ISO/IEC 20000: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 28. Oktober 2023, 10:45 Uhr
ISO/IEC 20000 - International anerkannte Norm zum IT Service Management (ITSM)
Beschreibung
- Zertifizierung
- für Organisationseinheiten möglich
- Zertifikat muss alle drei Jahre erneuert werden
Zielsetzung
Die ISO/IEC 20000 geht auf den schon länger bestehenden British Standard BS 15000 zurück.
- In einem „Fast Track-Verfahren“ wurde der BS 15000 von dem Joint Technical Committee ISO/IEC JTC 1, Information Technology, in die ISO/IEC 20000 überführt und am 15.
- Dezember 2005 veröffentlicht.
- Weitere Teile wurden 2009 und 2010 veröffentlicht.
- Im Jahr 2011 wurde der erste Teil der Norm überarbeitet und als neue Version verabschiedet.
Die ISO/IEC 20000 IT Service Management dient als messbarer Qualitätsstandard für das IT Service Management (ITSM).
- Dazu werden in der ISO/IEC 20000 die notwendigen Mindestanforderungen an Prozesse spezifiziert und dargestellt, die eine Organisation etablieren muss, um IT-Services in definierter Qualität bereitstellen und managen zu können.
- Die ISO/IEC 20000 ist ausgerichtet an den Prozessbeschreibungen, wie sie durch ITIL beschrieben sind, und ergänzt diese komplementär.
Mit einem Scope-Statement wird die Zertifizierung auf eine Organisation (Unternehmen, Abteilung usw.), einen oder mehrere Services und Lokationen (Standorte) festgelegt.
- Es sind hier eingeschränkte oder auch weit gefasste Festlegungen möglich.
- Das Scope-Statement ist im Zertifikat aufgeführt.
- Eine Beschränkung der Management Prozesse ist nicht möglich.
- Im Ergebnis wird ermittelt, ob der Scope die Zertifizierung erreicht.
- Mit der ISO/IEC 15504 ist es seit der Veröffentlichung des Teils 8 nun auch möglich, nach einer Norm den Fähigkeitsgrad für einzelne Prozesse oder den Reifegrad für die gesamte Organisation festzustellen.
- Dies stellt eine differenziertere Bewertung dar, mit der auch über der ISO/IEC-20000-Anforderung liegende Ergebnisse dargestellt werden können.
- Innerhalb der ISO/IEC 20000 werden die folgenden Anforderungen und Prozesse definiert
- Anforderungen an das Management System
- Planung und Implementierung des Service Managements
- Planen und Implementieren neuer oder geänderter Services
- Service Level Management
- Service Reporting
- Availability und Service Continuity Management
- Finanzplanung und Kostenrechnung für IT-Services
- Capacity Management
- Information Security Management
- Business Relationship Management
- Supplier Management
- Incident Management
- Problem Management
- Configuration Management
- Change Management
- Release and Deployment Management
Bestandteile
Die ISO/IEC 20000 besteht aus fünf Teilen.
- Die Teile 1 und 2 stellen die Norm dar (IS – Internationaler Standard); die Teile 3 bis 5 sind Ergänzungen (TR – Technischer Bericht).
- ISO/IEC 20000 Part 1 – „Service Management System Requirements“
- Der erste Teil ISO/IEC 20000-1:2011
enthält die formelle Spezifikation des Standards.
- Es sind Vorgaben dokumentiert, die eine Organisation einhalten, sicherstellen und nachweisen muss, um eine Zertifizierung zu erhalten.
- Die ISO/IEC 20000-1 enthält die „Muss-Kriterien“ des Standards.
- Dieser Teil wurde im Jahr 2011 überarbeitet und mit den Ergänzungen verabschiedet.
- ISO/IEC 20000 Part 2 – „Code of Practice“
- Innerhalb des zweiten Teils ISO/IEC 20000-2:2005
werden die Anforderungen des ersten Teils um Erläuterungen der best practice ergänzt.
- Die ISO/IEC 20000-2 bietet Leitlinien und Empfehlungen für IT Service Management-Prozesse im Rahmen des formellen Standards.
- ISO/IEC 20000 Part 3 – „Guidance on Scope Definition and Applicability of ISO/IEC 20000-1“
- Mit dem dritten Teils ISO/IEC TR 20000-3:2009
ist als Technischer Bericht (TR) eine Hilfestellung zur Norm, die die Scope-Festlegung und die Anwendbarkeit betrachtet.
- ISO/IEC 20000 Part 4 – „Process Reference Model“
- Der vierte Teil ISO/IEC TR 20000-4:2010
ist als Technischer Bericht (TR) eine Hilfestellung zur Norm, die das zugrundeliegende Prozessmodell betrachtet.
- ISO/IEC 20000 Part 5 – „Exemplar Implementation Plan for ISO/IEC 20000-1“
- Im fünften Teil ISO/IEC TR 20000-5:2010
ist als Technischer Bericht (TR) eine Hilfestellung zur Norm, die ein Beispiel für die Implementierung der Norm enthält.
Zertifizierung
Grundsätzlich können sich nur Organisationen (Unternehmen, Genossenschaften usw.) zertifizieren lassen.
- Personen können nur nachweisen, dass sie bestimmte Kenntnisse in der Anwendung bzw. Umsetzung der Norm haben und diese durch entsprechende Zertifikate ausweisen.
Managementsysteme
Die erfolgreiche Umsetzung der ISO/IEC 20000 kann zertifiziert werden.
- Dies muss durch eine autorisierte Organisation (Registered Certification Body, RCB) erfolgen.
- Die ISO/IEC 20000 Zertifizierung stellt eine Möglichkeit dar, die erfolgreiche Implementierung eines IT Service Managementsystems in einer Organisation anhand eines internationalen Standards objektiv zu messen und zu zertifizieren.
- Bei einer Zertifizierung wird gegen den normativen Teil ISO/IEC 20000-1:2011 geprüft.
Personen
Es gibt verschiedene Qualifikationsangebote zur Ausbildung und Zertifizierung von Personen.
- Gestaltet werden diese von unterschiedlichen Zertifizierungsunternehmen, siehe Liste der IT-Zertifikate.
Anhang
Siehe auch
Links
Bezugsquellen
Die ISO-Normen sind kostenpflichtig über ISO oder den Beuth-Verlag zu beziehen.
Weblinks
- https://de.wikipedia.org/wiki/ISO/IEC_20000
- Pressemitteilung der ISO zur Zielsetzung der ISO/IEC 20000 (englisch)