IPv6/Adress/Typen: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Beschreibung ===
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; IPv6-Adressen werden mit Subnetzmasken in einen Netz- und einen Host-Teil unterteilt
; IPv6-Adressen werden mit Subnetzmasken in einen Netz- und einen Host-Teil unterteilt

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2024, 13:37 Uhr

topic - Beschreibung

Beschreibung

IPv6-Adressen werden mit Subnetzmasken in einen Netz- und einen Host-Teil unterteilt
  • subnet masks
  • wie bei IPv4

Bei IPv4 hat sich gezeigt, dass es manchmal von Nutzen wäre, einem Interface mehr als eine IP-Adresse zuweisen zu können, je nach Bedarf und Zweck (aliases, multicast etc.). Um in Zukunft flexibler bleiben zu können, geht man bei IPv6 weiter und erlaubt pro Interface mehr als eine zugewiesene IP-Adresse. Derzeit sind durch die RFCs kein Limit gesetzt, wohl aber in der Implementierung des IPv6 Stacks (um DoS Attacken vorzubeugen).

Neben der großen Bit-Anzahl für Adressen definiert IPv6 basierend auf einigen vorangestellten Bits verschiedene Adress-Typen. Diese werden hoffentlich in der Zukunft niemals aufgehoben (zum Unterschied zu IPv4 heute und die Entwicklung der class A, B und C Netze).

Zur Unterstützung einer automatischen Konfiguration wird die Bitanzahl in einen Netzwerk-Teil (vordere 64 Bits) und einen Hostteil (hintere 64 Bit).

Adress-Typ Beschreibung
Adressen ohne speziellen Präfix
Netzteil der Adresse (Präfix)
Adress-Typen (Host-Teil)
Präfixlängen für das Routing

IPv6 Präfixe

Bezeichnung Präfix Verwendung
Link Local Unicast fe80::/10 Rechner im eigenen Subnetz
Site Local Unicast fec0 - feff Standortlokale Adressen
Unique Local Unicast fc00 - fdff Private Adressen
Multicast ff00 Für mehrere Clients
Global Unicast 2000 - 3fff Weltweite eindeutige Adressen
2001 An Provider vergeben, die weiterverteilen.
2002 Tunnelmechanismus 6to4
NAT64 64:ff9b::/96 Übersetzungsmechanismus NAT64

Adressen ohne speziellen Präfix

Adress-Typ Beschreibung
Localhost Adresse
Unspezifische Adresse
IPv6 Adressen mit eingebetteter IPv4 Adresse

Localhost Adresse

Dies ist eine spezielle Adresse für das Loopback Interface, vergleichbar zur ”127.0.0.1” bei IPv4. Bei IPv6 lautet die localhost Adresse

bzw. komprimiert:

Pakete mit dieser Quell- bzw. Ziel-Adresse sollten niemals den sendenden Host verlassen.

Unspezifische Adresse

Dies ist eine spezielle Adresse vergleichbar mit ”any” oder ”0.0.0.0” bei IPv4. In IPv6 lautet sie

oder:

Diese Adresse wird meistens in Routing-Tabellen und beim ”socket binding” (zu jeder IPv6 Adresse) angewandt bzw. gesehen.

Beachten: Die Unspezifizierte Adresse kann nicht als Ziel-Adresse verwendet werden.

IPv6 Adressen mit eingebetteter IPv4 Adresse

Es gibt zwei Adressen-Typen, die IPv4 Adressen enthalten können.

IPv4 Adressen in IPv6 Format

IPv4-only IPv6-kompatible Adressen kommen manchmal bei IPv6 kompatiblen Daemon zur Anwendung, die allerdings ausschließlich an IPv4 Adressen gebunden sind.

Diese Adressen sind mit einer speziellen Präfixlänge von 96 definiert (a.b.c.d. ist die IPv4 Adresse):

oder in komprimiertem Format:

Die IPv4 Adresse 1.2.3.4. z.B. sieht wie folgt aus:


IPv4 kompatible IPv6 Adressen

Dieser Adress-Typ wurde für das automatische Tunneln (RFC 2893 / Transition Mechanisms for IPv6 Hosts and Routers) verwendet, welches aber durch das 6to4 tunneling ersetzt wurde.

oder in komprimierter Form:

Netzteil der Adresse (Präfix)

Es wurden einige Adress-Typen definiert und zugleich blieb für zukünftige Anforderungen ausreichend Raum für weitere Definitionen. In RFC 4291 / IP Version 6 Addressing Architecture wird das aktuelle Adress-Schema definiert.

Lassen Sie uns nun einen Blick auf die verschiedenen Präfixe (und somit auf die Adress-Arten) werfen
Adress-Typ Beschreibung
Link-lokaler Adress-Typ
Site-lokaler Adress-Typ
Unique Local IPv6 Unicast Adressen
Globaler Adress-Typ ("Aggregatable global unicast")
Multicast-Addressen
Anycast-Adressen

Link-lokaler Adress-Typ

Link-lokale Unicast-Adressen
  • Adressbereich fe80::/10 sind, wie weiter oben schon erwähnt, nur zur Kommunikation innerhalb desselben Netzwerksegments gedacht.
  • Routing ist mit diesen Adressen nicht möglich.

Es handelt sich um spezielle Adressen, die ausschließlich auf einem Link eines Interfaces gültig sind. Wird diese Adresse als Zieladresse verwendet, so kann das Paket niemals einen Router passieren. Die Adresse wird bei der Link-Kommunikation eingesetzt, z.B.:

  • Ist noch jemand anderer auf diesem Link?
  • Ist jemand mit einer speziellen Adresse hier (z.B. Suche nach einem Router)?

Die Adresse beginnt mit (wobei ”x” für ein hexadezimales Zeichen steht, im Normalfall ”0”)

Eine Adresse mit diesem Präfix gibt es an jedem IPv6 fähigen Interface nach einer stateless automatischen Konfiguration (dies ist der Regelfall).

Site-lokaler Adress-Typ

Diese Adressen sind vergleichbar zu den RFC 1918 / Address Allocation for Private Internets im heutigen IPv4. Eine Neuerung und Vorteil hierbei ist, vergleichbar zum 10.0.0.0/8 im IPv4, die Nutzbarkeit von 16 bits bzw. ein Maximum von 65536 Subnetzen.

Ein weiterer Vorteil: Da man bei IPv6 mehr als eine Adresse an ein Interface binden kann, ist auch die Zuweisung einer site-local Adresse zusätzlich zu einer globalen Adresse möglich.

Die Adresse beginnt mit:

(”x” ist ein hexadezimales Zeichen, normalerweise ”0”)

Dieser Adresstyp ist nun abgekündigt RFC 3879 / Deprecating Site Local Addresses und sollte nicht mehr verwendet werden. Für Tests im Labor sind solche Adressen meineserachtens aber immer noch eine gute Wahl.

Unique Local Unicast Adressen

Adressbereich fc00
:/7 entsprechen den privaten Adressen des IPv4-Protokolls.
  • Sie lösen die inzwischen veralteten sitelokalen Unicast-Adressen ab und werden im Internet nicht geroutet.

Weil die schon früh definierten site-local Adressen nicht eindeutig sind, kann dies zu großen Problemen führen, wenn z.B. einst unabhängige Netzwerke später zusammengeschlossen werden (Überlappung von Subnetzen). Aufgrund dessen und anderer Gründe wurde ein neuer Adresstyp definiert, genant RFC 4193 / Unique Local IPv6 Unicast Addresses.

Die Adresse beginnt mit:

Ein Teil des Präfix (40 Bits) werden pseudozufällig generiert. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß zwei generierte Präfixe identisch sind.

Ein Beispiel für einen Präfix (generiert mit Hilfe des web-basierten Werkzeugs: Goebel Consult / createLULA):

Globaler Adress-Typ ("Aggregatable global unicast")

Globale Unicast-Adressen
  • Hier sind mehrere Adressbereiche in Gebrauch.
  • Die endgültigen Bereiche scheinen noch nicht ganz festzustehen, sind für die LPI-Prüfung aber auch nicht von Belang
  • Der globale Bereich ist jedenfalls für die Kommunikation im Internet zuständig
  • Da diese Adressen bei den meisten Internet Service Providern noch nicht nativ zu bekommen sind, empfehle ich zum Experimentieren die Verwendung eines Tunnelbrokers

Heute gibt es ist per Definition eine globale Adress-Art (Das erste Design, ''Provider based'' genannt, wurde bereits vor einigen Jahren wieder aufgegeben RFC 1884 / IP Version 6 Addressing Architecture [obsolete]. Einige Überbleibsel hiervon sind in älteren Linux Kernelquellen noch zu finden.

Die Adresse beginnt mit (x sind hexadezimale Zeichen)

Hinweis: Der Zusatz ”aggregatable” im Namen wird in aktuellen Drafts abgelegt. Es sind weitere Subarten definiert:

6bone Test-Adressen

Diese globalen Adressen waren die Ersten definierten und auch benutzen Adressen. Sie alle beginnen mit:

Beispiel:

Eine spezielle 6bone Test-Adresse, die niemals weltweit einmalig ist, beginnt mit

und wird zumeist in alten Beispielen benutzt, um zu vermeiden, dass Anwender diese mit Copy & Paste in Ihre Konfigurationen übernehmen können. Auf diese Weise können Duplikate weltweit einmaliger Adressen aus Versehen bzw. Unachtsamkeit vermieden werden. Es würde für den Original-Host ernste Probleme bedeuten (z.B. Antwortpakete für niemals gesendete Anfragen bekommen...). Aufgrund dessen, daß IPv6 nun produktiv ist, wird dieser Präfix nicht mehr länger delegiert und nach dem 6.6.2006 vom Routing ausgenommen (mehr unter RFC 3701 / 6bone Phaseout ).

6to4 Adressen

Diese Adressen werden für einen speziellen Tunnelmechanismus verwendet [RFC 3056 / Connection of IPv6 Domains via IPv4 Clouds und RFC 2893 / Transition Mechanisms for IPv6 Hosts and Routers]. Sie kodieren eine gegebene IPv4 Adresse, ein eventuelles Subnetz und beginnen mit

z.B. wird 192.168.1.1/5 repräsentiert durch:

Ein kleines Shell-Kommando kann aus einer IPv4 eine 6to4 Adresse erstellen:

Siehe auch tunneling using 6to4 und information about 6to4 relay routers.

Durch einen Provider zugewiesene Adressen für ein hierarchisches Routing

Diese Adressen werden an Internet Service Provider (ISP) delegiert und beginnen mit:

Präfixe für große ISPs (mit eigenem Backbone) werden durch local registries vergeben. Zurzeit wird ein Präfix mit der Länge 32 zugeteilt.

Grosse ISPs delegieren ihrerseits an kleinere ISPs ein Präfix mit der Länge 48.

Für Beispiele und Dokumentationen reservierte Adressen

Momentan sind zwei Adressbereiche für Beispiele und Dokumentationen RFC 3849 / IPv6 Address Prefix Reserved for Documentation reserviert:

Diese Adressbereiche sollten nicht geroutet werden und am Übergangsrouter zum Internet (basierend auf Absendeadressen) gefiltert werden.

Multicast-Addressen

Multicast-Adressen werden für entsprechende Dienste verwendet.

Sie beginnen immer mit (xx ist hierbei der Wert der Reichweite)

Die Adressen werden in Reichweiten und Typen unterteilt:

Multicast-Bereiche

Die Multicast Reichweite ist ein Parameter, mit dem die maximale Distanz angegeben werden kann, die ein Multicast Paket sich von der versendenden Einheit entfernen kann.

Zurzeit sind folgende Regionen (reichweiten) definiert:

  • ffx1: Node-lokal, Pakete verlassen niemals den Knoten
  • ffx2: Link-lokal, Pakete werden niemals von Routers weitergeleitet, der angegebene Link wird nie verlassen.
  • ffx5: Site-lokal, Pakete verlassen niemals den Standort (Site)
  • ffx8: organisationsweit, Pakete verlassen niemals eine Organisation (nicht einfach zu implementieren, dies muss durch das Routing Protokoll abgedeckt werden)
  • ffxe: Globale Reichweite
  • Sonstige sind reserviert
Multicast-Typen

Es sind bereits viele Typen definiert bzw. reserviert (siehe RFC 4291 / IP Version 6 Addressing Architecture für weitere Details), einige Beispiele:

  • All Nodes Adresse: ID = 1h, alle Hosts am lokalen Node (ff01:0:0:0:0:0:0:1) oder am angeschlossenen Link (ff02:0:0:0:0:0:0:1) werden adressiert.
  • All Routers Adresse: ID = 2h, alle Router am lokalen Node (ff01:0:0:0:0:0:0:2), am angeschlossenen Link (ff02:0:0:0:0:0:0:2) oder am lokalen Standort werden adressiert.
Erforderliche node link-local Multicast Adresse

Diese spezielle Multicast Adresse wird als Zieladresse bei der Erkundung des Nahbereichs verwendet, da es ARP bei IPv6 im Gegensatz zu IPv4 nicht mehr gibt.

Ein Beispiel für diese Adresse könnte sein:

Das benutzte Präfix zeigt, dass es sich um eine link-lokale Multicast Adresse handelt. Dass Suffix wird aus der Zieladresse erstellt. In diesem Beispiel soll ein Paket zur Adresse “fe80::1234” gesendet werden, aber die Netzwerk-Schicht hat keine Kenntnis der aktuellen Schicht 2 MAC Adresse. Die oberen 104 bits werde mit “ff02:0:0:0:01:ff00::/104” ersetzt und die unteres 24 bits bleiben unverändert. Diese Adresse wird nun ”am Link” verwendet, um den entsprechenden Node zu finden, der wiederum seine Schicht 2 MAC Adresse als Antwort zurücksendet.

Anycast-Adressen

Anycast Adressen sind spezielle Adressen und werden verwendet, um besondere Bereiche wie den nächstgelegenen DNS-Server, den nächstliegenden DHCP Server und vergleichbare dynamische Gruppen abzudecken. Die Adressen werden dem Pool des Unicast Adressraums (global-aggregierbar oder Site-lokal zurzeit) entnommen. Der Anycast-Mechanismus (client view) wird von dynamischen Routing-Protokollen gehandhabt.

Hinweis: Anycast Adressen können nicht als Quelladresse verwendet werden, sondern ausschließlich als Zieladressen.

Subnet-Router Anycast-Adresse

Die Subnet-Router Anycast Adresse ist ein einfaches Beispiel für eine Anycast Adresse. Angenommen, der Knoten hat folgende global zugewiesene IPv6 Adresse:

Die Subnet-Router Anycast Adresse wird durch komplette Streichung des Suffixes (die letzten gültigen 64 bits) erstellt:

Adress-Typen (Host-Teil)

In Hinblick auf Auto-Konfigurations- und Mobilitätsfragen wurde entschieden, die niedrigeren 64 bits als Host-Bestandteil zu nutzen. Jedes einzelne Subnetz kann deshalb eine große Anzahl an Adressen enthalten.

Der Host-Teil kann aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden:

Adress-Typ Beschreibung
Automatisch erstellte Adressen
Manuell festgelegte Adressen

Automatisch erstellte Adressen

Automatisch erstellte Adressen (auch unter dem Namen stateless bekannt)

Bei der Auto-Konfiguration wird der Hostteil der Adresse durch die Konvertierung der MAC-Adresse eines Interfaces (falls vorhanden) zu einer einmaligen IPv6 Adresse (mittels EUI-64 Methode) generiert. Falls keine MAC-Adresse verfügbar ist (z.B. bei virtuellen Interfaces), wird anstelle dessen etwas anderes herangezogen (wie z.B. die IPv4 Adresse oder die MAC-Adresse eines physikalischen Interfaces).

Als Beispiel hat hier ein NIC folgende MAC-Adresse (48 bit):

Diese wird gemäß demIEEE-Tutorial EUI-64 Design für EUI-48 Identifiers zum 64 bit Interface Identifier erweitert:

Mit einem gegebenen Präfix wird daraus die schon oben gezeigte IPv6-Adresse:

Datenschutzproblem
Datenschutzproblem mit automatisch erstellten Adressen sowie eine Lösung

Der "automatisch generierte" Hostteil ist weltweit einmalig (mit Ausnahme, wenn der Hersteller einer NIC die gleiche MAC-Adresse bei mehr als einer NIC einsetzt). Die Client-Verfolgung am Host wird dadurch möglich, solange kein Proxy verwendet wird.

Dies ist ein bekanntes Problem und eine Lösung wurde dafür definiert: Datenschutz-Erweiterung, definiert in RFC 3041 / Privacy Extensions for Stateless Address Autoconfiguration in IPv6 (es gibt bereits ein neueres Draft: draft-ietf-ipv6-privacy-addrs-v2-*). Es wird von Zeit zu Zeit mittels eines statischen und eines Zufallswertes ein neues Suffix erstellt. Hinweis: Dies ist nur für ausgehende Client-Verbindungen sinnvoll und bei bekannten Servern nicht wirklich sinnvoll.

Manuell festgelegte Adressen

Bei Servern ist es wahrscheinlich leichter, sich einfachere Adressen zu merken. Dies kann z.B. mit der Zuweisung einer zusätzlichen IPv6 Adresse an ein Interface geschehen.

Für das manuelle Suffix, wie ”::1” im obigen Beispiel, muss das siebte höchstwertige Bit auf 0 gesetzt sein (das universale/local Bit des automatisch generierten Identifiers). Es sind auch noch andere (ansonsten nichtausgewählte) Bit-Kombinationen für Anycast-Adressen reserviert.

Präfixlängen für das Routing

IPv6/Subnetting


Anhang

Siehe auch

Links

Weblinks

TMP

Adress-Typen

Unicast-Adressen

Kommunikation eines Netzknotens mit genau einem anderen Netzknoten
Unicast-Adressen sind providerbasierte Adressen und gelten Weltweit
  • Sie sind durch die ersten 3 Bit 010 gekennzeichnet.
  • Anschließend folgen 5 Bit Registry-ID, die das Organ bezeichnen, das diese Adresse an den Provider vergeben hat, auf die wiederum eine Provider-ID folgt.
  • Anschließend folgt die Subscriber-Id, die die Einrichtung bezeichnet, die von dem Provider die Adresse bezieht
Subscriber kann sein Netz wiederum in verschiedene Unternetze gliedern
  • die durch eine entsprechende ID gekennzeichnet sind
  • Die letzten 48 Bit bilden schließlich die Interface-ID
  • Da dies genau der Größe einer MAC-Adresse enstpricht, können sich damit Stationen im LAN automatisch konfigurieren, indem sie einfach ihre MAC-Adresse als Interface-ID verwenden
Weitere Adressbereiche
  • die den heutigen lokalen Adressbereichen entsprechen, und die nicht von einem Router geroutet werden
  • Es sind dies verbindungsspezifische und standortspezifische lokale Adressen

Link-Local-Adressen

Sind nur innerhalb abgeschlossener Netzwerksegmente (link) gültig
  • Netzwerksegment ist ein lokales Netz, gebildet mit Switches oder Hubs, bis zum ersten Router
  • Link-Local-Adressen sind mit APIPA-Adressen im Netz 169.254.0.0/16 vergleichbar.
Formatpräfix lautet fe80::/10
10 Bit 54 Bit 64 Bit
1111111010 0 Interface ID
Verwendung
  • Adressierung von Nodes in abgeschlossenen Netzwerksegmenten
  • Autokonfiguration
  • Neighbour-Discovery
Vorteile
  • In einem Netzwerksegment muss keinen DHCP-Server zur Adressvergabe konfigurieren werden
Zone ID
  • Soll ein Gerät mittels einer dieser Adressen kommunizieren, so muss die Zone ID mit angegeben werden
  • eine Link-Lokale-Adresse kann auf einem Gerät mehrfach vorhanden sein
Beispiele
fe80::7645:6de2:ff:1%1
fe80::7645:6de2:ff:1%eth0

Site Local Unicast (veraltet)

fec0::/10
  • fec0… bis feff…
Standortlokale Adressen (site local addresses)
  • Nachfolger der privaten IP-Adressen (beispielsweise 192.168.x.x)
  • Durften nur innerhalb der gleichen Organisation geroutet werden
  • Die Wahl des verwendeten Adressraums innerhalb von fec0::/10 war beliebig
Überschneidungen der Adressräume
  • Es konnte zu Überschneidungen der Adressräume an unterschiedlichen Standorten kommen
    • Bei der Zusammenlegung von ehemals getrennten Organisationen
    • wenn eine VPN-Verbindung zwischen eigentlich getrennten mit Site Local Addresses nummerierten Netzwerken hergestellt wurde
Deprecated (RFC 3879)
  • Aus diesem und weiteren Gründen sind Site Local Addresses nach RFC 3879 veraltet
    • werden aus zukünftigen Standards verschwinden
  • Neue Implementierungen müssen diesen Adressbereich als Global-Unicast-Adressen behandeln
Nachfolger sind Unique Local Addresses

Unique Local Unicast (ULA)

fc00::/7 (fc00… bis fdff…)
Für private Adressen gibt es die Unique Local Addresses (ULA)
  • beschrieben in RFC 4193
Präfix fd
  • Derzeit ist nur das Präfix fd für lokal generierte ULA vorgesehen
Präfix fc
  • ist für global zugewiesene, eindeutige ULA reserviert
Site-ID
  • Auf das Präfix folgen 40 Bit, als eindeutige Site-ID
Eindeutigkeit
  • Diese Site-ID ist bei den ULA mit dem Präfix fd zufällig zu generieren und somit sehr wahrscheinlich eindeutig
  • Bei global vergebenen ULA jedoch auf jeden Fall eindeutig
    • RFC 4193 gibt jedoch keine konkrete Implementierung der Zuweisung von global eindeutigen Site-IDs an
Subnet-ID
  • Nach der Site-ID folgt eine 16-Bit-Subnet-ID, welche ein Netz innerhalb der Site angibt
Beispiel
fd9e:21a7:a92c:2323::1
Hierbei ist
  • fd das Präfix für lokal generierte ULAs
  • 9e:21a7:a92c ein einmalig zufällig erzeugter 40-Bit-Wert
  • 2323 eine willkürlich gewählte Subnet-ID
  • ::1 die Host-ID
Vorteil der Verwendung von wahrscheinlich eindeutigen Site-IDs
  • Beim Einrichten eines Tunnels zwischen getrennt voneinander konfigurierten Netzwerken sind Adresskollisionen sehr unwahrscheinlich
  • Pakete, die an eine nicht erreichbare Site gesendet werden, laufen mit großer Wahrscheinlichkeit ins Leere, statt an einen lokalen Host gesendet zu werden, der zufällig die gleiche Adresse hat
ULA-Central
  • Es existiert ein proposed standard, welcher Richtlinien für Registrare (IANA, RIR) beschreibt, konkret deren Betrieb sowie die Adressvergabe-Regeln
  • Allerdings ist eine derartige „ULA-Central“ bisher nicht gegründet
  • Sowohl der RFC 4193 als auch der proposed standard sind identisch in Bezug auf das Adressformat und den Generierungs-Algorithmus


Global Unicast

Alle anderen Adressen gelten als Global-Unicast-Adressen
Von diesen sind jedoch bisher nur die folgenden Bereiche zugewiesen
::/96 (96 0-Bit)

Stand für IPv4-Kompatibilitätsadressen

  • welche in den letzten 32 Bit die IPv4-Adresse enthielten
  • dies galt nur für globale IPv4 Unicast-Adressen
  • Diese waren für den Übergang definiert
  • In RFC 4291 vom Februar 2006 als veraltet (engl. deprecated) gekennzeichnet
0:0:0:0:0:ffff::/96 (80 0-Bit, gefolgt von 16 1-Bit)

Steht für IPv4 mapped (abgebildete) IPv6 Adressen

  • Die letzten 32 Bit enthalten die IPv4-Adresse
  • Ein geeigneter Router kann diese Pakete zwischen IPv4 und IPv6 konvertieren
    • und so die neue mit der alten Welt verbinden
2000::/3 (2000… bis 3fff…; was dem binären Präfix 001 entspricht)
  • Stehen für die von der IANA vergebenen globalen Unicast-Adressen
  • Routbare und weltweit einzigartige Adressen
Bildung einer Globalen Unicast Adresse
Unterteilung des Adressraumes in öffentlichen (TLA, NLA, SLA) und lokalen Bereich (64 Bit + 64 Bit)
  • Routing im öffentl. Bereich effizient durch hierarchische Netz-topologische Orientierung
  • Routing im lokalen Bereich effizient durch festen „public-“ Teil der Adresse (64 Bit)
Nur Top-Level Aggregation ID muss zentral verwaltet werden
Adressvergabe erfolgt blockweise hierarchisch von oben nach unten
Option Beschreibung
TLA Top Level Aggregation (z.B. Super-Provider,Exchange)
NLA Next Level Aggregation (z.B. ISP)
SLA Site Level Aggregation (z.B. Firma)
Global Unicast Adressen
Option Beschreibung
2001 2003, 240, 260, 261, 262, 280, 2a0, 2b0 werden an Provider vergeben und 2c0
  • die diese an ihre Kunden weiterverteilen
  • werden von Regional Internet Registries (RIRs) vergeben
2001::/32 sind ihnen noch vollständig zugeteilt
  • beginnend mit 2001:0:
  • anders als 2001::/16
  • Tunnelmechanismus Teredo 3ffe::/16
2001:db8::/32 Testnetzwerk 6Bone
  • Dokumentationszwecke
  • wurden gemäß RFC 3701 an die IANA
  • keine tatsächlichen Netzteilnehmer zurückgegeben
2002 64:ff9b::/96 Adressen des Tunnelmechanismus 6to4
  • Übersetzungsmechanismus NAT64 gemäß RFC 6146

Multicast-Adressen

Multicast-Adressen sprechen eine ganze Gruppe von Rechnern an
  • Das ist zum Beispiel für Video on Demand oder Fernunterricht nützlich und spart Bandbreite, da es bereits auf der IP-Schicht ausgewertet wird und mehrfache Übertragung von Paketen verhindert.
  • Auch mehrere NTP-Server können einer Multicast-Gruppe angehören.
Multicast-Adressen beginnen alle mit der Bitfolge 1111 1111
  • Darauf folgen dei Felder Flag und Scope.
  • Bisher ist allerdings nur das Flag T definiert, mit den Werten 1 für dauerhaft und 0 für temporär.
Einer-zu-vielen-Kommunikation wird durch Multicast-Adressen abgebildet

Typ: 0000 ... fest definiert (ANA), 0001 ... Adresse wurde „frei“ vergeben

Scope
Gültigkeitsbereich 0001 nur lokales Endgerät
Wert Scope
0010 Link lokal
0101 Site lokal
1000 Organisations-lokal
1110 Global
Regel
  1. FF02::1:FF00:0/104 zzgl. letzte 24 Bit der Unicast Adresse
  2. Link-Lokale MC Adresse des Endsystems (für Neighbor Discovery)
Beispiele für Multicast-Adressen
FFO1::1 alle lokalen Interfaces FF02::1 alle Link-lokalen Interfaces
FF05::2 alle Site-Ilokalen Router FF0x::202 Sun RPC

Präfix ff00::/8 (ff…)

stehen für Multicast-Adressen

Nach dem Multicast-Präfix folgen
  • 4 Bit für Flags
  • 4 Bit für den Gültigkeitsbereich (Scope)
Flags sind zurzeit in folgenden Kombinationen gültig
Wert Bezeichnung Beschreibung
0 Permanent definierte wohlbekannte Multicast-Adressen (von der IANA zugewiesen)
1 T-Bit gesetzt Transient (vorübergehend) oder dynamisch zugewiesene Multicast-Adressen
3 P-Bit gesetzt, erzwingt das T-Bit Unicast-Prefix-based Multicast-Adressen (RFC 3306)
7 R-Bit gesetzt, erzwingt P- und T-Bit Multicast-Adressen, welche die Adresse des Rendezvous-Point enthalten (RFC 3956)
Gültigkeitsbereiche
Die restlichen Bereiche sind nicht zugewiesen
  • dürfen von Administratoren benutzt werden, um weitere Multicast-Regionen zu definieren.
Wert Scope Beschreibung
1 interfacelokal diese Pakete verlassen die Schnittstelle nie. (Loopback)
2 link-lokal werden von Routern grundsätzlich nie weitergeleitet und können deshalb das Teilnetz nicht verlassen.
4 adminlokal der kleinste Bereich, dessen Abgrenzung in den Routern speziell administriert werden muss.
5 sitelokal dürfen zwar geroutet werden, jedoch nicht von Border-Routern
8 organisationslokal die Pakete dürfen auch von Border-Routern weitergeleitet werden, bleiben jedoch „im Unternehmen“ (hierzu müssen seitens des Routing-Protokolls entsprechende Vorkehrungen getroffen werden).
e globaler Multicast darf überallhin geroutet werden
0, 3, f reservierte Bereiche
Beispiele für wohlbekannte Multicast-Adressen
  • ff01::1, ff02::1: All Nodes Adressen. Entspricht dem Broadcast.
  • ff01::2, ff02::2, ff05::2: All Routers Adressen, adressiert alle Router in einem Bereich.

Anycast Adressen

Verschiedene Endgeräte sind unter einer (Anycast-) Adresse erreichbar
  • Auslieferung des Paketes normalerweise an das Interface des Endgerätes, welches (Netztopologie) Routing-mäßig das nächstliegende ist
  • Unterscheidet sich nicht von normaler Unicast-Adresse 4 Anycast Funktionalität ist durch die Router und durch Konfiguration des Endgerätes zu realisieren
  • Derzeit nur für Router oder Server zulässig (Änderung jedoch absehbar)
Anwendungsbeispiele
  • Dienste unter global gleicher Adresse effizient verfügbar (Routing zum PoP)
  • Load Balancing
  • erhöhte Stabilität durch mehrere Router gleicher Adresse
  • Mobile IPv6 Home Agents Anycast (Anycast Id. 126 oder 7E)
Mit Anycast-Adressen erreicht man genau einen aus einer Gruppe von Rechnern
  • die die selbe Anycast-Adresse haben
    • Zum Beispiel einen aus einer Gruppe von Nameservern, oder von Routern bei einem Provider