IPv6/Autoconfiguration: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 21. Juli 2025, 15:17 Uhr
IPv6/Autoconfiguration - Stateless Address Autoconfiguration (SLACC)
Beschreibung
Automatische Konfiguration von IPv6-Adressen (Stateless Address Autoconfiguration)
- Aufgaben
Aufgabe | Beschreibung |
---|---|
1 | Link-local Address generieren |
2 | Autokonfiguration durchführen |
3 | Duplicate Address Detection |
- Reduzierung von Abhängigkeiten
SLAAC reduziert IPv6 die Abhängigkeit von dritten Komponenten zur Organisation des Links
- Die Nutzung von Stateless Address Autoconfiguration erfordert keine manuelle Konfiguration der Hosts und nur sehr wenige Konfigurationsschritte auf dem Router
- Damit einher geht der Verlust einer strengen Zuordnung von Adressen zu bestimmten Hosts
- Aressverwaltung
Umgebungen mit zentraler Adressverwaltung verwenden DHCPv6
- Simultaner Betrieb von DHCPv6 und Stateless Address Autoconfiguration ist möglich
- Überblick

- Host fragt mit einer Router Solicitation nach einem Router Advertisement
- Router verschickt das angeforderte Router Advertisement mit den relevanten Daten
- Host konfiguriert sein Interface
- Host prüft die Eindeutigkeit der selbst erzeugten Adressen
Wenn diese Eindeutigkeit angenommen werden kann, ist die Konfiguration des Interfaces vollständig und gilt als beendet
Ablauf
1 Router Solicitation
Zunächst fragt der Host mit einer Router Solicitation nach einem Router Advertisement
- Alternativ könnte er auch ein periodisches Router Advertisement abwarten, diese Geduld beobachtet man aber eher selten
- Der Router verschickt das angeforderte Router Advertisement, welches alle konfigurationsrelevanten Daten enthält
- Wir gehen hier der Einfachheit halber von nur einem Router aus
- Konfiguration des Interfaces
Daraufhin führt der Host die Konfiguration des Interfaces durch und prüft die Eindeutigkeit der selbst erzeugten Adressen
- Erst wenn diese Eindeutigkeit angenommen werden kann, ist die Konfiguration des Interfaces vollständig und gilt als beendet
Router Solicitation

- Adresse für den Global Scope
Nachdem linux nun eine gültige Link-local Address hat, versucht er auch eine gültige Adresse für den Global Scope zu erhalten
- Dazu lässt er sich von jedem Router am Link ein RouterAdvertisement zukommen
- Die Anforderung der Router Advertisements geschieht mit Hilfe einer Router Solicitation
- Die Nachricht wird von der Link-local Address des Hosts gesendet
Hier von der Adresse
fe80::200:ff:fe6:d1e
- Als Zieladresse wird die All Routers Multicast Address ff02::2 verwendet
- Angehängt an die Router Solicitation ist, eine ICMPv6-Option mit der Link-layer Address des Absenders
Router Advertisement
Alle Router am Link antworten auf die Router Solicitation mit einem Router Advertisement
- Da wir nur einen Router am Link haben, nämlich router, erhalten wir auch nur ein Router Advertisement
Nach dem Erhalt des Router Advertisements erzeugt linux eine Global Unicast Address
- Dazu verwendet er das von router verteilte Präfix und den bereits vorhandenen Interface Identifier
Multicast Listener Report
- Multicast Listener Report (Solicited Node)

Auch für diese Adresse muss eine Duplicate Address Detection durchgeführt werden
- Die beginnt wieder mit dem Beitritt zu der passenden Multicast Group
- Obwohl sich die Solicited Node Multicast Address für die Global Unicast Address nicht von der für die Link-local Address unterscheidet, versendet linux einen neuen Multicast Listener Report
- Der wesentliche Unterschied ist die Quelladresse des Paketes

Anstatt der Unspecified Address kommt diesmal die Link-local Address zum Einsatz Unverändert geblieben ist der Beitritt zur Solicited Node Multicast Group, der erneut mithilfe von Changed to Exclude erreicht wurde
- Und einen weiteren Gruppenbeitritt können wir im Paket entdecken, der Beitritt zur Gruppe ff02::fb
- Dies ist die Multicast DNS Address für die Verwendung mit IPv6, und für unser Netz nicht weiter wichtig
Duplicate Address Detection (Global Unicast)
IPv6/Autoconfiguration/DuplicateAddressDetection
Test
- Einem Test der Konnektivität von linux steht nun nichts mehr im Wege
Dazu verschicken wir Echo Requests von linux an den Tunnelendpunkt des Tunnelbrokers
ping6 -c 3 2a01:198:200:a23::1
- Da Echo Replies eintreffen, können wir davon ausgehen dass das Routing funktioniert
Den Beweis können wir auch mit traceroute6 antreten:
traceroute6 -n 2a01:198:200:a23::1
An erster Stelle steht der nächste Hop, in unserem Fall die Adresse des Interfaces eth1 von router
- Schon in der zweiten Zeile ist das Ziel erreicht
Anhang
Siehe auch
Links
Weblinks