Sshfs: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Foxwiki
Subpages:
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 47: Zeile 47:


= TMP =
= TMP =
[https://github.com/libfuse/sshfs sshfs] {en}  ist ein [:FUSE:]-Modul, mit dem man entfernte Rechner über [:SSH:] in das eigene Dateisystem einbinden kann. Der Vorteil gegenüber einer ssh-Shell ist, dass man damit die Dateien und Verzeichnisse auf dem entfernten Rechner sehr komfortabel editieren, kopieren oder verschieben kann – genau wie die Dateien und Verzeichnisse auf den lokalen Festplatten. Dies erfordert auf dem Server ein sftp-Programm. Das ist bei den meisten SSH-Servern, wie OpenSSH, standardmäßig dabei, aber auf einigen embedded Geräten, wie OpenWRT, sind dafür spezielle Programm-Pakete notwendig.
[https://github.com/libfuse/sshfs sshfs] {en}  ist ein [:FUSE:]-Modul, mit dem man entfernte Rechner über [:SSH:] in das eigene Dateisystem einbinden kann. Der Vorteil gegenüber einer ssh-Shell ist, dass man damit die Dateien und Verzeichnisse auf dem entfernten Rechner sehr komfortabel editieren, kopieren oder verschieben kann – genau wie die Dateien und Verzeichnisse auf den lokalen Festplatten. Dies erfordert auf dem Server ein sftp-Programm. Das ist bei den meisten SSH-Servern, wie OpenSSH, standardmäßig dabei, aber auf einigen embedded Geräten, wie OpenWRT, sind dafür spezielle Programm-Pakete notwendig.


{{{#!vorlage Hinweis
; Hinweis
Der einzige aktive Entwickler hat das Projekt am 26.05.2022 verlassen und die zugehörige [:Git:Github]-Seite gesperrt. Fehler und damit auch Sicherheitslücken werden nicht mehr beseitigt, dies sollte man bedenken falls sensible Daten per sshfs transportiert werden sollen. Siehe [https://github.com/libfuse/sshfs/blob/master/README.rst Ankündigung]. {en}
: Der einzige aktive Entwickler hat das Projekt am 26.05.2022 verlassen und die zugehörige [:Git:Github]-Seite gesperrt. Fehler und damit auch Sicherheitslücken werden nicht mehr beseitigt, dies sollte man bedenken falls sensible Daten per sshfs transportiert werden sollen. Siehe [https://github.com/libfuse/sshfs/blob/master/README.rst Ankündigung]. {en}
}}}


== Installation ==
== Installation ==
Folgendes Paket muss installiert [1] werden:
# apt install sshfs
 
{{{#!vorlage Paketinstallation
sshfs, universe [2]
}}}


== Benutzung ==
== Benutzung ==
Zeile 66: Zeile 60:
Das Einhängen erfolgt im Terminal [3] über folgenden Befehl, vorher sollte aber noch ein Ordner namens '''fusessh''' erstellt werden:
Das Einhängen erfolgt im Terminal [3] über folgenden Befehl, vorher sollte aber noch ein Ordner namens '''fusessh''' erstellt werden:


{{{#!vorlage Befehl
; Befehl
mkdir ~/fusessh
mkdir ~/fusessh
}}}


{{{#!vorlage Befehl
; Befehl
sshfs Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh
sshfs Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh
}}}


Falls ein Passwort für die Verbindung erforderlich ist, erscheint in der Konsole eine Abfrage. Das Aushängen erfolgt analog zu den anderen FUSE-Modulen mit:
Falls ein Passwort für die Verbindung erforderlich ist, erscheint in der Konsole eine Abfrage. Das Aushängen erfolgt analog zu den anderen FUSE-Modulen mit:


{{{#!vorlage Befehl
; Befehl
fusermount -u ~/fusessh
fusermount -u ~/fusessh
}}}


{{{#!vorlage Hinweis
; Hinweis
sshfs unterstützt Hardlinks nur ab OpenSSH-Server-Version 5.7 oder neuer. Bei älteren OpenSSH-Versionen ist es daher nicht möglich, sshfs für eine Datensicherung zu nutzen. Die OpenSSH-Version kann ermittelt werden indem man sich per ssh auf dem Server anmeldet und /usr/sbin/sshd -V eingibt.
: sshfs unterstützt Hardlinks nur ab OpenSSH-Server-Version 5.7 oder neuer. Bei älteren OpenSSH-Versionen ist es daher nicht möglich, sshfs für eine Datensicherung zu nutzen. Die OpenSSH-Version kann ermittelt werden indem man sich per ssh auf dem Server anmeldet und /usr/sbin/sshd -V eingibt.
}}}


=== Optionen ===
=== Optionen ===
Zeile 90: Zeile 80:
Mit den Optionen `-o idmap=user -o uid=USERID -o gid=GROUPID` kann man "User Mapping" aktivieren. Dies ist hilfreich, falls die auf dem Server gespeicherten Dateien einen Eigentümer haben, der auf dem Client nicht vorhanden ist. Dabei werden die entfernten Rechte auf die im Kommando angegebenen Werte übertragen. Beispiel:
Mit den Optionen `-o idmap=user -o uid=USERID -o gid=GROUPID` kann man "User Mapping" aktivieren. Dies ist hilfreich, falls die auf dem Server gespeicherten Dateien einen Eigentümer haben, der auf dem Client nicht vorhanden ist. Dabei werden die entfernten Rechte auf die im Kommando angegebenen Werte übertragen. Beispiel:


{{{#!vorlage Befehl
; Befehl
sshfs Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh -o idmap=user -o uid=$(id -u) -o gid=$(id -g)
sshfs Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh -o idmap=user -o uid=$(id -u) -o gid=$(id -g)
}}}
 
Der Befehl würde dem aktuellen Benutzer Eigentümer- und Gruppenrechte geben, gleich wie diese auf dem entfernten System gesetzt sind.
Der Befehl würde dem aktuellen Benutzer Eigentümer- und Gruppenrechte geben, gleich wie diese auf dem entfernten System gesetzt sind.


==== Symlinks mit einbeziehen ====
==== Symlinks mit einbeziehen ====
Möchte man im eigenen System auch den [:ln/#Symbolische-Verknuepfungen:Symbolische Verknüpfungen] (auch „Symlinks“ oder „Softlinks“ genannt), die auf dem entfernten Rechner gesetzt sind, folgen können, so gibt es hierfür die Option `follow_symlinks`, die folgendermaßen genutzt werden kann:
Möchte man im eigenen System auch den [:ln/#Symbolische-Verknuepfungen:Symbolische Verknüpfungen] (auch „Symlinks“ oder „Softlinks“ genannt), die auf dem entfernten Rechner gesetzt sind, folgen können, so gibt es hierfür die Option `follow_symlinks`, die folgendermaßen genutzt werden kann:
{{{#!vorlage Befehl
 
sshfs Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh -o follow_symlinks
; Befehl
}}}
sshfs Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh -o follow_symlinks


Eine genaue Übersicht der Parameter kann man in der [:man:Manualseite] von sshfs nachlesen. Weitere Details finden sich ebenfalls unter [:Benutzer_und_Gruppen:], so wie [:Rechte:] hier im Wiki.
Eine genaue Übersicht der Parameter kann man in der [:man:Manualseite] von sshfs nachlesen. Weitere Details finden sich ebenfalls unter [:Benutzer_und_Gruppen:], so wie [:Rechte:] hier im Wiki.
Zeile 111: Zeile 100:
===== über die /etc/fstab =====
===== über die /etc/fstab =====
In der Datei '''/etc/fstab''' muss mit Root-Rechten [7] in einem Editor [4] eine Zeile hinzugefügt werden:
In der Datei '''/etc/fstab''' muss mit Root-Rechten [7] in einem Editor [4] eine Zeile hinzugefügt werden:
 
sshfs#Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh fuse uid=1003,gid=100,umask=0,allow_other,_netdev 0 0
{{{
sshfs#Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh fuse uid=1003,gid=100,umask=0,allow_other,_netdev 0 0
}}}


Der Parameter `_netdev` ist wichtig, da das System sonst beim Booten nicht weiß, dass eine funktionierende Netzwerkverbindung zum Einbinden der Partition erforderlich ist.
Der Parameter `_netdev` ist wichtig, da das System sonst beim Booten nicht weiß, dass eine funktionierende Netzwerkverbindung zum Einbinden der Partition erforderlich ist.
Zeile 122: Zeile 108:


Ein Beispielskript sieht z.B. so aus:
Ein Beispielskript sieht z.B. so aus:
{{{#!code bash
#!code bash
#!/bin/bash
#!/bin/bash
IFACE=$1    #wird vom NetworkManager übergeben
IFACE=$1    #wird vom NetworkManager übergeben
BEFEHL=$2  #wird vom NetworkManager übergeben
BEFEHL=$2  #wird vom NetworkManager übergeben
 
#SSHFS-Einstellungen
PORT=22 #ssh-Port des Zielsystems
PFAD="/Pfad/Zielordner" # ABSOLUTE PFADANGABE im lokalen System
KEY="/home/user/.mykeys/my_rsakey" #eigener privater Schlüssel


case "$BEFEHL" in
#SSHFS-Einstellungen
  up)
PORT=22 #ssh-Port des Zielsystems
    #SSHFS-Verbindung herstellen
PFAD="/Pfad/Zielordner" # ABSOLUTE PFADANGABE im lokalen System
    #ACHTUNG: die Optionen sind Beispiele und haben keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit!
KEY="/home/user/.mykeys/my_rsakey" #eigener privater Schlüssel
    /usr/bin/sshfs -p$PORT user@server:relativer_pfad_auf_dem_server/ $PFAD -o uid=1000,gid=1000,nomap=ignore,allow_other,IdentityFile=$KEY
    ;;
  down)
    /bin/fusermount -u $PFAD
    ;;
  *)
    echo $"usage: $0 {up|down}"
    exit 1
esac


}}}
case "$BEFEHL" in
  up)
    #SSHFS-Verbindung herstellen
    #ACHTUNG: die Optionen sind Beispiele und haben keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit!
    /usr/bin/sshfs -p$PORT user@server:relativer_pfad_auf_dem_server/ $PFAD -o uid=1000,gid=1000,nomap=ignore,allow_other,IdentityFile=$KEY
    ;;
  down)
    /bin/fusermount -u $PFAD
    ;;
  *)
    echo $"usage: $0 {up|down}"
    exit 1
esac


Weiterführende Informationen zu Dispatcher-Skripten gibt es unter [:NetworkManager/Dispatcher:].
Weiterführende Informationen zu Dispatcher-Skripten gibt es unter [:NetworkManager/Dispatcher:].


{{{#!vorlage Hinweis
; Hinweis
Es besteht die Möglichkeit, ein sshfs-mount ebenfalls über die [:interfaces#Start-Stop-Skripte:/etc/network/interfaces] einzubinden, bei Verwendung des [:NetworkManager: Network Managers] (NM) sollte von einer Bearbeitung der '''/etc/network/interfaces''' aber abgesehen werden!
: Es besteht die Möglichkeit, ein sshfs-mount ebenfalls über die [:interfaces#Start-Stop-Skripte:/etc/network/interfaces] einzubinden, bei Verwendung des [:NetworkManager: Network Managers] (NM) sollte von einer Bearbeitung der '''/etc/network/interfaces''' aber abgesehen werden!
}}}


==== Nach der Anmeldung eines Anwenders ====
==== Nach der Anmeldung eines Anwenders ====
Den sshfs-Befehl
Den sshfs-Befehl


{{{#!vorlage Befehl
; Befehl
sshfs Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh
sshfs Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh
}}}


muss man dazu bei jeder Anmeldung automatisch ausführen lassen [5].
muss man dazu bei jeder Anmeldung automatisch ausführen lassen [5].
Zeile 165: Zeile 147:
=== sshfs hängt sich auf - timeout ===
=== sshfs hängt sich auf - timeout ===


{{{#!vorlage Warnung
; Warnung
Es kann vorkommen, dass sich die Verbindung mit sshfs nach einer Weile aufhängt und nicht mehr reagiert, obwohl das Einbinden geklappt hatte und man auch auf die Dateien und Ordner auf dem anderen Rechner zugreifen konnte.
: Es kann vorkommen, dass sich die Verbindung mit sshfs nach einer Weile aufhängt und nicht mehr reagiert, obwohl das Einbinden geklappt hatte und man auch auf die Dateien und Ordner auf dem anderen Rechner zugreifen konnte.
}}}


Laut [http://sourceforge.net/p/fuse/wiki/SshfsFaq/#sshfs-hangs-after-a-while FUSEWiki] {en} gibt es dafür zwei Lösungsansätze:
Laut [http://sourceforge.net/p/fuse/wiki/SshfsFaq/#sshfs-hangs-after-a-while FUSEWiki] {en} gibt es dafür zwei Lösungsansätze:
Zeile 173: Zeile 154:
1) In der Datei '''.ssh/config''' folgende Zeile hinzufügen (liegt im Homeverzeichnis des Anwenders, bzw. wenn man Automount beim Systemstart macht, ist die Datei '''/root/.ssh/config''' zu ändern):
1) In der Datei '''.ssh/config''' folgende Zeile hinzufügen (liegt im Homeverzeichnis des Anwenders, bzw. wenn man Automount beim Systemstart macht, ist die Datei '''/root/.ssh/config''' zu ändern):


{{{
ServerAliveInterval 15
ServerAliveInterval 15
}}}


Falls die Datei '''config''' nicht existiert, wird sie neu angelegt.
Falls die Datei '''config''' nicht existiert, wird sie neu angelegt.
Zeile 181: Zeile 160:
2) Oder man fügt beim oben stehenden sshfs-Befehl die Option `-o ServerAliveInterval=15` ein. Dieser Lösungsansatz wurde zwar nicht laut [http://sourceforge.net/p/fuse/wiki/SshfsFaq/#sshfs-hangs-after-a-while FUSEWiki] {en} getestet, aber sollte theoretisch auch funktionieren.
2) Oder man fügt beim oben stehenden sshfs-Befehl die Option `-o ServerAliveInterval=15` ein. Dieser Lösungsansatz wurde zwar nicht laut [http://sourceforge.net/p/fuse/wiki/SshfsFaq/#sshfs-hangs-after-a-while FUSEWiki] {en} getestet, aber sollte theoretisch auch funktionieren.


{{{#!vorlage Befehl
; Befehl
sshfs -o ServerAliveInterval=15 Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh
sshfs -o ServerAliveInterval=15 Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh
}}}


Diese sollte die ssh-Verbindung aufrechterhalten, auch wenn über einen längeren Zeitraum keine Aktivitäten stattfinden.
Diese sollte die ssh-Verbindung aufrechterhalten, auch wenn über einen längeren Zeitraum keine Aktivitäten stattfinden.


== Links ==
== Links ==
* [http://heise.de/-1646679 HowTo bei heise open] {de}
# [http://heise.de/-1646679 HowTo bei heise open] {de}
* [http://ubuntu.wordpress.com/2005/10/28/how-to-mount-a-remote-ssh-filesystem-using-sshfs/ Anleitung für sshfs] {en}
# [http://ubuntu.wordpress.com/2005/10/28/how-to-mount-a-remote-ssh-filesystem-using-sshfs/ Anleitung für sshfs] {en}
* [http://doc.ubuntu-fr.org/sshfs Anleitungen im französischen Wiki] {fr}
# [http://doc.ubuntu-fr.org/sshfs Anleitungen im französischen Wiki] {fr}
 
==Quellen==
# https://wiki.ubuntuusers.de/FUSE/sshfs/
# https://wiki.ubuntuusers.de/FUSE/sshfs/
# https://wiki.archlinux.org/index.php/SSHFS
# https://wiki.archlinux.org/index.php/SSHFS
[[Kategorie:FUSE]]

Version vom 22. Januar 2023, 11:33 Uhr

topic kurze Beschreibung

Beschreibung

Installation

Anwendungen

Fehlerbehebung

Syntax

Optionen

Parameter

Umgebungsvariablen

Exit-Status

Konfiguration

Dateien

Sicherheit

Dokumentation

RFC

Man-Pages

Info-Pages

Siehe auch

Links

Projekt-Homepage

Weblinks

Einzelnachweise

Testfragen

Testfrage 1

Antwort1

Testfrage 2

Antwort2

Testfrage 3

Antwort3

Testfrage 4

Antwort4

Testfrage 5

Antwort5

TMP

sshfs {en} ist ein [:FUSE:]-Modul, mit dem man entfernte Rechner über [:SSH:] in das eigene Dateisystem einbinden kann. Der Vorteil gegenüber einer ssh-Shell ist, dass man damit die Dateien und Verzeichnisse auf dem entfernten Rechner sehr komfortabel editieren, kopieren oder verschieben kann – genau wie die Dateien und Verzeichnisse auf den lokalen Festplatten. Dies erfordert auf dem Server ein sftp-Programm. Das ist bei den meisten SSH-Servern, wie OpenSSH, standardmäßig dabei, aber auf einigen embedded Geräten, wie OpenWRT, sind dafür spezielle Programm-Pakete notwendig.

Hinweis
Der einzige aktive Entwickler hat das Projekt am 26.05.2022 verlassen und die zugehörige [:Git:Github]-Seite gesperrt. Fehler und damit auch Sicherheitslücken werden nicht mehr beseitigt, dies sollte man bedenken falls sensible Daten per sshfs transportiert werden sollen. Siehe Ankündigung. {en}

Installation

# apt install sshfs

Benutzung

Vor dem Ausführen von sshfs muss FUSE eingerichtet sein [6] und ein Verzeichnis erstellt werden, in welches der entfernte Rechner eingehängt werden soll. Außerdem muss der Benutzer, unter dem `sshfs` verwendet werden soll, als Mitglied der Gruppe `fuse` eingetragen werden. Im folgenden wird von ~/fusessh als Verzeichnis für den entfernten Rechner ausgegangen.

Das Einhängen erfolgt im Terminal [3] über folgenden Befehl, vorher sollte aber noch ein Ordner namens fusessh erstellt werden:

Befehl
mkdir ~/fusessh
Befehl
sshfs Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh

Falls ein Passwort für die Verbindung erforderlich ist, erscheint in der Konsole eine Abfrage. Das Aushängen erfolgt analog zu den anderen FUSE-Modulen mit:

Befehl
fusermount -u ~/fusessh
Hinweis
sshfs unterstützt Hardlinks nur ab OpenSSH-Server-Version 5.7 oder neuer. Bei älteren OpenSSH-Versionen ist es daher nicht möglich, sshfs für eine Datensicherung zu nutzen. Die OpenSSH-Version kann ermittelt werden indem man sich per ssh auf dem Server anmeldet und /usr/sbin/sshd -V eingibt.

Optionen

sshfs bietet eine Reihe von Optionen, wie z.B. `-p 222`, falls der [:SSH:SSH-Server] auf Port 222 lauschen sollte.\\

User Mapping

Mit den Optionen `-o idmap=user -o uid=USERID -o gid=GROUPID` kann man "User Mapping" aktivieren. Dies ist hilfreich, falls die auf dem Server gespeicherten Dateien einen Eigentümer haben, der auf dem Client nicht vorhanden ist. Dabei werden die entfernten Rechte auf die im Kommando angegebenen Werte übertragen. Beispiel:

Befehl
sshfs Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh -o idmap=user -o uid=$(id -u) -o gid=$(id -g)

Der Befehl würde dem aktuellen Benutzer Eigentümer- und Gruppenrechte geben, gleich wie diese auf dem entfernten System gesetzt sind.

Symlinks mit einbeziehen

Möchte man im eigenen System auch den [:ln/#Symbolische-Verknuepfungen:Symbolische Verknüpfungen] (auch „Symlinks“ oder „Softlinks“ genannt), die auf dem entfernten Rechner gesetzt sind, folgen können, so gibt es hierfür die Option `follow_symlinks`, die folgendermaßen genutzt werden kann:

Befehl
sshfs Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh -o follow_symlinks

Eine genaue Übersicht der Parameter kann man in der [:man:Manualseite] von sshfs nachlesen. Weitere Details finden sich ebenfalls unter [:Benutzer_und_Gruppen:], so wie [:Rechte:] hier im Wiki.

Automount

Falls man das Dateisystem automatisch beim Systemstart oder bei der Anmeldung einbinden lassen will, muss man die [:SSH#Authentifizierung-ueber-Public-Keys:SSH-Authentifizierung] über Public-Keys einrichten. Man ist nun nicht mehr gezwungen, das Server-Passwort einzutippen. Wichtig für das Einbinden ("mount") während des Systemstarts ist, dass sich die privaten Schlüssel ("private keys") im Root-Verzeichnis /root/.ssh/ befinden oder explizit über den Parameter -o IdentityFile=/Pfad/zum/publickkey/Schlüsseldateiname angegeben werden.

Beim Systemstart

über die /etc/fstab

In der Datei /etc/fstab muss mit Root-Rechten [7] in einem Editor [4] eine Zeile hinzugefügt werden:

sshfs#Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh fuse uid=1003,gid=100,umask=0,allow_other,_netdev 0 0

Der Parameter `_netdev` ist wichtig, da das System sonst beim Booten nicht weiß, dass eine funktionierende Netzwerkverbindung zum Einbinden der Partition erforderlich ist.

per Dispatcher

Man legt mit Root-Rechten [7] in einem Editor [4] eine Datei im Ordner /etc/NetworkManager/dispatcher.d/ an. Der Dateiname sollte mit einer Zahl beginnen, die die Startreihenfolge festlegt, wie beispielsweise 02sshfs. Nach der Erstellung des Skriptes muss dieses ausführbar gemacht werden[8].

Ein Beispielskript sieht z.B. so aus:

#!code bash
#!/bin/bash
IFACE=$1    #wird vom NetworkManager übergeben
BEFEHL=$2   #wird vom NetworkManager übergeben
#SSHFS-Einstellungen
PORT=22 #ssh-Port des Zielsystems
PFAD="/Pfad/Zielordner" # ABSOLUTE PFADANGABE im lokalen System
KEY="/home/user/.mykeys/my_rsakey" #eigener privater Schlüssel
case "$BEFEHL" in
  up)
    #SSHFS-Verbindung herstellen
    #ACHTUNG: die Optionen sind Beispiele und haben keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit!
    /usr/bin/sshfs -p$PORT user@server:relativer_pfad_auf_dem_server/ $PFAD -o uid=1000,gid=1000,nomap=ignore,allow_other,IdentityFile=$KEY
    ;;
  down)
    /bin/fusermount -u $PFAD
    ;;
  *)
    echo $"usage: $0 {up|down}"
    exit 1
esac

Weiterführende Informationen zu Dispatcher-Skripten gibt es unter [:NetworkManager/Dispatcher:].

Hinweis
Es besteht die Möglichkeit, ein sshfs-mount ebenfalls über die [:interfaces#Start-Stop-Skripte:/etc/network/interfaces] einzubinden, bei Verwendung des [:NetworkManager: Network Managers] (NM) sollte von einer Bearbeitung der /etc/network/interfaces aber abgesehen werden!

Nach der Anmeldung eines Anwenders

Den sshfs-Befehl

Befehl
sshfs Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh

muss man dazu bei jeder Anmeldung automatisch ausführen lassen [5].

sshfs hängt sich auf - timeout

Warnung
Es kann vorkommen, dass sich die Verbindung mit sshfs nach einer Weile aufhängt und nicht mehr reagiert, obwohl das Einbinden geklappt hatte und man auch auf die Dateien und Ordner auf dem anderen Rechner zugreifen konnte.

Laut FUSEWiki {en} gibt es dafür zwei Lösungsansätze:

1) In der Datei .ssh/config folgende Zeile hinzufügen (liegt im Homeverzeichnis des Anwenders, bzw. wenn man Automount beim Systemstart macht, ist die Datei /root/.ssh/config zu ändern):

ServerAliveInterval 15

Falls die Datei config nicht existiert, wird sie neu angelegt.

2) Oder man fügt beim oben stehenden sshfs-Befehl die Option `-o ServerAliveInterval=15` ein. Dieser Lösungsansatz wurde zwar nicht laut FUSEWiki {en} getestet, aber sollte theoretisch auch funktionieren.

Befehl
sshfs -o ServerAliveInterval=15 Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh

Diese sollte die ssh-Verbindung aufrechterhalten, auch wenn über einen längeren Zeitraum keine Aktivitäten stattfinden.

Links

  1. HowTo bei heise open {de}
  2. Anleitung für sshfs {en}
  3. Anleitungen im französischen Wiki {fr}
  4. https://wiki.ubuntuusers.de/FUSE/sshfs/
  5. https://wiki.archlinux.org/index.php/SSHFS