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* Eine Aktualisierung der Software auf dem CPE der Kunden ist bei der Einführung von 6rd unumgänglich | |||
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Version vom 3. Juni 2025, 15:15 Uhr
6rd - IPv6 Rapid Deployment
Beschreibung
6rd, auch IPv6 rapid deployment genannt, ist eine spezielle Form von 6to4
- Entwickelt wurde der Mechanismus beim französischen Provider Free, dessen Kunden schon früh auf eine Versorgung mit IPv6 drängten
- Innerhalb von nur fünf Wochen wurde der Mechanismus ausgerollt
- Im Unterschied zu
6to4 verwendet 6rd ein allgemeines Präfix des Providers
- An dieses werden die IPv4-Adressen des Kunden, ebenfalls aus dem Adressbereich des Providers, angefügt
- Die Relay-Server werden vom Provider selbst betrieben, deshalb gelten sie als vertrauenswürdig
- Eine Aktualisierung der Software auf dem CPE der Kunden ist bei der Einführung von 6rd unumgänglich
Der Provider, dessen Infrastruktur weiterhin auf IPv4 basierte, konnte so Zeit für eine wohlüberlegte Migration gewinnen Die Technologie wurde von Free in RFC 5969 [TT10] beschrieben
Möglichkeit für einen Internet Service Provider, seinen Kunden IPv6-fähige Anschlüsse zu bieten, ohne dass die providerseitige Infrastruktur vollständig auf IPv6 umgestellt werden muss
Basiert auf den Ideen von 6to4, benutzt jedoch keinen speziellen Adressbereich, sondern den IPv6-Adressbereich des Providers, so dass es zu keinen Erreichbarkeitsproblemen kommt, unter denen 6to4 bisweilen zu leiden hatte
6rd wurde von Rémi Després Ende 2007/Anfang 2008 bei dem französischen ISP free entwickelt und spezifiziert
Funktionsweise
Wie bei 6to4 wird die IPv6-Adresse algorithmisch aus der öffentlichen IPv4-Adresse des Anschlusses gebildet
- Jedoch ist nicht festgelegt, welche Teile der IPv4-Adresse in welchen Bereich der IPv6-Adresse abgelegt wird
- Die Provider können somit selbst ein für sie geeignetes Mapping einsetzen
Üblicherweise bekommt ein Provider von seiner RIR ein /32-Netz aus dem IPv6-Adresspool zugewiesen
- Das heißt, die obersten 32 Bit der IPv6-Adresse sind damit festgelegt
- Nun können einfach die 32 Bit der öffentlichen IPv4-Adresse in die nachfolgenden 32 Bit der IPv6-Adresse abgebildet werden, so dass jedem Anschluss nun ein /64-Netz zugewiesen werden kann
Allerdings ist es bei IPv6 üblich, an Endkunden größere Adressbereiche auszugeben, etwa /56 oder /52
- Da nur große (multi-)nationale Provider einen größeren IPv6-Adressbereich als /32 zugewiesen bekommen, ist in der Regel ein Mapping nötig, das nur Teile der IPv4-Adresse in die IPv6-Adresse übernimmt, z. B
- die unteren 24 Bit
Einsatz
6rd ist bei einigen Providern im Einsatz, in Deutschland beispielsweise bei der Deutschen Glasfaser
Datenschutz
IP-Adressen gelten nach höchstrichterlicher Rechtsprechung als personenbezogene Daten, da mit ihnen ein Personenbezug (zumindest zum Anschlussinhaber) hergestellt werden kann
- Bei der Verarbeitung von IP-Adressen dürfen daher, nach Ansicht des Düsseldorfer Kreises, nur gekürzte Adressen verwendet werden, d. h., dass beispielsweise das letzte Byte einer IPv4-Adresse ausgenullt wird, so dass kein Personenbezug mehr herstellbar ist, andere IP-adress-basierte Dienste, wie z. B. Geolokation, aber weiterhin möglich bleiben
Bei IPv6-Adressen wird ein Kürzen auf 40 Bit empfohlen
- Es bleiben somit bei einem 32-Bit-Präfix des Providers maximal 8 Bit der IPv-4-Adresse des Anschlussinhabers übrig, womit kein Personenbezug mehr herstellbar ist
Vorlage:IPv6-Übergangsmechanismen 6rd steht für IPv6 Rapid Deployment und ist eine Möglichkeit für einen Internet Service Provider, seinen Kunden IPv6-fähige Anschlüsse zu bieten, ohne dass die providerseitige Infrastruktur vollständig auf IPv6 umgestellt werden muss
Es basiert auf den Ideen von 6to4, benutzt jedoch keinen speziellen Adressbereich, sondern den IPv6-Adressbereich des Providers, so dass es zu keinen Erreichbarkeitsproblemen kommt, unter denen 6to4 bisweilen zu leiden hatte
6rd wurde von Rémi Després Ende 2007/Anfang 2008 bei dem französischen ISP free entwickelt und spezifiziert
Funktionsweise
Wie bei 6to4 wird die IPv6-Adresse algorithmisch aus der öffentlichen IPv4-Adresse des Anschlusses gebildet
- Jedoch ist nicht festgelegt, welche Teile der IPv4-Adresse in welchen Bereich der IPv6-Adresse abgelegt wird
- Die Provider können somit selbst ein für sie geeignetes Mapping einsetzen
Üblicherweise bekommt ein Provider von seiner RIR ein /32-Netz aus dem IPv6-Adresspool zugewiesen
- Das heißt, die obersten 32 Bit der IPv6-Adresse sind damit festgelegt
- Nun können einfach die 32 Bit der öffentlichen IPv4-Adresse in die nachfolgenden 32 Bit der IPv6-Adresse abgebildet werden, so dass jedem Anschluss nun ein /64-Netz zugewiesen werden kann
Allerdings ist es bei IPv6 üblich, an Endkunden größere Adressbereiche auszugeben, etwa /56 oder /52
- Da nur große (multi-)nationale Provider einen größeren IPv6-Adressbereich als /32 zugewiesen bekommen, ist in der Regel ein Mapping nötig, das nur Teile der IPv4-Adresse in die IPv6-Adresse übernimmt, z. B. die unteren 24 Bit
Einsatz
6rd ist bei einigen Providern im Einsatz, in Deutschland beispielsweise bei der Deutschen Glasfaser
Datenschutz
IP-Adressen gelten nach höchstrichterlicher Rechtsprechung als personenbezogene Daten, da mit ihnen ein Personenbezug (zumindest zum Anschlussinhaber) hergestellt werden kann
- Bei der Verarbeitung von IP-Adressen dürfen daher, nach Ansicht des Düsseldorfer Kreises, nur gekürzte Adressen verwendet werden, d. h., dass beispielsweise das letzte Byte einer IPv4-Adresse ausgenullt wird, so dass kein Personenbezug mehr herstellbar ist, andere IP-adress-basierte Dienste, wie z. B. Geolokation, aber weiterhin möglich bleiben
Bei IPv6-Adressen wird ein Kürzen auf 40 Bit empfohlen
- Es bleiben somit bei einem 32-Bit-Präfix des Providers maximal 8 Bit der IPv-4-Adresse des Anschlussinhabers übrig, womit kein Personenbezug mehr herstellbar ist
Anhang
Siehe auch
Links
Weblinks
Anhang
Dokumentation
RFC
RFC | Titel | Date | Status |
---|---|---|---|
2529 | Transmission of IPv6 over IPv4 Domains without Explicit Tunnels | 1999 | Proposed Standard |
Siehe auch
Links
Weblinks