Linux/Datei/Typ: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Foxwiki
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== Dateityp ==
== Dateityp ==
===== Dateityp anzeigen (file) =====
=== Dateityp anzeigen (file) ===
[[file]]
[[file]]


===== Normale Dateien =====
=== Normale Dateien ===
* Normale Dateien (normal files)
* Normale Dateien (normal files)
* Dateien im üblichen Sinn: Text- oder Binärdateien
* Dateien im üblichen Sinn: Text- oder Binärdateien
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* Dateien sind Bytefolgen (Strukturierung nur durch das Programm)
* Dateien sind Bytefolgen (Strukturierung nur durch das Programm)


===== Gerätedateien =====
=== Gerätedateien ===
Die Dateien im <tt>'''/dev'''</tt> Verzeichnis sind, wie bereits angedeutet "Pipelines" zur Hardware des Computers.
Die Dateien im '''/dev''' Verzeichnis sind, wie bereits angedeutet "Pipelines" zur Hardware des Computers.


Die meisten Dateien können (die entsprechenden Zugriffsrechte vorausgesetzt) sowohl ausgelesen als auch beschrieben werden.
Die meisten Dateien können (die entsprechenden Zugriffsrechte vorausgesetzt) sowohl ausgelesen als auch beschrieben werden.
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Einige, welche Statusinformationen über die Hardware liefern können selbstverständlich nur ausgelesen werden, während andere, welche die Hardware konfigurieren nur geschrieben werden können.
Einige, welche Statusinformationen über die Hardware liefern können selbstverständlich nur ausgelesen werden, während andere, welche die Hardware konfigurieren nur geschrieben werden können.


D.h.
D.h. auf die einzelnen Hardwarekomponenten des Computers kann wie auf Dateien zugegriffen werden.
* auf die einzelnen Hardwarekomponenten des Computers kann wie auf Dateien zugegriffen werden.


Vorteil dieses Konzepts: Auf diese Weise kann auf die Hardware zugegriffen werden (z.&nbsp;B.&nbsp;
Vorteil dieses Konzepts: Auf diese Weise kann auf die Hardware zugegriffen werden (z.&nbsp;B.&nbsp;
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!colspan="2" | | Bedeutung
!colspan="2" | | Bedeutung
|-
|-
| | <tt>'''sdasdbsdcsdd'''</tt>
| | '''sdasdbsdcsdd'''
| | erstezweitedrittevierte
| | erstezweitedrittevierte
| | SCSI/SATA-Festplatte
| | SCSI/SATA-Festplatte
|-
|-
| | <tt>'''sda1sda2sda3sda4'''</tt>
| | '''sda1sda2sda3sda4'''
| | erstezweitedrittevierte
| | erstezweitedrittevierte
| | Festplattenpartition auf der ersten SCSI/SATA-Festplatte
| | Festplattenpartition auf der ersten SCSI/SATA-Festplatte
|-
|-
| | <tt>'''hda'''</tt>
| | '''hda'''
| colspan="2" | wie s<tt>'''da'''</tt>, nur für IDE-Festplatten
| colspan="2" | wie s'''da''', nur für IDE-Festplatten
|-
|-
| | <tt>'''ttyS0ttyS1'''</tt>
| | '''ttyS0ttyS1'''
| colspan="2" | Erste und zweite serielle Schnittstelle (COM1 und COM2 unter DOS)
| colspan="2" | Erste und zweite serielle Schnittstelle (COM1 und COM2 unter DOS)
|-
|-
| | <tt>'''audiodspsndstatmidi00'''</tt>
| | '''audiodspsndstatmidi00'''
| colspan="2" | Zugriff auf die Soundblasterkarte
| colspan="2" | Zugriff auf die Soundblasterkarte
|-
|-
| | <tt>'''psaux'''</tt>
| | '''psaux'''
| colspan="2" | Zugriff auf die PS/2 Schnittstelle
| colspan="2" | Zugriff auf die PS/2 Schnittstelle
|-
|-
| | <tt>'''lp0lp1lp2'''</tt>
| | '''lp0lp1lp2'''
| colspan="2" | Zugriff auf die parallele Schnittstelle
| colspan="2" | Zugriff auf die parallele Schnittstelle
|-
|-
| | <tt>'''fd0'''</tt>
| | '''fd0'''
| colspan="2" | Zugriff auf das erste Diskettenlaufwerk
| colspan="2" | Zugriff auf das erste Diskettenlaufwerk
|-
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/usr/src/linux/Documentation/devices.txt
/usr/src/linux/Documentation/devices.txt


====== Besondere Geräte ======
==== Besondere Geräte ====
{| class="wikitable sortable"
{| class="wikitable sortable"
|-
|-
| | <tt>'''/dev/zero'''</tt>
| | '''/dev/zero'''
| | liefert unendlich vielen Nullen
| | liefert unendlich vielen Nullen
|-
|-
| | <tt>'''/dev/null'''</tt>
| | '''/dev/null'''
| | schluckt alle Daten die es erhält
| | schluckt alle Daten die es erhält
|-
|-
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|-
|-
|}
|}
======= /dev/null =======
 
===== /dev/null =====
'''/dev/null''' ([http://de.wikipedia.org/wiki/Englische_Sprache englisch] ''null'': dt. „nichts“) ist der Name einer speziellen [http://de.wikipedia.org/wiki/Gerätedatei#Virtuelle_Ger.C3.A4tedateien virtuellen Gerätedatei], des ''Nulldevice'', auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Unix Unix] und Unix-ähnlichen [http://de.wikipedia.org/wiki/Betriebssystem Betriebssystemen], die jegliche Daten, die dorthin geschrieben werden, verwirft.
'''/dev/null''' ([http://de.wikipedia.org/wiki/Englische_Sprache englisch] ''null'': dt. „nichts“) ist der Name einer speziellen [http://de.wikipedia.org/wiki/Gerätedatei#Virtuelle_Ger.C3.A4tedateien virtuellen Gerätedatei], des ''Nulldevice'', auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Unix Unix] und Unix-ähnlichen [http://de.wikipedia.org/wiki/Betriebssystem Betriebssystemen], die jegliche Daten, die dorthin geschrieben werden, verwirft.
* Unter [http://de.wikipedia.org/wiki/CP/M CP/M] und seinen Abkömmlingen [http://de.wikipedia.org/wiki/PC-kompatibles_DOS DOS], [http://de.wikipedia.org/wiki/OS/2 OS/2] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Microsoft_Windows Microsoft Windows] wird das Nulldevice als <tt>NUL:</tt> angesprochen.
* Unter [http://de.wikipedia.org/wiki/CP/M CP/M] und seinen Abkömmlingen [http://de.wikipedia.org/wiki/PC-kompatibles_DOS DOS], [http://de.wikipedia.org/wiki/OS/2 OS/2] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Microsoft_Windows Microsoft Windows] wird das Nulldevice als NUL: angesprochen.
* Unter [http://de.wikipedia.org/wiki/Disk_Operating_System DOS] und Nachfolgerbetriebssystemen existiert das Nulldevice in jedem Verzeichnis unter dem Dateinamen <tt>NUL</tt>.
* Unter [http://de.wikipedia.org/wiki/Disk_Operating_System DOS] und Nachfolgerbetriebssystemen existiert das Nulldevice in jedem Verzeichnis unter dem Dateinamen NUL.
* Die Datei <tt>/dev/null</tt> ist durch den [http://de.wikipedia.org/wiki/Portable_Operating_System_Interface POSIX]-Standard standardisiert.
* Die Datei /dev/null ist durch den [http://de.wikipedia.org/wiki/Portable_Operating_System_Interface POSIX]-Standard standardisiert.


======= Verwendung =======
===== Verwendung =====
Eine häufige Verwendung ist z.&nbsp;B.&nbsp;, in einer [http://de.wikipedia.org/wiki/Unix-Shell Shell]-Sitzung die Meldungen eines Programms von der [http://de.wikipedia.org/wiki/Stdout Standardausgabe] statt auf den Bildschirm nach <tt>/dev/null</tt> umzuleiten, wenn man an ihnen nicht interessiert ist; sie werden dann nicht angezeigt.
Eine häufige Verwendung ist z.&nbsp;B.&nbsp;, in einer [http://de.wikipedia.org/wiki/Unix-Shell Shell]-Sitzung die Meldungen eines Programms von der [http://de.wikipedia.org/wiki/Stdout Standardausgabe] statt auf den Bildschirm nach /dev/null umzuleiten, wenn man an ihnen nicht interessiert ist; sie werden dann nicht angezeigt.


Das Gerät <tt>/dev/null</tt> kann auch als Ziel bei Dateisystemoperationen dienen.
Das Gerät /dev/null kann auch als Ziel bei Dateisystemoperationen dienen.


Ein solcher Zweck tritt gelegentlich auf, wenn Shellskripte oder Programme unbedingt eine Dateiangabe erfordern, diese im vorliegenden Fall aber keinen Sinn ergibt oder unerwünscht ist.
Ein solcher Zweck tritt gelegentlich auf, wenn Shellskripte oder Programme unbedingt eine Dateiangabe erfordern, diese im vorliegenden Fall aber keinen Sinn ergibt oder unerwünscht ist.
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* Dabei verhält sich das Gerät wie eine gewöhnliche Datei, das öffnende Programm muss also keine besonderen Vorkehrungen treffen.
* Dabei verhält sich das Gerät wie eine gewöhnliche Datei, das öffnende Programm muss also keine besonderen Vorkehrungen treffen.


In der [http://de.wikipedia.org/wiki/Netzkultur Netzkultur] ist <tt>/dev/null</tt> ein umgangssprachlich verwendeter Begriff für eine Art gedankliches [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzes_Loch Schwarzes Loch], meist um Desinteresse an der Aussage des Gesprächspartners zu bekunden.
In der [http://de.wikipedia.org/wiki/Netzkultur Netzkultur] ist /dev/null ein umgangssprachlich verwendeter Begriff für eine Art gedankliches [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzes_Loch Schwarzes Loch], meist um Desinteresse an der Aussage des Gesprächspartners zu bekunden.


======= Beispiele =======
===== Beispiele =====
Wenn man nur die normale Ausgabe eines Programms sehen will, nicht aber die Fehlermeldungen und sonstigen Informationen, die das Programm in die [http://de.wikipedia.org/wiki/Standard-Datenströme#Standardfehlerausgabe_.28stderr.29 Standardfehlerausgabe] schreibt, kann man diese umleiten:
Wenn man nur die normale Ausgabe eines Programms sehen will, nicht aber die Fehlermeldungen und sonstigen Informationen, die das Programm in die [http://de.wikipedia.org/wiki/Standard-Datenströme#Standardfehlerausgabe_.28stderr.29 Standardfehlerausgabe] schreibt, kann man diese umleiten:


$ programm 2>/dev/null
$ programm 2>/dev/null


Möchte man für Shell-Skripte nur den Rückgabewert eines Programms verwenden und somit sämtliche Ausgaben nach <tt>/dev/null</tt> umleiten, kann die folgende Syntax verwendet werden:
Möchte man für Shell-Skripte nur den Rückgabewert eines Programms verwenden und somit sämtliche Ausgaben nach /dev/null umleiten, kann die folgende Syntax verwendet werden:


$ programm >/dev/null 2>&1
$ programm >/dev/null 2>&1


Mittels Shell-[http://de.wikipedia.org/wiki/Pipe_%28Informatik%29 Pipes] kann man selektiv uninteressante (Fehler-)Meldungen von Teilen der Pipeline ausblenden:
Mittels Shell-[http://de.wikipedia.org/wiki/Pipe_%28Informatik%29 Pipes] kann man selektiv uninteressante (Fehler-)Meldungen von Teilen der Pipeline ausblenden:


$ programm1 2>/dev/null | programm2 | ...
$ programm1 2>/dev/null | programm2 | ...


Ähnlich ist die Verwendung mittels [http://de.wikipedia.org/wiki/Symbolische_Verknüpfung symbolischer Verknüpfung], danach wird alles, was in die verlinkte Datei (<tt>~/.bash_history</tt>) geschrieben wird, nicht gespeichert, beispielsweise zum [http://de.wikipedia.org/wiki/Datenschutz Datenschutz]:
Ähnlich ist die Verwendung mittels [http://de.wikipedia.org/wiki/Symbolische_Verknüpfung symbolischer Verknüpfung], danach wird alles, was in die verlinkte Datei (~/.bash_history) geschrieben wird, nicht gespeichert, beispielsweise zum [http://de.wikipedia.org/wiki/Datenschutz Datenschutz]:


$ ln -sf /dev/null ~/.bash_history
$ ln -sf /dev/null ~/.bash_history


Auch üblich ist die Verwendung für die Standardeingabe.
Auch üblich ist die Verwendung für die Standardeingabe.
* Ein Beispiel dafür ist das Ausführen eines Kommandos im Hintergrund während einer [http://de.wikipedia.org/wiki/Secure_Shell SSH]-Sitzung.
* Ein Beispiel dafür ist das Ausführen eines Kommandos im Hintergrund während einer [http://de.wikipedia.org/wiki/Secure_Shell SSH]-Sitzung.
* Dabei wird die Standardeingabe an <tt>/dev/null</tt> übergeben, womit das Programm im Hintergrund weiterläuft, auch wenn man sich aus der SSH-Sitzung ausloggt:
* Dabei wird die Standardeingabe an /dev/null übergeben, womit das Programm im Hintergrund weiterläuft, auch wenn man sich aus der SSH-Sitzung ausloggt:


$ ssh example.com "programm </dev/null >/dev/null 2>&1 &"
$ ssh example.com "programm </dev/null >/dev/null 2>&1 &"


Man kann auch einen Datenträger überprüfen, indem z.&nbsp;B.&nbsp;<tt>/dev/cdrom0</tt> nach <tt>/dev/null</tt> kopiert wird.
Man kann auch einen Datenträger überprüfen, indem z.&nbsp;B.&nbsp;/dev/cdrom0 nach /dev/null kopiert wird.
* Wenn hierbei ein Fehler auftritt, ist der entsprechende Datenträger beschädigt oder nicht vorhanden.
* Wenn hierbei ein Fehler auftritt, ist der entsprechende Datenträger beschädigt oder nicht vorhanden.


$ dd if=/dev/cdrom of=/dev/null
$ dd if=/dev/cdrom of=/dev/null


======= /dev/zero =======
===== /dev/zero =====
<tt>'''/dev/zero'''</tt> ist eine spezielle [http://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelle_Gerätedatei virtuellen Gerätedatei] auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Unix Unix] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Unixoides_System unixoiden Systemen], die bei jedem Lesezugriff [http://de.wikipedia.org/wiki/Nullzeichen Nullzeichen] zurückgeliefert.
'''/dev/zero''' ist eine spezielle [http://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelle_Gerätedatei virtuellen Gerätedatei] auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Unix Unix] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Unixoides_System unixoiden Systemen], die bei jedem Lesezugriff [http://de.wikipedia.org/wiki/Nullzeichen Nullzeichen] zurückgeliefert.
* Im Gegensatz zu [http://de.wikipedia.org/wiki//dev/null /dev/null] ist <tt>/dev/zero</tt> nicht Bestandteil des [http://de.wikipedia.org/wiki/Portable_Operating_System_Interface POSIX]-Standard.
* Im Gegensatz zu [http://de.wikipedia.org/wiki//dev/null /dev/null] ist /dev/zero nicht Bestandteil des [http://de.wikipedia.org/wiki/Portable_Operating_System_Interface POSIX]-Standard.


<tt>/dev/zero</tt> wurde mit [http://de.wikipedia.org/wiki/SunOS SunOS]-4.0 im Jahre 1987 gemeinsam mit dem neuen VM-Subsystem eingeführt.
/dev/zero wurde mit [http://de.wikipedia.org/wiki/SunOS SunOS]-4.0 im Jahre 1987 gemeinsam mit dem neuen VM-Subsystem eingeführt.


======= Details =======
===== Details =====
Wenn auf <tt>/dev/zero</tt> geschrieben wird, verhält sich <tt>/dev/zero</tt> wie <tt>/dev/null</tt>.
Wenn auf /dev/zero geschrieben wird, verhält sich /dev/zero wie /dev/null.


Bei einem ''mmap'' auf <tt>/dev/zero</tt> werden anonyme genullte Seiten aus dem virtuellen [http://de.wikipedia.org/wiki/Speicherpool Speicherpool] des [http://de.wikipedia.org/wiki/Kernel_%28Betriebssystem%29 Kernels] zur Verfügung gestellt.
Bei einem ''mmap'' auf /dev/zero werden anonyme genullte Seiten aus dem virtuellen [http://de.wikipedia.org/wiki/Speicherpool Speicherpool] des [http://de.wikipedia.org/wiki/Kernel_%28Betriebssystem%29 Kernels] zur Verfügung gestellt.


Viele Betriebssysteme verwenden diesen ''mmap''-Mechanismus, um Programmen und [http://de.wikipedia.org/wiki/Shared_Library Shared Libraries] den sogenannten ''nichtinitialisierten''-Datenbereich zur Verfügung zu stellen.
Viele Betriebssysteme verwenden diesen ''mmap''-Mechanismus, um Programmen und [http://de.wikipedia.org/wiki/Shared_Library Shared Libraries] den sogenannten ''nichtinitialisierten''-Datenbereich zur Verfügung zu stellen.


Viele Programme verwenden Datenbereiche, die durch einen ''mmap'' auf <tt>/dev/zero</tt> erzeugt wurden, als Basis für [http://de.wikipedia.org/wiki/Shared_Memory Shared Memory], das zur Kommunikation zwischen mehreren [http://de.wikipedia.org/wiki/Prozess_%28Informatik%29 Prozessen] verwendet wird.
Viele Programme verwenden Datenbereiche, die durch einen ''mmap'' auf /dev/zero erzeugt wurden, als Basis für [http://de.wikipedia.org/wiki/Shared_Memory Shared Memory], das zur Kommunikation zwischen mehreren [http://de.wikipedia.org/wiki/Prozess_%28Informatik%29 Prozessen] verwendet wird.


======= Beispiele =======
===== Beispiele =====
Das folgende [http://de.wikipedia.org/wiki/Unix-Kommando Unix-Kommando] erzeugt eine Datei namens ''file'', die 12 MB groß ist und nur das [http://de.wikipedia.org/wiki/Nullzeichen Nullzeichen] enthält:
Das folgende [http://de.wikipedia.org/wiki/Unix-Kommando Unix-Kommando] erzeugt eine Datei namens ''file'', die 12 MB groß ist und nur das [http://de.wikipedia.org/wiki/Nullzeichen Nullzeichen] enthält:


[http://de.wikipedia.org/wiki/Dd_%28Unix%29 dd] if=/dev/zero of=file bs=1M count=12
[http://de.wikipedia.org/wiki/Dd_%28Unix%29 dd] if=/dev/zero of=file bs=1M count=12


======= /dev/random =======
===== /dev/random =====
<tt>/dev/random</tt> ist eine zeichen-orientierte [http://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelle_Gerätedatei virtuelle Gerätedatei], über die Programme auf einen systemweiten [http://de.wikipedia.org/wiki/Zufallszahlengenerator Zufallszahlengenerator] von hoher Qualität zugreifen können.
/dev/random ist eine zeichen-orientierte [http://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelle_Gerätedatei virtuelle Gerätedatei], über die Programme auf einen systemweiten [http://de.wikipedia.org/wiki/Zufallszahlengenerator Zufallszahlengenerator] von hoher Qualität zugreifen können.


Da für [http://de.wikipedia.org/wiki/Rechnernetz netzwerk]-orientierte Systeme wie Unix [http://de.wikipedia.org/wiki/Kryptografie Kryptografie]-Dienste und damit [http://de.wikipedia.org/wiki/Zufallszahl Zufallszahlen] eine bedeutende Rolle spielen, kommt dieser Datei und dem dahinterstehenden Treiber eine wichtige Bedeutung zu.
Da für [http://de.wikipedia.org/wiki/Rechnernetz netzwerk]-orientierte Systeme wie Unix [http://de.wikipedia.org/wiki/Kryptografie Kryptografie]-Dienste und damit [http://de.wikipedia.org/wiki/Zufallszahl Zufallszahlen] eine bedeutende Rolle spielen, kommt dieser Datei und dem dahinterstehenden Treiber eine wichtige Bedeutung zu.
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Aus diesem Pool werden die Zufallszahlen generiert.
Aus diesem Pool werden die Zufallszahlen generiert.
* Beim Lesen gibt <tt>/dev/random</tt> nur solange Zufallszahlen zurück, bis die abgeschätzte Entropiemenge erschöpft ist.
* Beim Lesen gibt /dev/random nur solange Zufallszahlen zurück, bis die abgeschätzte Entropiemenge erschöpft ist.


Wenn der Entropiepool erschöpft ist, blockieren Lesezugriffe auf <tt>/dev/random</tt>, bis zusätzliches Umgebungsrauschen erhalten wurde. <tt>/dev/random</tt> sollte ausreichend sein für Anwendungszwecke, die auf eine sehr hohe Qualität der Zufälligkeit angewiesen sind, wie etwa [http://de.wikipedia.org/wiki/Kryptografie Kryptografie] (beispielsweise [http://de.wikipedia.org/wiki/One-Time-Pad One-Time-Pads] oder [http://de.wikipedia.org/wiki/Public_Key Schlüsselerzeugung]).
Wenn der Entropiepool erschöpft ist, blockieren Lesezugriffe auf /dev/random, bis zusätzliches Umgebungsrauschen erhalten wurde. /dev/random sollte ausreichend sein für Anwendungszwecke, die auf eine sehr hohe Qualität der Zufälligkeit angewiesen sind, wie etwa [http://de.wikipedia.org/wiki/Kryptografie Kryptografie] (beispielsweise [http://de.wikipedia.org/wiki/One-Time-Pad One-Time-Pads] oder [http://de.wikipedia.org/wiki/Public_Key Schlüsselerzeugung]).


Aus Performancegründen wird in der Praxis oft nur der Seed eines Pseudo-Zufallszahlengenerators von <tt>/dev/random</tt> gelesen (z.&nbsp;B.&nbsp;
Aus Performancegründen wird in der Praxis oft nur der Seed eines Pseudo-Zufallszahlengenerators von /dev/random gelesen (z.&nbsp;B.&nbsp;
* in [http://de.wikipedia.org/wiki/OpenSSL OpenSSL], [http://de.wikipedia.org/wiki/Pretty_Good_Privacy PGP] und [http://de.wikipedia.org/wiki/GnuPG GnuPG]).
* in [http://de.wikipedia.org/wiki/OpenSSL OpenSSL], [http://de.wikipedia.org/wiki/Pretty_Good_Privacy PGP] und [http://de.wikipedia.org/wiki/GnuPG GnuPG]).


Der aktuelle Füllstand des Entropiepools lässt sich unter [http://de.wikipedia.org/wiki/Linux_%28Kernel%29 Linux] aus der Datei <tt>/proc/sys/kernel/random/entropy_avail</tt> ermitteln.
Der aktuelle Füllstand des Entropiepools lässt sich unter [http://de.wikipedia.org/wiki/Linux_%28Kernel%29 Linux] aus der Datei /proc/sys/kernel/random/entropy_avail ermitteln.


Eine Ausgabe der Datei liefert die verfügbare Entropie in bit, wobei das Maximum von 4096 bit einem vollständig gefüllten Entropiepool entspricht.
Eine Ausgabe der Datei liefert die verfügbare Entropie in bit, wobei das Maximum von 4096 bit einem vollständig gefüllten Entropiepool entspricht.


======= /dev/urandom =======
===== /dev/urandom =====
Aus <tt>/dev/urandom</tt> (von engl.
Aus /dev/urandom (von engl.
* unlimited random(ness)) können wie aus <tt>/dev/random</tt> Zufallszahlen gelesen werden.
* unlimited random(ness)) können wie aus /dev/random Zufallszahlen gelesen werden.


Im Gegensatz zu letzterem blockiert es jedoch nicht, wenn eine definierte Entropieschwelle unterschritten wird.
Im Gegensatz zu letzterem blockiert es jedoch nicht, wenn eine definierte Entropieschwelle unterschritten wird.
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In diesem Fall ist es theoretisch möglich, dass die erzeugten [http://de.wikipedia.org/wiki/Pseudozufall Pseudozufallszahlen] im Nachhinein von einem Angreifer berechnet werden können.
In diesem Fall ist es theoretisch möglich, dass die erzeugten [http://de.wikipedia.org/wiki/Pseudozufall Pseudozufallszahlen] im Nachhinein von einem Angreifer berechnet werden können.
* Im Zweifelsfall sollte bei hohen Anforderungen, z.&nbsp;B.&nbsp;
* Im Zweifelsfall sollte bei hohen Anforderungen, z.&nbsp;B.&nbsp;
* bei One-Time-Pads, auf <tt>/dev/random</tt> zurückgegriffen werden.
* bei One-Time-Pads, auf /dev/random zurückgegriffen werden.


======= Verbesserung der Entropie =======
===== Verbesserung der Entropie =====
Über Software, wie z.&nbsp;B.&nbsp;<tt>timer_entropyd</tt>, <tt>haveged</tt>, <tt>randomsound</tt>, lässt sich die Entropie verbessern sowie bzw.&nbsp;
Über Software, wie z.&nbsp;B.&nbsp;timer_entropyd, haveged, randomsound, lässt sich die Entropie verbessern sowie bzw.&nbsp;
* der Entropie-Pool vergrößern, sodass mehr Zufallszahlen zur Verfügung stehen.
* der Entropie-Pool vergrößern, sodass mehr Zufallszahlen zur Verfügung stehen.


Mit der [http://de.wikipedia.org/wiki/GNU GNU]-Software <tt>rng-tools</tt> lassen sich unter Linux und ähnlichen Betriebssystemen [http://de.wikipedia.org/wiki/Zufallszahlengenerator#Physikalischer_Zufallszahlengenerator physikalische Zufallszahlengeneratoren] einbinden.
Mit der [http://de.wikipedia.org/wiki/GNU GNU]-Software rng-tools lassen sich unter Linux und ähnlichen Betriebssystemen [http://de.wikipedia.org/wiki/Zufallszahlengenerator#Physikalischer_Zufallszahlengenerator physikalische Zufallszahlengeneratoren] einbinden.


===== Zusammenfassung: Gerätedateien =====
=== Zusammenfassung: Gerätedateien ===
* Spezialdateien (special files)
* Spezialdateien (special files)
* Geräte werden als Spezialdatei eingetragen
* Geräte werden als Spezialdatei eingetragen
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* Blockorientierte und zeichenorientierte Geräte
* Blockorientierte und zeichenorientierte Geräte


====== Named Pipes estellen (mkfifo) ======
==== Named Pipes estellen (mkfifo) ====
mkfifo erstellt named pipes (FIFOs) mit dem übergebenen Namen.
mkfifo erstellt named pipes (FIFOs) mit dem übergebenen Namen.


'''mkfifo '''[''OPTION'']... ''NAME''...
'''mkfifo '''[''OPTION'']... ''NAME''...


======= Optionen =======
===== Optionen =====
-'''m''', --'''mode'''<nowiki>=</nowiki>''MODE Setzt Zugriffsrechte mit Bitmaske (MODE)''
-'''m''', --'''mode'''<nowiki>=</nowiki>''MODE Setzt Zugriffsrechte mit Bitmaske (MODE)''


-'''Z''', --'''context'''<nowiki>=</nowiki>''CTX Setzt den ''SELinux security context für jeden NAME auf CTX
-'''Z''', --'''context'''<nowiki>=</nowiki>''CTX Setzt den ''SELinux security context für jeden NAME auf CTX


====== Gerätedateien erzeugen (mknod) ======
==== Gerätedateien erzeugen (mknod) ====
<tt>'''mknod'''</tt> erzeugt eine Spezialdatei
'''mknod''' erzeugt eine Spezialdatei


'''mknod''' ''[-m Modus] [-mode=Modus] Name {bcu} Major Minor''
'''mknod''' ''[-m Modus] [-mode=Modus] Name {bcu} Major Minor''
  '''mknod''' ''[-m Modus] [-mode=Modus] Pfad p''
  '''mknod''' ''[-m Modus] [-mode=Modus] Pfad p''


<tt>'''mknod'''</tt> erzeugt ein FIFO, eine Gerätedatei für ein zeichenorientiertes Gerät (character device) oder für ein blockorientiertes Gerät (block-device) mit dem angegebenen ''Namen''.
'''mknod''' erzeugt ein FIFO, eine Gerätedatei für ein zeichenorientiertes Gerät (character device) oder für ein blockorientiertes Gerät (block-device) mit dem angegebenen ''Namen''.


Die Gerätedateien werden über die Major Device Nummern (Hauptgerätenummern) mit den entsprechenden Gerätetreibern im Kernel verbunden.
Die Gerätedateien werden über die Major Device Nummern (Hauptgerätenummern) mit den entsprechenden Gerätetreibern im Kernel verbunden.
Zeile 232: Zeile 232:
Mehrere Geräte der gleichen Art werden vom Gerätetreiber durch die Minor Device Nummern (Untergerätenummern) unterschieden.
Mehrere Geräte der gleichen Art werden vom Gerätetreiber durch die Minor Device Nummern (Untergerätenummern) unterschieden.


Eine vollständige Liste aller Gerätenummern finden Sie bei den Kernelsourcen in der Datei <tt>./src/linux/Documentation/devices.txt</tt>.
Eine vollständige Liste aller Gerätenummern finden Sie bei den Kernelsourcen in der Datei ./src/linux/Documentation/devices.txt.
* Die verbindliche Liste aller registrierten Hauptgerätenummern befindet sich in der Includedatei <tt><linux/major.h></tt>.
* Die verbindliche Liste aller registrierten Hauptgerätenummern befindet sich in der Includedatei <linux/major.h>.


Die Zugriffsrechte auf die Datei werden aus der Bitdifferenz von 0666 und der aktuellen ''umask'' des aufrufenden Prozesses gebildet.
Die Zugriffsrechte auf die Datei werden aus der Bitdifferenz von 0666 und der aktuellen ''umask'' des aufrufenden Prozesses gebildet.
Zeile 241: Zeile 241:
{| class="wikitable sortable"
{| class="wikitable sortable"
|-
|-
| | <tt>'''p '''</tt>
| | '''p '''
| | (pipe) erzeugt eine FIFO Spezialdatei (wie [../../../../ebooks/computer/betriebssysteme/linux/allgemein/unsortiert/linux_anwender_handbuch/linux_anwenderhandbuch_7-0/node79.html#mkfifo mkfifo])
| | (pipe) erzeugt eine FIFO Spezialdatei (wie [../../../../ebooks/computer/betriebssysteme/linux/allgemein/unsortiert/linux_anwender_handbuch/linux_anwenderhandbuch_7-0/node79.html#mkfifo mkfifo])
|-
|-
| | <tt>'''b '''</tt>
| | '''b '''
| | (block) erzeugt eine Gerätedatei für ein (gepuffertes) blockorientiertes Gerät
| | (block) erzeugt eine Gerätedatei für ein (gepuffertes) blockorientiertes Gerät
|-
|-
| | <tt>'''c '''</tt>
| | '''c '''
| | (character) erzeugt eine ungepufferte Gerätedatei für ein zeichenorientiertes Gerät
| | (character) erzeugt eine ungepufferte Gerätedatei für ein zeichenorientiertes Gerät
|-
|-
| | <tt>'''u '''</tt>
| | '''u '''
| | (unbuffered) das Gleiche wie ''c''
| | (unbuffered) das Gleiche wie ''c''


|-
|-
|}
|}
======= Optionen =======
===== Optionen =====
{| class="wikitable sortable"
{| class="wikitable sortable"
|-
|-
| | <tt>'''-m ''Modus'' '''</tt>
| | '''-m ''Modus'' '''
| | setzt die Rechte der Dateien auf ''Modus'' wie bei [../../../../ebooks/computer/betriebssysteme/linux/allgemein/unsortiert/linux_anwender_handbuch/linux_anwenderhandbuch_7-0/node29.html#chmod chmod]
| | setzt die Rechte der Dateien auf ''Modus'' wie bei [../../../../ebooks/computer/betriebssysteme/linux/allgemein/unsortiert/linux_anwender_handbuch/linux_anwenderhandbuch_7-0/node29.html#chmod chmod]


Zeile 264: Zeile 264:
|}
|}


====== Verwaltung der Gerätedateien mit udev ======
==== Verwaltung der Gerätedateien mit udev ====
udev ersetzt seit dem Kernel 2.6 das früher genutzte [http://de.wikipedia.org/wiki/Devfs devfs]-Dateisystem, dessen Aufgaben es damit übernimmt.
udev ersetzt seit dem Kernel 2.6 das früher genutzte [http://de.wikipedia.org/wiki/Devfs devfs]-Dateisystem, dessen Aufgaben es damit übernimmt.


Zeile 272: Zeile 272:
* Seit Ende Juni 2006 ist nur noch udev enthalten, devfs wurde vollständig entfernt.
* Seit Ende Juni 2006 ist nur noch udev enthalten, devfs wurde vollständig entfernt.


======= Arbeitsweise =======
===== Arbeitsweise =====
'''udev''' überwacht und wertet [http://de.wikipedia.org/wiki/Hot-Plug hotplug]-Ereignisse aus.
'''udev''' überwacht und wertet [http://de.wikipedia.org/wiki/Hot-Plug hotplug]-Ereignisse aus.


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Dabei ist der für die spezielle Datei verwendete Name und die [http://de.wikipedia.org/wiki/Dateiberechtigung Zugriffsberechtigung] frei durch Regeln konfigurierbar.
Dabei ist der für die spezielle Datei verwendete Name und die [http://de.wikipedia.org/wiki/Dateiberechtigung Zugriffsberechtigung] frei durch Regeln konfigurierbar.


======= Konfiguration =======
===== Konfiguration =====
Installiert man udev, so findet man die Standardregeln unter <tt>/etc/udev/rules.d/50-udev.rules</tt>.
Installiert man udev, so findet man die Standardregeln unter /etc/udev/rules.d/50-udev.rules.


Um die eigenen Regeln anwenden zu können, sollte man diese Datei nicht verändern, sondern eine neuere mit kleinerer Nummer erzeugen, zum Beispiel <tt>/etc/udev/rules.d/10-udev.rules</tt>.
Um die eigenen Regeln anwenden zu können, sollte man diese Datei nicht verändern, sondern eine neuere mit kleinerer Nummer erzeugen, zum Beispiel /etc/udev/rules.d/10-udev.rules.


Somit ist gewährleistet, dass diese Regeln zuerst erkannt werden.
Somit ist gewährleistet, dass diese Regeln zuerst erkannt werden.
* Wurde eine Regel gefunden, so wird diese, und auch jede passende folgende, angewandt.
* Wurde eine Regel gefunden, so wird diese, und auch jede passende folgende, angewandt.


======= Vorteile =======
===== Vorteile =====
Im Unterschied zu devfs, welches im Linux-Kernel selbst integriert ist, arbeitet udev im [http://de.wikipedia.org/wiki/Userspace userspace], wird also als normales Programm gestartet.
Im Unterschied zu devfs, welches im Linux-Kernel selbst integriert ist, arbeitet udev im [http://de.wikipedia.org/wiki/Userspace userspace], wird also als normales Programm gestartet.


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* die Benennung ist [http://de.wikipedia.org/wiki/Linux_Standard_Base Linux-Standard-Base]-konform
* die Benennung ist [http://de.wikipedia.org/wiki/Linux_Standard_Base Linux-Standard-Base]-konform


======= Nachteile =======
===== Nachteile =====
Ein beabsichtigter Nachteil von udev besteht darin, dass es im Gegensatz zu devfs beim Aufruf eines /dev-Knotens nicht automatisch die entsprechenden [http://de.wikipedia.org/wiki/Gerätetreiber Gerätetreiber] lädt.
Ein beabsichtigter Nachteil von udev besteht darin, dass es im Gegensatz zu devfs beim Aufruf eines /dev-Knotens nicht automatisch die entsprechenden [http://de.wikipedia.org/wiki/Gerätetreiber Gerätetreiber] lädt.



Version vom 8. Oktober 2023, 09:22 Uhr

topic - Kurzbeschreibung

Beschreibung

Dateieigenschaften

Linux/Datei/Eigenschaft

Anhang

Siehe auch

Dokumentation

Links

Projekt
Weblinks

TMP

Dateieistatus anzeigen

stat

Zeitstempel

Linux/Datei:Zeitstempel

Dateityp

Dateityp anzeigen (file)

file

Normale Dateien

  • Normale Dateien (normal files)
  • Dateien im üblichen Sinn: Text- oder Binärdateien
  • Das System unterstützt keine Dateistruktur
  • Dateien sind Bytefolgen (Strukturierung nur durch das Programm)

Gerätedateien

Die Dateien im /dev Verzeichnis sind, wie bereits angedeutet "Pipelines" zur Hardware des Computers.

Die meisten Dateien können (die entsprechenden Zugriffsrechte vorausgesetzt) sowohl ausgelesen als auch beschrieben werden.

Einige, welche Statusinformationen über die Hardware liefern können selbstverständlich nur ausgelesen werden, während andere, welche die Hardware konfigurieren nur geschrieben werden können.

D.h. auf die einzelnen Hardwarekomponenten des Computers kann wie auf Dateien zugegriffen werden.

Vorteil dieses Konzepts: Auf diese Weise kann auf die Hardware zugegriffen werden (z. B. 

  • aus Shellscripten heraus), ohne dass spezielle Hilfsprogramme geschrieben werden müssen.

Die folgende Tabelle enthält eine Liste der wichtigsten Gerätedateien, samt Beschreibung:

Gerätedatei | Bedeutung
sdasdbsdcsdd erstezweitedrittevierte SCSI/SATA-Festplatte
sda1sda2sda3sda4 erstezweitedrittevierte Festplattenpartition auf der ersten SCSI/SATA-Festplatte
hda wie sda, nur für IDE-Festplatten
ttyS0ttyS1 Erste und zweite serielle Schnittstelle (COM1 und COM2 unter DOS)
audiodspsndstatmidi00 Zugriff auf die Soundblasterkarte
psaux Zugriff auf die PS/2 Schnittstelle
lp0lp1lp2 Zugriff auf die parallele Schnittstelle
fd0 Zugriff auf das erste Diskettenlaufwerk

Dies ist selbstverständlich nur eine kleine Zusammenstellung.

  • Eine vollständige Liste findet sich unter:

/usr/src/linux/Documentation/devices.txt

Besondere Geräte

/dev/zero liefert unendlich vielen Nullen
/dev/null schluckt alle Daten die es erhält
/dev/random liefert Zufallszahlen von hoher Qualität
/dev/urandom liefert unendlich viele Zufallszahlen
/dev/null

/dev/null (englisch null: dt. „nichts“) ist der Name einer speziellen virtuellen Gerätedatei, des Nulldevice, auf Unix und Unix-ähnlichen Betriebssystemen, die jegliche Daten, die dorthin geschrieben werden, verwirft.

  • Unter CP/M und seinen Abkömmlingen DOS, OS/2 und Microsoft Windows wird das Nulldevice als NUL: angesprochen.
  • Unter DOS und Nachfolgerbetriebssystemen existiert das Nulldevice in jedem Verzeichnis unter dem Dateinamen NUL.
  • Die Datei /dev/null ist durch den POSIX-Standard standardisiert.
Verwendung

Eine häufige Verwendung ist z. B. , in einer Shell-Sitzung die Meldungen eines Programms von der Standardausgabe statt auf den Bildschirm nach /dev/null umzuleiten, wenn man an ihnen nicht interessiert ist; sie werden dann nicht angezeigt.

Das Gerät /dev/null kann auch als Ziel bei Dateisystemoperationen dienen.

Ein solcher Zweck tritt gelegentlich auf, wenn Shellskripte oder Programme unbedingt eine Dateiangabe erfordern, diese im vorliegenden Fall aber keinen Sinn ergibt oder unerwünscht ist.

Lesezugriffe liefern sofort ein Dateiende (End of File, „EOF“).

  • Dabei verhält sich das Gerät wie eine gewöhnliche Datei, das öffnende Programm muss also keine besonderen Vorkehrungen treffen.

In der Netzkultur ist /dev/null ein umgangssprachlich verwendeter Begriff für eine Art gedankliches Schwarzes Loch, meist um Desinteresse an der Aussage des Gesprächspartners zu bekunden.

Beispiele

Wenn man nur die normale Ausgabe eines Programms sehen will, nicht aber die Fehlermeldungen und sonstigen Informationen, die das Programm in die Standardfehlerausgabe schreibt, kann man diese umleiten:

$ programm 2>/dev/null

Möchte man für Shell-Skripte nur den Rückgabewert eines Programms verwenden und somit sämtliche Ausgaben nach /dev/null umleiten, kann die folgende Syntax verwendet werden:

$ programm >/dev/null 2>&1

Mittels Shell-Pipes kann man selektiv uninteressante (Fehler-)Meldungen von Teilen der Pipeline ausblenden:

$ programm1 2>/dev/null | programm2 | ...

Ähnlich ist die Verwendung mittels symbolischer Verknüpfung, danach wird alles, was in die verlinkte Datei (~/.bash_history) geschrieben wird, nicht gespeichert, beispielsweise zum Datenschutz:

$ ln -sf /dev/null ~/.bash_history

Auch üblich ist die Verwendung für die Standardeingabe.

  • Ein Beispiel dafür ist das Ausführen eines Kommandos im Hintergrund während einer SSH-Sitzung.
  • Dabei wird die Standardeingabe an /dev/null übergeben, womit das Programm im Hintergrund weiterläuft, auch wenn man sich aus der SSH-Sitzung ausloggt:
$ ssh example.com "programm </dev/null >/dev/null 2>&1 &"

Man kann auch einen Datenträger überprüfen, indem z. B. /dev/cdrom0 nach /dev/null kopiert wird.

  • Wenn hierbei ein Fehler auftritt, ist der entsprechende Datenträger beschädigt oder nicht vorhanden.
$ dd if=/dev/cdrom of=/dev/null
/dev/zero

/dev/zero ist eine spezielle virtuellen Gerätedatei auf Unix und unixoiden Systemen, die bei jedem Lesezugriff Nullzeichen zurückgeliefert.

  • Im Gegensatz zu /dev/null ist /dev/zero nicht Bestandteil des POSIX-Standard.

/dev/zero wurde mit SunOS-4.0 im Jahre 1987 gemeinsam mit dem neuen VM-Subsystem eingeführt.

Details

Wenn auf /dev/zero geschrieben wird, verhält sich /dev/zero wie /dev/null.

Bei einem mmap auf /dev/zero werden anonyme genullte Seiten aus dem virtuellen Speicherpool des Kernels zur Verfügung gestellt.

Viele Betriebssysteme verwenden diesen mmap-Mechanismus, um Programmen und Shared Libraries den sogenannten nichtinitialisierten-Datenbereich zur Verfügung zu stellen.

Viele Programme verwenden Datenbereiche, die durch einen mmap auf /dev/zero erzeugt wurden, als Basis für Shared Memory, das zur Kommunikation zwischen mehreren Prozessen verwendet wird.

Beispiele

Das folgende Unix-Kommando erzeugt eine Datei namens file, die 12 MB groß ist und nur das Nullzeichen enthält:

dd if=/dev/zero of=file bs=1M count=12

/dev/random

/dev/random ist eine zeichen-orientierte virtuelle Gerätedatei, über die Programme auf einen systemweiten Zufallszahlengenerator von hoher Qualität zugreifen können.

Da für netzwerk-orientierte Systeme wie Unix Kryptografie-Dienste und damit Zufallszahlen eine bedeutende Rolle spielen, kommt dieser Datei und dem dahinterstehenden Treiber eine wichtige Bedeutung zu.

Der Zufallsgenerator sammelt Umgebungsrauschen von Gerätetreibern und anderen Quellen in einem Entropiepool.

  • Der Generator speichert auch eine Abschätzung über die Anzahl der Bit im Entropiepool.

Aus diesem Pool werden die Zufallszahlen generiert.

  • Beim Lesen gibt /dev/random nur solange Zufallszahlen zurück, bis die abgeschätzte Entropiemenge erschöpft ist.

Wenn der Entropiepool erschöpft ist, blockieren Lesezugriffe auf /dev/random, bis zusätzliches Umgebungsrauschen erhalten wurde. /dev/random sollte ausreichend sein für Anwendungszwecke, die auf eine sehr hohe Qualität der Zufälligkeit angewiesen sind, wie etwa Kryptografie (beispielsweise One-Time-Pads oder Schlüsselerzeugung).

Aus Performancegründen wird in der Praxis oft nur der Seed eines Pseudo-Zufallszahlengenerators von /dev/random gelesen (z. B. 

Der aktuelle Füllstand des Entropiepools lässt sich unter Linux aus der Datei /proc/sys/kernel/random/entropy_avail ermitteln.

Eine Ausgabe der Datei liefert die verfügbare Entropie in bit, wobei das Maximum von 4096 bit einem vollständig gefüllten Entropiepool entspricht.

/dev/urandom

Aus /dev/urandom (von engl.

  • unlimited random(ness)) können wie aus /dev/random Zufallszahlen gelesen werden.

Im Gegensatz zu letzterem blockiert es jedoch nicht, wenn eine definierte Entropieschwelle unterschritten wird.

In diesem Fall ist es theoretisch möglich, dass die erzeugten Pseudozufallszahlen im Nachhinein von einem Angreifer berechnet werden können.

  • Im Zweifelsfall sollte bei hohen Anforderungen, z. B. 
  • bei One-Time-Pads, auf /dev/random zurückgegriffen werden.
Verbesserung der Entropie

Über Software, wie z. B. timer_entropyd, haveged, randomsound, lässt sich die Entropie verbessern sowie bzw. 

  • der Entropie-Pool vergrößern, sodass mehr Zufallszahlen zur Verfügung stehen.

Mit der GNU-Software rng-tools lassen sich unter Linux und ähnlichen Betriebssystemen physikalische Zufallszahlengeneratoren einbinden.

Zusammenfassung: Gerätedateien

  • Spezialdateien (special files)
  • Geräte werden als Spezialdatei eingetragen
  • Zugriff auf Gerät  Zugriff auf eine Datei
  • Schutzmechanismus wie für normale Dateien
  • Blockorientierte und zeichenorientierte Geräte

Named Pipes estellen (mkfifo)

mkfifo erstellt named pipes (FIFOs) mit dem übergebenen Namen.

mkfifo [OPTION]... NAME...

Optionen

-m, --mode=MODE Setzt Zugriffsrechte mit Bitmaske (MODE)

-Z, --context=CTX Setzt den SELinux security context für jeden NAME auf CTX

Gerätedateien erzeugen (mknod)

mknod erzeugt eine Spezialdatei

mknod [-m Modus] [-mode=Modus] Name {bcu} Major Minor

mknod [-m Modus] [-mode=Modus] Pfad p

mknod erzeugt ein FIFO, eine Gerätedatei für ein zeichenorientiertes Gerät (character device) oder für ein blockorientiertes Gerät (block-device) mit dem angegebenen Namen.

Die Gerätedateien werden über die Major Device Nummern (Hauptgerätenummern) mit den entsprechenden Gerätetreibern im Kernel verbunden.

Mehrere Geräte der gleichen Art werden vom Gerätetreiber durch die Minor Device Nummern (Untergerätenummern) unterschieden.

Eine vollständige Liste aller Gerätenummern finden Sie bei den Kernelsourcen in der Datei ./src/linux/Documentation/devices.txt.

  • Die verbindliche Liste aller registrierten Hauptgerätenummern befindet sich in der Includedatei <linux/major.h>.

Die Zugriffsrechte auf die Datei werden aus der Bitdifferenz von 0666 und der aktuellen umask des aufrufenden Prozesses gebildet.

Der erste Buchstabe nach dem Namen gibt den Typ der Datei an:

p (pipe) erzeugt eine FIFO Spezialdatei (wie [../../../../ebooks/computer/betriebssysteme/linux/allgemein/unsortiert/linux_anwender_handbuch/linux_anwenderhandbuch_7-0/node79.html#mkfifo mkfifo])
b (block) erzeugt eine Gerätedatei für ein (gepuffertes) blockorientiertes Gerät
c (character) erzeugt eine ungepufferte Gerätedatei für ein zeichenorientiertes Gerät
u (unbuffered) das Gleiche wie c
Optionen
-m Modus setzt die Rechte der Dateien auf Modus wie bei [../../../../ebooks/computer/betriebssysteme/linux/allgemein/unsortiert/linux_anwender_handbuch/linux_anwenderhandbuch_7-0/node29.html#chmod chmod]

Verwaltung der Gerätedateien mit udev

udev ersetzt seit dem Kernel 2.6 das früher genutzte devfs-Dateisystem, dessen Aufgaben es damit übernimmt.

Genauso wie devfs verwaltet udev das /dev-Verzeichnis, welches die speziellen Gerätedateien enthält, um von Programmen aus auf die vom System zur Verfügung gestellten Geräte zuzugreifen.

Mit der Einführung von udev waren sowohl udev als auch devfs im Kernel enthalten.

  • Seit Ende Juni 2006 ist nur noch udev enthalten, devfs wurde vollständig entfernt.
Arbeitsweise

udev überwacht und wertet hotplug-Ereignisse aus.

Finden sich dort Informationen über ein neu angeschlossenes Gerät, werden zusätzliche zu diesem Gerät vorhandene Informationen dem sysfs-Dateisystem entnommen und eine neue Gerätedatei im /dev-Verzeichnis erzeugt.

Dabei ist der für die spezielle Datei verwendete Name und die Zugriffsberechtigung frei durch Regeln konfigurierbar.

Konfiguration

Installiert man udev, so findet man die Standardregeln unter /etc/udev/rules.d/50-udev.rules.

Um die eigenen Regeln anwenden zu können, sollte man diese Datei nicht verändern, sondern eine neuere mit kleinerer Nummer erzeugen, zum Beispiel /etc/udev/rules.d/10-udev.rules.

Somit ist gewährleistet, dass diese Regeln zuerst erkannt werden.

  • Wurde eine Regel gefunden, so wird diese, und auch jede passende folgende, angewandt.
Vorteile

Im Unterschied zu devfs, welches im Linux-Kernel selbst integriert ist, arbeitet udev im userspace, wird also als normales Programm gestartet.

Die Verwaltung und Namensgebung der angeschlossenen Geräte liegt dadurch nicht mehr beim Kernel und ist somit einfacher konfigurierbar.

Weitere Vorteile:

  • die Zuordnung von Geräten ist eindeutig – es entstehen keine Probleme mehr, wenn man z. B. 
  • die Reihenfolge von zwei angeschlossenen USB-Druckern ändert
  • die Benennung der Geräte kann durch den Nutzer gewählt werden; sie bleibt beständig
  • für die Ermittlung der Gerätenamen können beliebige Verfahren zur Anwendung kommen, neben statischen Listen und Regeln z. B. 
  • auch die Abfrage einer externen Datenbank, wodurch sich beispielsweise Geräte innerhalb eines Unternehmensnetzwerkes - durch ihre Seriennummer identifiziert - einheitlich verhalten
  • die Benennung ist Linux-Standard-Base-konform
Nachteile

Ein beabsichtigter Nachteil von udev besteht darin, dass es im Gegensatz zu devfs beim Aufruf eines /dev-Knotens nicht automatisch die entsprechenden Gerätetreiber lädt.

Funktioniert beim Einstecken eines Gerätes HotPlug nicht richtig und laden die benötigten Treiber nicht, können diese nicht mit udev nachgeladen werden.