IPv6/Funktionen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. Juli 2023, 23:37 Uhr
Neue Funktionen
Autokonfiguration
- Stateless Address Autoconfiguration
- (SLAAC, zustandslose Adressenautokonfiguration, spezifiziert in RFC 4862)
- Ein Host kann vollautomatisch eine funktionsfähige Internetverbindung aufbauen
- Dazu kommuniziert er mit den für sein Netzwerksegment zuständigen Routern
- um die notwendige Konfiguration zu ermitteln
Umnummerierung und Multihoming
- Unter IPv4 ist die Umnummerierung problematisch
- Änderung des IP-Adressbereichs für Netze ab einer gewissen Größe
- auch wenn Mechanismen wie DHCP dabei helfen
- Problem
- Providerwechsel
- Übergang von einem Provider zum nächsten ohne „hartes“ Umschalten zu einem festen Zeitpunkt ist schwierig
- Dies ist nur möglich, wenn das Netz für einen gewissen Zeitraum multihomed ist
- also ein Netz gleichzeitig von mehr als einem Provider mit Internet-Anbindung und IP-Adressbereichen versorgt wird
- Umgehung der Umnummerierens unter IPv4
- durch Border Gateway Protocol (BGP)
- führt zur Fragmentierung des Adressraums
- Es geraten viele, kleine Netze bis in die Routingtabellen im Kernbereich des Internets
- Router dort müssen darauf ausgelegt werden
Umnummerierung und IPv6
- Umnummerierung
Vorgang der Umnummerierung wurde beim Design von IPv6 berücksichtigt
- RFC 4076
- Mechanismen wie die IPv6-Autokonfiguration helfen dabei
- Paralleler Betrieb mehrerer IP-Adressbereiche gestaltet sich unter IPv6 ebenfalls einfacher als unter IPv4
- RFC 3484 beschreibt
- wie die Auswahl der Quell- und Zieladressen bei der Kommunikation geschehen soll
- wie sie beeinflusst werden kann, wenn nun jeweils mehrere zur Verfügung stehen
- Darüber hinaus darf diese Auswahl auch
- auf Anwendungsebene
- durch noch zu schaffende, z. B. die Verbindungsqualität einbeziehende Mechanismen getroffen werden
Umnummerierung und IPv6
- Ausfallsicherheit
Ziel ist zu ermöglichen
- unkomplizierten Wechsel zwischen Providern
- dauerhaften Parallelbetrieb mit mehreren Provider
- um
- den Wettbewerb zu fördern
- die Ausfallsicherheit zu erhöhen
- den Datenverkehr auf Leitungen mehrerer Anbieter zu verteilen
Mobile IPv6
- Mobile IP wurde als Erweiterung des IPv6-Standards in IPv6 integriert
- unter dem Namen „Mobile IPv6“ (RFC 6275)
- Überall unter der gleichen IP-Adresse erreichbar
- Kommunikation erfolgt virtuell unabhängig von der aktuellen Position der Knotenpunkte
- Mobile IP erlaubt Endgeräten, überall unter der gleichen IP-Adresse erreichbar zu sein, beispielsweise
im heimischen Netzwerk und auf einer Konferenz.
- Home Agent
- Normalerweise müssten dazu aufwändig Routing-Tabellen geändert werden
- Mobile IPv6 benutzt stattdessen einen Schatten-Rechner („Home Agent“), der das Mobilgerät in seinem
Heimnetz vertritt
- Eingehende Pakete werden durch diesen Schattenrechner an die momentane Adresse („Care-of-
Address“) des Mobilgeräts getunnelt
- Binding Updates
- Home Agent bekommt die aktuelle Care-of-Address des Mobilgerätes durch „Binding Updates“ mitgeteilt
- Gerät sendet diese an den Home Agent, sobald es eine neue Adresse im besuchten Fremdnetz erhält
- IPv4
- Mobile IP ist auch für IPv4 spezifiziert
- Im Gegensatz zu dieser Spezifikation benötigt Mobile IPv6 jedoch keinen Foreign Agent, der im
Fremdnetz die Anwesenheit von Mobilgeräten registriert