Teams/Ab18it08/Netzwerk: Unterschied zwischen den Versionen

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Die für den konkreten Fall anzupassenden Parameter (also nicht buchstäblich zu übernehmenden) mit <span style="background-color:#ccff00;">grünem Marker</span> gekennzeichnet.
Die für den konkreten Fall anzupassenden Parameter (also nicht buchstäblich zu übernehmenden) mit <span style="background-color:#ccff00;">grünem Marker</span> gekennzeichnet.


[[Image:|thumb|top|''Übersicht / Netzwerktopologie'']]
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Generell: Forwarding von IP-Paketen zwischen Netzwerkschnittstellen aktivieren (das ist per Default abgeschaltet):
Generell: Forwarding von IP-Paketen zwischen Netzwerkschnittstellen aktivieren (das ist per Default abgeschaltet):


  # nano /etc/sysctl.conf
  # nano /etc/sysctl.conf


In der Datei folgende Einstellung suchen und das “#” am Zeilenanfang entfernen:
In der Datei folgende Einstellung suchen und das “#” am Zeilenanfang entfernen:


  # Uncomment the next line to enable packet forwarding for IPv4
  # Uncomment the next line to enable packet forwarding for IPv4
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… und die geänderte System-Konfiguration neu laden:
… und die geänderte System-Konfiguration neu laden:


  # sysctl -p
  # sysctl -p
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  iface <span style="background-color:#ccff00;">enp2s0</span> inet static
  iface <span style="background-color:#ccff00;">enp2s0</span> inet static
             address 172.16.<span style="background-color:#ccff00;">X</span>.254/24
             address 172.16.<span style="background-color:#ccff00;">X</span>.254/24
  auto <span style="background-color:#ccff00;">enp2s0</span>:0
  auto <span style="background-color:#ccff00;">enp2s0</span>:0
  iface <span style="background-color:#ccff00;">enp2s0</span>:0 inet static
  iface <span style="background-color:#ccff00;">enp2s0</span>:0 inet static
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Theoretisch sollte die neue Konfiguration mit dem folgenden Befehl aktiviert werden; tatsächlich war trotzdem ein Reboot nötig:
Theoretisch sollte die neue Konfiguration mit dem folgenden Befehl aktiviert werden; tatsächlich war trotzdem ein Reboot nötig:


  # systemctl restart networking
  # systemctl restart networking


== Konfiguration für einen Client ==
== Konfiguration für einen Client ==


… also hier für einen Netzwerk-Knoten in einem privaten Netz, der selbst keine Verbindung in andere Netze hat – der aber Zugriff auf einen Router in seinem Netz hat.
… also hier für einen Netzwerk-Knoten in einem privaten Netz, der selbst keine Verbindung in andere Netze hat – der aber Zugriff auf einen Router in seinem Netz hat.


Bezeichnungen der Netzwerk-Hardware-Schnittstelle(n) bestimmen:
Bezeichnungen der Netzwerk-Hardware-Schnittstelle(n) bestimmen:


  ip link show
  ip link show


  # nano /etc/network/interfaces.d/<span style="background-color:#ccff00;">$INTERFACE</span>
  # nano /etc/network/interfaces.d/<span style="background-color:#ccff00;">$INTERFACE</span>


In der Datei folgende Konfiguration anlegen (generell sind die gesamten Netz-IDs und Adressen auf den konkreten Fall anzupassen!):
In der Datei folgende Konfiguration anlegen (generell sind die gesamten Netz-IDs und Adressen auf den konkreten Fall anzupassen!):


  auto <span style="background-color:#ccff00;">enp2s0</span>
  auto <span style="background-color:#ccff00;">enp2s0</span>
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  ping google.de  (Namensauflösung)
  ping google.de  (Namensauflösung)
  traceroute google.de  (Tatsächliches Routing ins öffentliche Internet)
  traceroute google.de  (Tatsächliches Routing ins öffentliche Internet)


== IP-Konfiguration zur Laufzeit ändern ==
== IP-Konfiguration zur Laufzeit ändern ==
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  # ip addr del <span style="background-color:#ccff00;">10.0.0.101/8</span> dev <span style="background-color:#ccff00;">enp2s0</span> (Adresse und “Device” muss angegeben werden)
  # ip addr del <span style="background-color:#ccff00;">10.0.0.101/8</span> dev <span style="background-color:#ccff00;">enp2s0</span> (Adresse und “Device” muss angegeben werden)
  # ip addr add <span style="background-color:#ccff00;">10.0.0.101/8</span> dev <span style="background-color:#ccff00;">enp2s0</span>
  # ip addr add <span style="background-color:#ccff00;">10.0.0.101/8</span> dev <span style="background-color:#ccff00;">enp2s0</span>


Der Befehl ip gehört zum Software-Paket “iproute2”. Er ersetzt bekannte / ältere Befehle wie z.B. ifconfig und route aus dem Paket “net-tools”.
Der Befehl ip gehört zum Software-Paket “iproute2”. Er ersetzt bekannte / ältere Befehle wie z.B. ifconfig und route aus dem Paket “net-tools”.

Version vom 21. Dezember 2018, 12:28 Uhr

Statisches Routing mit Debian Linux

“Routing findet genau dann statt, wenn sich der Netzteil von Quell- und Zieladresse unterscheidet.”

Fast alle Befehle müssen als root ausgeführt werden (markiert mit dem # am Zeilenanfang).

Die für den konkreten Fall anzupassenden Parameter (also nicht buchstäblich zu übernehmenden) mit grünem Marker gekennzeichnet.

[[Image:|thumb|top|Übersicht / Netzwerktopologie]]

Exkurs: Statische / klassische IP-Konfiguration aktivieren

NetworkManager (einen Dienst im Rahmen von systemd) deaktivieren

# systemctl stop NetworkManager
# systemctl disable NetworkManager

DNS: (wird "normalerweise" auch vom NetworkManager verwaltet)

# unlink /etc/resolv.conf
# echo "nameserver 10.0.0.1" > /etc/resolv.conf

Glückwunsch, jetzt (spätestens nach einem Reboot) hat der Rechner keine vom System autokonfigurierte / im Hintergrund verwaltete IP-Schnittstelle mehr.

Konfiguration für einen Router

… also für einen Netzwerk-Knoten, der Zugriff auf mindestens zwei getrennte logische Netzwerke hat und IP-Pakete zwischen ihnen vermitteln kann.

Hier: Für einen Router zwischen “Level-1-LAN” und “Level-2-LAN” in der oben gegebenen Topologieskizze.

Generell: Forwarding von IP-Paketen zwischen Netzwerkschnittstellen aktivieren (das ist per Default abgeschaltet):

# nano /etc/sysctl.conf

In der Datei folgende Einstellung suchen und das “#” am Zeilenanfang entfernen:

# Uncomment the next line to enable packet forwarding for IPv4
net.ipv4.ip_forward=1

… und die geänderte System-Konfiguration neu laden:

# sysctl -p

Bezeichnungen der Netzwerk-Hardware-Schnittstelle(n) bestimmen:

ip link show
# nano /etc/network/interfaces.d/$INTERFACE

In der Datei folgende Konfiguration anlegen (generell sind die gesamten Netz-IDs und Adressen auf den konkreten Fall anzupassen!):

auto enp2s0
iface enp2s0 inet static
           address 172.16.X.254/24
auto enp2s0:0
iface enp2s0:0 inet static
           address 10.0.0.10X/8
           gateway 10.0.0.1

Theoretisch sollte die neue Konfiguration mit dem folgenden Befehl aktiviert werden; tatsächlich war trotzdem ein Reboot nötig:

# systemctl restart networking

Konfiguration für einen Client

… also hier für einen Netzwerk-Knoten in einem privaten Netz, der selbst keine Verbindung in andere Netze hat – der aber Zugriff auf einen Router in seinem Netz hat.

Bezeichnungen der Netzwerk-Hardware-Schnittstelle(n) bestimmen:

ip link show
# nano /etc/network/interfaces.d/$INTERFACE

In der Datei folgende Konfiguration anlegen (generell sind die gesamten Netz-IDs und Adressen auf den konkreten Fall anzupassen!):

auto enp2s0
iface enp2s0 inet static
           address 172.16.X.Y/24
           gateway 172.16.X.254

Theoretisch sollte die neue Konfiguration mit dem folgenden Befehl aktiviert werden; tatsächlich war trotzdem ein Reboot nötig:


# systemctl restart networking

Konfiguration testen

ip addr show (oder kurz: ip a – IP-Adressen des Systems anzeigen)
ip route show (oder kurz: ip r – IP-Routen des System anzeigen)
ping 172.16.X.254  (Erreichbarkeit des Routers)
ping 10.0.0.10X  (Erreichbarkeit der “öffentlichen” Schnittstelle des Routers)
ping 10.0.0.1  (Erreichbarkeit des “öffentlichen” Gateways
ping 8.8.8.8  (Erreichbarkeit einer öfffentlichen IP-Adresse)
ping google.de  (Namensauflösung)
traceroute google.de  (Tatsächliches Routing ins öffentliche Internet)

IP-Konfiguration zur Laufzeit ändern

Routen löschen und anlegen:

# ip route del default
# ip route add default via 10.0.0.1 (Default-Route, Next Hop)
# ip route add 172.16.A.0/24 via 10.0.B.C (spezielles Netz, Next Hop)

IP-Adressen löschen und anlegen:

# ip addr del 10.0.0.101/8 dev enp2s0 (Adresse und “Device” muss angegeben werden)
# ip addr add 10.0.0.101/8 dev enp2s0

Der Befehl ip gehört zum Software-Paket “iproute2”. Er ersetzt bekannte / ältere Befehle wie z.B. ifconfig und route aus dem Paket “net-tools”.