Agetty: Unterschied zwischen den Versionen
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* Legt optional nicht auf, wenn ihm eine bereits offene Leitung übergeben wird (nützlich für Rückrufanwendungen) | * Legt optional nicht auf, wenn ihm eine bereits offene Leitung übergeben wird (nützlich für Rückrufanwendungen) | ||
* Zeigt optional den Inhalt der Datei /etc/issue nicht an | * Zeigt optional den Inhalt der Datei /etc/issue nicht an | ||
* Zeigt optional alternative | * Zeigt optional alternative ''issue«-Dateien oder -Verzeichnisse statt /etc/issue oder /etc/issue.d an | ||
* Fragt optional nicht nach einem Anmeldenamen | * Fragt optional nicht nach einem Anmeldenamen | ||
* Startet optional ein nicht vorgegebenes Anmeldeprogramm statt /bin/login | * Startet optional ein nicht vorgegebenes Anmeldeprogramm statt /bin/login | ||
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* Siehe --login-options | * Siehe --login-options | ||
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| -f || --issue-file Pfad || || Gibt eine durch Doppelpunkte ( | | -f || --issue-file Pfad || || Gibt eine durch Doppelpunkte ('':«) getrennte Liste anzuzeigender Dateien und Verzeichnisse statt /etc/issue (oder anderen) an | ||
* Alle angegebenen Dateien und Verzeichnisse werden angezeigt; fehlende oder leere Dateien werden stillschweigend ignoriert | * Alle angegebenen Dateien und Verzeichnisse werden angezeigt; fehlende oder leere Dateien werden stillschweigend ignoriert | ||
* Falls der festgelegte Pfad ein Verzeichnis ist, werden alle Dateien mit der Erweiterung .issue aus diesem Verzeichnis in Versionsreihenfolge angezeigt | * Falls der festgelegte Pfad ein Verzeichnis ist, werden alle Dateien mit der Erweiterung .issue aus diesem Verzeichnis in Versionsreihenfolge angezeigt | ||
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* Es bleibt der Anwendung überlassen, Softwareflusssteuerung (XON/XOFF) wo notwendig zu deaktivieren | * Es bleibt der Anwendung überlassen, Softwareflusssteuerung (XON/XOFF) wo notwendig zu deaktivieren | ||
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| -H || --host || Fake-Rechner|| Schreibt den angegebenen Fake-Rechner in die Datei | | -H || --host || Fake-Rechner|| Schreibt den angegebenen Fake-Rechner in die Datei ''utmp« | ||
* Normalerweise wird kein Anmelderechner angegeben, da agetty für lokale, festverdrahtete Verbindungen und Konsolen benutzt wird | * Normalerweise wird kein Anmelderechner angegeben, da agetty für lokale, festverdrahtete Verbindungen und Konsolen benutzt wird | ||
* Diese Option kann allerdings für die Identifizierung von Terminal-Konzentratoren und ähnlichem nützlich sein | * Diese Option kann allerdings für die Identifizierung von Terminal-Konzentratoren und ähnlichem nützlich sein | ||
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* Falls die Option --local-line überhaupt nicht angegeben ist, dann ist die Vorgabe auto | * Falls die Option --local-line überhaupt nicht angegeben ist, dann ist die Vorgabe auto | ||
* always: Erzwingt, dass die Leitung lokal und keine Signalerkennung notwendig ist | * always: Erzwingt, dass die Leitung lokal und keine Signalerkennung notwendig ist | ||
* Dies kann nützlich sein, falls Sie ein lokal angebundenes Terminal haben, bei der die serielle Leitung nicht das Signal | * Dies kann nützlich sein, falls Sie ein lokal angebundenes Terminal haben, bei der die serielle Leitung nicht das Signal ''carrier-detect« setzt | ||
* never: Setzt den Schalter CLOCAL aus den Leitungseinstellungen explizit zurück und das Signal | * never: Setzt den Schalter CLOCAL aus den Leitungseinstellungen explizit zurück und das Signal ''carrier-detect« wird auf der Leitung erwartet | ||
* auto: Vorgabe von agetty | * auto: Vorgabe von agetty | ||
* Verändert die CLOCAL-Einstellung nicht und folgt den Einstellungen, die vom Kernel aktiviert wurden | * Verändert die CLOCAL-Einstellung nicht und folgt den Einstellungen, die vom Kernel aktiviert wurden | ||
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| -m || --extract-baud || || Versucht, die Baudrate aus der von Hayes(tm)-kompatiblen Modems erstellten CONNECT-Statusmeldung auszulesen | | -m || --extract-baud || || Versucht, die Baudrate aus der von Hayes(tm)-kompatiblen Modems erstellten CONNECT-Statusmeldung auszulesen | ||
* Die Statusmeldungen sind von folgender Form: | * Die Statusmeldungen sind von folgender Form: ''<Müll><Geschwindigkeit><Müll>« | ||
* agetty nimmt an, dass das Modem die Statusmeldung mit der gleichen Geschwindigkeit ausgibt, wie das mit dem (ersten) Baudrate-Wert auf der Befehlszeile angegeben ist | * agetty nimmt an, dass das Modem die Statusmeldung mit der gleichen Geschwindigkeit ausgibt, wie das mit dem (ersten) Baudrate-Wert auf der Befehlszeile angegeben ist | ||
* Da die Funktionalität von --extract-baud auf stark beschäftigten Systemen fehlschlagen könnte, sollten Sie dennoch die Verarbeitung von BREAK aktivieren, indem Sie alle erwarteten | * Da die Funktionalität von --extract-baud auf stark beschäftigten Systemen fehlschlagen könnte, sollten Sie dennoch die Verarbeitung von BREAK aktivieren, indem Sie alle erwarteten | ||
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* Wird diese Option aktiviert, dann wird der vollqualifizierte Rechnername durch gethostname(3P) oder (falls nicht gefunden) durch getaddrinfo(3) angezeigt | * Wird diese Option aktiviert, dann wird der vollqualifizierte Rechnername durch gethostname(3P) oder (falls nicht gefunden) durch getaddrinfo(3) angezeigt | ||
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| || --erase-chars || Zeichenkette || Diese Option legt zusätzliche Zeichen fest, die als Rückschritt ( | | || --erase-chars || Zeichenkette || Diese Option legt zusätzliche Zeichen fest, die als Rückschritt (''das letzte Zeichen ignorieren«) interpretiert werden sollen, wenn der Benutzer den Anmeldenamen eingibt | ||
* Standardmäßig war | * Standardmäßig war ''#« das zusätzliche ''erase« (löschen), aber seit Util-Linux 2.23 werden keine zusätzlichen Löschzeichen standardmäßig aktiviert | ||
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| || --kill-chars || Zeichenkette || Diese Option legt zusätzliche Zeichen fest, die als Bereinigen ( | | || --kill-chars || Zeichenkette || Diese Option legt zusätzliche Zeichen fest, die als Bereinigen (''alle vorherigen Zeichen ignorieren«) interpretiert werden sollen, wenn der Benutzer den Anmeldenamen eingibt | ||
* Standardmäßig war | * Standardmäßig war ''@« das zusätzliche ''kill« (bereinigen), aber seit Util-Linux 2.23 werden keine zusätzlichen Bereinigungszeichen standardmäßig aktiviert | ||
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| || --chdir || Verzeichnis || Vor dem Anmelden das Verzeichnis wechseln | | || --chdir || Verzeichnis || Vor dem Anmelden das Verzeichnis wechseln | ||
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| Port || Ein Pfadname relativ zum Verzeichnis /dev | | Port || Ein Pfadname relativ zum Verzeichnis /dev | ||
* Falls ein | * Falls ein ''-« angegeben wurde, nimmt agetty an, dass seine Standardeingabe bereits mit einem TTY-Port verbunden ist und dass die Verbindung zu einem Benutzer in der Ferne bereits aufgebaut wurde | ||
* Wenn unter System V als Port-Argument ein | * Wenn unter System V als Port-Argument ein ''-« übergeben wird, sollte die Zeichenkette ''--« vorangestellt werden | ||
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| Baudrate,... || Eine kommatagetrennte Liste einer oder mehrerer Baudraten | | Baudrate,... || Eine kommatagetrennte Liste einer oder mehrerer Baudraten | ||
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* Baudraten sollten in absteigender Reihenfolge angegeben werden, so dass das Null-Zeichen (Strg-@) auch für den Wechsel der Baudrate verwendet werden kann | * Baudraten sollten in absteigender Reihenfolge angegeben werden, so dass das Null-Zeichen (Strg-@) auch für den Wechsel der Baudrate verwendet werden kann | ||
* Dieses Argument ist optional und für virtuelle Terminals unnötig | * Dieses Argument ist optional und für virtuelle Terminals unnötig | ||
* Die Vorgabe für serielle Terminals ist, die aktuelle Baudrate beizubehalten (siehe --keep-baud) und falls nicht erfolgreich, als Vorgabe | * Die Vorgabe für serielle Terminals ist, die aktuelle Baudrate beizubehalten (siehe --keep-baud) und falls nicht erfolgreich, als Vorgabe ''9600« zu verwenden | ||
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| Terminal || Der Wert, der für die Umgebungsvariable TERM verwendet werden soll | | Terminal || Der Wert, der für die Umgebungsvariable TERM verwendet werden soll | ||
* Dies setzt außer Kraft, was auch immer init(8) gesetzt haben könnte und wird an das Anmeldeprogramm und die Shell vererbt | * Dies setzt außer Kraft, was auch immer init(8) gesetzt haben könnte und wird an das Anmeldeprogramm und die Shell vererbt | ||
* Die Vorgabe ist | * Die Vorgabe ist ''vt100« oder ''linux« für Linux auf einem virtuellen Terminal oder ''hurd« für GNU Hurd auf einem virtuellen Terminal | ||
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|} | |} | ||
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</syntaxhighlight> | </syntaxhighlight> | ||
; Für ein direkt verbundenes Terminal ohne korrekte | ; Für ein direkt verbundenes Terminal ohne korrekte ''carrier-detect«-Verkabelung | ||
(versuchen Sie das, falls Ihr Terminal nicht reagiert, statt Ihnen eine | (versuchen Sie das, falls Ihr Terminal nicht reagiert, statt Ihnen eine ''password«-Eingabeaufforderung | ||
anzuzeigen) | anzuzeigen) | ||
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1"> | <syntaxhighlight lang="bash" highlight="1"> | ||
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Falls Sie die Optionen --login-program und --login-options verwenden, seien Sie sich bewusst, dass ein bösartiger Benutzer versuchen könnte, Anmeldenamen mit eingebetteten Optionen anzugeben, | Falls Sie die Optionen --login-program und --login-options verwenden, seien Sie sich bewusst, dass ein bösartiger Benutzer versuchen könnte, Anmeldenamen mit eingebetteten Optionen anzugeben, | ||
die dann an das verwendete Anmeldeprogramm weitergegeben werden | die dann an das verwendete Anmeldeprogramm weitergegeben werden | ||
* agetty prüft auf führende | * agetty prüft auf führende ''-« und stellt sicher, dass Anmeldenamen als ein Parameter weitergegeben werden (daher werden | ||
eingebettete Leerzeichen keinen weiteren Parameter erzeugen), aber abhängig davon, wie das Anmeldeprogramm die Befehlszeile auswertet, könnte das nicht ausreichen | eingebettete Leerzeichen keinen weiteren Parameter erzeugen), aber abhängig davon, wie das Anmeldeprogramm die Befehlszeile auswertet, könnte das nicht ausreichen | ||
* Prüfen Sie, dass das | * Prüfen Sie, dass das | ||
verwendete Anmeldeprogramm nicht auf diese Art missbraucht werden kann | verwendete Anmeldeprogramm nicht auf diese Art missbraucht werden kann | ||
Einige Programme verwenden | Einige Programme verwenden ''--«, um anzuzeigen, dass der Rest der Befehlszeile nicht als Optionen interpretiert werden sollte | ||
* Verwenden Sie, falls vorhanden, diese Funktionalität, indem Sie | * Verwenden Sie, falls vorhanden, diese Funktionalität, indem Sie | ||
''--« übergeben, bevor der Benutzernamme mit \u übergeben wird | |||
=== Zugangsberechtigungen === | === Zugangsberechtigungen === |
Version vom 31. März 2025, 12:09 Uhr
agetty - Alternativer Linux Getty
Beschreibung
agetty öffnet einen TTY-Port, bittet um einen Anmeldenamen und startet den Befehl /bin/login
- Es wird normalerweise durch init(8) aufgerufen
agetty verfügt über mehrere nicht standardisierte Funktionalitäten, die für Stand- und Einwählleitungen nützlich sind
- Gleicht die TTY-Einstellungen für Paritätsbits und die Lösch-, Kill-, Zeilenende- und Großschriftzeichen an, wenn es den Anmeldenamen liest
- Das Programm kann sowohl mit 7-Bit-Zeichen mit gerader, ungerader, keiner oder Space-Parität als auch mit 8-Bit-Zeichen ohne Parität umgehen
- Die folgenden Sonderzeichen werden erkannt: Steuerungstaste-U (kill), Entfernen und Rückschritt (Löschen), Zeilenumbruch und Zeilenvorschub (Zeilenende)
- Siehe auch die Optionen --erase-chars und --kill-chars
- Ermittelt optional die Baudrate aus den von Hayes™-kompatiblen Modems erstellten CONNECT-Nachrichten
- Legt optional nicht auf, wenn ihm eine bereits offene Leitung übergeben wird (nützlich für Rückrufanwendungen)
- Zeigt optional den Inhalt der Datei /etc/issue nicht an
- Zeigt optional alternative issue«-Dateien oder -Verzeichnisse statt /etc/issue oder /etc/issue.d an
- Fragt optional nicht nach einem Anmeldenamen
- Startet optional ein nicht vorgegebenes Anmeldeprogramm statt /bin/login
- Schaltet optional Hardware-Flusssteuerung ein
- Erzwingt optional, dass die Leitung lokal und keine Signalerkennung notwendig ist
Dieses Programm verwendet die Dateien /etc/gettydefs (System V) oder /etc/gettytab (SunOS 4) nicht
Installation
agetty ist Teil des Pakets util-linux
Aufruf
agetty [Optionen] Port [Baudrate...] [Terminal]
Optionen
Unix | GNU | Parameter | Beschreibung |
---|---|---|---|
-8 | --8bits | Es wird angenommen, dass das TTY 8-Bit-korrekt ist, daher wird die Paritätserkennung abgeschaltet | |
-a | --autologin | Benutzername | Der angegebene Benutzer wird ohne Abfrage eines Benutzernamens oder Passworts automatisch angemeldet
|
-c | --noreset | Terminal-Cflags (Steuermodi) werden nicht zurückgesetzt
| |
-E | --remote | Typischerweise wird dem Befehl login(1) ein Rechnernamen in der Ferne übergeben, wenn es von etwas wie telnetd(8) aufgerufen wird
| |
-f | --issue-file Pfad | Gibt eine durch Doppelpunkte (:«) getrennte Liste anzuzeigender Dateien und Verzeichnisse statt /etc/issue (oder anderen) an
| |
--show-issue | zeigt die aktuelle Issue-Datei (oder andere) im aktuellen Terminal an und beendet das Programm
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-h | --flow-control | Hardwareflusssteuerung (RTS/CTS) aktivieren
| |
-H | --host | Fake-Rechner | Schreibt den angegebenen Fake-Rechner in die Datei utmp«
|
-i | --noissue | Zeigt den Inhalt von /etc/issue (oder anderen) vor der Ausgabe der Anmeldeeingabeaufforderung nicht an
| |
-I | --init-string | Init-Zeichenkette | Setzt eine initiale Zeichenkette, die an das TTY oder Modem vor dem Senden von allem anderen übertragen werden soll
|
-J | --noclear | Löscht den Bildschirm nicht, bevor nach dem Anmeldenamen gefragt wird
| |
-l | --login-program | Anmeldeprogramm | Ruft ein spezielles Anmeldeprogramm statt /bin/login auf
|
-L | --local-line | [=Modus] | Steuert den Leitungsschalter CLOCAL
|
-m | --extract-baud | Versucht, die Baudrate aus der von Hayes(tm)-kompatiblen Modems erstellten CONNECT-Statusmeldung auszulesen
Baudraten auf der Befehlszeile aufzählen | |
--list-speeds | Unterstützte Baudraten anzeigen
| ||
-n | --skip-login | Fragt den Benutzer nicht nach einem Anmeldenamen
| |
-N | --nonewline | Keinen Zeilenumbruch vor dem Schreiben von /etc/issue anzeigen | |
-o | --login-options | Anmeldeoptionen | Optionen und Argumente, die an login(1) übergeben werden
|
--login-options | '-h darkstar -- \u' | Siehe --autologin | |
--login-program --remote |
Bitte lesen Sie unten den SICHERHEITSHINWEIS, bevor Sie diese Option benutzen | ||
-p | --login-pause | Wartet auf einen Tastendruck, bevor eine Anmeldeaufforderung ausgegeben wird
| |
-r | --chroot | Verzeichnis | Ändert das Wurzelverzeichnis auf das angegebene Verzeichnis |
-R | --hangup | Ruft vhangup(2) auf, um auf dem angegebenen Terminal virtuell aufzulegen | |
-s | --keep-baud | versucht, die vorhandene Baud-Rate beizubehalten
| |
-t | --timeout Dauer | Beendet sich, falls der Benutzername nicht innerhalb von Dauer Sekunden eingelesen werden konnte
| |
-U | --detect-case | Schaltet die Unterstützung für die Erkennung von Terminals ein, die nur Großschreibung beherrschen
| |
-w | --wait-cr | Wartet bis der Benutzer oder das Modem ein Zeilenumbruch- oder Wagenrücklaufzeichen gesendet hat, bevor die (oder andere) Datei(n) /etc/issue und eine Eingabeaufforderung gesandt wird
| |
--nohints | Keine Hinweise zu den Num-, Rollen- und Feststelltasten anzeigen | ||
--nohostname | gibt keinen Rechnernamen aus (standardmäßig wird der Rechnername ausgegeben)
| ||
--long-hostname | Standardmäßig wird der Rechnername nur bis zum ersten Punkt angezeigt
| ||
--erase-chars | Zeichenkette | Diese Option legt zusätzliche Zeichen fest, die als Rückschritt (das letzte Zeichen ignorieren«) interpretiert werden sollen, wenn der Benutzer den Anmeldenamen eingibt
| |
--kill-chars | Zeichenkette | Diese Option legt zusätzliche Zeichen fest, die als Bereinigen (alle vorherigen Zeichen ignorieren«) interpretiert werden sollen, wenn der Benutzer den Anmeldenamen eingibt
| |
--chdir | Verzeichnis | Vor dem Anmelden das Verzeichnis wechseln | |
--delay | Anzahl | wartet diese Anzahl an Sekunden, bevor ein TTY geöffnet wird | |
--nice | Nummer | führt die Anmeldung mit dieser Priorität aus | |
--reload | Fordert alle laufenden Instanzen von agetty auf, sich neu zu laden und ihre angezeigten Anmeldeaufforderungen zu aktualisieren, falls der Benutzer noch nicht mit der Anmeldung begonnen hat
| ||
-h | --help | zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm | |
-V | --version | zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm |
Argumente
Argumente | Beschreibung |
---|---|
Port | Ein Pfadname relativ zum Verzeichnis /dev
|
Baudrate,... | Eine kommatagetrennte Liste einer oder mehrerer Baudraten
|
Terminal | Der Wert, der für die Umgebungsvariable TERM verwendet werden soll
|
Umgebungsvariablen
Exit-Status
Anwendung
Dieser Abschnitt zeigt Beispiele für das Prozessfeld eines Eintrages in der Datei /etc/inittab
- Sie müssen für die anderen Felder geeignete Werte voranstellen
- Siehe inittab(5) für weitere Details
- Für eine hartverdrahtete Leitung oder ein Konsolen-TTY
/sbin/agetty 9600 ttyS1
- Für ein direkt verbundenes Terminal ohne korrekte carrier-detect«-Verkabelung
(versuchen Sie das, falls Ihr Terminal nicht reagiert, statt Ihnen eine password«-Eingabeaufforderung anzuzeigen)
/sbin/agetty --local-line 9600 ttyS1 vt100
- Für eine altertümliche Einwählleitung mit einem 9600/2400/1200-Baud-Modem
/sbin/agetty --extract-baud --timeout 60 ttyS1 9600,2400,1200
- Hayes-Modem
Für ein Hayes-Modem mit einer fest eingestellten 115200-bit/s-Schnittstelle zum Rechner (die Beispiel-Init-Zeichenkette schaltet das Echo des Modems und die Ergebniscodes ab, läßt Modem-/Computer-Datenträgersignalerkennung (DCD) die Datenträgersignalerkennung des Modems/Modems verfolgen, erzeugt ein DTR, das zum Beenden der Verbindung führt und schaltet die automatische Antwort nach einmaligem Klingeln an)
/sbin/agetty --wait-cr --init-string 'ATE0Q1&D2&C1S0=1\015' 115200 ttyS1
Problembehebung
Die Baudratenerkennungsfunktionalität (die Option --extract-baud) verlangt, dass agetty früh genug nach dem Abschluss des Einwählprozesses eingeplant wird (innerhalb von 30 ms bei Modems, die mit 2400 Baud funktionieren)
- Für einen robusteren Betrieb verwenden Sie die Option --extract-baud immer in Kombination mit mehreren Baudraten im Befehlszeilenargument, so dass die
Verarbeitung von BREAK aktiviert ist
Der Text in der Datei /etc/issue (oder anderer) und die Eingabeaufforderung werden immer mit 7-Bit-Zeichen und Space-Parität ausgegeben
Die Baudratenerkennungsfunktionalität (die Option --extract-baud) verlangt, dass das Modem eine Statusmeldung nach dem Hochziehen der DCD-Leitung ausgibt
Diagnose
Abhängig davon, wie das Programm konfiguriert wurde, werden alle Diagnoseinformationen auf das Konsolengerät geschrieben oder über die syslog(3)-Funktionalität berichtet
- Fehlernachrichten werden erstellt, falls das Argument Port kein Terminalgerät festlegt; falls es keinen Utmp-Eintrag für den aktuellen Prozess gibt (nur System V) und so weiter
Konfiguration
agetty liest die Konfigurationsdatei /etc/login.defs (siehe login.defs(5))
- Beachten Sie, dass die Konfigurationsdatei Teil eines anderen Pakets sein könnte (z. B. shadow-utils)
- Die folgenden Konfigurationseinträge sind für agetty relevant
Variable | Typ | Beschreibung |
---|---|---|
LOGIN_PLAIN_PROMPT | boolesch | Weist agetty an, dass die Ausgabe des Rechnernamens in der Eingabeaufforderung der Anmeldung unterdrückt werden soll
|
Dateien
Datei | Beschreibung |
---|---|
/var/run/utmp | Systemstatusdatei |
/etc/issue | wird vor der Anmeldeeingabeaufforderung angezeigt |
/etc/os-release /usr/lib/os-release |
enthält die Identifikationsdaten des Betriebssystems |
/dev/console | dazu, dass Probleme gemeldet werden (falls syslog(3) nicht verwendet wird) |
/etc/inittab | ist die init(8)-Konfigurationsdatei für einen SysV-artigen Init-Daemon |
Sicherheit
Falls Sie die Optionen --login-program und --login-options verwenden, seien Sie sich bewusst, dass ein bösartiger Benutzer versuchen könnte, Anmeldenamen mit eingebetteten Optionen anzugeben, die dann an das verwendete Anmeldeprogramm weitergegeben werden
- agetty prüft auf führende -« und stellt sicher, dass Anmeldenamen als ein Parameter weitergegeben werden (daher werden
eingebettete Leerzeichen keinen weiteren Parameter erzeugen), aber abhängig davon, wie das Anmeldeprogramm die Befehlszeile auswertet, könnte das nicht ausreichen
- Prüfen Sie, dass das
verwendete Anmeldeprogramm nicht auf diese Art missbraucht werden kann
Einige Programme verwenden --«, um anzuzeigen, dass der Rest der Befehlszeile nicht als Optionen interpretiert werden sollte
- Verwenden Sie, falls vorhanden, diese Funktionalität, indem Sie
--« übergeben, bevor der Benutzernamme mit \u übergeben wird
Zugangsberechtigungen
agetty unterstützt die Konfiguration mittels Systemd-Zugangsberechtigungen (siehe https://systemd.io/CREDENTIALS/)
- agetty liest die folgenden Systemd-Zugangsberechtigungen
- agetty.autologin (Zeichenkette)
Falls gesetzt, wird agetty so eingerichtet, dass der angegebene Benutzer automatisch ohne Eingabe von Benutzername und Passwort angemeldet wird, ähnlich wie mit der Option --autologin
Anhang
Siehe auch
Dokumentation
- Man-Page
- AGETTY(8) System-Administration AGETTY(8)
- Info-Page
Links
Weblinks