Linux/Shells und Shell-Skripte: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 86: | Zeile 86: | ||
=Einfache Skripte anpassen oder schreiben= | =Einfache Skripte anpassen oder schreiben= | ||
==Allgemeines== | ==Allgemeines== | ||
Für die Benennung des Skriptes, ist es sehr wichtig '''keine''' Sonderzeichen einzufügen, sowie vorhandene Befehle zu benutzen. Allgemein werden Skripte meist in Textdateien geschrieben. | |||
Für die Benennung des Skriptes, ist es sehr wichtig '''keine''' Sonderzeichen einzufügen, sowie vorhandene Befehle zu benutzen. | |||
Allgemein werden Skripte meist in Textdateien geschrieben. | |||
===Wichtige Inhalte in einem Skript=== | ===Wichtige Inhalte in einem Skript=== | ||
*Standard-Syntax verwenden (sh) | *Standard-Syntax verwenden (sh) | ||
*Kommandosubstitutionen verwenden | *Kommandosubstitutionen verwenden | ||
*verkettete Kommandos ausführen | *verkettete Kommandos ausführen | ||
**es werden mehrere Befehle in einer einzigen Befehlszeile ausgeführt | **es werden mehrere Befehle in einer einzigen Befehlszeile ausgeführt | ||
**werden mit einem Semikolon (;) getrennt | **werden mit einem Semikolon (;) getrennt | ||
**Beispiel: archangel:/ # df -h;free -m | **Beispiel: archangel:/ # df -h;free -m | ||
**-> Zunächst zeigt es die Festplattenbelegung, anschliessend die Speicherverwendung | **-> Zunächst zeigt es die Festplattenbelegung, anschliessend die Speicherverwendung | ||
sowie einige weitere | sowie einige weitere | ||
===Position eines Skriptes=== | ===Position eines Skriptes=== | ||
Falls man ein Skript öfter benötigt, wäre es sinnvoll ein Verzeichnis auszuwählen, dass auf die PATH-Variable zeigt. | Falls man ein Skript öfter benötigt, wäre es sinnvoll ein Verzeichnis auszuwählen, dass auf die PATH-Variable zeigt. | ||
*/usr/bin ist gut geeignet für systemweite und jeden zugänglich | */usr/bin ist gut geeignet für systemweite und jeden zugänglich | ||
*/usr/sbin ist gut geeignet für durchgeführte administrative Eingriffe oder auch nicht für normale Benutzer anwendbar sein sollen | */usr/sbin ist gut geeignet für durchgeführte administrative Eingriffe oder auch nicht für normale Benutzer anwendbar sein sollen | ||
===Wichtige Dateien, Verzeichnisse und Anwendungen=== | ===Wichtige Dateien, Verzeichnisse und Anwendungen=== | ||
{|class="wikitable" | {|class="wikitable" | ||
!Zeichen !! Beschreibung | !Zeichen !! Beschreibung | ||
Zeile 124: | Zeile 133: | ||
|} | |} | ||
sowie einige weitere | sowie einige weitere | ||
===Grundrechenarten=== | ===Grundrechenarten=== | ||
Es gibt vier verschiedene Grundrechenarten, mit denen man im Skripten arbeiten und rechnen kann. | Es gibt vier verschiedene Grundrechenarten, mit denen man im Skripten arbeiten und rechnen kann. | ||
*[a]ddieren | *[a]ddieren | ||
Zeile 130: | Zeile 141: | ||
*[m]ultiplizieren | *[m]ultiplizieren | ||
*[d]ividieren | *[d]ividieren | ||
===Sonstiges=== | ===Sonstiges=== | ||
Mit Exec kann man ein externes Programm oder ein anderes Skript aufrufen, dabei wird der laufenden Prozess / das laufende Skript automatisch beendet und ersetzt. | Mit Exec kann man ein externes Programm oder ein anderes Skript aufrufen, dabei wird der laufenden Prozess / das laufende Skript automatisch beendet und ersetzt. |
Version vom 12. Juli 2019, 12:01 Uhr
Die Shell-Umgebung anpassen und verwenden
Was ist eine Shell
Eine Shell ist ein textbasiertes Programm, dass als Schnittstelle zwischen Benutzer und Computer fungiert. Der Benutzer kann durch die Shell mit dem Kernel kommunizieren. Da der englische Begriff Kernel zu Deutsch Kern heißt und eine Shell eine Schale ist, wird wohl sehr schnell klar, wie diese beiden Fachbegriffe entstanden sind und wo eine solche Shell im System-Gefüge angesiedelt ist. Eine weitere Aufgabe von Shells ist es, als Umgebung für die Ausführung von Skripten und Programmen zu dienen. Außerdem verstehen Shells unterschiedliche Befehle, so dass man sie im weitesten Sinne auch noch als Programmierumgebung betrachten kann. Die am weitesten verbreitete Shell ist die "bash" (Bourne Again Shell). Dieser Begriff ist ein Wortspiel: Zum einen handelt es sich, phonetisch betrachtet, um eine wiedergeborene Shell (born again shell), zum anderen ist sie schon wieder (again) eine Bourne-Shell. Sie ist nämlich vollständig abwärtskompatibel zu "sh", die Stephen Bourne bereits 1977 programmierte. "sh" ist der Vorfahre der heute weit verbreiteten Bash.
Umgebungsvariablen und Shellvariablen
Die Inhalte von Variablen sorgen dafür, dass laufende Programme und Skripte sich selbst mit kleinen Informationen versorgen können, ohne dass der Benutzer diese jedes Mal explizit angeben muss. Hierbei wird unterschieden zwischen Umgebungsvariablen und Shellvariablen. Die Unterschiede zwischen diesen beiden Variablentypen liegen einerseits darin, durch welche Konfigurationsdateien sie deklariert werden und demzufolge, wann sie durch welches Programm ausgewertet werden. Andererseits unterscheiden sie sich in ihrem Wirkungsbereich:
Umgebungsvariablen
Umgebungsvariablen gelten für alle Shells, die ein Benutzer verwendet. Die Inhalte dieser Variablen werden außerdem vererbt. Das bedeutet, dass beim Aufruf einer Subshell (egal, ob durch ein Skript oder den Benutzer) ein automatischer Export der Variablen in diese Subshell stattfindet. Bei Umgebungsvariablen werden normalerweise Großbuchstaben verwendet. Das hat keinen technischen Hintergrund, sondern dient lediglich der Übersichtlichkeit und Auffindbarkeit für den Benutzer.
Shellvariablen
Shellvariablen müssen in jeder Shell, die durch den Benutzer oder ein Skript gestartet wird, neu deklariert werden. Es findet standardmäßig keine Vererbung statt. Gemäß Konvention werden Shellvariablen kleingeschrieben.
Variablen
Beachten Sie, dass die Bash zwischen Groß- und Kleinschreibweise unterscheidet. Die Konventionen bezüglich der Schreibweisen bei Umgebungs- oder Shellvariablen werden von einigen Distributionen nicht eingehalten.
Variablen deklarieren
Die Deklaration und Abfrage einer Shellvariablen erfolgt recht einfach:
archangel:~ # a=5 archangel:~ # b=6 archangel:~ # let c=$a+$b archangel:~ # echo $c=$a+$b 11=5+6
In diesem Beispiel werden die Variablen a und b mit den Werten 5 und 6 gefüllt. Die dritte Zeile sorgt dafür, dass der Variablen c das Ergebnis der Summe aus $a und $b übergeben wird. Die letzte Zeile gibt die komplette Operation aus. Die Inhalte einer Variablen bleiben innerhalb einer Shell erhalten. Sie können also die Variable wiederholt abrufen oder verwenden:
archangel:~ # echo $c 11
Variablen exportieren
Wird eine Subshell aufgerufen, so steht diese Variable nicht mehr zur Verfügung, weil es sich nicht um eine Umgebungsvariable handelt. Es ist aber möglich, eine Variable für eine Subshell verfügbar zu machen, indem man diese exportiert. Ein solcher Export erfolgt nur an untergeordnete, jedoch nie an übergeordnete Shells. Ein Export bewirkt nämlich nicht, dass aus einer Shellvariable eine Umgebungsvariable wird. Der Exportbefehl kann auf zwei Arten durchgeführt werden:
archangel:~ # export c archangel:~ # sh sh-3.00# echo $c 11
In der gerade dargestellten ersten Variante wurde die Variable c aus dem vorangegangenen Beispiel exportiert. Anschließend wurde mit sh eine neue Subshell geöffnet und dann mit echo $c die Variable auf dem Bildschirm ausgegeben. Die zweite Methode sieht folgendermaßen aus:
archangel:~ # export z=1000 archangel:~ # sh sh-3.00# echo $z 1000
Variablen einsehen
Diesmal ist die Deklaration der Variablen und der Export mit nur einem einzigen Befehl durchgeführt worden. Mit echo $z wird wieder demonstriert, dass der Inhalt der Variablen in der Ziel-Shell angekommen ist. Mit dem Befehl set können Sie ohne Angabe von Parametern nachsehen, welche Umgebungs- und Shellvariablen Ihre aktuelle Shell gerade verwendet. Am besten geben Sie die Ausgabe an less weiter, damit Sie den Inhalt in Ruhe untersuchen können. Eine gekürzte Ausgabe könnte Folgendes enthalten:
archangel:~ # set | less a=5 b=6 BASH=/bin/bash c=11 HISTSIZE=1000 HOME=/root HOSTNAME=archangel MANPATH=/usr/share/man:/usr/local/man:/usr/X11R6/man:/opt/gnome/share/man PAGER=less PATH=/sbin:/usr/sbin:/usr/local/sbin:/root/bin:/usr/local/bin:/usr/bin:/usr/ X11R
Die Umgebungsvariablen können mit dem Kommando env eingesehen werden. Es ist ratsam, die Ausgabe mit less zu betrachten.
Variablen löschen
Variablen werden mit dem Befehl unset gelöscht. Um die Variablen aus den Beispielen weiter oben zu entfernen, geben Sie Folgendes ein:
archangel:~ # unset a archangel:~ # unset b archangel:~ # unset c Zur Überprüfung: archangel:~ # set | less BASH=/bin/bash HISTSIZE=1000 ...
Die Variablen a, b und c wurden gelöscht. Alternativ wäre auch eine Neuanmeldung möglich gewesen, denn es handelt sich um Shellvariablen, die bei einer Abmeldung nicht erhalten bleiben.
Aliase und Funktionen
Einfache Skripte anpassen oder schreiben
Allgemeines
Für die Benennung des Skriptes, ist es sehr wichtig keine Sonderzeichen einzufügen, sowie vorhandene Befehle zu benutzen. Allgemein werden Skripte meist in Textdateien geschrieben.
Wichtige Inhalte in einem Skript
- Standard-Syntax verwenden (sh)
- Kommandosubstitutionen verwenden
- verkettete Kommandos ausführen
- es werden mehrere Befehle in einer einzigen Befehlszeile ausgeführt
- werden mit einem Semikolon (;) getrennt
- Beispiel: archangel:/ # df -h;free -m
- -> Zunächst zeigt es die Festplattenbelegung, anschliessend die Speicherverwendung
sowie einige weitere
Position eines Skriptes
Falls man ein Skript öfter benötigt, wäre es sinnvoll ein Verzeichnis auszuwählen, dass auf die PATH-Variable zeigt.
- /usr/bin ist gut geeignet für systemweite und jeden zugänglich
- /usr/sbin ist gut geeignet für durchgeführte administrative Eingriffe oder auch nicht für normale Benutzer anwendbar sein sollen
Wichtige Dateien, Verzeichnisse und Anwendungen
Zeichen | Beschreibung |
---|---|
for | |
&& | bei diesem Zeichen wird der zweite Befehl nur ausgeführt, wenn der erste erfolgreich war |
|| | bei diesem Zeichen wird der zweite Befehl nur ausgeführt, wenn der erste fehlgeschlagen ist |
while | |
test | |
read | |
if | |
seq | |
exec | Erklärung im unteren Teil des Artikels. (Sonstiges) |
sowie einige weitere
Grundrechenarten
Es gibt vier verschiedene Grundrechenarten, mit denen man im Skripten arbeiten und rechnen kann.
- [a]ddieren
- [s]ubtrahieren
- [m]ultiplizieren
- [d]ividieren
Sonstiges
Mit Exec kann man ein externes Programm oder ein anderes Skript aufrufen, dabei wird der laufenden Prozess / das laufende Skript automatisch beendet und ersetzt.