Domain Name System: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. Februar 2021, 11:32 Uhr
Das Domain Name System (DNS) spielt eine essentielle Rolle in IP-basierten Netzwerken. Seine Hauptaufgabe ist die Beantwortung von Anfragen zur Namensauflösung.
Überblick
- Das DNS ist ein weltweit auf Tausenden von Servern verteilter hierarchischer Verzeichnisdienst, der den Namensraum des Internets verwaltet.
- Dieser Namensraum ist in sogenannte Zonen unterteilt.
- Das DNS funktioniert ähnlich wie eine Telefonauskunft.
- Der Benutzer kennt die Domain (den für Menschen merkbaren Namen eines Rechners im Internet) – zum Beispiel
itw-berlin.net
. - Diese sendet er als Anfrage in das Internet.
- Die Domain wird dann dort vom DNS in die zugehörige IP-Adresse (die „Anschlussnummer“ im Internet) umgewandelt – zum Beispiel eine IPv4-Adresse der Form
88.99.60.173
oder eine IPv6-Adresse wie2a01:4f8:10a:cec::2
, und führt so zum richtigen Rechner.
- Der Benutzer kennt die Domain (den für Menschen merkbaren Namen eines Rechners im Internet) – zum Beispiel
- Hauptsächlich wird das DNS zur Umsetzung von Domainnamen in IP-Adressen (forward lookup) benutzt.
- Dies ist vergleichbar mit einem Telefonbuch, das die Namen der Teilnehmer in ihre Telefonnummer auflöst.
- Das DNS bietet somit eine Vereinfachung, weil Menschen sich Namen weitaus besser merken können als Zahlenketten.
- Dieser Punkt gewinnt im Zuge der Einführung von IPv6 noch mehr an Bedeutung, denn dann werden einem Namen jeweils IPv4- und IPv6-Adressen zugeordnet.
- So löst sich beispielsweise der Name
www.itw-berlin.net
in die IPv4-Adresse88.99.60.173
und die IPv6-Adresse2a01:4f8:10a:cec::2
auf.
- Mit dem DNS ist auch eine umgekehrte Auflösung von IP-Adressen in Namen (reverse lookup) möglich.
- In Analogie zum Telefonbuch entspricht dies einer Suche nach dem Namen eines Teilnehmers zu einer bekannten Rufnummer, was innerhalb der Telekommunikationsbranche unter dem Namen Inverssuche bekannt ist.
- Das DNS wurde 1983 von Paul Mockapetris entworfen und in RFC 882 und RFC 883 (RFC = Request for Comments) beschrieben.
Komponenten
Domain-Namensraum
- Baumförmige Struktur
- Blätter und Knoten werden als Labels bezeichnet
- Kompletter Domainname besteht aus einer Verkettung aller Labels eines Pfades
- Labels werden durch einen Punkt getrennt
- Voll qualifizierte Domainnamen enden mit einem Punkt
Fully Qualified Domain Name (FQDN)
Der vollständige Name einer Domain wird als ihr Fully Qualified Domain Name (FQDN) bezeichnet. Der Domain-Name ist in diesem Fall eine absolute Adresse und darf inklusive aller Punkte maximal 255 Bytes lang sein.
Der FQDN www.itw-berlin.net.
ergibt sich durch:
3rd-level-label. | 2nd-level-label. | Top-Level-Domain. | root-label ------------------------------------------------------------------ www. | itw-berlin. | net |
Ein Domainname wird immer von rechts nach links delegiert und aufgelöst, das heißt je weiter rechts ein Label steht, umso höher steht es im Baum.
.net.itw-berlin.www
root-label. | Top-Level-Domain. | 2nd-level-label. | 3rd-level-label. ------------------------------------------------------------------ | net | .itw-berlin | .www
Nameserver
- bietet Namensauflösung an
- autoritativ
- verantwortlich für eine Zone
- wird als gesichert angesehen
- redundant
- primärer Nameserver
- sekundärer Nameserver
- Zonentransfer
- nicht-autoritativ
- bezieht Informationen von anderen Nameservern
- wird als nicht gesichert angesehen
- speichert Informationen im RAM (caching)
- autoritativ
Zusammenarbeit der einzelnen Nameserver
Ein nicht-autoritativer Nameserver bedient sich folgender Strategien um Informationen über andere Teile des Namensraumes zu finden:
- Delegierung
- leitet Anfragen an Subdomain Nameserver weiter
- Weiterleitung (forwarding)
- bei ausserhalb liegenden Namensräumen, Weiterleitung an fest konfigurierten Nameserver
- oder Auflösung über die Root-Nameserver (ausschliesslich Beantwortung iterativer Anfragen)
Resolver
- Resolver sind einfach aufgebaute Software-Module, die auf dem Rechner eines DNS-Teilnehmers installiert sind und die Informationen von Nameservern abrufen können.
- Sie bilden die Schnittstelle zwischen Anwendung und Nameserver.
- Der Resolver übernimmt die Anfrage einer Anwendung, ergänzt sie, falls notwendig, zu einem FQDN und übermittelt sie an einen normalerweise fest zugeordneten Nameserver.
- Ein Resolver arbeitet entweder rekursiv oder iterativ.
rekursiv
- Resolver schickt Nameserver die Anfrage
- kennt der Nameserver die Antwort erhält der Resolver die Antwort direkt, sonst schickt er die Anfrage weiter (s. Zusammenarbeit der einzelnen Nameserver)
- am Ende erhält der Resolver die endgültige ANtwort
iterativ
- Resolver erhält entweder die Antwort vom ersten Nameserver oder den Verweis zum nächsten Nameserver
- in diesem Fall fragt der Resolver den nächsten Nameserver
- dies geschieht so lange, bis er eine Antwort hat
- Bekannte Programme zur Überprüfung der Namensauflösung sind
nslookup
unddig
.
Protokoll
- DNS-Anfragen normalerweise per
UDP-Port 53
zum Namensserver - bei DNS-UDP-Packeten grösser als 512 Bytes werden die Antworten abgeschnitten
- Clienst wird dann per Truncate-Flag informiert und kann Anfrage per
TCP-Port 53
wiederholen - Zonentransfers immer über
TCP-Port 53
, Auslösung aber per UDP.