LPIC102/110.1 Administrationsaufgaben für Sicherheit durchführen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. Juli 2019, 11:01 Uhr
110.1 Administrationsaufgaben für Sicherheit durchführen
Auffinden von Dateien mit gesetztem SUID/SGID-Bit
- bestes Beispiel für gesetztes SUID ist das Programm passwd
- user kann als gewöhnlicher Benutzer mit erhöhten Rechten sein Passwort ändern
- gesetztes SUID stellt Sicherheitsbedrohung dar
- => regelmäßiges Durchsuchen des Systems nach entsprechenden Programmen
Suche nach Programmen mit setztem SUID:
root@ubuntu-server:~# find / -perm -u+s
Suche nach Programmen mit setztem SGID:
root@ubuntu-server:~# find / -perm -g+s
Setzen oder Löschen von Passwörtern und Passwort-Verfallszeiten
passwd
- von pass word, ändert die Passwörter eines Benutzers oder einer ganzen Gruppe
Die allgemeine Syntax zum Verwalten (Sperren, Löschen etc.) eines Benutzers lautet
passwd [OPTIONEN] [BENUTZERNAME]
Die allgemeine Syntax zum Festlegen, wann und wie oft das Password geändert werden kann, lautet:
passwd [-x MAX_TAGE] [-n MIN_TAGE] [-w WARN_TAGE] [-i INAKTIV_TAGE] BENUTZERNAME
chage
- Ändert die Informationen über die Gültigkeit eines Userpassworts
allgemeine Syntax
chage [-m mindays] [-M maxdays] [-d lastday] [-I inactive] [-E Ablaufdatum] [-W warndays] Benutzername
wichtige Dateien
- /etc/passwd - Useraccount Informationen
- /etc/shadow - Sichere Useraccount Informationen
nmap, netstat und socket
nmap
- für Network Mapper ist ein Portscanner
allgemeine Syntax
nmap [Art des Scans] <Optionen> Ziel
netstat
- ist ein Diagnose-Werkzeug um Status der Netzwerkschnittstelle(n) auszulesen
allgemeine Syntax
netstat [OPTIONEN]
socket
- Linux Socket Interface
- erstellt einen TCP- oder UNIX-Domain-Socket und stellt eine Verbindung zu Standard In / Out her
- kann u.a. sogar nach außen hin das Vorhandensein eines bestimmten Netzwerkdienstes simulieren, ein Zugriff von außen kann so beobachtet werden
user@ubuntu-server:~$ socket -wslqvp "Echo Socket!" 1938
Ablauf des Befehls:
- erstellt einen Server-Socket an Port 1938 auf dem local host und wartet auf eine Verbindung.
- Wenn eine Verbindung akzeptiert wird, wird die Zeichenfolge "Socket!" in den Socket geschrieben.
- Es werden keine Daten aus dem Socket gelesen oder in das Programm finger - Suchprogramm für Benutzerinformationen - geschrieben.
- Die Verbindung wird geschlossen, wenn eine Dateiende-Bedingung an der Standardausgabe des Programms auftritt.
- Dann wird eine neue Verbindung angenommen.
Ressourcenverwendung kontrollieren
ulimit
- Ressourcengrenze ausgeben lassen oder neu setzen
allgemeine Syntax
ulimit [Optionen] [n]
[n] für Number
- Überblick verschaffen, welche Grenzen gesetzt werden können mit:
root@ubuntu-server:~# ulimit -a
- folgende ulimit-Werte werden z. B. gern eingesetzt, um primitive DOS-(Denial of Service-)Angriffe zu erschweren (natürlich sind die Werte auch abhängig von der Anwendung eines Rechners) und sollten in der /etc/profile festgelegt werden
# Core Dumps verhindern ulimit -c 0 # keine Dateien größer 512 MB zulassen ulimit -f 512000 # weiches Limit von max. 250 Filedeskriptoren ulimit -S -n 250 # weiches Maximum von 100 Prozessen ulimit -S -u 100 # Speicherbenutzung max. 50 MB ulimit -H -v 50000 # weiches Limit der Speichernutzung 20 MB ulimit -S -v 20000
Offene Dateien
lsof
- steht für List Open Files,
- gibt Informationen über geöffnete Dateien ausführen, wichtig bei Problemen beim Aushängen von Datenträgern,
- kann auch zur Überprüfung von Netzwerkdiensten genutzt werden
allgemeine Syntax:
lsof [Option] <Format>
Nutzung von lsof ohne Option macht wenig Sinn, da Liste geöffneter Dateien sehr lang
=> Ergebnisübergabe durch Pipe an andere Programme, z. B. an Wc
root@archangel:/# lsof |wc -l
Welche Prozesse stellen Verbindung zum Netzwerk her?
root@archangel:~# lsof -i :80
fuser
- Identifizieren von Prozessen mithilfe von Dateien oder Sockets
- Alternative für lsof
- Besonderheit: kann auch ermitteln, von wem oder was Sockets verwendet werden
root@fedora ~# fuser -m -u /home/harald/test /home/harald/test: 12915(harald)
=> PID 1295 von Benutzer harald
- Ermittlung des verwendeten Programms ist nun kein Problem mehr
[root@fedora ~]# ps aux | grep 12915 harald 12915 0.0 0.1 13664 4204 pts/6 S+ 10:42 0:00 vi test
Arbeiten mit erhöhten Rechten
Superuser
su
- einen Befehl unter anderer Benutzer- oder Gruppenkennung ausführen
allgemeine Syntax
su [Optionen] [-] [Benutzer [Argument]]
ohne Optionen mit root-Password zu root werden
user@ubuntu-server:~$ su Password:
Identität eines anderen Benuters annehmen, um Umgebung diesses Buntzers zu überprüfen
root@archangel:~# su -l dominik dominik@archangel:~$
Sudoer
sudo
- ein einziges Kommando mit root-Rechten ausführen
- Berechtigungen müssen in der Datei /etc/sudoers definiert werden.
- Laut Buch sollte /etc/sudoers' mit visudo bearbeitet werden, da dabei ein Syntax-Check durchgeführt wird - „Kommando nicht gefunden“ „Paket visudo nicht gefunden“
- Neue Sudoer könne dort direkt angelegt werden – praktischer ist indirekte Zuweisung über Grupperzugehörigkeiten, z.B. in Gruppe admin
- Versuch sudo zu verwenden, wird protokolliert und kann per Mail an root gesendet werden
Feststellen, wer an einem System angemeldet ist oder war
w, who, last
w
- zeigt an, wer angemeldet ist und was sie tun, verwendet die Datei /var/run/utmp
allgemeine Syntax:
w [husfVo] [Benutzer]
who
- anzeigen, wer angemeldet ist, verwendet ebenfalls die Datei /var/run/utmp
allgemeine Syntax:
who [OPTION]... [ FILE | ARG1 ARG2 ]
Besonderheit gegenüber w u.a.: Option -b, - -boot: Anzeige des letzten Systemstarts
last
- eine Liste der zuletzt angemeldeten Benutzer anzeigen, wichtig für Suche nach Auslöser für Probleme,
- greift je nach Distribution auf Datei /var/log/wtmp (bei Debian) oder /var/log/btmp,
- falls keine vorhanden mit touch einfach jeweilige Datei erzeugen, wird dann nach Neustart automatisch befüllt
allgemeine Syntax
last [OPTION] [Benutzername…] [TTY…]
Quellen
Buch LPIC1 Version 5 (Kapitel 110.1 S 435-443) ubuntuusers Manpages von find, passwd, chage, nmap, netstat, socket, ulimit, lsof, fuser, su, sudo, w, who, last