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| '''Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch''' oder '''Diffie-Hellman-Merkle-Schlüsselaustausch''' bzw. '''-Schlüsselvereinbarung''' (auch kurz '''DHM-Schlüsselaustausch''' oder '''DHM-Protokoll''') ist ein [[Schlüsselaustauschprotokoll|Protokoll]] zur [[Schlüsselverteilungsproblem|Schlüsselvereinbarung]].
| | #WEITERLEITUNG [[Diffie Hellman Key Exchanges]] |
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| == Beschreibung ==
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| === Schlüsseltauschproblem ===
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| [[Datei:Orange blue symmetric cryptography de.svg|mini|Kryptografie und Entschlüsselung mit demselben Schlüssel (symmetrisches Verfahren)]]
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| Kryptografiesverfahren, bei denen zwei Teilnehmer denselben [[Schlüssel (Kryptologie)|geheimen Schlüssel]] verwenden, nennt man [[Symmetrisches Kryptosystem|symmetrische Verfahren]].
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| * Seien [[Alice und Bob]] [[Sender-Empfänger-Modell|Sender und Empfänger]] von Nachrichten über einen abhörbaren Kanal und sei Eve (von engl. ''eavesdropper'', zu deutsch Lauscher/Lauscherin) ein Lauscher, der versucht, Nachrichten mitzulesen.
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| * Bei einem guten Kryptografiesverfahren ist es für Eve unmöglich, eine Nachricht ohne Kenntnis des Schlüssels zu entschlüsseln, selbst bei Kenntnis des Kryptografiesverfahrens.
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| * So besagt [[Kerckhoffs’ Prinzip]], dass die Sicherheit eines Verfahrens allein auf der Geheimhaltung eines Schlüssels beruhen muss (und nicht auf der Geheimhaltung des [[Liste von Algorithmen#Kryptographie|Kryptografiesalgorithmus]]).
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| * Eine Nachricht, die verschlüsselt wird, heißt [[Klartext (Kryptographie)|Klartext]], der verschlüsselte Text [[Geheimtext]]
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| Wichtige Voraussetzung für eine sichere symmetrische Kommunikation ist also, dass der Schlüssel zwischen Alice und Bob bereits über einen sicheren Weg ausgetauscht wurde, beispielsweise durch einen vertrauenswürdigen Kurier oder bei einem direkten Treffen.
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| * Beim Schlüsseltauschproblem stellt sich nun folgendes Problem: Alice will mit Bob, der sich beispielsweise in Übersee befindet, mit einem symmetrischen Kryptografiesverfahren kommunizieren.
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| * Die beiden sind über eine unsichere Leitung verbunden und haben keinen Schlüssel ausgetauscht.
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| * Wie vereinbaren nun Alice und Bob über einen unsicheren Kanal einen gemeinsamen geheimen Schlüssel?
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| ; Manueller Schlüsselaustausch
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| Ein manueller Schlüsselaustausch hat den Nachteil, dass er recht unübersichtlich wird, wenn eine größere Anwendergruppe untereinander verschlüsselt kommunizieren will.
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| * Bei <math>n</math> Kommunikationspartnern sind <math>n \cdot (n-1)/2</math> Schlüssel erforderlich, wenn jeder mit jedem kommunizieren will.
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| * Bei 50 Kommunikationspartnern wären somit insgesamt 1.225 Schlüssel nötig.
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| ; Das Diffie-Hellman-Verfahren liefert eine elegante Lösung für diese Probleme: Es erlaubt Alice und Bob, einen geheimen Schlüssel über die öffentliche, nicht gesicherte Leitung zu vereinbaren, ohne dass Eve den Schlüssel erfährt.
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| === Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch ===
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| [[Datei:Public key shared secret.svg|mini|Vereinbarung eines gemeinsamen [[Geheimer Schlüssel|geheimen Schlüssels]] über eine abhörbare Leitung mit dem Diffie-Hellman-Merkle-Schlüsselaustausch]]
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| Es ermöglicht, dass zwei Kommunikationspartner über eine öffentliche, [[Abhören|abhörbare]] Leitung einen gemeinsamen [[Geheimer Schlüssel|geheimen Schlüssel]] in Form einer Zahl vereinbaren können, den nur diese kennen und ein potenzieller Lauscher nicht berechnen kann.
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| * Der dadurch vereinbarte Schlüssel kann anschließend für ein [[symmetrisches Kryptosystem]] verwendet werden (beispielsweise [[Data Encryption Standard]] oder [[Advanced Encryption Standard]]).
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| * Unterschiedliche Varianten des Diffie-Hellman-Merkle-Verfahrens werden heute für die Schlüsselverteilung in den [[Kommunikationsprotokoll|Kommunikations-]] und Sicherheitsprotokollen des [[Internet]]s eingesetzt.
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| * Dieses Prinzip hat damit eine wichtige praktische Bedeutung.
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| Das Verfahren wurde von Whitfield Diffie und Martin Hellman entwickelt und im Jahr 1976 unter der Bezeichnung '''ax1x2''' veröffentlicht.
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| * Es handelt sich um das erste der sogenannten [[Asymmetrisches Kryptosystem|asymmetrischen Kryptoverfahren]] (auch ''Public-Key-Kryptoverfahren''), das veröffentlicht wurde.
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| * Wichtige Vorarbeiten leistete [[Ralph Merkle]] mit dem nach ihm benannten [[Merkles Puzzle]].
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| * Wie erst 1997 bekannt wurde, entwickelten bereits in den frühen 1970er-Jahren Mitarbeiter des britischen [[Government Communications Headquarters]] (GCHQ) als Erste asymmetrische Kryptosysteme.
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| * Das GCHQ hat allerdings wegen der Geheimhaltung und wegen des für die Briten aus Sicht der frühen 1970er Jahre fraglichen Nutzens nie ein Patent beantragt.
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| ; Der DHM-Schlüsselaustausch zählt zu den Krypto-Systemen auf Basis des [[Diskreter Logarithmus|diskreten Logarithmus]] (DL-Verfahren).
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| * Diese basieren darauf, dass die [[diskrete Exponentialfunktion]] in gewissen [[Zyklische Gruppe|zyklischen]] [[Gruppe (Mathematik)|Gruppen]] eine [[Einwegfunktion]] ist.
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| * So ist in der [[Prime Restklassengruppe|primen Restklassengruppe]] die diskrete Exponentialfunktion <math>b^x\ \bmod\ p</math>, <math>p</math> [[Primzahl|prim]], auch für große [[Potenz (Mathematik)|Exponenten]] effizient berechenbar, deren [[Umkehrfunktion|Umkehrung]], der diskrete Logarithmus, jedoch nicht.
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| * Es existiert bis heute kein „schneller“ [[Algorithmus]] zur Berechnung des Exponenten <math>x</math>, bei gegebener Basis <math>b</math>, Modul <math>p</math> und gewünschtem Ergebnis.
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| ; Damit prägten die Forscher mit dem Verfahren auch einen neuen [[Informationssicherheit|Sicherheitsbegriff]] in der Kryptographie, der darauf basiert, dass kein effizienter [[Algorithmus]] für die [[Kryptoanalyse]] existiert:
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| * Ein Kommunikationsprotokoll ist sicher, wenn dessen Kryptoanalyse so viel Zeit und Arbeit bedeutet, dass diese in der Praxis nicht ausgeführt werden kann.
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| * Das Problem, aus den beiden Nachrichten der Kommunikationspartner den geheimen Schlüssel zu berechnen, wird als '''Diffie-Hellman-Problem''' bezeichnet.
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| ; Der DHM-Schlüsselaustausch ist allerdings nicht mehr sicher, wenn sich ein Angreifer zwischen die beiden Kommunikationspartner schaltet und Nachrichten verändern kann.
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| * Diese Lücke schließen Protokolle wie das [[Station-to-Station-Protokoll]] (STS), indem sie zusätzlich [[digitale Signatur]]en und [[Message Authentication Code]]s verwenden.
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| ; Die [[Elliptic Curve Cryptography|Implementierung mittels elliptischer Kurven]] ist als '''Elliptic Curve Diffie-Hellman''' (ECDH) bekannt.
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| * Dabei werden die beim Originalverfahren eingesetzten Operationen (Multiplikation und Exponentiation) auf dem [[Endlicher Körper|endlichen Körper]] ersetzt durch Punktaddition und Skalarmultiplikation auf [[Elliptische Kurven|elliptischen Kurven]].
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| * Das <math>n</math>-fache Addieren eines Punktes <math>P</math> zu sich selbst (also die Multiplikation mit dem Skalar <math>n</math>) wird mit <math>n P</math> bezeichnet und entspricht einer Exponentiation <math>b^n</math> im ursprünglichen Verfahren.
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| * Das Prinzip wurde Mitte der 1980er Jahre von [[Victor S. Miller]] und [[Neal Koblitz]] unabhängig voneinander vorgeschlagen.
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| == Siehe auch ==
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| === Dokumentation ===
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| ==== RFC ====
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| === Links ===
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| ==== Weblinks ====
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| # https://de.wikipedia.org/wiki/Diffie-Hellman-Schl%C3%BCsselaustausch
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| [[Kategorie:Diffie Hellman]]
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