Quota/Realisierungen: Unterschied zwischen den Versionen
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* | * Maximale Kompatibilität und Vorhersagbarkeit | ||
* | * Funktionieren auf alten Kerneln und Distributionen. | ||
* | * Gleiches Vorgehen für ext2/ext3/ext4 und eine Reihe anderer Dateisysteme. | ||
* | * Eine Partition mit solchen Quoten kann auf einem anderen Rechner eingehängt werden, auf dem es keine Unterstützung für ext4-native-Quoten gibt, und die Quoten funktionieren weiterhin, sofern dort derselbe Satz von quota-Werkzeugen vorhanden ist. | ||
* | * Keine Änderungen an der Struktur des Dateisystems | ||
* | * Kein Risiko, das Dateisystem durch eine falsche -O-Option oder fehlerhaftes Verhalten von tune2fs „kaputtzumachen“. | ||
* | * Anwendbar auf Partitionen, bei denen es nicht möglich ist, das Dateisystem sicher auszuhängen (oder kein Wartungsfenster für größere Eingriffe existiert). | ||
* | * Einfaches Datenmodell | ||
* | * Die Quoten werden in normalen Dateien (quota.* oder aquota.*) im Wurzelverzeichnis des Dateisystems gespeichert. | ||
* | * Diese Dateien lassen sich leicht anzeigen, kopieren, archivieren und löschen. | ||
* | * Für manche administrativen Aufgaben ist es praktisch, eine explizite Datei zu haben und keinen versteckten internen Inode. | ||
* | * Einfache Rücknahme und Deaktivierung. Um Quoten zu deaktivieren, genügt es: | ||
:* | :* die Optionen usrquota/grpquota (oder usrjquota/grpjquota) aus /etc/fstab zu entfernen | ||
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:* | :* Die Struktur des Dateisystems ändert sich dabei nicht; es muss nichts auf Ebene der ext4-Features zurückgesetzt werden. | ||
=== Nachteile von Quoten ohne tune2fs === | |||
* | * Risiko einer Desynchronisation der Quotendateien | ||
* | * Bei einem Systemabsturz, einem Hard-Reset oder Problemen mit der Platte können die Daten in quota.* / aquota.* nicht mehr dem tatsächlichen Zustand des Dateisystems entsprechen. | ||
* | * In der Regel erfordert das einen Lauf von quotacheck, was auf großen Partitionen viel Zeit in Anspruch nehmen kann. | ||
* | * Performance-Einbußen beim Lauf von quotacheck auf großen Datenmengen: | ||
:* quotacheck | :* quotacheck muss das gesamte Dateisystem durchlaufen, um die Nutzung von Blöcken/Inodes neu zu zählen. | ||
:* | :* Auf Partitionen von mehreren TB kann das spürbar Zeit kosten und zusätzliche I/O-Last erzeugen. | ||
* | * Weniger enge Integration mit dem ext4-Journal: | ||
:* | :* Selbst wenn der journalisierte Modus verwendet wird (usrjquota=...,jqfmt=vfsv1), bleiben die Quoten externe Dateien und sind keine internen Strukturen des Dateisystems | ||
:* | :* Die eingebaute Quota-Funktion von ext4 ist enger mit dem Journal integriert und im Allgemeinen robuster bei Störungen. | ||
* | * In der Praxis ein veralteter Ansatz für ext4 | ||
* | * Auf neuen Systemen und in aktueller Dokumentation werden externe Quoten für ext4 oft als veraltete Methode bezeichnet; bevorzugt werden die eingebauten (native) Quoten. | ||
== Eingebettete Quotendateien == | == Eingebettete Quotendateien == | ||
Version vom 20. November 2025, 14:00 Uhr
Externe Quotendateien
Vorteile von Quoten ohne tune2fs
- Maximale Kompatibilität und Vorhersagbarkeit
- Funktionieren auf alten Kerneln und Distributionen.
- Gleiches Vorgehen für ext2/ext3/ext4 und eine Reihe anderer Dateisysteme.
- Eine Partition mit solchen Quoten kann auf einem anderen Rechner eingehängt werden, auf dem es keine Unterstützung für ext4-native-Quoten gibt, und die Quoten funktionieren weiterhin, sofern dort derselbe Satz von quota-Werkzeugen vorhanden ist.
- Keine Änderungen an der Struktur des Dateisystems
- Kein Risiko, das Dateisystem durch eine falsche -O-Option oder fehlerhaftes Verhalten von tune2fs „kaputtzumachen“.
- Anwendbar auf Partitionen, bei denen es nicht möglich ist, das Dateisystem sicher auszuhängen (oder kein Wartungsfenster für größere Eingriffe existiert).
- Einfaches Datenmodell
- Die Quoten werden in normalen Dateien (quota.* oder aquota.*) im Wurzelverzeichnis des Dateisystems gespeichert.
- Diese Dateien lassen sich leicht anzeigen, kopieren, archivieren und löschen.
- Für manche administrativen Aufgaben ist es praktisch, eine explizite Datei zu haben und keinen versteckten internen Inode.
- Einfache Rücknahme und Deaktivierung. Um Quoten zu deaktivieren, genügt es:
- die Optionen usrquota/grpquota (oder usrjquota/grpjquota) aus /etc/fstab zu entfernen
- quotaoff auszuführen
- bei Bedarf die Dateien quota.* / aquota.* zu löschen
- Die Struktur des Dateisystems ändert sich dabei nicht; es muss nichts auf Ebene der ext4-Features zurückgesetzt werden.
Nachteile von Quoten ohne tune2fs
- Risiko einer Desynchronisation der Quotendateien
- Bei einem Systemabsturz, einem Hard-Reset oder Problemen mit der Platte können die Daten in quota.* / aquota.* nicht mehr dem tatsächlichen Zustand des Dateisystems entsprechen.
- In der Regel erfordert das einen Lauf von quotacheck, was auf großen Partitionen viel Zeit in Anspruch nehmen kann.
- Performance-Einbußen beim Lauf von quotacheck auf großen Datenmengen:
- quotacheck muss das gesamte Dateisystem durchlaufen, um die Nutzung von Blöcken/Inodes neu zu zählen.
- Auf Partitionen von mehreren TB kann das spürbar Zeit kosten und zusätzliche I/O-Last erzeugen.
- Weniger enge Integration mit dem ext4-Journal:
- Selbst wenn der journalisierte Modus verwendet wird (usrjquota=...,jqfmt=vfsv1), bleiben die Quoten externe Dateien und sind keine internen Strukturen des Dateisystems
- Die eingebaute Quota-Funktion von ext4 ist enger mit dem Journal integriert und im Allgemeinen robuster bei Störungen.
- In der Praxis ein veralteter Ansatz für ext4
- Auf neuen Systemen und in aktueller Dokumentation werden externe Quoten für ext4 oft als veraltete Methode bezeichnet; bevorzugt werden die eingebauten (native) Quoten.
Eingebettete Quotendateien
Anhang
Siehe auch
Dokumentation
Links
Projekt
Weblinks