LPIC101/102.1 Festplattenaufteilung planen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Foxwiki
Jeremyehmke (Diskussion | Beiträge)
 
(43 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:


==Allgemeines==
; Vor der Linux-Installation
* Erstellung eines Layouts der Partitionierung und der zu verwendenden Dateisysteme


=Allgemeines=
==Planung der Partitionsgrößen==
*Vor der Linux installation
* Durch Zerlegen der Verzeichnisstruktur in mehrere Partitionen wird Überfüllung und Stabilität des Systems vorgebeugt
**Erstellung eines Layouts der Partitionierung und der zu verwendenden Dateisysteme
* variierende Daten sollten(z. B. /home, /var) von statischen Daten (z. B. in /usr oder /opt) getrent werden


=Planung der Partitionsgrößen=
Der Computer verwendete virtuelle Speicher
*Durch zerlegen der Verzeichnisstruktur in mehrere Partitionen, wird Überfüllung und Stabilität des Systems vorbebeugt.
* Besteht aus physikalischem Speicher (RAM) und Swap Space
*Durch umfangreiche Protokollierungen des Verzeichnis /var wächst die Datenmänge stark an.
* Wenn kein physikalischer Speicher mehr übrig ist werden Daten in den Swap Space geladen
**Wenn sich /var auf einer separaten Partition befindet, werden andere Verzeichnisse nicht negativ beeinflusst.
*Bei der Datensicherung ganzer Partitionen sollten variierende Daten (z.B./home, /var) von statischen Daten (z.B. in /usr oder /opt) getrent werden
*Der von einem Computer verwendete Speicher ist der virtuelle Speicher
**Besteht aus physikalischem Speicher (RAM) und Swap Space
**Linux lagert erst dann Daten in den Swap Space aus, wenn kein physikalischer Speicher mehr übrig ist
*Die Größe einer Swap-Partition ist Systems und Arbeitsspeichers abhängig.
**Förderlich wäre es immer doppelt so viel Swap Space wie physikalischer Speicher zu haben
*Wie viel Platz der Root-Verzeichnisbaum »/« benötigt, hängt von den erstellten Partitionen ab
**Wenn keine weiteren Partitionen vorliegen, verbraucht Root-Verzeichnisbaum mehr platz
***Für moderne Distribution mindestens 40 GB
***Mehrere Partitionenvorliegend, können 800 MB für das Hauptverzeichnis ausreichen
*Das Verzeichnis /usr belegt bis zu 20 GB
*Das Verzeichnis /var belegt  ca. 10 GB
*Für das Verzeichnis /tmp reichen 500 MB
*Das Verzeichnis /home ist vom Platzbedarf nicht vorhersehbar


==EFI Systempartition (ESP)==
Die Größe einer Swap-Partition ist System und Arbeitsspeicher abhängig
*Die EFI-Systempartitions Größe wird bei Installation eines Betriebssystems (das EFI unterstützt) automatisch angelegt wird
* Förderlich wäre es immer doppelt so viel Swap Space wie physikalischer Speicher zu haben
**EFI-Systempartition ist meistens 100MB groß
*Datenträger wird mit GPT (GUID Partition Table) initialisiert
**Partitionen werden nicht mehr im MBR verwaltet und vor Änderungen geschützt
* Auswirkungen können mithilfe von <code>gdisk</code> einsehen werden
*GPT bietet Platz für bis zu 128 Partitionen#
*Die ESP ist  standardmäßig unter /boot/efi eingehängt.


=Logical Volume Manager (LVM)=
Wie viel Platz der Root-Verzeichnisbaum »/« benötigt, hängt von den erstellten Partitionen ab
*Die Aufgabe von LVM ist dass verallgemeinern physikalischer Datenträger gegenüber dem Dateisystem
* Wenn keine weiteren Partitionen vorliegen, verbraucht Root-Verzeichnisbaum mehr platz
*Im Gegensatz zu RAID-Systemen bieten logische Volumen keine Redundanz
** Für moderne Distribution mindestens 40 GB
*Beim RAID werden mehrere Datenträger zu einem Array zusammengefasst
** Mehrere Partitionen vorliegend, können 800 MB für das Hauptverzeichnis ausreichen
**Das RAID-Array aber »am Stück« formatiert
* Das Verzeichnis /usr belegt bis zu 20 GB
*Ausgehend vom  Dateisystems wird beim LVM auf logische Volumen zugegriffen
* Das Verzeichnis /var belegt ca. 10 GB
*Vorteil liegt in der flexiblen Verwendung von Speicherressourcen
* Für das Verzeichnis /tmp reichen 500 MB
**logisches Volumen kann nachträglich vergrößert und verkleinert werden
* Das Verzeichnis /home ist vom Platzbedarf nicht vorhersehbar
**Wenn Servern logischer Speicherplatz ausgeht, können einfach weitere Festplatten hinzufügen werden
*Vorteile von RAID und LVM können miteinander kombinieren werden, in dem man LVM auf einem bestehenden RAID-Array einrichten


==LVM-Komponenten und Zusammenhänge==
===EFI Systempartition (ESP)===
LVM besteht aus drei Komponenten:
Die EFI-Systempartition wird bei Installation eines Betriebssystems (das EFI unterstützt) automatisch angelegt
* EFI-Systempartition ist 100MB groß
* Initialisiert erst Firmware bevor es den Kernel bzw.&nbsp;Betriebssystem lädt
* Datenträger wird mit GPT (GUID Partition Table) initialisiert
** Partitionen werden nicht mehr im MBR verwaltet und vor Änderungen geschützt
* Auswirkungen können mithilfe von <code>gdisk</code> einsehen werden<br><code># gdisk</code><br><code>GPT fdisk (gdisk) version 1.0.3</code>
* GPT bietet Platz für bis zu 128 Partitionen
* Die ESP ist standardmäßig unter /boot/efi eingehängt


*Physikalische Volumen (pv)  
==Logical Volume Manager (LVM)==
**sind vergleichbar mit echten Partitionen auf einer Festplatte
[[File:LVM_Chart.png]]
**Tatsächlich werden diese Volumen auch mittels fdisk vorbereitet
* LVM verallgemeinert physikalischer Datenträger gegenüber dem Dateisystem
**Der Dateisystemtyp ist 8E.
* Im Gegensatz zu RAID-Systemen bieten logische Volumen keine Redundanz
** Beim RAID werden mehrere Datenträger zu einem Array zusammengefasst
* Ausgehend vom Dateisystems wird beim LVM auf logische Volumen zugegriffen
* Vorteil liegt in der flexiblen Verwendung von Speicherressourcen
** logisches Volumen kann nachträglich vergrößert und verkleinert werden
* Vorteile von RAID und LVM können miteinander kombinieren werden, in dem man LVM auf einem bestehenden RAID-Array einrichten


*Volumen-Gruppen (vg)  
===LVM-Komponenten und Zusammenhänge===
**sind ein Zusammenschluss aus mehreren physikalischen Volumen
LVM besteht aus drei Komponenten
**Sie können diese Gruppen nachträglich mit weiteren physikalischen Volumen erweitern
* Physikalische Volumen (pv)
** sind vergleichbar mit echten Partitionen auf einer Festplatte
** Tatsächlich werden diese Volumen auch mittels fdisk vorbereitet
** Der Dateisystemtyp ist 8E.
* Volumen-Gruppen (vg)
** sind ein Zusammenschluss aus mehreren physikalischen Volumen
** Sie können diese Gruppen nachträglich mit weiteren physikalischen Volumen erweitern
* Logische Volumen (lv)
** werden innerhalb der Volumen-Gruppen erstellt
** Aus der Sicht des Dateisystems handelt es sich hierbei um Partitionen
** Sie werden letztendlich in den Dateisystembaum gemountet und verwendet


*Logische Volumen (lv)
Sie können sich über die Befehle einen schnellen Überblick verschaffen
**werden innerhalb der Volumen-Gruppen erstellt
$ ls -l /sbin/pv*
**Aus der Sicht des Dateisystems handelt es sich hierbei um Partitionen
  $ ls -l /sbin/lv*
**Sie werden letztendlich in den Dateisystembaum gemountet und verwendet
$ ls -l /sbin/vg*


Sie können sich über die Befehle einen schnellen Überblick verschaffen
== Kontrollfragen ==
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
'''Bis zu wie viel Speicherplatz kann das Verzeichnis /home belegen?'''
<div class="mw-collapsible-content">
Ist nicht vorhersehbar. Dieses Verzeichnis kann solange Speicher vorhanden ist immer mehr Speicherplatz verbrauchen
</div>
</div>
 
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
'''Wie Groß ist die EFI-Systempartition?'''
<div class="mw-collapsible-content">Die EFI-Systempartition ist 100 mb</div>
</div>


# ls -l /sbin/pv*
[[Kategorie:Linux/LPIC/101]]
# ls -l /sbin/lv*
# ls -l /sbin/vg*
[[Category:Linux]]
[[Category:Linux:LPIC:101]]

Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 08:03 Uhr

Allgemeines

Vor der Linux-Installation
  • Erstellung eines Layouts der Partitionierung und der zu verwendenden Dateisysteme

Planung der Partitionsgrößen

  • Durch Zerlegen der Verzeichnisstruktur in mehrere Partitionen wird Überfüllung und Stabilität des Systems vorgebeugt
  • variierende Daten sollten(z. B. /home, /var) von statischen Daten (z. B. in /usr oder /opt) getrent werden

Der Computer verwendete virtuelle Speicher

  • Besteht aus physikalischem Speicher (RAM) und Swap Space
  • Wenn kein physikalischer Speicher mehr übrig ist werden Daten in den Swap Space geladen

Die Größe einer Swap-Partition ist System und Arbeitsspeicher abhängig

  • Förderlich wäre es immer doppelt so viel Swap Space wie physikalischer Speicher zu haben

Wie viel Platz der Root-Verzeichnisbaum »/« benötigt, hängt von den erstellten Partitionen ab

  • Wenn keine weiteren Partitionen vorliegen, verbraucht Root-Verzeichnisbaum mehr platz
    • Für moderne Distribution mindestens 40 GB
    • Mehrere Partitionen vorliegend, können 800 MB für das Hauptverzeichnis ausreichen
  • Das Verzeichnis /usr belegt bis zu 20 GB
  • Das Verzeichnis /var belegt ca. 10 GB
  • Für das Verzeichnis /tmp reichen 500 MB
  • Das Verzeichnis /home ist vom Platzbedarf nicht vorhersehbar

EFI Systempartition (ESP)

Die EFI-Systempartition wird bei Installation eines Betriebssystems (das EFI unterstützt) automatisch angelegt

  • EFI-Systempartition ist 100MB groß
  • Initialisiert erst Firmware bevor es den Kernel bzw. Betriebssystem lädt
  • Datenträger wird mit GPT (GUID Partition Table) initialisiert
    • Partitionen werden nicht mehr im MBR verwaltet und vor Änderungen geschützt
  • Auswirkungen können mithilfe von gdisk einsehen werden
    # gdisk
    GPT fdisk (gdisk) version 1.0.3
  • GPT bietet Platz für bis zu 128 Partitionen
  • Die ESP ist standardmäßig unter /boot/efi eingehängt

Logical Volume Manager (LVM)

  • LVM verallgemeinert physikalischer Datenträger gegenüber dem Dateisystem
  • Im Gegensatz zu RAID-Systemen bieten logische Volumen keine Redundanz
    • Beim RAID werden mehrere Datenträger zu einem Array zusammengefasst
  • Ausgehend vom Dateisystems wird beim LVM auf logische Volumen zugegriffen
  • Vorteil liegt in der flexiblen Verwendung von Speicherressourcen
    • logisches Volumen kann nachträglich vergrößert und verkleinert werden
  • Vorteile von RAID und LVM können miteinander kombinieren werden, in dem man LVM auf einem bestehenden RAID-Array einrichten

LVM-Komponenten und Zusammenhänge

LVM besteht aus drei Komponenten

  • Physikalische Volumen (pv)
    • sind vergleichbar mit echten Partitionen auf einer Festplatte
    • Tatsächlich werden diese Volumen auch mittels fdisk vorbereitet
    • Der Dateisystemtyp ist 8E.
  • Volumen-Gruppen (vg)
    • sind ein Zusammenschluss aus mehreren physikalischen Volumen
    • Sie können diese Gruppen nachträglich mit weiteren physikalischen Volumen erweitern
  • Logische Volumen (lv)
    • werden innerhalb der Volumen-Gruppen erstellt
    • Aus der Sicht des Dateisystems handelt es sich hierbei um Partitionen
    • Sie werden letztendlich in den Dateisystembaum gemountet und verwendet

Sie können sich über die Befehle einen schnellen Überblick verschaffen

$ ls -l /sbin/pv*
$ ls -l /sbin/lv*
$ ls -l /sbin/vg*

Kontrollfragen

Bis zu wie viel Speicherplatz kann das Verzeichnis /home belegen?

Ist nicht vorhersehbar. Dieses Verzeichnis kann solange Speicher vorhanden ist immer mehr Speicherplatz verbrauchen

Wie Groß ist die EFI-Systempartition?

Die EFI-Systempartition ist 100 mb