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| '''Informationstechnik''' (kurz '''IT''') steht für die [[Technik]] zur [[Elektronische Datenverarbeitung|Elektronischen Datenverarbeitung]] (EDV) und der hierzu verwendeten Hard- und Software-Infrastruktur. In industrialisierten Ländern werden erhebliche Teile der Verwaltung, Organisation, Kommunikation und Unterhaltung mit Mitteln der Informationstechnik realisiert. Bestimmende Grundlagen der Informationstechnik sind die digitale Mikroelektronik, die Softwaretechnik und die EDV-Organisation. Ihre wissenschaftliche Behandlung erfolgt in der [[Informatik]].
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| Eigentlich versteht man unter dem Begriff speziell '''elektronische Informationstechnik''' ('''EIT'''), zur Informationstechnik gehören auch nicht-elektronische Systeme (wie die anfangs rein elektrische Telefonie und Telegraphie). Der eigentliche Fachbegriff ist aber ('''elektronische''') '''Informations- und Datenverarbeitung''' ('''EID'''), der die anfangs getrennten Techniken der [[Kommunikationsmedium|Kommunikationsmedien]] (‚Information‘ im ursprünglichen Sinne der Mitteilung) und der [[Datenverarbeitung]] im engeren Sinne (EDV-Anwendungen zur programmierten Bearbeitung von Akten, Zahlenreihen, Tabellen usw.) zusammenfasst. Da die beiden Begriffe [[Information]] und [[Daten]] heute in der Praxis inhaltlich weitgehend verschmolzen sind, wie auch Technik und Verarbeitung nicht zu trennen sind, wird der Ausdruck „IT“ für den gesamten technologischen Sektor verwendet.
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| Die Ausdrücke ''Informationstechnik'' und '''Informationstechnologie''' können – im nichtwissenschaftlichen Bereich – als synonym angesehen werden: Unter „[[Technik]]“ versteht man üblicherweise allenfalls speziell die konkrete praktische Umsetzung (Anwendung), unter „[[Technologie]]“ die [[Forschung und Entwicklung]] und die theoretischen Grundlagen. In dem hochinnovativen Sektor wie auch bei Software ist das kaum trennbar.
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| Als zeitgemäße Veranschaulichung zur Einordnung der IT in übergeordnete Systeme eignet sich eine Betrachtung im 3-Ebenen-Modell. Sie zeigt verbundene technische Systeme und deren Nutzen für einzelne User oder für Prozesse in Organisationen:<ref>{{Literatur |Hrsg=Institut für Interne Revision Österreich – IIA Austria |Titel=Informationssicherheitsmanagementsystem. Damoklesschwert Daten-GAU – Systematische Prüfung und wirksame Prävention |Verlag=Linde Verlag |Ort=Wien |Datum=2016 |ISBN=978-3-7094-0850-6 |Kapitel=Rahmenkonzepte und Prüfansätze |Seiten=141 |Fundstelle=S. 29}}</ref>
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| [[Datei:IT-3-Ebenen-Modell Prozesse der Informationsverarbeitung und der IT.PNG|alt=IT-3-Ebenen-Modell: Prozesse der Informationsverarbeitung und der Informationstechnik auf drei Ebenen dargestellt: 1. User und Prozesse 2. IT-Funktionen (Services) 3. IT-Infrastruktur|mini|Übersicht der Prozesse der Informationsverarbeitung und der Informationstechnik in einem schematisch vereinfachten 3-Ebenen-Modell der IT]]
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| #IT-User und IT-basierte Organisationsprozesse
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| #IT-Funktionen: Services und Applikationen / Portale und Betriebssysteme
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| #IT-Infrastruktur(en) als technische Basis
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| Eine andere Sicht auf die IT, die Sicht der durch die IT angebotenen Dienste, bietet das Konzept SOA ([[Serviceorientierte Architektur]]).
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| ==Gebiete==
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| Vier Teilgebiete werden heute teils unterschieden:
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| *''Business-IT'' beinhaltet die IT von [[Handel]], [[Börse]], [[Versicherer|Versicherungen]], [[Kreditinstitut|Banken]] und Steuerwesen.
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| *''Industrielle IT'' befasst sich mit der Vernetzung der Maschinen in Herstellungs- und [[Produktionsprozess]]en innerhalb eines Werkes, zunehmend aber auch über die Werk- und Firmengrenzen hinweg (''{{lang|en|[[Wertschöpfungskette]]}}''). Neuerdings wird die Industrielle IT direkt an die Geschäftsprozesse angebunden. So entstehen etwa Schnittstellen zwischen den [[Bus (Datenverarbeitung)#Bussysteme|Bussystemen]], die die Maschinen steuern, und den Ressourcen-Planungs-Systemen ([[Enterprise Resource Planning|ERP-Software]]).
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| {{Zitat
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| |Text=Eine gebräuchliche Bezeichnung im Einsatzgebiet industrieller IT ist der Fachbegriff Operational Technology (OT),<ref>[https://www.gartner.com/it-glossary/operational-technology-ot/ Operational Technology] gartner.com</ref> der versucht, alle interagierenden Komponenten in komplexen und abhängigen Systemen zu beschreiben. Diese Komponenten werden meist über [[Supervisory Control and Data Acquisition|SCADA]]-Systeme hochintegriert gesteuert und überwacht.}}
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| *''Kommunikations-IT'' befasst sich mit dem Einsatz der Telekommunikation.
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| *''Unterhaltungs-IT'' befasst sich mit Spielgeräten und [[Multimedia]]-Anwendungen.
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| ==Bedeutung==
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| Die Informationstechnik stellt ein Bindeglied zwischen der klassischen [[Elektrotechnik]] und der [[Informatik]] dar. Das wird z. B. dadurch ersichtlich, dass sich viele elektrotechnische [[Fakultät (Hochschule)|Fakultäten]] von Hochschulen und Abteilungen höherer Schulen (z. B. [[Höhere Technische Lehranstalt]]en, HTLs) in „Informationstechnik“ oder zumindest in „Elektrotechnik und Informationstechnik“ bzw. „[[Informationstechnologie (Österreich)|Informationstechnologie]]“ umbenennen.
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| Der Informationstechnik nahe ist die [[Technische Informatik]], die sich unter anderem mit [[Schaltnetz]]en und -werken sowie dem Aufbau und der Organisation von [[Computer]]n beschäftigt. Aber auch die (Hardware-)Aspekte der Ausgabe- und Eingabegeräte, also klassische und zukünftige [[Mensch-Maschine-Schnittstelle]]n (''{{lang|en|Human-Computer Interfaces}}''), gehören in diesen Bereich.
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| [[Digitale Signalverarbeitung]] und [[Kommunikationstechnologie|Kommunikationstechnik]] sind wiederum Grundlage für [[Rechnernetz]]e. Das Zusammenwachsen von Informationstechnik, [[Telekommunikation]] und [[Unterhaltungselektronik]] wird daher auch oft als [[Informations- und Kommunikationstechnik]] (IuK) oder [[Informations- und Telekommunikationstechnik]] (ITK) bezeichnet.
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| Entwicklungen der IT haben in den letzten Jahrzehnten viele Bereiche in der [[Arbeitswelt]] verändert, so neben der [[Wirtschaft]] auch die [[Wissenschaft]]. Hierbei ist auch die Erforschung und Entwicklung der [[Mensch-Computer-Interaktion]] zunehmend relevant geworden.
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| Durch den verbreiteten Einsatz von IT hat diese durch ihren Ressourcenverbrauch auch einen erheblichen Einfluss auf das Ökosystem der Erde. Nachhaltige und umweltfreundliche IT wird als [[Grüne IT]] bezeichnet.
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| ==Sicherheit==
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| {{Hauptartikel|Informationssicherheit}}
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| Die Informationstechnik wird von [[Unternehmen]], der [[Verwaltung]], [[Verein]]en, privaten und sonstigen Anwendern genutzt. Für einen reibungslosen Ablauf ist die Sicherheit von hoher Bedeutung. Ohne Schutzmechanismen können [[Hacker]], [[Cracker (Computersicherheit)|Cracker]] oder [[Scriptkiddie]]s die Infrastruktur durch [[Schadprogramm]]e oder andere Manipulationen wie Überlastung stören oder schädigen. Durch Schutzsoftware und weitere präventive Maßnahmen kann den Attacken vorgebeugt werden.<ref>Claudia Eckert: ''IT-Sicherheit: Konzepte – Verfahren – Protokolle.'' 9. Auflage. De Gruyter Oldenbourg, 2014</ref>
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| ==Wachstum der weltweiten Kapazität der Informationstechnik==
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| Das Wachstum der globalen Kapazität der Digitaltechnik wurde in drei unterscheidbaren Gruppen quantifiziert:
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| *Die wachsende Kapazität, Information durch den Raum zu übertragen ([[Kommunikation]]);
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| *die Kapazität, Information durch die Zeit zu übermitteln ([[Datenspeicher|Speicherung]]); und
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| *die Kapazität, mit Information zu rechnen ([[Informatik]]):<ref name="Hilbertvideo2011">
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| {{Internetquelle
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| |autor=
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| |url=https://www.youtube.com/watch?v=iIKPjOuwqHo
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| |titel=Video Animation über The World’s Technological Capacity to Store, Communicate, and Compute Information from 1986 to 2010
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| |werk=[[YouTube]]
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| |hrsg=[[The Economist]]
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| |datum=2011-06-11
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| |abruf=2020-11-01
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| |sprache=en
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| }}
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| </ref>
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| #Die effektive Kapazität der Weltinformationen durch das (bidirektionale) [[Telekommunikationsnetz]] betrug 280 (optimal komprimierte) [[Byte|Petabyte]] 1986, und 20 % davon wurden in digitalen Netzwerken übertragen. Im Jahr 2007 wuchs diese weltweite Kapazität auf 65 (optimal komprimierte) Exabyte, wobei 99,9 % der übermittelten Information in digitalen Bits übertragen wurden. Dies ist eine jährliche Wachstumsrate von 30 % und fünfmal so schnell wie das weltweite [[Wirtschaftswachstum]].<ref name="HilbertLopez2011">Martin Hilbert, Priscila López: [http://www.sciencemag.org/content/332/6025/60 ''The World’s Technological Capacity to Store, Communicate, and Compute Information''.] In: ''[[Science]]'', 332(6025), 2011, S. 60–65; kostenfreien Zugriff auf den Artikel gibt es durch diese Seite: [http://www.martinhilbert.net/WorldInfoCapacity.html martinhilbert.net/WorldInfoCapacity.html]</ref>
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| #Die globale technologische Kapazität, Informationen zu speichern, ist von 2,6 (optimal komprimierten) Exabyte im Jahr 1986 auf 300 (optimal komprimierten) Exabyte im Jahr 2007 gewachsen, wobei 1986 weniger als 1 % der globalen Speicherkapazität digital war, und 2007 fast 95 %.<ref name="HilbertLopez2011" /> Dies ist das informationale Äquivalent von 404 Milliarden [[CD-ROM]]s für 2007. Es wird angenommen, dass es der Menschheit 2002 erstmals möglich war, mehr Information digital als im Analogformat zu speichern; quasi der Beginn des „digitalen Zeitalters“.<ref name="Hilbertvideo2011" />
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| #Die technologische Kapazität der Welt, Informationen mit digitalen Mehrzweck-Computern zu berechnen, ist von 3,0 × 10<sup>8</sup> [[Instruktionen pro Sekunde|MIPS]] im Jahr 1986 bis zu 6,4 × 10<sup>12</sup> MIPS im Jahr 2007 gewachsen,<ref name="HilbertLopez2011" /> was einer jährlichen Wachstumsrate von 60 % entspricht, also zehnmal schneller als das globale [[Wirtschaftswachstum]].
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