Leitungsvermittlung: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Leitungsvermittlung''' (auch '''Durchschaltevermittlung''', [[englische Sprache|engl.]] ''circuit switching'', ''line switching'') in der [[Telekommunikation]] ist eine [[Vermittlungstechnik]], bei der einer [[Nachrichtenverbindung]] zeitweilig ein durchgeschalteter [[Übertragungskanal]] mit konstanter [[Bandbreite]] zugeordnet wird, der dieser Verbindung dann zur exklusiven Nutzung zur Verfügung steht, auch wenn keine Informationen übertragen werden.


Das wohl bekannteste Netz, das Verbindungen mit Leitungsvermittlung herstellt, ist das klassische [[Telefonnetz]].
Die Verbindung wird im Regelfall aufgrund der von der rufenden [[Teilnehmer (Kommunikationssystem) #Endstelle|Endstelle]] eingegebenen Zielinformation aufgebaut, bevor der eigentliche [[Nachrichtenübertragung|Nachrichtenaustausch]] beginnen kann.
* Nach Beenden des Nachrichtenaustausches wird die Verbindung wieder abgebaut.
* Auf- und Abbau der [[Nachrichtenverbindung]]en werden von den [[Vermittlungsstelle]]n gesteuert.
* Sie tauschen zu diesem Zweck mit den Endstellen bzw.&nbsp;untereinander [[Steuerdaten|Steuerinformationen]] aus, was als Zeichengabe oder [[Signalisierung #Signalisierung_in_der_Telekommunikation|Signalisierung]] bezeichnet wird.
* Mit Hilfe dieser Steuerinformationen werden die [[Routing|Wegesuche, Verkehrslenkung]] und [[Koppelfeld]]-Durchschaltung durchgeführt.
Da die Vermittlungsstellen alle nötigen Informationen während des Verbindungsaufbaus erfahren, müssen die Nachrichten bei aufgebauter Verbindung auf den Zwischenstationen nicht zwischengespeichert (engl. {{lang|en|''[[store and forward]]''}}) werden und keine zusätzlichen Zielinformationen enthalten.
* Die Leitungsvermittlung hat den Vorteil, dass [[Quality of Service|Dienstgüten]] im Hinblick auf die [[Übertragungsgeschwindigkeit]] jederzeit eingehalten werden können und die [[Signallaufzeit]]en konstant sind; zwischen Sender und Empfänger treten also nur Verzögerungen bekannter und konstanter Laufzeit auf.
* Allerdings ist der Verbindungsaufbau zeitintensiv, Kommunikationsbeziehungen mit mehreren Partnern bedürfen eines wiederholten Aufbaus, und beide Teilnehmer müssen mit gleicher [[Datenübertragungsrate|Kapazität]] senden und empfangen.
Eine [[virtuelle Verbindung]] (engl. ''virtual circuit'') kann auf [[Paketvermittlung]] und der [[Emulator|Emulation]] einer Leitungsvermittlung basieren.
* Dabei wird eine Verbindung aufgebaut und die Pakete in der richtigen Reihenfolge übertragen.
Aufwändigere Mechanismen als die Leitungsvermittlung benutzen die [[Paketvermittlung]], bei der ein Übertragungskanal nicht exklusiv für eine Nachrichtenverbindung, sondern für mehrere Verbindungen gleichzeitig benutzt wird.
* Eine Kombination von Leitungs- und Paketvermittlung benutzten frühe Paketnetze wie z.&nbsp;B. [[Datex-P]].
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# https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsvermittlung
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Die '''Leitungsvermittlung''' (auch '''Durchschaltevermittlung''', [[englische Sprache|engl.]] ''{{lang|en|circuit switching}}'', ''{{lang|en|line switching}}'') in der [[Telekommunikation]] ist eine [[Vermittlungstechnik]], bei der einer [[Nachrichtenverbindung]] zeitweilig ein durchgeschalteter [[Übertragungskanal]] mit konstanter [[Bandbreite]] zugeordnet wird, der dieser Verbindung dann zur exklusiven Nutzung zur Verfügung steht, auch wenn keine Informationen übertragen werden.
 
Das wohl bekannteste Netz, das Verbindungen mit Leitungsvermittlung herstellt, ist das klassische [[Telefonnetz]].
 
Die Verbindung wird im Regelfall aufgrund der von der rufenden [[Teilnehmer (Kommunikationssystem) #Endstelle|Endstelle]] eingegebenen Zielinformation aufgebaut, bevor der eigentliche [[Nachrichtenübertragung|Nachrichtenaustausch]] beginnen kann. Nach Beenden des Nachrichtenaustausches wird die Verbindung wieder abgebaut. Auf- und Abbau der [[Nachrichtenverbindung]]en werden von den [[Vermittlungsstelle]]n gesteuert. Sie tauschen zu diesem Zweck mit den Endstellen bzw. untereinander [[Steuerdaten|Steuerinformationen]] aus, was als Zeichengabe oder [[Signalisierung #Signalisierung_in_der_Telekommunikation|Signalisierung]] bezeichnet wird. Mit Hilfe dieser Steuerinformationen werden die [[Routing|Wegesuche, Verkehrslenkung]] und [[Koppelfeld]]-Durchschaltung durchgeführt.
 
Da die Vermittlungsstellen alle nötigen Informationen während des Verbindungsaufbaus erfahren, müssen die Nachrichten bei aufgebauter Verbindung auf den Zwischenstationen nicht zwischengespeichert (engl. {{lang|en|''[[store and forward]]''}}) werden und keine zusätzlichen Zielinformationen enthalten. Die Leitungsvermittlung hat den Vorteil, dass [[Quality of Service|Dienstgüten]] im Hinblick auf die [[Übertragungsgeschwindigkeit]] jederzeit eingehalten werden können und die [[Signallaufzeit]]en konstant sind; zwischen Sender und Empfänger treten also nur Verzögerungen bekannter und konstanter Laufzeit auf. Allerdings ist der Verbindungsaufbau zeitintensiv, Kommunikationsbeziehungen mit mehreren Partnern bedürfen eines wiederholten Aufbaus, und beide Teilnehmer müssen mit gleicher [[Datenübertragungsrate|Kapazität]] senden und empfangen.
 
Eine [[virtuelle Verbindung]] (engl. ''{{lang|en|virtual circuit}}'') kann auf [[Paketvermittlung]] und der [[Emulator|Emulation]] einer Leitungsvermittlung basieren. Dabei wird eine Verbindung aufgebaut und die Pakete in der richtigen Reihenfolge übertragen.
 
Aufwändigere Mechanismen als die Leitungsvermittlung benutzen die [[Paketvermittlung]], bei der ein Übertragungskanal nicht exklusiv für eine Nachrichtenverbindung, sondern für mehrere Verbindungen gleichzeitig benutzt wird. Eine Kombination von Leitungs- und Paketvermittlung benutzten frühe Paketnetze wie z.&nbsp;B. [[Datex-P]].
 
== Literatur ==
* Rolf Herheuser: ''Planung von Vermittlungsnetzen.'' Vdf Hochschulverlag, Zürich 2008, ISBN 978-3-8252-8394-0.
* James F. Kurose, Keith W. Ross: ''Computernetzwerke.'' Pearson Education, München 2008, ISBN 978-3-8273-7330-4.
* Martin Bossert, Markus Breitbach: ''Digitale Netze.'' B. G. Teubner Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-519-06191-0.
* Martin Meyer: ''Kommunikationstechnik.'' Zweite Auflage, Friedrich Vieweg & Sohn Verlag, Braunschweig 2002, ISBN 978-3-322-93951-7.
* Martin Werner: ''Netze, Protokolle, Schnittstellen und Nachrichtenverkehr.'' 1. Auflage, Friedrich Vieweg & Sohn Verlag, Braunschweig 2005, ISBN 3-528-03998-1.
 
== Weblinks ==
* [http://www.netplanet.org/aufbau/netzwerk.shtml Leitungsvermittlung versus Paketvermittlung]
* [https://www.tu-ilmenau.de/fileadmin/media/telematik/lehre/KommunikationssystemeAMW/01_Introduction.pdf Informations- und Kommunikationssysteme] (abgerufen am 7. Juli 2017)
* [http://maltes.eu/Studium/ITAV/ITAV_22.03.pdf Netzwerke] (abgerufen am 7. Juli 2017)
* [https://www.uni-weimar.de/medien/webis/teaching/lecturenotes/web-technology/unit-de-network-protocol1.pdf Rechnerkommunikation und Protokolle] (abgerufen am 7. Juli 2017)
* [https://www.net.in.tum.de/fileadmin/TUM/teaching/grnvs/ss12/slides_chap3.pdf Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme] (abgerufen am 7. Juli 2017)




[[Kategorie:Vermittlungstechnik]]
[[Kategorie:Vermittlungstechnik]]
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Aktuelle Version vom 19. Oktober 2024, 13:45 Uhr

topic - Beschreibung

Beschreibung

Die Leitungsvermittlung (auch Durchschaltevermittlung, engl. circuit switching, line switching) in der Telekommunikation ist eine Vermittlungstechnik, bei der einer Nachrichtenverbindung zeitweilig ein durchgeschalteter Übertragungskanal mit konstanter Bandbreite zugeordnet wird, der dieser Verbindung dann zur exklusiven Nutzung zur Verfügung steht, auch wenn keine Informationen übertragen werden.

Das wohl bekannteste Netz, das Verbindungen mit Leitungsvermittlung herstellt, ist das klassische Telefonnetz.

Die Verbindung wird im Regelfall aufgrund der von der rufenden Endstelle eingegebenen Zielinformation aufgebaut, bevor der eigentliche Nachrichtenaustausch beginnen kann.

Da die Vermittlungsstellen alle nötigen Informationen während des Verbindungsaufbaus erfahren, müssen die Nachrichten bei aufgebauter Verbindung auf den Zwischenstationen nicht zwischengespeichert (engl. Vorlage:Lang) werden und keine zusätzlichen Zielinformationen enthalten.

  • Die Leitungsvermittlung hat den Vorteil, dass Dienstgüten im Hinblick auf die Übertragungsgeschwindigkeit jederzeit eingehalten werden können und die Signallaufzeiten konstant sind; zwischen Sender und Empfänger treten also nur Verzögerungen bekannter und konstanter Laufzeit auf.
  • Allerdings ist der Verbindungsaufbau zeitintensiv, Kommunikationsbeziehungen mit mehreren Partnern bedürfen eines wiederholten Aufbaus, und beide Teilnehmer müssen mit gleicher Kapazität senden und empfangen.

Eine virtuelle Verbindung (engl. virtual circuit) kann auf Paketvermittlung und der Emulation einer Leitungsvermittlung basieren.

  • Dabei wird eine Verbindung aufgebaut und die Pakete in der richtigen Reihenfolge übertragen.

Aufwändigere Mechanismen als die Leitungsvermittlung benutzen die Paketvermittlung, bei der ein Übertragungskanal nicht exklusiv für eine Nachrichtenverbindung, sondern für mehrere Verbindungen gleichzeitig benutzt wird.

  • Eine Kombination von Leitungs- und Paketvermittlung benutzten frühe Paketnetze wie z. B. Datex-P.


Anhang

Siehe auch

Links

Weblinks
  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsvermittlung