Resilienz: Unterschied zwischen den Versionen

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'''topic''' - Kurzbeschreibung
'''Resilienz''' - Fähigkeit eines [[System|Systems]], sich angesichts geänderter äußerer Effekte selbst zu erhalten
 
== Beschreibung ==
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Besonderes Schutzziel im Zuge der [[Datenschutz-Grundverordnung|DSGVO]]
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=== Systemtheorie ===
=== Systemtheorie ===
[[Datei:Resilienzdefinition nach Nisioti et al. 2023.png|mini|Resilienzdefinitionen in schematischer Darstellung (Nisioti et al. 2023)]]
[[Datei:Resilienzdefinition nach Nisioti et al. 2023.png|mini|Resilienzdefinitionen in schematischer Darstellung (Nisioti et al. 2023)]]
'''Resilienz''' beschreibt die Fähigkeit eines [[System|Systems]], sich angesichts geänderter äußerer Effekte selbst zu erhalten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.complexity.soton.ac.uk/theory/_Resilience_Theory.php |titel=Complexity - Resilience Theory |werk=[[University of Southampton]] |abruf=2024-02-26 |zitat=Resilience- the capacity of a system to absorb disturbance, undergo change and still retain essentially the same function, structure, identity, and feedbacks - making it a key condition for understanding sustainability.}}</ref> Dies kann je nach Disziplin durch unterschiedliche Fähigkeiten erreicht werden.<ref>{{Literatur |Autor=Patrick Martin-Breen, J. Marty Anderies |Titel=Resilience: A Literature Review |Verlag=Bellagio Initiative |Ort=Brighton |Datum=2011 |Online=https://opendocs.ids.ac.uk/opendocs/handle/20.500.12413/3692 |Abruf=2023-10-09}}</ref> Die [[Systemtheorie|System-]] und [[Komplexitätsforschung]] bemüht sich daher um eine einheitliche [[Definition]] des vielerorts als relevantes Forschungsfeld eingestuften Begriffs.<ref>{{Literatur |Autor=Giuliano Punzo, Anurag Tewari, Eugene Butans, Massimiliano Vasile, Alan Purvis, Martin Mayfield, Liz Varga |Titel=Engineering Resilient Complex Systems: The Necessary Shift Toward Complexity Science |Sammelwerk=IEEE Systems Journal |Band=14 |Nummer=3 |Datum=2020-09 |ISSN=1932-8184 |Seiten=3865–3874 |Online=https://ieeexplore.ieee.org/document/8948008/ |Abruf=2023-10-09 |DOI=10.1109/JSYST.2019.2958829}}</ref>
'''Resilienz''' beschreibt die Fähigkeit eines [[System|Systems]], sich angesichts geänderter äußerer Effekte selbst zu erhalten.
* Dies kann je nach Disziplin durch unterschiedliche Fähigkeiten erreicht werden.
 
Die [[Systemtheorie|System-]] und [[Komplexitätsforschung]] bemüht sich daher um eine einheitliche [[Definition]] des vielerorts als relevantes Forschungsfeld eingestuften Begriffs.


Demnach kann Resilienz unabhängig von domänenspezifischen Definitionen in
Demnach kann Resilienz unabhängig von domänenspezifischen Definitionen in
* Erhalt der Struktur und des Funktionsumfangs (''starke Resilienz''),
* Erhalt der Struktur und des Funktionsumfangs (''starke Resilienz''),
* Erhalt des Funktionsumfangs (''schwache Resilienz''),
* Erhalt des Funktionsumfangs (''schwache Resilienz''),
* Anpassung von Struktur und Funktionsumfang (''starke [[Adaption]]''),
* Anpassung von Struktur und Funktionsumfang (''starke [[Adaption]]''),
* Anpassung des Funktionsumfangs (''schwache Adaption'')
* Anpassung des Funktionsumfangs (''schwache Adaption'')
unterschieden werden.


unterschieden werden.<ref>{{Literatur |Autor=Eleni Nisioti, Colby Clark, Kaushik Kunal Das, Ekkehard Ernst, Nicholas A. Friedenberg, Emily Gates, Maryl Lambros, Anita Lazurko, Nataša Puzović, Ilvanna Salas |Titel=Resilience—Towards an interdisciplinary definition using information theory |Sammelwerk=Frontiers in Complex Systems |Band=1 |Datum=2023-09-25 |ISSN=2813-6187 |DOI=10.3389/fcpxs.2023.1236406}}</ref>
Die Resilienz eines Systems wird in der Regel als [[Prozess]] eines [[Offenes System|offenen Systems]] betrachtet, in dem die Abwägung von [[Zielkonflikt|Optimierungskonflikten]] ([[Trade-off|Trade-offs]]) erfolgt.  
 
* Damit ist die Betrachtung resilienter Systeme mit [[Konnektionismus|Konnektivität]], seinem Verständnis als [[Lernendes System|lernende Entität]] sowie einer durch [[Diversität (Technik)|Diversität]] gespeisten [[Redundanz (Technik)|Redundanz]] verbunden.
Die Resilienz eines Systems wird in der Regel als [[Prozess]] eines [[Offenes System|offenen Systems]] betrachtet, in dem die Abwägung von [[Zielkonflikt|Optimierungskonflikten]] ([[Trade-off|Trade-offs]]) erfolgt. Damit ist die Betrachtung resilienter Systeme mit [[Konnektionismus|Konnektivität]], seinem Verständnis als [[Lernendes System|lernende Entität]] sowie einer durch [[Diversität (Technik)|Diversität]] gespeisten [[Redundanz (Technik)|Redundanz]] verbunden.<ref>{{Literatur |Autor=Michael Ungar |Titel=Systemic resilience: principles and processes for a science of change in contexts of adversity |Sammelwerk=Ecology and Society |Band=23 |Nummer=4 |Datum=2018 |ISSN=1708-3087 |Online=https://www.ecologyandsociety.org/vol23/iss4/art34/ |Abruf=2024-02-26 |DOI=10.5751/ES-10385-230434}}</ref>


=== Organisatorische Resilienz ===
=== Organisatorische Resilienz ===
https://de.wikipedia.org/wiki/Organisatorische_Resilienz
Als '''Organisatorische Resilienz''' bezeichnet der Standard BS65000(2014) der [[British Standards Institution]] (BSI), die Fähigkeit eines Unternehmens, auch in einem komplexen und dynamischen Umfeld den Wandel vorauszusehen, zu überleben und zu wachsen.  
Als '''Organisatorische Resilienz'''<ref>{{Internetquelle|url=http://www.bsigroup.com/de-DE/Unsere-Dienstleistungen/Organisationale-Resilienz/|titel=Organisatorische Resilienz{{!}} BSI Group|werk=www.bsigroup.com|zugriff=2016-04-12|archiv-url=https://web.archive.org/web/20160411143000/http://www.bsigroup.com/de-DE/Unsere-Dienstleistungen/Organisationale-Resilienz/|archiv-datum=2016-04-11|offline=ja|archiv-bot=2019-05-05 10:29:31 InternetArchiveBot}}</ref> bezeichnet der Standard BS65000(2014) der [[British Standards Institution]] (BSI), die Fähigkeit eines Unternehmens, auch in einem komplexen und dynamischen Umfeld den Wandel vorauszusehen, zu überleben und zu wachsen. BS65000(2014) dient Unternehmen als Leitfaden zu Generierung von Maßnahmen zur Widerstandsfähigkeit und definiert die Bedeutung der Resilienz, stellt die wichtigsten Komponente der organisatorischen Resilienz dar und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Resilienz zu messen.
* BS65000(2014) dient Unternehmen als Leitfaden zu Generierung von Maßnahmen zur Widerstandsfähigkeit und definiert die Bedeutung der Resilienz, stellt die wichtigsten Komponente der organisatorischen Resilienz dar und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Resilienz zu messen.


==== Merkmale ====
==== Merkmale ====
Eine resiliente Organisation<ref>{{Internetquelle|url=http://www.managementtoday.co.uk/go/bsi_home/|titel=BSi: home|autor=Haymarket Business Interactive|werk=www.managementtoday.co.uk|zugriff=2016-04-13|archiv-url=https://web.archive.org/web/20160413132252/http://www.managementtoday.co.uk/go/bsi_home/|archiv-datum=2016-04-13|offline=ja|archiv-bot=2019-05-05 10:29:31 InternetArchiveBot}}</ref> erkennt man an einigen wesentlichen Merkmalen ihres Betriebs: Sie ist anpassungsfähig mit einer agilen Führungsspitze, die selbstbewusst leitet. Sie profitiert insbesondere von:
Eine resiliente Organisation erkennt man an einigen wesentlichen Merkmalen ihres Betriebs: Sie ist anpassungsfähig mit einer agilen Führungsspitze, die selbstbewusst leitet.  
* Sie profitiert insbesondere von:


;Strategischer Anpassungsfähigkeit: Durch sie bleibt die Organisation unter geänderten Bedingungen erfolgreich handlungsfähig, auch wenn dies bedeutet, dass sie sich von ihrem Kerngeschäft entfernen muss.  
;Strategischer Anpassungsfähigkeit: Durch sie bleibt die Organisation unter geänderten Bedingungen erfolgreich handlungsfähig, auch wenn dies bedeutet, dass sie sich von ihrem Kerngeschäft entfernen muss.


;Agilem Führungsstil: Mit ihm können abgewogene Risiken selbstbewusst eingegangen und rasch in der gebotenen Weise sowohl auf Chancen als auch Bedrohungen reagiert werden.
;Agilem Führungsstil: Mit ihm können abgewogene Risiken selbstbewusst eingegangen und rasch in der gebotenen Weise sowohl auf Chancen als auch Bedrohungen reagiert werden.
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==== BSI-Studie ====
==== BSI-Studie ====
Auf Basis einer international durchgeführten Befragung von 411&nbsp;Managern versucht die von der BSI beauftragte ''Economist Intelligence Unit'' der Zeitschrift [[The Economist]], Merkmale resilienter Organisationen aus Managementsicht zu ermitteln.<ref>[http://www.economistinsights.com/sites/default/files/OrganisationalResilience_1.pdf ''Organisational Resilience: Building an enduring enterprise'', 2015], Abruf 15. April 2016</ref> Dabei setzten die Befragten ''Resilienz'' – also die Fähigkeit, sich erfolgreich von Krisen zu erholen – mit Langlebigkeit, Krisenfestigkeit, ''Resistenz'' oder Immunität der Organisation gegenüber den Strategien von Konkurrenten sowie schwankenden Marktanforderungen – also mit proaktivem Verhalten zur Krisen''vermeidung'' – gleich. Als besonders kritisch werden dabei vor allem in den Vereinigten Staaten und Asien Reputationsrisiken wahrgenommen.
Auf Basis einer international durchgeführten Befragung von 411&nbsp;Managern versucht die von der BSI beauftragte ''Economist Intelligence Unit'' der Zeitschrift [[The Economist]], Merkmale resilienter Organisationen aus Managementsicht zu ermitteln.  
* Dabei setzten die Befragten ''Resilienz'' – also die Fähigkeit, sich erfolgreich von Krisen zu erholen – mit Langlebigkeit, Krisenfestigkeit, ''Resistenz'' oder Immunität der Organisation gegenüber den Strategien von Konkurrenten sowie schwankenden Marktanforderungen – also mit proaktivem Verhalten zur Krisen''vermeidung'' – gleich.  
Wichtigste Voraussetzungen für eine so verstandene Resilienz sind aus Sicht der Befragten das Verständnis für Kundenanforderungen (65 %: sehr wichtig) und die Qualifikation der Mitarbeiter (59 %: Sehr wichtig) genannt, gefolgt von dynamischer und agiler Führung (57 %) und IT-Sicherheit (50 %).<ref>Organisational Resilience, S. 7.</ref>
* Als besonders kritisch werden dabei vor allem in den Vereinigten Staaten und Asien Reputationsrisiken wahrgenommen.
 
Wichtigste Voraussetzungen für eine so verstandene Resilienz sind aus Sicht der Befragten das Verständnis für Kundenanforderungen (65 %: sehr wichtig) und die Qualifikation der Mitarbeiter (59 %: Sehr wichtig) genannt, gefolgt von dynamischer und agiler Führung (57 %) und IT-Sicherheit (50 %).


== Anhang ==
== Anhang ==
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# https://de.wikipedia.org/wiki/Organisatorische_Resilienz
# https://de.wikipedia.org/wiki/Organisatorische_Resilienz


[[Kategorie:Fehlermanagement]]
[[Kategorie:Programmierung]]
[[Kategorie:Usability]]
[[Kategorie:Hochverfügbarkeit]]
[[Kategorie:Hochverfügbarkeit]]
[[Kategorie:IT-Sicherheit/Grundfunktionen]]
[[Kategorie:IT-Sicherheit/Grundfunktionen]]
[[Kategorie:Strategiemanagement]]
[[Kategorie:Normung]]
[[Kategorie:Komplexitätstheorie]]
[[Kategorie:Systemtheorie]]
</noinclude>
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Aktuelle Version vom 3. März 2024, 13:31 Uhr

Resilienz - Fähigkeit eines Systems, sich angesichts geänderter äußerer Effekte selbst zu erhalten

Beschreibung

Besonderes Schutzziel im Zuge der DSGVO

Systemtheorie

Resilienzdefinitionen in schematischer Darstellung (Nisioti et al. 2023)

Resilienz beschreibt die Fähigkeit eines Systems, sich angesichts geänderter äußerer Effekte selbst zu erhalten.

  • Dies kann je nach Disziplin durch unterschiedliche Fähigkeiten erreicht werden.

Die System- und Komplexitätsforschung bemüht sich daher um eine einheitliche Definition des vielerorts als relevantes Forschungsfeld eingestuften Begriffs.

Demnach kann Resilienz unabhängig von domänenspezifischen Definitionen in

  • Erhalt der Struktur und des Funktionsumfangs (starke Resilienz),
  • Erhalt des Funktionsumfangs (schwache Resilienz),
  • Anpassung von Struktur und Funktionsumfang (starke Adaption),
  • Anpassung des Funktionsumfangs (schwache Adaption)

unterschieden werden.

Die Resilienz eines Systems wird in der Regel als Prozess eines offenen Systems betrachtet, in dem die Abwägung von Optimierungskonflikten (Trade-offs) erfolgt.

Organisatorische Resilienz

Als Organisatorische Resilienz bezeichnet der Standard BS65000(2014) der British Standards Institution (BSI), die Fähigkeit eines Unternehmens, auch in einem komplexen und dynamischen Umfeld den Wandel vorauszusehen, zu überleben und zu wachsen.

  • BS65000(2014) dient Unternehmen als Leitfaden zu Generierung von Maßnahmen zur Widerstandsfähigkeit und definiert die Bedeutung der Resilienz, stellt die wichtigsten Komponente der organisatorischen Resilienz dar und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Resilienz zu messen.

Merkmale

Eine resiliente Organisation erkennt man an einigen wesentlichen Merkmalen ihres Betriebs: Sie ist anpassungsfähig mit einer agilen Führungsspitze, die selbstbewusst leitet.

  • Sie profitiert insbesondere von:
Strategischer Anpassungsfähigkeit
Durch sie bleibt die Organisation unter geänderten Bedingungen erfolgreich handlungsfähig, auch wenn dies bedeutet, dass sie sich von ihrem Kerngeschäft entfernen muss.
Agilem Führungsstil
Mit ihm können abgewogene Risiken selbstbewusst eingegangen und rasch in der gebotenen Weise sowohl auf Chancen als auch Bedrohungen reagiert werden.
Solider Unternehmensführung
Sie demonstriert ein Verantwortungsbewusstsein auf allen Ebenen einer Organisation, das auf einer Kultur des Vertrauens, der Transparenz und Innovation basiert und so gewährleistet, dass die Organisation ihrer Vision und ihren Werten weiterhin treu bleibt.

BSI-Studie

Auf Basis einer international durchgeführten Befragung von 411 Managern versucht die von der BSI beauftragte Economist Intelligence Unit der Zeitschrift The Economist, Merkmale resilienter Organisationen aus Managementsicht zu ermitteln.

  • Dabei setzten die Befragten Resilienz – also die Fähigkeit, sich erfolgreich von Krisen zu erholen – mit Langlebigkeit, Krisenfestigkeit, Resistenz oder Immunität der Organisation gegenüber den Strategien von Konkurrenten sowie schwankenden Marktanforderungen – also mit proaktivem Verhalten zur Krisenvermeidung – gleich.
  • Als besonders kritisch werden dabei vor allem in den Vereinigten Staaten und Asien Reputationsrisiken wahrgenommen.

Wichtigste Voraussetzungen für eine so verstandene Resilienz sind aus Sicht der Befragten das Verständnis für Kundenanforderungen (65 %: sehr wichtig) und die Qualifikation der Mitarbeiter (59 %: Sehr wichtig) genannt, gefolgt von dynamischer und agiler Führung (57 %) und IT-Sicherheit (50 %).

Anhang

Siehe auch


Links

Weblinks
  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Resilienz
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Resilienz_(Systemtheorie)
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Organisatorische_Resilienz