudeverkabelung)
- Tertiärverkabelung: Verkabelung innerhalb einer Etage
2. Ordnen Sie den unten stehenden Netzwerk/Hardwaren jeweils die entsprechende Ziffer aus folgender Grafik zu.
Netzwerk/Hardware | Ziffer |
---|---|
Standortverteiler | 2 |
Gebäudeverteiler | 4 |
Etagenverteiler | 1 |
Kommunikationsanschluss | 3 |
Endgerät | 5 |
3. Sekundär- und Tertiärverkabelung sollen in 100Base-FL ausgeführt werden. Erläutern Sie drei Vorteile eines 100Base-FX-Kabels gegenüber eines 100Base-TX-Kabels.
- Glasfaserkabel (F = Fiber; X =8b/10b, LAN)
- Weniger Signalverluste: Überbrückung längerer Strecken
- Größere theoretische Bandbreite: höhere Übertragungsrate
- Galvanische Trennung von Sender und Empfänger: Keine Störungen durch Potentialunterschiede zwischen Stockwerken und Gebäuden
- EMV-Sicherheit (Elektromagnetische Verträglichkeit): Schutz vor kapazitiven und induktiven Störeinflüssen
- u.a.
4. Bei Inbetriebnahme der 100Base-FX-Verkabelung werden Abnahmemessungen durchgeführt. Erläutern Sie eine typische Messung.
- Dämpfungsmessung: Messung des Lichtverlusts entlang der Leitung.
- u.a.
5. Ermitteln Sie anhand des Plans und mithilfe der Tabelle die benötigten Mengen Netzwerkkabel
- Bei der Beschaffung der Patchkabel ist von der vollen Belegung aller Netzwerkdosen auszugehen
- Endergebnis jeweils auf volle zehn Meter runden
6. Ein Auszubildender schlägt vor, die Patchkabel aus Verlegekabel selbst herzustellen.
- Erläutern Sie anhand von zwei Merkmalen, warum diese Konfektionierung von Patchkabeln ungeeignet ist.
- Verlegekabel besitzen eine stärkere Schirmung als Patchkabel und die einzelnen Adern sind aus massivem Kupfer (keine Litzen).
- Dies macht das Kabel steifer und dicker, weshalb keine Stecker angeschlossen werden können und größere Biegeradien zu beachten sind.