Kill: Unterschied zwischen den Versionen
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* Das Versenden von Signalen soll auch im Zusammenhang mit Prozessen diskutiert werden | * Das Versenden von Signalen soll auch im Zusammenhang mit Prozessen diskutiert werden | ||
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* Mit -l oder -L können Sie die verfügbaren Signale auflisten | |||
* Im einzelnen sind HUP, INT, KILL, STOP, CONT und 0 nützliche Signale | |||
* Alternative Signale können auf drei Arten angegeben werden: -9, -SIGKILL oder -KILL | |||
* Negative Werte für die Prozesskennung können verwendet werden, um ganze Prozessgruppen auszuwählen; siehe die Spalte PGID der Ausgabe des Befehls ps | |||
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* Sie bezeichnet alle Prozesse außer init und den kill-Prozess selbst | |||
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* Beendet außer Kontrolle geratene ("aufgehängte") Prozesse und sendet Signale an Prozesse | * Beendet außer Kontrolle geratene ("aufgehängte") Prozesse und sendet Signale an Prozesse | ||
* Das Signal kann mit Namen oder Nummer angegeben werden | * Das Signal kann mit Namen oder Nummer angegeben werden | ||
* Ist kein Signal angegeben, wird SIGTERM (15) gesendet | |||
* Der Prozess wird dann durch seine ''Prozessnummer'' (PID) oder seinen ''Namen'' angegeben | * Der Prozess wird dann durch seine ''Prozessnummer'' (PID) oder seinen ''Namen'' angegeben | ||
* Signale können ohne Root-Privilegien nur an die eigenen Prozesse gesendet werden | * Signale können ohne Root-Privilegien nur an die eigenen Prozesse gesendet werden | ||
* Prozesse reagieren unterschiedlich auf diese Signale:# Wenn das Anwendungsprogramm eine Funktion zur Behandlung eines Signals bereitstellt, kann dieses Signal abgefangen werden | * Prozesse reagieren unterschiedlich auf diese Signale:# Wenn das Anwendungsprogramm eine Funktion zur Behandlung eines Signals bereitstellt, kann dieses Signal abgefangen werden | ||
* Signale können damit zur asynchronen Fehler- bzw. Ausnahmebehandlung sowie zu einer primitiven Prozesskommunikation genutzt werden | * Signale können damit zur asynchronen Fehler- bzw. Ausnahmebehandlung sowie zu einer primitiven Prozesskommunikation genutzt werden | ||
* Das Signal kann ignoriert werden | * Das Signal kann ignoriert werden | ||
* Die Signale '''SIGKILL''' und '''SIGSTOP''' können nicht abgefangen werden, sie werden direkt vom Kernel behandelt | * Das ist der Regelfall für alle Signale, die nicht abgefangen werden | ||
* Die Signale '''SIGKILL''' und '''SIGSTOP''' können nicht abgefangen werden, sie werden direkt vom Kernel behandelt | |||
* Mit '''SIGKILL (9)''' wird der Prozess sofort beendet | |||
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! Unix !! GNU !! Parameter !! Beschreibung | ! Unix !! GNU !! Parameter !! Beschreibung | ||
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| - </br>-s || --signal || <Signal> || gibt das zu sendende Signal an | | - </br>-s || --signal || <Signal> || gibt das zu sendende Signal an | ||
* Es kann als Name oder Nummer angegeben werden | |||
* Das Verhalten der Signale ist in der Handbuchseite zu signal(7) beschrieben | |||
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| -q || --queue || Wert || verwendet sigqueue(3) anstatt kill(2) und das Wert-Argument wird zur Angabe einer Ganzzahl verwendet, die mit dem Signal gesendet wird | | -q || --queue || Wert || verwendet sigqueue(3) anstatt kill(2) und das Wert-Argument wird zur Angabe einer Ganzzahl verwendet, die mit dem Signal gesendet wird | ||
* Falls der empfangende Prozess mit dem SA_SIGINFO-Flag für sigaction(2) einen Handler für dieses Signal installiert hat, dann kann er diese Daten über das si_value-Feld der Struktur siginfo_t beziehen | |||
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| -l || --list || [Signal] || listet Signalnamen auf | | -l || --list || [Signal] || listet Signalnamen auf | ||
* Diese Option kann ein Argument haben, welches die Signalnummer in einen Signalnamen umwandelt oder umgekehrt | |||
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| -L || --table || || listet Signalnamen in einer übersichtlichen Tabelle auf | | -L || --table || || listet Signalnamen in einer übersichtlichen Tabelle auf |
Version vom 6. April 2025, 12:29 Uhr
kill - Signale an Prozesse senden
Beschreibung
Das Kommando dient der Steuerung bereits laufender Prozesse, indem es an diese Signale versendet
- Während einige Signale vordefinierte Bedeutungen besitzen, können andere von den Prozessen nach eigenen Vorstellungen behandelt werden
- Das Versenden von Signalen soll auch im Zusammenhang mit Prozessen diskutiert werden
Das Standardsignal für kill ist TERM
- Mit -l oder -L können Sie die verfügbaren Signale auflisten
- Im einzelnen sind HUP, INT, KILL, STOP, CONT und 0 nützliche Signale
- Alternative Signale können auf drei Arten angegeben werden: -9, -SIGKILL oder -KILL
- Negative Werte für die Prozesskennung können verwendet werden, um ganze Prozessgruppen auszuwählen; siehe die Spalte PGID der Ausgabe des Befehls ps
- Eine Prozesskennung von -1 ist besonders
- Sie bezeichnet alle Prozesse außer init und den kill-Prozess selbst
Prozesse beenden
- Beendet außer Kontrolle geratene ("aufgehängte") Prozesse und sendet Signale an Prozesse
- Das Signal kann mit Namen oder Nummer angegeben werden
- Ist kein Signal angegeben, wird SIGTERM (15) gesendet
- Der Prozess wird dann durch seine Prozessnummer (PID) oder seinen Namen angegeben
- Signale können ohne Root-Privilegien nur an die eigenen Prozesse gesendet werden
- Prozesse reagieren unterschiedlich auf diese Signale:# Wenn das Anwendungsprogramm eine Funktion zur Behandlung eines Signals bereitstellt, kann dieses Signal abgefangen werden
- Signale können damit zur asynchronen Fehler- bzw. Ausnahmebehandlung sowie zu einer primitiven Prozesskommunikation genutzt werden
- Das Signal kann ignoriert werden
- Das ist der Regelfall für alle Signale, die nicht abgefangen werden
- Die Signale SIGKILL und SIGSTOP können nicht abgefangen werden, sie werden direkt vom Kernel behandelt
- Mit SIGKILL (9) wird der Prozess sofort beendet
Installation
kill ist Teil des Pakets procps
Aufruf
kill [Optionen] <Prozess-ID> […]
kill [-s Signal] [-p] [-a] [-l [Signalnummer]] <Prozess-ID> […]
Optionen
Unix | GNU | Parameter | Beschreibung |
---|---|---|---|
- -s |
--signal | <Signal> | gibt das zu sendende Signal an
|
-q | --queue | Wert | verwendet sigqueue(3) anstatt kill(2) und das Wert-Argument wird zur Angabe einer Ganzzahl verwendet, die mit dem Signal gesendet wird
|
-l | --list | [Signal] | listet Signalnamen auf
|
-L | --table | listet Signalnamen in einer übersichtlichen Tabelle auf |
Parameter
Parameter | Beschreibung |
---|---|
<Prozess-ID> […] | sendet das Signal an alle aufgelisteten <Prozesskennungen> |
Implementierung
Viele Shells besitzen einen eingebauten Kill-Befehl
type kill
kill ist eine von der Shell mitgelieferte Funktion
- Direkter Aufruf
/bin/kill direkt aufrufen, um den Konflikt zu umgehen
/bin/kill
Anwendung
- killt alle Prozesse, die gekillt werden können
kill -9 -1
- übersetzt die Zahl 11 in einen Signalnamen
kill -l 11
- listet die Auswahl der verfügbaren Signale in einer übersichtlichen Tabelle auf
kill -L
Sendet das Standardsignal SIGTERM an alle diese Prozesse
kill 123 543 2341 3453
Konfiguration
Dateien
Datei | Beschreibung |
---|---|
Anhang
Siehe auch
- kill(2)
- killall(1)
- nice(1)
- pkill(1)
- renice(1)
- signal(7)
- sigqueue(3)
- skill(1)
Dokumentation
- Man-Page
- Info-Pages
Links
Weblinks