Kerckhoffs’ Prinzip: Unterschied zwischen den Versionen

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==== Anwendung des Kerckhoffs’schen Prinzips ====
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; Konsequente Anwendung des Kerckhoffs’schen Prinzips
Konsequente Anwendung des Kerckhoffs’schen Prinzips
* Führt dazu, dass sich viele Experten eine Meinung über ein Verfahren bilden können
* Führt dazu, dass sich viele Experten eine Meinung über ein Verfahren bilden können
; Dies ist wünschenswert
* Dies ist wünschenswert
 
; Expertenmeinungen
* Durch die Fülle von Expertenmeinungen kann das Verfahren gründlicher auf potenzielle Schwächen und Sicherheitslücken untersucht werden.
* Durch die Fülle von Expertenmeinungen kann das Verfahren gründlicher auf potenzielle Schwächen und Sicherheitslücken untersucht werden.


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* So wurde etwa der Algorithmus [[Advanced Encryption Standard|AES]] in einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren bestimmt
* So wurde etwa der Algorithmus [[Advanced Encryption Standard|AES]] in einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren bestimmt
* Viele Experten haben Vorschläge für neue und möglichst sicheren Verfahren einreichten und untersuchten.
* Viele Experten haben Vorschläge für neue und möglichst sicheren Verfahren einreichten und untersuchten.
; „Open Source geht nicht zulasten der Sicherheit“
; „Open Source geht nicht zulasten der Sicherheit“



Version vom 27. Juli 2024, 11:16 Uhr

Kerckhoffs’ Prinzip - Axiome der modernen Kryptografie

Beschreibung

Auguste_Kerckhoffs
Grundsätze der modernen Kryptografie

1883 von Auguste Kerckhoffs formuliert

  • Kerckhoffs’sche Prinzip
  • Kerckhoffs’ Maxime
Konstruktion sicherer Kryptografie-Verfahren

Das Kerckhoffs’sche Prinzip ist der zweite der sechs Grundsätze zur Konstruktion eines sicheren Kryptografiesverfahrens, die Kerckhoffs 1883 in La cryptographie militaire einführt:

  • Darf nicht der Geheimhaltung bedürfen und ohne Schaden in Feindeshand fallen können

Das Kerckhoffs’sche Prinzip findet bei den meisten heute verwendeten Kryptografiesalgorithmen Anwendung

Sicherheit eines Kryptografieverfahrens
  • MUSS auf der Geheimhaltung des Schlüssels basieren
  • DARF NICHT auf der Geheimhaltung der Verfahren beruhen
Grundsatz der modernen Kryptographie

Sicherheit eines Kryptosystems darf nicht von der Geheimhaltung des Algorithmus abhängen

  • Die Sicherheit gründet sich auf die Geheimhaltung frei wählbarer Eingangsgrößen des Algorithmus
  • Dies sind bei Verschlüsselungsverfahren etwa die geheimen Schlüssel
Security through obscurity

Gegensatz zum Kerckhoffs’schen Prinzip

  • Sicherheit durch Geheimhaltung
    • Sicherheit durch Geheimhaltung des Kryptografiealgorithmus
    • zusätzlich zur Geheimhaltung der verwendeten Schlüssel

Grundsätze

Anforderungen an Verschlüsselungssysteme
Nr Beschreibung
1 muss im Wesentlichen nicht entzifferbar sein
2 darf keine Geheimhaltung erfordern
3 muss leicht zu übermitteln sein und die Schlüssel ohne schriftliche Aufzeichnung zu merken
4 sollte mit telegrafischer Kommunikation kompatibel sein
5 muss transportabel sein und die Bedienung darf nicht mehr als eine Person erfordern
6 muss einfach anwendbar sein

Ein System, das diesen Anforderungen entsprach, existierte damals nicht.

Kerckhoffs’sche Prinzip

Konstruktion sicherer Kryptografie-Verfahren

Das Kerckhoffs’sche Prinzip ist der zweite der sechs Grundsätze zur Konstruktion eines sicheren Kryptografiesverfahrens, die Kerckhoffs 1883 in La cryptographie militaire einführt:

  • Darf nicht der Geheimhaltung bedürfen und ohne Schaden in Feindeshand fallen können

Das Kerckhoffs’sche Prinzip findet bei den meisten heute verwendeten Kryptografiesalgorithmen Anwendung

Moderne Kryptografie

Das Kerckhoffs’sche Prinzip findet bei den meisten heute verwendeten Kryptografiesalgorithmen Anwendung

Gründe für das Kerckhoffs’sche Prinzip

  • Es ist viel schwieriger, einen Algorithmus geheim zu halten als einen Schlüssel.
  • Es ist schwieriger, einen kompromittierten Algorithmus durch einen anderen zu ersetzen als einen kompromittierten Schlüssel.
  • Geheime Algorithmen können durch Reverse Engineering aus Software- oder Hardware-Implementierungen rekonstruiert werden.
  • Fehler in öffentlichen Algorithmen werden leichter entdeckt (vgl. Peer-Review), wenn sich möglichst viele Fachleute damit befassen.
  • Es ist leichter, in „geheimen“ Kryptografiesverfahren eine Hintertür zu verstecken.

Anwendung des Kerckhoffs’schen Prinzips

Konsequente Anwendung des Kerckhoffs’schen Prinzips

  • Führt dazu, dass sich viele Experten eine Meinung über ein Verfahren bilden können
  • Dies ist wünschenswert
Expertenmeinungen
  • Durch die Fülle von Expertenmeinungen kann das Verfahren gründlicher auf potenzielle Schwächen und Sicherheitslücken untersucht werden.
Öffentlichen Ausschreibungsverfahren
  • So wurde etwa der Algorithmus AES in einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren bestimmt
  • Viele Experten haben Vorschläge für neue und möglichst sicheren Verfahren einreichten und untersuchten.
„Open Source geht nicht zulasten der Sicherheit“

Geheime Verfahren

Erfahrung in der Kryptografie
  • Viele von ihren Entwicklern geheim gehaltene Verfahren nach oder mit ihrer Offenlegung als schwach erwiesen haben und gebrochen wurden.
Beispiele
  • GSM-Algorithmen A5/1 und A5/2
  • kryptografische Algorithmen der Zutrittskontrollkarten Mifare Classic und Legic prime
  • Kryptografiesverfahren Magenta

Ein geheimer kryptografischer Algorithmus ist jedoch nicht notwendigerweise unsicher.

Axiome der Kryptoanalyse

  • Angreifen kennen jedes Deail des Kryptografies - Algorithmus
  • Angreifen ist in Besitz des Ver-/Entschlüsselungs - Equipments
  • Hardware Maschine oder Sotware-Implementierung
  • Angreifer hat Zugriff auf ausreichend plaintext / ciphertext - Paare
  • mit dem gleichen (unbekannten Schlüssel) erstellt
  • Starke Kryptografie (Strong cipher)
  • Der beste Angriff sollte eine brute force - Schlüsselsuche sein


Anhang

Siehe auch

Links

Weblinks
  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Kerckhoffs%E2%80%99_Prinzip