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Releasemanagement: Unterschied zwischen den Versionen

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'''topic''' - Kurzbeschreibung
'''Releasemanagement''' - Managementaktivität, die sich mit der Freigabe und dem Übergang von Entwicklungsständen in einen operativen Zustand befasst
 
== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
[[File:Releasemngt.jpg|mini|400px|Prozesse im Release Management]]
Das '''Releasemanagement''' (''Freigabemanagement'', ''Release Engineering'') ist traditionell eine Managementaktivität, die sich mit der Freigabe bzw. dem Übergang von Entwicklungsständen in einen operativen Zustand befasst.
Es ist Bestandteil bei der [[Produktentwicklung|Entstehung]] von Komponenten, Systemen oder Produkten.
* Beispiele sind [[Entwicklungsstadium (Software)|Software]], Hardware (Elektrik oder Elektronik), mechanischer Bauteile, Computersysteme und die IT.
* Es unterstützt die übergeordnete Leitung dieser Bereiche.
* Weitere Begriffe, die im Zusammenhang mit Releasemanagement verwendet werden, sind [[Softwareverteilung|Auslieferung]] (Deployment) und Distribution.
== Hintergrund ==
Unter Freigabemanagement versteht man die Bündelung und Bereitstellung von Änderungen von Versionsständen zu einem sog. elease oder Versionspaket.
Der Begriff findet häufig Verwendung in der Softwareentwicklung, jedoch bezieht sich die Aufgabe ganz allgemein auch auf z. . lektronikentwicklung (vgl. [Bemusterung (Technik)|Musterstände]]), Prototypen, Systeme oder generelle Produkte.
* Freigabemanagement ist eine Erweiterung der [[Versionsverwaltung]].
* Des Weiteren ist die Eingliederung eines freigegebenen Objektes in eine Infrastruktur oder Produktion bedeutend.
* Als Beispiel kann man sich eine Software (oder Anteile davon) vorstellen, die bei einem Auftragnehmer kodiert wurde und nach Abschluss aller Tests an einen Auftraggeber übergeben wird, welcher diese in seinem Produkt weiterverwendet.
Das Freigabemanagement interagiert mit dem [[Veränderungsmanagement|Veränderungs-]] und [[Konfigurationsmanagement]], sowie [[Integrationsmanagement]].
* Es ist jedoch eine eigenständige Disziplin.
* Es bezieht außerdem Erfahrungen aus dem [[Produktmanagement]] generell.
== Ziele ==
{| class="wikitable options"
|-
! Ziel !! Beschreibung
|-
| Entwicklungsständen verfügbar machen || Als Grundziel dient das Freigabemanagement dem Bereitstellen von Entwicklungsständen.
* Das Ziel ist dabei die Abnahme (Übernahme) durch einen Kunden oder andere Partei.
* Es bildet damit die prozessuale Schnittstelle, beispielsweise beim Übergang von Software zu Hardware oder eines allgemeinen Produktes vom Ende der Entwicklungsphase zum Endverbraucher.
|-
| Risikominimierung von Änderungen || Änderungen sind allgegenwärtiger Bestandteil in einer Produktentwicklung.
* Effektives Releasemanagement kann die negativen Folgen von mangelhaften Spezifikationen, Designs, Implementierungen oder Tests und deren Einfluss auf andere Prozesse, Systeme oder Geschäftspartner hemmen.
Hinweis: Das eigentliche [[Veränderungsmanagement]] beschäftigt sich explizit mit der Kontrolle von Änderungen innerhalb eines Produktlebenszyklus bzw. dessen Teilabschnitte.
* Das [[Anforderungsmanagement]] ist für ebenfalls als eigenständige Disziplin zu erwähnen.
|-
| Erfüllung von Standards und Normen || Verschiedene Normen fordern Arbeitsprodukte, welche u. . vom Releasemanagement generiert und erfüllt werden müssen. Beispiel: [[Automotive SPICE]], dort SPL.2 Product Release.
|-
| Einfluss auf Produktqualität || Eine Freigabe steht auch in Bezug zu einer [[Verifizierung und Validierung]] einer Komponente, Systems oder Produktes. Sie dient als formelle Grundlage dafür.
|}
== Aktivitäten ==
Einige Aktivitäten, die für eine Freigabe notwendig sind, sind z. B.:
* Festlegung des Umfangs einer Freigabe (in Abstimmung mit dem Projektteam, dem Auftraggeber und weitere)
* Festlegung des genauen Zeitplans einer Freigabe in Abstimmung mit dem Change- bzw. [[Produktmanagement]]
* [[Qualitätskontrolle]] der Freigabe anhand von festgelegten Kriterien bzw. Checklisten
* Dokumentation des Inhalts der Freigabe, dabei insbesondere Beschreibung der für die Rückwärts[[Kompatibilität (Technik)|kompatibilität]] relevanten Eigenschaften
* Verwaltung der Versionshistorie (''[[Versionierung]]''), damit Sicherstellung der Reproduzierbarkeit
== Ablauf ==
;Ablauf, Bausteine und Phasen
=== Koordination und Anforderungen ===
Die Aufgabe wird meist von einem eigenständigen Releasemanager durchgeführt.
* Inhaltlich bedeutet dies die Planung und Ausführung von Freigaben.
* Dabei werden festgelegte Umfänge (Anforderungen und Kriterien) berücksichtigt.
* Ein Verfügbar machen (intern oder extern) für den Endbenutzer bzw. Zielsystem ist dabei Hauptbestandteil der Aufgabe.
Ein Zusammenspiel erfolgt mit dem [[Veränderungsmanagement]] ([[Change Management (ITIL)]]), [[Integrationsmanagement]], [[Testmanagement]] ([[Akzeptanztest]]s), [[Marketing]] und weitere bzw. anderen Unternehmenseinheiten.
* Die meisten an einer Produktentwicklung beteiligten Einheiten werden über das Freigabemanagement angesprochen bzw. es werden Ergebnisse aus den einzelnen Bereichen eingefordert.
* Unabhängig von einer Freigabe läuft die Produktentwicklung meist weiter.
* Jedoch kann eine Freigabe (je nach Umfang und Zielsetzung) auch einen Abschluss bzw. Neubeginn einer Projektphase darstellen ([[Meilenstein (Projektmanagement)|Meilensteine]]).
=== Planung ===
Die Planung der Freigabe ist als eigenständiges Projekt zu verstehen.
* Es müssen Zeitpläne erstellt werden, Umfänge abgeschätzt und festgelegt, Kommunikation mit [[Stakeholder]]n und weitere bewältigt werden, alles was notwendig ist um eine Freigabe zu ermöglichen.
=== Entscheidung ===
Der Releasemanager entscheidet, wann ein System als Release zur Weitergabe freigegeben werden kann.
* Durch eine geeignete Release-Strategie muss dabei darauf geachtet werden, dass das System frei von schwerwiegenden Fehlern, also produktionssicher ist.
* In der traditionellen [[Entwicklungsstadium (Software)#Release Candidate|Softwareentwicklung]] ist dies meist der Fall, wenn der Entwicklungsprozess das Stadium [[Entwicklungsstadium (Software)#Release Candidate|Release Candidate]] erreicht.
=== Risikoanalyse ===
Das Freigabemanagement integriert die Arbeitsprodukte des Risikomanagement, wie beispielsweise Risikoanalysen, die für den betreffenden Release Gültigkeit haben.
* Zu jeder Freigabe werden diverse Risiken einer Freigabe abgeschätzt.
* Diese können sich von anderen Risiken unterscheiden und sind speziell zugeschnitten.
=== Qualitätskontrolle ===
Das Freigabemanagement integriert Test- und Prüfberichte (bereitgestellt von der Qualitätsabteilung) für den jeweiligen Release.
* Weiterhin spielen im Falle von Software auch Ergebnisse aus der [[Informationssicherheit]] eine Rolle (beispielsweise [[Penetrationstest (Informatik)|Penetrationstest]]) und können Einfluss auf eine Freigabe nehmen.
=== Bereitstellung ===
; Bereitstellung der eigentlichen Freigabe
Das Freigabemanagement arbeitet entlang der Produktentwicklung und bereitet meist eine zyklische Herausgabe vor.
* Wenn die reine Entwicklung abgeschlossen ist, bedeutet das aber nicht gleichzeitig eine Veröffentlichung.
; Dazu müssen oft noch weitere Schritte erfolgen
* Erstellung der Konfigurationsstände, welche alle Komponenten beinhaltet
* Zusammenstellung und Bezeichnung von Software-Quellcode, Hardwaredesigns, technischen Zeichnungen oder anderer Elemente
* Bereitstellung von Benutzerhandbüchern, technischer Dokumentation und weitere
* Bereitstellung/Vertrieb der Komponente, der Software, Hardware und weitere
* Hilfestellung für die Ausbildung und Vorbereitung der Mitarbeiter
=== Dokumentation ===
Die Dokumentation dient beispielsweise der späteren Nachproduktion oder [[Rückverfolgbarkeit (Anforderungsmanagement)|Rückverfolgung]] von speziellen Releases für einzelne Kunden oder Plattformen.
* Es sollte eine komplette Beschreibung der gesamten [[Systemumgebung]] und des zugrunde liegenden Systems (Programme, Versionen, Dokumente, Beschreibungen, [[Anleitung]]en, generelle Artefakte) erstellt werden.


<noinclude>
== Softwareentwicklung ==
== Anhang ==
;Zusammenhang mit Softwareentwicklung
=== Siehe auch ===
{{Special:PrefixIndex/{{BASEPAGENAME}}}}
==== Links ====
===== Weblinks =====


= TMP =
=== Methodologie ===
== Literatur ==
Software-Freigabemanagement verändert sich als Aufgabe ebenso wie die Softwareentwicklung selbst.
* Im Falle von Groß-Softwareprojekten existieren eigene Release-Teams (bzw.&nbsp;Release-Engineering Teams) und eigene Abläufe, die sich je nach Projekt aufstellen, anpassen und optimieren.
* Als Beispiel arbeitet das Release-Team der Wikimedia Foundation ([[MediaWiki]]) mit sog. ''Release-Trains'' (Freigabezügen), welche wöchentlich stattfinden.
* Je nach Software-Kontext (beispielsweise Open Source Software) ergeben sich eigenständige Anforderungen und Herausforderungen.
* Die hohe Komplexität (Datenmengen, Datenbanken, Schnittstellen, Benutzereingaben/UIs, Zielgeräte, Probleme und weitere) von Software spiegelt sich u.&nbsp;.
* auch bei der Freigabe wieder.
* Dies kann am Beispiel der [[Corona-Warn-App]] detailreich nachvollzogen werden.


=== Artikel<!-- Chronologisch --> ===
=== Werkzeuge, Services, Methodologien ===
Für Releasemanagement stehen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung, je nach Produkt und Industrie.


* {{Literatur |Autor=Eero Laukkanen, Maria Paasivaara, Juha Itkonen, Casper Lassenius |Titel=Comparison of release engineering practices in a large mature company and a startup |Sammelwerk=Empirical Software Engineering |Band=23 |Nummer=6 |Datum=2018-12 |Sprache=en |DOI=10.1007/s10664-018-9616-7 |Seiten=3535–3577}}
''Hinweis: Ein reines Werkzeug zur Versionskontrolle dient noch nicht zum eigentlichen Releasemanagement.  
* {{Literatur |Autor=Bram Adams, Shane McIntosh |Titel=Modern Release Engineering in a Nutshell -- Why Researchers Should Care |Sammelwerk=2016 IEEE 23rd International Conference on Software Analysis, Evolution, and Reengineering (SANER) |Verlag=IEEE |Ort=Suita, Osaka, Japan |Jahr=2016 |Sprache=en |ISBN=978-1-5090-1855-0 |DOI=10.1109/SANER.2016.108 |Seiten=78–90}}
* Anteilig am Releasemanagement sind auch die sog. [[Versionshinweise]].''
* {{Literatur |Autor=Pratik K. Biswas |Titel=Autonomic Software Release Management for Communications Networks |Sammelwerk=2007 10th IFIP/IEEE International Symposium on Integrated Network Management |Verlag=IEEE |Ort=Munich, Germany |Jahr=2007 |ISBN=978-1-4244-0798-9 |DOI=10.1109/INM.2007.374782 |Seiten=179–188|Sprache=en}}
* {{Literatur |Autor=Murali Ramakrishnan |Titel=Software release management |Sammelwerk=Bell Labs Technical Journal |Band=9 |Nummer=1 |Datum=2004-05-11 |Sprache=en |DOI=10.1002/bltj.20015 |Seiten=205–210}}


=== Moderne Lehrtexte<!-- A–Z --> ===
==== Beispiele ====
* [[Apache Subversion]] (SVN) - Für das Projekt existieren eigenständige Software-Release Methoden für Entwickler, die sich beteiligen wollen.
* [[DevOps]] - auch im DevOps existieren eigene Ansätze zum Releasemanagement.
* [[GitHub]] - Git basierte Plattform, mit eigenen Freigabemechanismen
* [[GitLab]] - Git-basierte Plattform, mit eigenen Freigabemechanismen
* [[Kontinuierliche Integration]] (CI/CD)
** ''Hinweis: Kontinuierliche Integration kann als eine Art Weiterentwicklung der einfachen Versionskontrolle verstanden werden.
* Es kann ebenso automatische Releases verwalten.
* Es ist jedoch meist eine Kernfrage des Releasemanagement die genauen Inhalte (Features) und Defekte zu definieren und koordinieren.''
* ''Release Control'' - Ein Softwareprodukt von [[Micro Focus]]


* {{Literatur |Autor=Betsy Beyer, Tim Harvey, Dinah McNutt |Titel=Release Engineering |Verlag=O’Reilly Media, Inc. |Ort= |Jahr=2016 |Sprache=en |ISBN=978-1-4919-6521-4 |Online=https://www.safaribooksonline.com/library/view/title/9781492049036/?ar?orpq&email=^u}}
== Informationstechnologie und ITIL ==
* {{Literatur |Autor=Dave Howard |Titel=IT release management: a hands-on guide |Verlag=CRC Press |Ort=Boca Raton, FL |Jahr=2012 |Sprache=en |ISBN=978-1-4398-8352-5}}
;Zusammenhang Informationstechnologie und ITIL
* {{Literatur |Autor=Hans-Bernd Kittlaus |Titel=Software Product Management: The ISPMA®-Compliant Study Guide and Handbook |Verlag=Springer Berlin Heidelberg |Ort=Berlin, Heidelberg |Jahr=2022 |ISBN=978-3-662-65115-5 |DOI=10.1007/978-3-662-65116-2|Sprache=en}}
Das Freigabemanagement dient dem [[Service-Management|Service Management]] und ist Teil des [[ITSM|IT-Service-Management]] (ITSM).  
* {{Literatur |Autor=Gerard O’Regan |Titel=Concise Guide to Software Engineering |Verlag=Springer International Publishing |Ort=Cham |Jahr=2017 |Sprache=en |Reihe=Undergraduate Topics in Computer Science |ISBN=978-3-319-57749-4 |DOI=10.1007/978-3-319-57750-0}}
* Es ist seit ITIL v3 eine eigenständige Prozesseinheit.
* {{Literatur |Autor=Michael T. Nygard |Titel=Release it! design and deploy production-ready software |Auflage=Second edition |Verlag=Pragmatic Bookshelf |Ort=Raleigh, North Carolina |Jahr=2018 |Sprache=en |Reihe=The pragmatic programmers |ISBN=978-1-68050-239-8}}
* {{Literatur |Autor=Stephen Rylander |Titel=Patterns of Software Construction: How to Predictably Build Results |Verlag=Apress |Ort=Berkeley, CA |Jahr=2022 |Sprache=en |ISBN=978-1-4842-7935-9 |DOI=10.1007/978-1-4842-7936-6}}


=== Klassische Werke<!-- A–Z --> ===
Im Zusammenhang mit ITIL stehen das geforderte [[ITIL Definitive Hardware Library|Definitive Hardware Library]] und [[ITIL Definitive Software Library|Definitive Software Library]].
* Die Bedeutung ist jeweils die Archivierung (logische Verwaltung) von technischen bzw.&nbsp;Softwarekomponenten eines Unternehmens.
* Das DSL wurde nach der Veröffentlichung von ITIL v3 zu DML (Definitive Media Library) umbenannt.


* {{Literatur |Autor=Michael E Bays |Titel=Software Release Methodology |Verlag=Prentice Hall |Ort=Philadelphia, PA |Jahr=1999 |Sprache=en}}
== Neuartige oder angrenzende Entwicklungen ==
* {{Literatur |Autor=Jez Humble, David Farley |Titel=Continuous delivery: reliable software releases through build, test, and deployment automation |Verlag=Addison-Wesley |Ort=Upper Saddle River, NJ |Jahr=2010 |ISBN=978-0-321-60191-9}}
* [[Over-the-Air-Update]]s sind sowohl in der Telekommunikation, [[Internet der Dinge]], als auch Automobilindustrie teils im produktiven Einsatz und fordern ein robustes und geeignetes Freigabemanagement.
* Im [[Cloud Computing]] werden bei [[Microsoft Azure]] sog. ''Feeds'' genutzt, um Pakete zu bündeln und verteilen.
* Ein anderes Instrument sind [[Containervirtualisierung|Container]], speziell [[Docker (Software)|Docker]].
* Release Management von [[Microservices]].
* [[App Store]]s - Spezifische Fragestellungen (auch Rechtliche ergeben sich für Software, die in sog.&nbsp;App Stores veröffentlicht wird.
* Die NASA bietet seine für die Raumfahrt entwickelte Software der Öffentlichkeit an und hat dafür ein eigenständiges Programm aufgelegt.


* {{Literatur |Autor=C. Michael Pilato, Ben Collins-Sussman, Brian W. Fitzpatrick, Kathrin Lichtenberg, C. Michael Pilato |Titel=Versionskontrolle mit Subversion: Software-Projekte intelligent koordinieren |Auflage=3. Aufl., komplett überarb. und aktualisiert |Verlag=O’Reilly |Ort=Beijing Köln |Jahr=2009 |ISBN=978-3-89721-897-0 |Online=https://svnbook.red-bean.com}}
== Normen ==
* {{Literatur |Autor=Tobias Wassermann |Titel=Versionsmanagement mit Subversion: Installation, Konfiguration, Administration ; [Repository-Verwaltung und -Administration, Serverkonfiguration von Apache und svnserve, grafische Oberflächen für Subversion, vollständige Befehlsreferenz] |Auflage=1. Aufl |Verlag=mitp |Ort=Heidelberg |Jahr=2006 |Reihe=Programmierung |ISBN=978-3-8266-1662-4}}
* [[ISO/IEC 20000]]
* [[Automotive SPICE]]


== Siehe auch ==


<noinclude>
== Anhang ==
=== Siehe auch ===
{{Special:PrefixIndex/{{BASEPAGENAME}}/}}
* [[Software Engineering]]
* [[Software Engineering]]
* [[Softwarequalität]]
* [[Softwarequalität]]


== Einzelnachweise ==
=== Links ===
<references />
==== Weblinks ====
[[Kategorie:Softwaretechnik]]
# https://de.wikipedia.org/wiki/Releasemanagement
[[Kategorie:Programmierung]]
[[Kategorie:IT-Management]]
[[Kategorie:IT-Management]]
# https://de.wikipedia.org/wiki/Releasemanagement


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Aktuelle Version vom 11. Mai 2025, 20:58 Uhr

Releasemanagement - Managementaktivität, die sich mit der Freigabe und dem Übergang von Entwicklungsständen in einen operativen Zustand befasst

Beschreibung

Prozesse im Release Management

Das Releasemanagement (Freigabemanagement, Release Engineering) ist traditionell eine Managementaktivität, die sich mit der Freigabe bzw. dem Übergang von Entwicklungsständen in einen operativen Zustand befasst.

Es ist Bestandteil bei der Entstehung von Komponenten, Systemen oder Produkten.

  • Beispiele sind Software, Hardware (Elektrik oder Elektronik), mechanischer Bauteile, Computersysteme und die IT.
  • Es unterstützt die übergeordnete Leitung dieser Bereiche.
  • Weitere Begriffe, die im Zusammenhang mit Releasemanagement verwendet werden, sind Auslieferung (Deployment) und Distribution.

Hintergrund

Unter Freigabemanagement versteht man die Bündelung und Bereitstellung von Änderungen von Versionsständen zu einem sog. elease oder Versionspaket.

Der Begriff findet häufig Verwendung in der Softwareentwicklung, jedoch bezieht sich die Aufgabe ganz allgemein auch auf z. . lektronikentwicklung (vgl. [Bemusterung (Technik)|Musterstände]]), Prototypen, Systeme oder generelle Produkte.

  • Freigabemanagement ist eine Erweiterung der Versionsverwaltung.
  • Des Weiteren ist die Eingliederung eines freigegebenen Objektes in eine Infrastruktur oder Produktion bedeutend.
  • Als Beispiel kann man sich eine Software (oder Anteile davon) vorstellen, die bei einem Auftragnehmer kodiert wurde und nach Abschluss aller Tests an einen Auftraggeber übergeben wird, welcher diese in seinem Produkt weiterverwendet.

Das Freigabemanagement interagiert mit dem Veränderungs- und Konfigurationsmanagement, sowie Integrationsmanagement.

  • Es ist jedoch eine eigenständige Disziplin.
  • Es bezieht außerdem Erfahrungen aus dem Produktmanagement generell.

Ziele

Ziel Beschreibung
Entwicklungsständen verfügbar machen Als Grundziel dient das Freigabemanagement dem Bereitstellen von Entwicklungsständen.
  • Das Ziel ist dabei die Abnahme (Übernahme) durch einen Kunden oder andere Partei.
  • Es bildet damit die prozessuale Schnittstelle, beispielsweise beim Übergang von Software zu Hardware oder eines allgemeinen Produktes vom Ende der Entwicklungsphase zum Endverbraucher.
Risikominimierung von Änderungen Änderungen sind allgegenwärtiger Bestandteil in einer Produktentwicklung.
  • Effektives Releasemanagement kann die negativen Folgen von mangelhaften Spezifikationen, Designs, Implementierungen oder Tests und deren Einfluss auf andere Prozesse, Systeme oder Geschäftspartner hemmen.

Hinweis: Das eigentliche Veränderungsmanagement beschäftigt sich explizit mit der Kontrolle von Änderungen innerhalb eines Produktlebenszyklus bzw. dessen Teilabschnitte.

Erfüllung von Standards und Normen Verschiedene Normen fordern Arbeitsprodukte, welche u. . vom Releasemanagement generiert und erfüllt werden müssen. Beispiel: Automotive SPICE, dort SPL.2 Product Release.
Einfluss auf Produktqualität Eine Freigabe steht auch in Bezug zu einer Verifizierung und Validierung einer Komponente, Systems oder Produktes. Sie dient als formelle Grundlage dafür.

Aktivitäten

Einige Aktivitäten, die für eine Freigabe notwendig sind, sind z. B.:

  • Festlegung des Umfangs einer Freigabe (in Abstimmung mit dem Projektteam, dem Auftraggeber und weitere)
  • Festlegung des genauen Zeitplans einer Freigabe in Abstimmung mit dem Change- bzw. Produktmanagement
  • Qualitätskontrolle der Freigabe anhand von festgelegten Kriterien bzw. Checklisten
  • Dokumentation des Inhalts der Freigabe, dabei insbesondere Beschreibung der für die Rückwärtskompatibilität relevanten Eigenschaften
  • Verwaltung der Versionshistorie (Versionierung), damit Sicherstellung der Reproduzierbarkeit

Ablauf

Ablauf, Bausteine und Phasen

Koordination und Anforderungen

Die Aufgabe wird meist von einem eigenständigen Releasemanager durchgeführt.

  • Inhaltlich bedeutet dies die Planung und Ausführung von Freigaben.
  • Dabei werden festgelegte Umfänge (Anforderungen und Kriterien) berücksichtigt.
  • Ein Verfügbar machen (intern oder extern) für den Endbenutzer bzw. Zielsystem ist dabei Hauptbestandteil der Aufgabe.

Ein Zusammenspiel erfolgt mit dem Veränderungsmanagement (Change Management (ITIL)), Integrationsmanagement, Testmanagement (Akzeptanztests), Marketing und weitere bzw. anderen Unternehmenseinheiten.

  • Die meisten an einer Produktentwicklung beteiligten Einheiten werden über das Freigabemanagement angesprochen bzw. es werden Ergebnisse aus den einzelnen Bereichen eingefordert.
  • Unabhängig von einer Freigabe läuft die Produktentwicklung meist weiter.
  • Jedoch kann eine Freigabe (je nach Umfang und Zielsetzung) auch einen Abschluss bzw. Neubeginn einer Projektphase darstellen (Meilensteine).

Planung

Die Planung der Freigabe ist als eigenständiges Projekt zu verstehen.

  • Es müssen Zeitpläne erstellt werden, Umfänge abgeschätzt und festgelegt, Kommunikation mit Stakeholdern und weitere bewältigt werden, alles was notwendig ist um eine Freigabe zu ermöglichen.

Entscheidung

Der Releasemanager entscheidet, wann ein System als Release zur Weitergabe freigegeben werden kann.

  • Durch eine geeignete Release-Strategie muss dabei darauf geachtet werden, dass das System frei von schwerwiegenden Fehlern, also produktionssicher ist.
  • In der traditionellen Softwareentwicklung ist dies meist der Fall, wenn der Entwicklungsprozess das Stadium Release Candidate erreicht.

Risikoanalyse

Das Freigabemanagement integriert die Arbeitsprodukte des Risikomanagement, wie beispielsweise Risikoanalysen, die für den betreffenden Release Gültigkeit haben.

  • Zu jeder Freigabe werden diverse Risiken einer Freigabe abgeschätzt.
  • Diese können sich von anderen Risiken unterscheiden und sind speziell zugeschnitten.

Qualitätskontrolle

Das Freigabemanagement integriert Test- und Prüfberichte (bereitgestellt von der Qualitätsabteilung) für den jeweiligen Release.

Bereitstellung

Bereitstellung der eigentlichen Freigabe

Das Freigabemanagement arbeitet entlang der Produktentwicklung und bereitet meist eine zyklische Herausgabe vor.

  • Wenn die reine Entwicklung abgeschlossen ist, bedeutet das aber nicht gleichzeitig eine Veröffentlichung.
Dazu müssen oft noch weitere Schritte erfolgen
  • Erstellung der Konfigurationsstände, welche alle Komponenten beinhaltet
  • Zusammenstellung und Bezeichnung von Software-Quellcode, Hardwaredesigns, technischen Zeichnungen oder anderer Elemente
  • Bereitstellung von Benutzerhandbüchern, technischer Dokumentation und weitere
  • Bereitstellung/Vertrieb der Komponente, der Software, Hardware und weitere
  • Hilfestellung für die Ausbildung und Vorbereitung der Mitarbeiter

Dokumentation

Die Dokumentation dient beispielsweise der späteren Nachproduktion oder Rückverfolgung von speziellen Releases für einzelne Kunden oder Plattformen.

  • Es sollte eine komplette Beschreibung der gesamten Systemumgebung und des zugrunde liegenden Systems (Programme, Versionen, Dokumente, Beschreibungen, Anleitungen, generelle Artefakte) erstellt werden.

Softwareentwicklung

Zusammenhang mit Softwareentwicklung

Methodologie

Software-Freigabemanagement verändert sich als Aufgabe ebenso wie die Softwareentwicklung selbst.

  • Im Falle von Groß-Softwareprojekten existieren eigene Release-Teams (bzw. Release-Engineering Teams) und eigene Abläufe, die sich je nach Projekt aufstellen, anpassen und optimieren.
  • Als Beispiel arbeitet das Release-Team der Wikimedia Foundation (MediaWiki) mit sog. Release-Trains (Freigabezügen), welche wöchentlich stattfinden.
  • Je nach Software-Kontext (beispielsweise Open Source Software) ergeben sich eigenständige Anforderungen und Herausforderungen.
  • Die hohe Komplexität (Datenmengen, Datenbanken, Schnittstellen, Benutzereingaben/UIs, Zielgeräte, Probleme und weitere) von Software spiegelt sich u. .
  • auch bei der Freigabe wieder.
  • Dies kann am Beispiel der Corona-Warn-App detailreich nachvollzogen werden.

Werkzeuge, Services, Methodologien

Für Releasemanagement stehen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung, je nach Produkt und Industrie.

Hinweis: Ein reines Werkzeug zur Versionskontrolle dient noch nicht zum eigentlichen Releasemanagement.

Beispiele

  • Apache Subversion (SVN) - Für das Projekt existieren eigenständige Software-Release Methoden für Entwickler, die sich beteiligen wollen.
  • DevOps - auch im DevOps existieren eigene Ansätze zum Releasemanagement.
  • GitHub - Git basierte Plattform, mit eigenen Freigabemechanismen
  • GitLab - Git-basierte Plattform, mit eigenen Freigabemechanismen
  • Kontinuierliche Integration (CI/CD)
    • Hinweis: Kontinuierliche Integration kann als eine Art Weiterentwicklung der einfachen Versionskontrolle verstanden werden.
  • Es kann ebenso automatische Releases verwalten.
  • Es ist jedoch meist eine Kernfrage des Releasemanagement die genauen Inhalte (Features) und Defekte zu definieren und koordinieren.
  • Release Control - Ein Softwareprodukt von Micro Focus

Informationstechnologie und ITIL

Zusammenhang Informationstechnologie und ITIL

Das Freigabemanagement dient dem Service Management und ist Teil des IT-Service-Management (ITSM).

  • Es ist seit ITIL v3 eine eigenständige Prozesseinheit.

Im Zusammenhang mit ITIL stehen das geforderte Definitive Hardware Library und Definitive Software Library.

  • Die Bedeutung ist jeweils die Archivierung (logische Verwaltung) von technischen bzw. Softwarekomponenten eines Unternehmens.
  • Das DSL wurde nach der Veröffentlichung von ITIL v3 zu DML (Definitive Media Library) umbenannt.

Neuartige oder angrenzende Entwicklungen

  • Over-the-Air-Updates sind sowohl in der Telekommunikation, Internet der Dinge, als auch Automobilindustrie teils im produktiven Einsatz und fordern ein robustes und geeignetes Freigabemanagement.
  • Im Cloud Computing werden bei Microsoft Azure sog. Feeds genutzt, um Pakete zu bündeln und verteilen.
  • Ein anderes Instrument sind Container, speziell Docker.
  • Release Management von Microservices.
  • App Stores - Spezifische Fragestellungen (auch Rechtliche ergeben sich für Software, die in sog. App Stores veröffentlicht wird.
  • Die NASA bietet seine für die Raumfahrt entwickelte Software der Öffentlichkeit an und hat dafür ein eigenständiges Programm aufgelegt.

Normen



Anhang

Siehe auch

Links

Weblinks

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Releasemanagement