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Version vom 18. Juli 2025, 10:26 Uhr
Beschreibung
- Vergabe von IP-Adressen und Netzbereichen
IANA – Internet Assigned Numbers Authority
Die Vergabe von IP-Netzen im Internet wird von der IANA geregelt
- In den Anfangsjahren des Internets wurden IPv4-Adressen bzw. -Netze in großen Blöcken direkt von der IANA an Organisationen, Firmen oder Universitäten vergeben
- Beispielsweise wurde der Bereich
13.0.0.0/8
und damit 16.777.216 Adressen der Xerox Corporation zugeteilt, ebenso erhielten Merck & Co. (54.0.0.0/8
) und IBM (9.0.0.0/8
) einen solch großen Bereich zugeteilt - Die einzige deutsche Firma, die einen /8 Bereich zugeteilt bekommen hat, ist die debis AG (
53.0.0.0/8
) - Heute vergibt die IANA Blöcke an regionale Vergabestellen
RIR – Regional Internet Registry

Seit Februar 2005 gibt es fünf regionale Vergabestellen, die Regional Internet Registries (RIR) genannt werden:
- AfriNIC (African Network Information Centre) – zuständig für Afrika
- APNIC (Asia-Pacific Network Information Centre) – zuständig für die Region Asien-Pazifik
- ARIN (American Registry for Internet Numbers) – Nordamerika
- LACNIC (Latin America and Caribbean Network Information Centre) – Lateinamerika und Karibik
- RIPE NCC (Réseaux IP Européens Network Coordination Centre) – Europa, Naher Osten, Zentralasien
Unter anderem für Deutschland, Liechtenstein, Österreich und die Schweiz ist also das RIPE NCC zuständig
Die Regional Internet Registries vergeben die ihnen von der IANA zugeteilten Netze an lokale Vergabestellen
LIR – Local Internet Registry
Die Local Internet Registries (LIR) genannten lokalen Vergabestellen geben die ihnen von den RIRs zugeteilten Adressen an ihre Kunden weiter
- Die Aufgabe der LIR erfüllen in der Regel Internet Service Provider
- Kunden der LIR können entweder Endkunden oder weitere (Sub-)Provider sein
Die Adressen können dem Kunden entweder permanent zugewiesen werden (static IP address, feste IP-Adresse) oder beim Aufbau der Internetverbindung dynamisch zugeteilt werden (dynamic IP address, dynamische IP-Adresse)
- Fest zugewiesene Adressen werden vor allem bei Standleitungen verwendet oder wenn Server auf der IP-Adresse betrieben werden sollen
Welchem Endkunden oder welcher Local Internet Registry eine IP-Adresse bzw. ein Netz zugewiesen wurde, lässt sich über die Whois-Datenbanken der RIRs ermitteln
Private Netze
Vorlage:Hauptartikel In privaten, lokalen Netzen (LAN) können selbst IP-Adressen vergeben werden
- Dafür sollten für IPv4-Adressen aus den in RFC 1918 genannten privaten Netzen verwendet werden (zum Beispiel
192.168.1.1, 192.168.1.2, …
) - Diese Adressen werden von der IANA nicht weiter vergeben und im Internet nicht geroutet
- Um trotzdem eine Internet-Verbindung zu ermöglichen, werden in einem Router mittels Network Address Translation (NAT) die LAN-internen Adressen in öffentliche, im Internet gültige IPv4-Adressen übersetzt
- Bei Paketen, die an die öffentliche Adresse gerichtet ankommen, wird die öffentliche Adresse wiederum in die privaten Adressen zurückübersetzt
- Zusätzlich ermöglicht NAT, dass alle Computer des lokalen Netzes nach außen unter derselben (also nur einer) im Internet gültigen IPv4-Adresse erscheinen, was den Bedarf an öffentlichen IP-Adressen reduziert („Adressen spart“)
- Die Zuordnung einer Kommunikation zwischen einem lokalen Computer mit privater Adresse und dem Server im Internet geschieht dann über die Portnummer
Netzklassen
Ursprünglich wurden IPv4-Adressen aufgrund ihres 1, 2 oder 3 Bit langen Präfix in Netzklassen von A bis C mit jeweils spezifischer Aufteilung in Netz- und Geräteadresse eingeteilt. Zur Erhöhung der Flexibilität wurde 1985 ein Schema zur Unterteilung von Netzen spezifiziert: Subnetting.
Aufgrund der immer größer werdenden Routing-Tabellen wurde 1993 schließlich das klassenlose Routing (CIDR, Classless Inter-Domain Routing) eingeführt.
Damit spielt es – bis auf wenige Sondersituationen – keine Rolle mehr, welcher Netzklasse eine IPv4-Adresse angehört, sondern ihre logische Aufteilung in Netz- und Geräteadresse wird durch die dazu gehörende Netzmaske bestimmt