LPIC102/110.3 Daten durch Kryptografie schützen: Unterschied zwischen den Versionen
Erscheinungsbild
	
	
Keine Bearbeitungszusammenfassung  | 
				|||
| Zeile 26: | Zeile 26: | ||
* gpg-agent  | * gpg-agent  | ||
* ~/.gnupg/  | * ~/.gnupg/  | ||
== SSH ==  | |||
=== SSH-Server ===  | |||
; Das Paket ''openssh-server'' installiert die serverseitige Komponente von SSH  | |||
;  SSH Dienst starten mit [[systemd]]  | |||
 # systemctl start sshd.service  | |||
 # systemctl enable sshd.service  | |||
===SSH-Client===  | |||
* Die Verbidung startet ssh  | |||
* Host-Namen bzw. die IP-Adresse wird angegeben  | |||
* Anschliessend folgt die Eingabe des Kennwortes  | |||
 $ ssh server  | |||
 root@server's password:  | |||
* Zwei Wege um sich mit einem alternativen Benutzerkonto anzumelden  | |||
 $ ssh -l willi server  | |||
 $ ssh willi@server  | |||
==== Grafische Anwendungen unter X tunneln ====  | |||
* SSH-Verbindung wird von einem X-Terminal aus mit der zusätzlichen Option -X (großes X) initiiert  | |||
 $ ssh -X server  | |||
* Auf der Konsole des Remote-Systems führt man die Anwendung aus  | |||
 $ libreoffice  | |||
* Grafische Ausgabe und Bedienung erfolgt lokal am SSH-Client-Rechner  | |||
* Das hier beschriebene Verfahren wird als X11-Tunnel bezeichnet  | |||
==== Weiterleitung anderer Ports durch einen SSH-Tunnel ====  | |||
* Als Beispiel, der Zugriff auf einen Terminalserver im entfernten Netzwerk hinter einem SSH-Server  | |||
* IP-Adresse des Terminalservers 192.168.50.10  | |||
* Terminalserver lauscht an Port 3389  | |||
* IP des SSH-Server 119.117.63.126  | |||
Zunächst wird die SSH-Verbindung initiiert  | |||
 $ '''ssh 119.117.63.126 -L 4711:192.168.50.10:3389'''  | |||
* Option -L leitet Port 4711 an 192.168.50.10 mit Portnummer 3389 weiter  | |||
* Verbindungen werden an 192.168.50.10:3389 weitergeleitet  | |||
* Terminal-Dienste-Clients (z. B.  remmina) nutzen nun als Ziel localhost:4711<br>  | |||
; Hinweis  | |||
: Auch vom Windows-Computer aus kann mittels PuTTy auf einen Linux-Host zugegriffen werden <br>  | |||
Läuft ein X-Server auf dem Windows-Computer (z. B.  Xming oder Cygwin), ist auch das Tunneln von Ports inklusive X11 durchführbar  | |||
=== Konfigurationsdateien ===  | |||
; /etc/ssh/sshd_config  | |||
* Die Konfigurationsdatei sshd_config dient der Konfiguration von sshd, also den SSH-Server  | |||
 Port 22  | |||
 Protocol 2  | |||
 ListenAddress 192.168.0.58  | |||
 PermitRootLogin no  | |||
 HostKey /etc/ssh/ssh_host_rsa_key  | |||
 HostKey /etc/ssh/ssh_host_ecdsa_key  | |||
 HostKey /etc/ssh/ssh_host_ed25519_key  | |||
; Erläuterung  | |||
* sshd verwendet den Standardport 22  | |||
* Ausschließlich SSH-2-Verbindungen  | |||
* Zugriff auf Schnittstelle des Rechners: 192.168.0.58  | |||
* Kein login für root  | |||
* Als Hostkey kommen RSA, ECDSA und Ed25519 in Frage  | |||
; Hinweis  | |||
: Auf die Authentifizierung mit Schlüsseln und ssh_known_hosts Datei wird später näher eingegangen  | |||
; /etc/ssh/ssh_config  | |||
Konfiguration des SSH-Clients  | |||
* Clientseitige X11-Weiterleitung oder Passwortauthentifizierung  | |||
* RSA-Authentifizierung aktiv  | |||
* Standardport für ausgehende Verbindungen festlegen  | |||
* Die Optionsnamen innerhalb dieser Datei sind ansonsten selbsterklärend oder in der Manpage nachzuschlagen  | |||
* Die beiden gerade besprochenen Dateien kann man aufgrund ihrer Namensähnlichkeit schnell verwechseln  | |||
; /etc/hosts.allow und /etc/hosts.deny  | |||
* Die Dateien steuern wie die oben beschriebenen Dateien, den Zugriff auf SSH  | |||
* ''hosts.allow'' hat Vorrang vor der Datei ''hosts.deny  | |||
* Wird einem Host der Zugriff auf SSH durch ''hosts.allow'' gewährt, kann das durch keinen Eintrag in hosts.deny zurückgenommen werden  | |||
; /etc/nologin  | |||
* Mit dem erstellen einer leeren Datei namens /etc/nologin lässt sich der Zugriff auf SSH verhindern  | |||
* Nur root kann sich dann noch am System anmelden  | |||
* In dieser Datei kann auch eine Nachricht an Benutzer hinterlassen werden die sich lokal anmelden wollen  | |||
<noinclude>  | <noinclude>  | ||
Version vom 27. Mai 2023, 11:01 Uhr
topic - Kurzbeschreibung
Beschreibung
Wissensgebiete
- OpenSSH-2-Client grundlegend konfigurieren und verwenden
 - Bedeutung von OpenSSH-2-Rechnerschlüsseln verstehen
 - GnuPG grundlegend konfigurieren und verwenden
 - GPG verwenden um Dateien zu verschlüsseln, entschlüsseln, signieren und zu überprüfen
 - SSH-Port-Tunnel (auch X11-Tunnel) verstehen
 
Dateien, Verzeichnisse, Anwendungen
- ssh
 - ssh-keygen
 - ssh-agent
 - ssh-add
 - ~/.ssh/id_rsa und id_rsa.pub
 - ~/.ssh/id_dsa und id_dsa.pub
 - ~/.ssh/id_ecdsa und id_ecdsa.pub
 - ~/.ssh/id_ed25519 und id_ed25519.pub
 - /etc/ssh/ssh_host_rsa_key und ssh_host_rsa_key.pub
 - /etc/ssh/ssh_host_dsa_key und ssh_host_dsa_key.pub
 - /etc/ssh/ssh_host_ecdsa_key und ssh_host_ecdsa_key.pub
 - /etc/ssh/ssh_host_ed25519_key und ssh_host_ed25519_key.pub
 - ~/.ssh/authorized_keys
 - ssh_known_hosts
 - gpg
 - gpg-agent
 - ~/.gnupg/
 
SSH
SSH-Server
- Das Paket openssh-server installiert die serverseitige Komponente von SSH
 
- SSH Dienst starten mit systemd
 
# systemctl start sshd.service # systemctl enable sshd.service
SSH-Client
- Die Verbidung startet ssh
 - Host-Namen bzw. die IP-Adresse wird angegeben
 - Anschliessend folgt die Eingabe des Kennwortes
 
$ ssh server root@server's password:
- Zwei Wege um sich mit einem alternativen Benutzerkonto anzumelden
 
$ ssh -l willi server $ ssh willi@server
Grafische Anwendungen unter X tunneln
- SSH-Verbindung wird von einem X-Terminal aus mit der zusätzlichen Option -X (großes X) initiiert
 
$ ssh -X server
- Auf der Konsole des Remote-Systems führt man die Anwendung aus
 
$ libreoffice
- Grafische Ausgabe und Bedienung erfolgt lokal am SSH-Client-Rechner
 - Das hier beschriebene Verfahren wird als X11-Tunnel bezeichnet
 
Weiterleitung anderer Ports durch einen SSH-Tunnel
- Als Beispiel, der Zugriff auf einen Terminalserver im entfernten Netzwerk hinter einem SSH-Server
 - IP-Adresse des Terminalservers 192.168.50.10
 - Terminalserver lauscht an Port 3389
 - IP des SSH-Server 119.117.63.126
 
Zunächst wird die SSH-Verbindung initiiert
$ ssh 119.117.63.126 -L 4711:192.168.50.10:3389
- Option -L leitet Port 4711 an 192.168.50.10 mit Portnummer 3389 weiter
 - Verbindungen werden an 192.168.50.10:3389 weitergeleitet
 - Terminal-Dienste-Clients (z. B.  remmina) nutzen nun als Ziel localhost:4711
 
- Hinweis
 - Auch vom Windows-Computer aus kann mittels PuTTy auf einen Linux-Host zugegriffen werden 
 
Läuft ein X-Server auf dem Windows-Computer (z. B. Xming oder Cygwin), ist auch das Tunneln von Ports inklusive X11 durchführbar
Konfigurationsdateien
- /etc/ssh/sshd_config
 
- Die Konfigurationsdatei sshd_config dient der Konfiguration von sshd, also den SSH-Server
 
Port 22 Protocol 2 ListenAddress 192.168.0.58 PermitRootLogin no HostKey /etc/ssh/ssh_host_rsa_key HostKey /etc/ssh/ssh_host_ecdsa_key HostKey /etc/ssh/ssh_host_ed25519_key
- Erläuterung
 
- sshd verwendet den Standardport 22
 - Ausschließlich SSH-2-Verbindungen
 - Zugriff auf Schnittstelle des Rechners: 192.168.0.58
 - Kein login für root
 - Als Hostkey kommen RSA, ECDSA und Ed25519 in Frage
 
- Hinweis
 - Auf die Authentifizierung mit Schlüsseln und ssh_known_hosts Datei wird später näher eingegangen
 
- /etc/ssh/ssh_config
 
Konfiguration des SSH-Clients
- Clientseitige X11-Weiterleitung oder Passwortauthentifizierung
 - RSA-Authentifizierung aktiv
 - Standardport für ausgehende Verbindungen festlegen
 - Die Optionsnamen innerhalb dieser Datei sind ansonsten selbsterklärend oder in der Manpage nachzuschlagen
 - Die beiden gerade besprochenen Dateien kann man aufgrund ihrer Namensähnlichkeit schnell verwechseln
 
- /etc/hosts.allow und /etc/hosts.deny
 
- Die Dateien steuern wie die oben beschriebenen Dateien, den Zugriff auf SSH
 - hosts.allow hat Vorrang vor der Datei hosts.deny
 - Wird einem Host der Zugriff auf SSH durch hosts.allow gewährt, kann das durch keinen Eintrag in hosts.deny zurückgenommen werden
 
- /etc/nologin
 
- Mit dem erstellen einer leeren Datei namens /etc/nologin lässt sich der Zugriff auf SSH verhindern
 - Nur root kann sich dann noch am System anmelden
 - In dieser Datei kann auch eine Nachricht an Benutzer hinterlassen werden die sich lokal anmelden wollen