Mkisofs: Unterschied zwischen den Versionen

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=== ISO-Images mit Mkisofs ===
= Beschreibung =
Das Programm Mkisofs ("make ISO9660 filesystem") erstellt ausschließlich ISO-Images -- das aber gekonnt und mit vielen zusätzlichen Features. Der einfache Aufruf lautet:
Das Programm Mkisofs ("make ISO9660 filesystem") erstellt ausschließlich ISO-Images -- das aber gekonnt und mit vielen zusätzlichen Features. Der einfache Aufruf lautet:
 
mkisofs ''Parameter'' -o datei.iso ''/Verzeichnis/Daten''
mkisofs ''Parameter'' -o datei.iso ''/Verzeichnis/Daten''


Über <tt>-o</tt> definieren Sie den Namen der Zieldatei. Dahinter geben Sie die Daten an, die ins Image wandern sollen. Als optionale Parameter teilen Sie Mkisofs beispielsweise über <tt>-r</tt> mit, dass Sie die Rockridge-Erweiterung wünschen. Alternativ darf hier auch <tt>-R</tt> stehen, um zusätzlich Rechte und Dateieigentümer zu setzen. Die Joliet-Erweiterung schalten Sie entsprechend über <tt>-J</tt> ein:
Über <tt>-o</tt> definieren Sie den Namen der Zieldatei. Dahinter geben Sie die Daten an, die ins Image wandern sollen. Als optionale Parameter teilen Sie Mkisofs beispielsweise über <tt>-r</tt> mit, dass Sie die Rockridge-Erweiterung wünschen. Alternativ darf hier auch <tt>-R</tt> stehen, um zusätzlich Rechte und Dateieigentümer zu setzen. Die Joliet-Erweiterung schalten Sie entsprechend über <tt>-J</tt> ein:
 
mkisofs -J -R -o datei.iso ''/Verzeichnis/Daten''
mkisofs -J -R -o datei.iso ''/Verzeichnis/Daten''


Über den Parameter <tt>-V</tt> setzen Sie einen Namen (Volume-ID) für die spätere CD/DVD. Enthält dieser Leer- und Sonderzeichen, schließen Sie ihn in Hochkommata ein:
Über den Parameter <tt>-V</tt> setzen Sie einen Namen (Volume-ID) für die spätere CD/DVD. Enthält dieser Leer- und Sonderzeichen, schließen Sie ihn in Hochkommata ein:
 
mkisofs -V "Backup 20060502" ...
mkisofs -V "Backup 20060502" ...


Darf es hingegen etwas ausführlicher sein, schalten Sie mit <tt>-v</tt> ("verbose") auf eine lange Ausgabe um (Abbildung <span >((1))</span>); mit <tt>-quiet</tt> hingegen stellen Sie das Programm ruhig. Wer die Statusmeldungen nicht im Terminal sehen will, dennoch aber nicht auf die Informationen verzichten möchte, leitet sie in ein Protokoll (hier: <tt>log.txt</tt>) um:
Darf es hingegen etwas ausführlicher sein, schalten Sie mit <tt>-v</tt> ("verbose") auf eine lange Ausgabe um (Abbildung <span >((1))</span>); mit <tt>-quiet</tt> hingegen stellen Sie das Programm ruhig. Wer die Statusmeldungen nicht im Terminal sehen will, dennoch aber nicht auf die Informationen verzichten möchte, leitet sie in ein Protokoll (hier: <tt>log.txt</tt>) um:
 
mkisofs ... -log-file log.txt ...
mkisofs ... -log-file log.txt ...


((1)) Mkisofs bei der Arbeit -- auf Wunsch zeigt das Tool genau an, was im Hintergrund passiert.
((1)) Mkisofs bei der Arbeit -- auf Wunsch zeigt das Tool genau an, was im Hintergrund passiert.


==== Ideal für Backups ====
==== Ideal für Backups ====
Mkisofs bringt einige praktische Optionen für das regelmäßige Erstellen von Datensicherungen mit. So schließen Sie beispielsweise über die Option <tt>-m</tt> gezielt Dateien vom Image aus. Hinter dem Parameter geben Sie als weitere Argumente Namen an. Dabei kann Mkisofs auch mit <span >'''Wildcards'''</span> umgehen und akzeptiert Mehrfachnennung. Um etwa sämtliche HTML-Dateien nicht ins ISO-Image aufzunehmen, tippen Sie:
* Mkisofs bringt einige praktische Optionen für das regelmäßige Erstellen von Datensicherungen mit.  
 
* So schließen Sie beispielsweise über die Option <tt>-m</tt> gezielt Dateien vom Image aus.  
mkisofs ... -m *.html -m *.HTML -o backup.iso /home/huhn
* Hinter dem Parameter geben Sie als weitere Argumente Namen an.  
* Dabei kann Mkisofs auch mit <span >'''Wildcards'''</span> umgehen und akzeptiert Mehrfachnennung.  
Um etwa sämtliche HTML-Dateien nicht ins ISO-Image aufzunehmen, tippen Sie:
mkisofs ... -m *.html -m *.HTML -o backup.iso /home/huhn


<span >'''Wildcards:'''</span> Platzhalter, die Teile von Zeichenketten unbestimmt lassen. Ein Fragezeichen ? in einer Zeichenkette lässt nur denjenigen Buchstaben unbestimmt, an dem sich das Fragezeichen befindet, während ein * für beliebig viele verschiedene Zeichen steht.  
<span >'''Wildcards:'''</span> Platzhalter, die Teile von Zeichenketten unbestimmt lassen. Ein Fragezeichen ? in einer Zeichenkette lässt nur denjenigen Buchstaben unbestimmt, an dem sich das Fragezeichen befindet, während ein * für beliebig viele verschiedene Zeichen steht.  


Über die Option <tt>-x</tt> klammern Sie bei Bedarf ganze Verzeichnisse aus, falls nötig wiederum mit mehrfacher Angabe:
Über die Option <tt>-x</tt> klammern Sie bei Bedarf ganze Verzeichnisse aus, falls nötig wiederum mit mehrfacher Angabe:
 
mkisofs ... -x /tmp -x /var -o backup.iso /
mkisofs ... -x /tmp -x /var -o backup.iso /


Achten Sie bei der Verwendung dieser beiden Parameter darauf, dass Sie bei der Angabe der zu sichernden Daten keine Wildcards verwenden. Das Kommando
Achten Sie bei der Verwendung dieser beiden Parameter darauf, dass Sie bei der Angabe der zu sichernden Daten keine Wildcards verwenden. Das Kommando
 
mkisofs ... -m *.html -m *.HTML -o backup.iso *
mkisofs ... -m *.html -m *.HTML -o backup.iso *


führt beispielsweise dazu, dass die Shell die letzte Wildcard auflöst und so wieder alle Daten ins Image aufnimmt.
führt beispielsweise dazu, dass die Shell die letzte Wildcard auflöst und so wieder alle Daten ins Image aufnimmt.
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==== Erstellen von ISO-Images ====
==== Erstellen von ISO-Images ====
Nachdem das Programm erfolgreich installiert wurde, kann es folgendermaßen verwendet werden
Nachdem das Programm erfolgreich installiert wurde, kann es folgendermaßen verwendet werden
 
mkisofs -l -iso-level 4 -o "Name der ISO Datei" "Name der Quelldatei"
mkisofs -l -iso-level 4 -o "Name der ISO Datei" "Name der Quelldatei"


Ist die Quelldatei ein Verzeichnis wird aus dem gesamten Verzeichnis ein ISO-Image erstellt.Wer weitere Einstellmöglichkeiten benötigt kann sich diese über einen Aufruf von
Ist die Quelldatei ein Verzeichnis wird aus dem gesamten Verzeichnis ein ISO-Image erstellt.Wer weitere Einstellmöglichkeiten benötigt kann sich diese über einen Aufruf von
 
mkisofs -help
mkisofs -help


in der Konsole anzeigen lassen.
in der Konsole anzeigen lassen.
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==== Bootbar bitte! ====
==== Bootbar bitte! ====
Um bootbare Medien zu erstellen, greifen Sie beispielsweise auf den Isolinux-Bootloader zurück, der mit Mkisofs Hand in Hand arbeitet:
Um bootbare Medien zu erstellen, greifen Sie beispielsweise auf den Isolinux-Bootloader zurück, der mit Mkisofs Hand in Hand arbeitet:
 
mkisofs -J -R -o bootcd.iso -b isolinux/isolinux.bin -c isolinux/boot.cat -no-emul-boot -boot-load-size 4 -boot-info-table ''/Ordner/Daten''  
mkisofs -J -R -o bootcd.iso -b isolinux/isolinux.bin -c isolinux/boot.cat -no-emul-boot -boot-load-size 4 -boot-info-table ''/Ordner/Daten''  


Neben den schon bekannten Mkisofs-Optionen taucht hier einiges Neue auf: Hinter <tt>-b</tt> steht das eigentliche Boot-Image, und über <tt>-c</tt> geben Sie den Boot-Katalog an. Der Parameter <tt>-no-emul-boot</tt> weist das Programm an, bei einer Installation von dieser CD keine Emulation zu erstellen, sondern den Inhalt der Abbilddatei auf die Platte zu schreiben. Die Option <tt>-boot-load-size 4</tt> definiert, dass das BIOS später vier Sektoren à 512 Bytes für die Boot-Datei bereitstellt. Schließlich erzwingt (<tt>-boot-info-table</tt>), dass beim Booten Informationen über das Layout des Mediums berücksichtigt werden. Beachten Sie, dass sich das Verzeichnis <tt>isolinux</tt> unterhalb von <tt>''/Ordner/Daten''</tt> befinden muss.
Neben den schon bekannten Mkisofs-Optionen taucht hier einiges Neue auf: Hinter <tt>-b</tt> steht das eigentliche Boot-Image, und über <tt>-c</tt> geben Sie den Boot-Katalog an. Der Parameter <tt>-no-emul-boot</tt> weist das Programm an, bei einer Installation von dieser CD keine Emulation zu erstellen, sondern den Inhalt der Abbilddatei auf die Platte zu schreiben. Die Option <tt>-boot-load-size 4</tt> definiert, dass das BIOS später vier Sektoren à 512 Bytes für die Boot-Datei bereitstellt. Schließlich erzwingt (<tt>-boot-info-table</tt>), dass beim Booten Informationen über das Layout des Mediums berücksichtigt werden. Beachten Sie, dass sich das Verzeichnis <tt>isolinux</tt> unterhalb von <tt>''/Ordner/Daten''</tt> befinden muss.
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==== Images testen ====
==== Images testen ====
Das Kommando Mount bietet eine praktische Option, um ISO-Images vor dem Brennen auf eventuelle Fehler zu überprüfen. Dazu hängen Sie die Abbilddatei unter Angabe des Parameters <tt>-o loop</tt> testweise ins Dateisystem ein:
Das Kommando Mount bietet eine praktische Option, um ISO-Images vor dem Brennen auf eventuelle Fehler zu überprüfen. Dazu hängen Sie die Abbilddatei unter Angabe des Parameters <tt>-o loop</tt> testweise ins Dateisystem ein:
 
mount -o loop datei.iso /mnt/tmp
mount -o loop datei.iso /mnt/tmp


Beachten Sie, dass der Mount-Punkt existieren muss; außerdem benötigen Sie für diesen Befehl Administratorrechte. Nach Abschluss des Tests hängen Sie das ISO-Image über den Befehl <tt>umount /mnt/tmp</tt> wieder aus.
Beachten Sie, dass der Mount-Punkt existieren muss; außerdem benötigen Sie für diesen Befehl Administratorrechte. Nach Abschluss des Tests hängen Sie das ISO-Image über den Befehl <tt>umount /mnt/tmp</tt> wieder aus.

Version vom 17. Februar 2022, 14:30 Uhr

Beschreibung

Das Programm Mkisofs ("make ISO9660 filesystem") erstellt ausschließlich ISO-Images -- das aber gekonnt und mit vielen zusätzlichen Features. Der einfache Aufruf lautet:

mkisofs Parameter -o datei.iso /Verzeichnis/Daten

Über -o definieren Sie den Namen der Zieldatei. Dahinter geben Sie die Daten an, die ins Image wandern sollen. Als optionale Parameter teilen Sie Mkisofs beispielsweise über -r mit, dass Sie die Rockridge-Erweiterung wünschen. Alternativ darf hier auch -R stehen, um zusätzlich Rechte und Dateieigentümer zu setzen. Die Joliet-Erweiterung schalten Sie entsprechend über -J ein:

mkisofs -J -R -o datei.iso /Verzeichnis/Daten

Über den Parameter -V setzen Sie einen Namen (Volume-ID) für die spätere CD/DVD. Enthält dieser Leer- und Sonderzeichen, schließen Sie ihn in Hochkommata ein:

mkisofs -V "Backup 20060502" ...

Darf es hingegen etwas ausführlicher sein, schalten Sie mit -v ("verbose") auf eine lange Ausgabe um (Abbildung ((1))); mit -quiet hingegen stellen Sie das Programm ruhig. Wer die Statusmeldungen nicht im Terminal sehen will, dennoch aber nicht auf die Informationen verzichten möchte, leitet sie in ein Protokoll (hier: log.txt) um:

mkisofs ... -log-file log.txt ...

((1)) Mkisofs bei der Arbeit -- auf Wunsch zeigt das Tool genau an, was im Hintergrund passiert.

Ideal für Backups

  • Mkisofs bringt einige praktische Optionen für das regelmäßige Erstellen von Datensicherungen mit.
  • So schließen Sie beispielsweise über die Option -m gezielt Dateien vom Image aus.
  • Hinter dem Parameter geben Sie als weitere Argumente Namen an.
  • Dabei kann Mkisofs auch mit Wildcards umgehen und akzeptiert Mehrfachnennung.

Um etwa sämtliche HTML-Dateien nicht ins ISO-Image aufzunehmen, tippen Sie:

mkisofs ... -m *.html -m *.HTML -o backup.iso /home/huhn

Wildcards: Platzhalter, die Teile von Zeichenketten unbestimmt lassen. Ein Fragezeichen ? in einer Zeichenkette lässt nur denjenigen Buchstaben unbestimmt, an dem sich das Fragezeichen befindet, während ein * für beliebig viele verschiedene Zeichen steht.

Über die Option -x klammern Sie bei Bedarf ganze Verzeichnisse aus, falls nötig wiederum mit mehrfacher Angabe:

mkisofs ... -x /tmp -x /var -o backup.iso /

Achten Sie bei der Verwendung dieser beiden Parameter darauf, dass Sie bei der Angabe der zu sichernden Daten keine Wildcards verwenden. Das Kommando

mkisofs ... -m *.html -m *.HTML -o backup.iso *

führt beispielsweise dazu, dass die Shell die letzte Wildcard auflöst und so wieder alle Daten ins Image aufnimmt.

Wer Dateien mit typischen Backup-Endungen, wie z. B. ~, # oder .bak, ausklammern möchte, setzt hingegen einfach die Option -no-bak ein, und schlägt damit sämtliche Fliegen mit einer Klappe.

Erstellen von ISO-Images

Nachdem das Programm erfolgreich installiert wurde, kann es folgendermaßen verwendet werden

mkisofs -l -iso-level 4 -o "Name der ISO Datei" "Name der Quelldatei"

Ist die Quelldatei ein Verzeichnis wird aus dem gesamten Verzeichnis ein ISO-Image erstellt.Wer weitere Einstellmöglichkeiten benötigt kann sich diese über einen Aufruf von

mkisofs -help

in der Konsole anzeigen lassen.

Bootbar bitte!

Um bootbare Medien zu erstellen, greifen Sie beispielsweise auf den Isolinux-Bootloader zurück, der mit Mkisofs Hand in Hand arbeitet:

mkisofs -J -R -o bootcd.iso -b isolinux/isolinux.bin -c isolinux/boot.cat -no-emul-boot -boot-load-size 4 -boot-info-table /Ordner/Daten 

Neben den schon bekannten Mkisofs-Optionen taucht hier einiges Neue auf: Hinter -b steht das eigentliche Boot-Image, und über -c geben Sie den Boot-Katalog an. Der Parameter -no-emul-boot weist das Programm an, bei einer Installation von dieser CD keine Emulation zu erstellen, sondern den Inhalt der Abbilddatei auf die Platte zu schreiben. Die Option -boot-load-size 4 definiert, dass das BIOS später vier Sektoren à 512 Bytes für die Boot-Datei bereitstellt. Schließlich erzwingt (-boot-info-table), dass beim Booten Informationen über das Layout des Mediums berücksichtigt werden. Beachten Sie, dass sich das Verzeichnis isolinux unterhalb von /Ordner/Daten befinden muss.

Images testen

Das Kommando Mount bietet eine praktische Option, um ISO-Images vor dem Brennen auf eventuelle Fehler zu überprüfen. Dazu hängen Sie die Abbilddatei unter Angabe des Parameters -o loop testweise ins Dateisystem ein:

mount -o loop datei.iso /mnt/tmp

Beachten Sie, dass der Mount-Punkt existieren muss; außerdem benötigen Sie für diesen Befehl Administratorrechte. Nach Abschluss des Tests hängen Sie das ISO-Image über den Befehl umount /mnt/tmp wieder aus.