LPIC102/108.3 Grundlagen von Mailtransfer Agents MTAs: Unterschied zwischen den Versionen
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Der MTA Postfixwird mit Konfigurationsdateien konfiguriert, die sich im Verzeichnis ''/etc/postfix'' | |||
befinden. Die Datei ''main.cf'' ist die globale Konfigurationsdatei für ''Postfix''. | |||
Pfadangaben sind hier in der Regel voreingestellt. | |||
Es sollte festgelegt werden, unter welchem Namen der Computer aus der Sicht des Internets angesprochen | |||
wird und für welche Domänen er verantwortlich ist: | |||
''myhostname = echtername.meinedomain.com'' | |||
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''mydomain = meinedomain.com'' |
Version vom 16. Juli 2019, 12:07 Uhr
108.3 Grundlagen von Mail Transfer Agents (MTAs)
Wichtung: 3
Gebräuchliche MTA-Programme und einfache Weiterleitungs- und Alias-Konfigurationen auf einem Client- Rechner einstellen.
Wichtigste Wissensgebiete:
- Mail-Aliase erstellen
- Mail-Weiterleitung für die endgültige Auslieferung einer Mail-Nachricht an ein Client-Programm benötigen Sie letztendlich noch mindestens einen weiteren Serverdienst, wie IMAP oder POP .
- Kenntnis von allgemein verfügbaren MTA-Programmen (Postfix, Sendmail, Exim)(keine Konfiguration)
Liste wichtiger Dateien, Verzeichnisse und Anwendungen:
- ~/.forward
- Kommandos der Sendmail-Emulationsschicht
- newaliases
- mailq
- Postfix
- Sendmail
- Exim
MUA, MDA und MTA
- MUA– der Mail User Agent ist ein Mail-Client-Programm, mit dem Mails geschrieben, gelesen und versendet werden (z. B. kmail, Evolution, Thunderbird, Outlook usw.).
- MDA – der Mail Delivery Agent verarbeitet E-Mails auf einem Server.(MDAs sind z. B. procmail, maildrop, cyrus)
- MTA – der Mail Transfer Agent nimmt die E-Mail vom Client entgegen. Er ist für die Zustellung einer Nachricht an den richtigen Zielserver verantwortlich.
MTAs sind z. B. Sendmail, Postfix, Exim. Für die endgültige Auslieferung einer Mail-Nachricht an ein Client-Programm benötigen Sie letztendlich noch mindestens einen weiteren Serverdienst, wie IMAP oder POP.
Mail-Aliase
Die Datei /etc/aliases
In der Datei /etc/aliases können Sie Mail-Nachrichten umleiten. Hierbei sind vier verschiedene Verfahren möglich. Das gängigste ist dieses:
- willi: wilhelm
- root: wilhelm
Mit dem ersten Eintrag werden Mails, die an willi adressiert sind, dem real existierenden Benutzerkonto wilhelm zugeordnet. Eine andere Methode ist die Zuweisung eines Alias zu einer Datei.
- taetigkeiten: "/home/harald/taetigkeitsbericht"
Für dieses Konto muss kein reales Benutzerkonto auf dem Server existieren.
- freunde: :include:/home/harald/meinefreunde
Der voranstehende Eintrag macht tatsächlich das, wonach er aussieht: Wenn eine Mail an Freunde gesendet wird, wird diese Nachricht an alle Mail-Adressen versendet, die in der Textdatei /home/harald/meinefreunde zeilensepariert aufgeführt sind. Die letzte, nicht selten genutzte Möglichkeit ist die Übergabe einer Nachricht an einProgramm. Mit dieser Methode arbeitet etwa das Mailinglistenprogramm Major-domo:
- majordomo: "|/usr/lib/majordomo/wrapper majordomo"
Der Unterschied zur Umleitung in eine Datei ist das führende Pipe-Zeichen.
newaliases
Nach dem Anlegen eines neuen Alias in der Datei
- /etc/aliases
müssen Sie den Befehl newaliases eingeben, damit Sendmail den neuen Alias auch verwendet.
Weiterleitung von Mail
Benutzer können für sich selbst eine Mail Weiterleitung einrichten. Dazu wird die Datei .forward im Heimverzeichnis erstellt die die Weiterleitungsadresse in einer einzelnen Zeile enthält.
Wichtige Dateien und Verzeichnisse
- /var/spool/mail
in diesem Verzeichnis liegen Dateien mit den Namen der Benutzerkonten, die auf diesem System Mails empfangen. Der MDA liefert hier Nachrichten für die lokalen Benutzer aus.
- /var/spool/mqueue
Ist die Mail-Queue oder auch Warteschlange. Hier holt der MDA Nachrichten ab und entscheidet dann, ob sie lokal ausgeliefert werdenoder an den MTA zur weiteren Verarbeitung übergeben werden müssen.
- /var/spool/postfix
Hier liegt die Datenverzeichnisstruktur von Postfix.
- /var/mail ist ein typischer Link auf var/spool/mail.
- /etc/postfix beherbergt die Konfigurationsdateien von Postfix.
- /etc/mail enthält die meisten Konfigurationsdateien für Sendmail.
Um den Inhalt einer Mail-Queue im laufenden Betrieb sehen zu können, verwendenSie das Programm mailq ohne Parameter:
/var/spool/mqueue # mailq /var/spool/mqueue (2 requests) --Q-ID---- --Size-- --Q-Time---- ----Sender/Recipient- l9HH2A016576* 816 Wed Oct 17 19:02 <root@archangel.homelinux.net> <dominik@archangel.homelinux.net> l929jC016576* 931 Wed Oct 17 19:02 <root@archangel.homelinux.net> <dominik@archangel.homelinux.net> Total requests: 2
Sendmail-Konfigurationsdateien
Die Hauptkonfigurationsdatei von Sendmail ist die Datei sendmail.cf. Die Datei sendmail.cf selbst finden Sie z. B. bei SuSE direkt unter /etc, während sie bei Fedora unter /etc/mail residiert. Die Datei sendmail.cf könnte man durchaus als kompliziertes Konstrukt bezeichnen. Deshalb wird sie auch normalerweise nicht von Hand erstellt. Stattdessen schreibt man M4-Makros, die dann durch einen M4-Präprozessor verarbeitet werden.
Postfix-Konfigurationsdateien
Der MTA Postfixwird mit Konfigurationsdateien konfiguriert, die sich im Verzeichnis /etc/postfix befinden. Die Datei main.cf ist die globale Konfigurationsdatei für Postfix. Pfadangaben sind hier in der Regel voreingestellt. Es sollte festgelegt werden, unter welchem Namen der Computer aus der Sicht des Internets angesprochen wird und für welche Domänen er verantwortlich ist:
myhostname = echtername.meinedomain.com myhostname = virtuellername.meinedomain.com mydomain = meinedomain.com