Umount: Unterschied zwischen den Versionen
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der entsprechenden Zeile enthält. Weitere Details finden Sie in der Handbuchseite zu mount(8). | * Dennoch kann jeder ein Dateisystem aushängen, wenn die Datei fstab die Option user in der entsprechenden Zeile enthält. Weitere Details finden Sie in der Handbuchseite zu mount(8). | ||
* Seit Version 2.34 erlaubt umount Aushängevorgänge auch für Fuse-Dateisysteme, sofern die Einhängetabelle des Kernels die Kennung des Benutzers enthält. | |||
* In diesem Fall ist die Einhängeoption user= in der Datei fstab nicht erforderlich. | |||
* Seit Version 2.35 bricht der Befehl umount nicht ab, wenn die Zugriffsrechte des Benutzers gemäß den internen Sicherheitsregeln von libmount unzureichend sind. | |||
* Es gibt die Suid-Rechte ab und setzt als normaler Nicht-Root-Benutzer fort. | |||
* Dadurch werden Anwendungsfälle unterstützt, in denen keine Root-Rechte erforderlich sind (zum Beispiel bei Fuse-Dateisystemen, Benutzernamensräumen usw.). | |||
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Version vom 3. März 2022, 11:31 Uhr
umount entfernt Dateisysteme, Dateisysteme aushängen
Beschreibung
- setzt das aufgesetzte von dem Verzeichnis ab.
- Datenträger und Netzwerk-Mounts sollten erst auf diese Weise abgesetzt werden, bevor sie aus dem System entfernt werden genommen werden kann.
- umount führt automatisch einen sync Befehl zur Sicherung aller im Cache gehaltenen Daten aus. Weil das eine Weile dauern kann, ist es wichtig, mit dem entfernen des Geräts so lange zu warten, bis der Schreibvorgang beendet ist.
- umount kann nur inaktive Dateisysteme absetzen.
- Das bedeutet, dass kein anderes Dateisystem auf dem abzusetzenden System aufgesetzt sein darf, und dass kein Prozess ein Verzeichnis des abzusetzenden Systems als Arbeitsverzeichnis benutzen darf.
- Insbesondere darf sich kein Benutzer in dem abzusetzenden Dateisystem aufhalten.
- Andernfalls wird eine Meldung der Form ...device busy ausgegeben.
- Der Befehl umount hängt das oder die erwähnten Dateisysteme aus der Dateihierarchie aus.
- Ein Dateisystem wird durch das Verzeichnis angegeben, in dem es eingehängt wurde. Die Angabe des speziellen Gerätes, auf dem sich das Dateisystem befindet, kann unter Umständen auch funktionieren.
- Aber diese Vorgehensweise ist veraltet, hauptsächlich deswegen, weil dies nicht funktionieren würde, wenn das Gerät in mehr als einem Verzeichnis eingehängt ist.
- Beachten Sie, dass ein Dateisystem nicht ausgehängt werden kann, wenn es »belegt« ist, zum Beispiel wenn darauf befindliche Dateien geöffnet sind, wenn sich das Arbeitsverzeichnis eines Prozesses dort befindet oder eine dortige Auslagerungsdatei in Benutzung ist. * Der verursachende Prozess könnte durchaus umount selbst sein – es öffnet die Libc, und diese wiederum könnte beispielsweise lokale Dateien öffnen.
- Ein »lockeres« Aushängen vermeidet dieses Problem, kann aber andere Probleme hervorrufen. Siehe die Beschreibung zu --lazy unten.
Installation
Der Befehl umount ist Teil des Pakets util-linux, welches heruntergeladen werden kann von: Linux Kernel Archive <https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/>.
Syntax
# umount -a [-dflnrv] [-t Dateisystemtyp] [-O Option …]
# umount [-dflnrv] {Verzeichnis|Gerät}
$ umount -h|-V
Parameter
Optionen
| -a | setzt alle in /etc/fstab aufgeführten Devices ab (auch das root-File system) |
| -t typ | setzt nur Dateisysteme vom Typ ab. Beschreibung des Parameters Typ ist beim Kommando mount zu finden |
AUSHÄNGEN OHNE SUPERUSER-RECHTE
- Normalerweise kann nur der Superuser Dateisysteme aushängen.
- Dennoch kann jeder ein Dateisystem aushängen, wenn die Datei fstab die Option user in der entsprechenden Zeile enthält. Weitere Details finden Sie in der Handbuchseite zu mount(8).
- Seit Version 2.34 erlaubt umount Aushängevorgänge auch für Fuse-Dateisysteme, sofern die Einhängetabelle des Kernels die Kennung des Benutzers enthält.
- In diesem Fall ist die Einhängeoption user= in der Datei fstab nicht erforderlich.
- Seit Version 2.35 bricht der Befehl umount nicht ab, wenn die Zugriffsrechte des Benutzers gemäß den internen Sicherheitsregeln von libmount unzureichend sind.
- Es gibt die Suid-Rechte ab und setzt als normaler Nicht-Root-Benutzer fort.
- Dadurch werden Anwendungsfälle unterstützt, in denen keine Root-Rechte erforderlich sind (zum Beispiel bei Fuse-Dateisystemen, Benutzernamensräumen usw.).
LOOP-GERÄT
- Unabhängig von der Datei /etc/mtab hängt der Befehl umount ein zuvor durch mount(8) initialisiertes Loop-Gerät automatisch aus.
- In diesem Fall wird das Gerät mit dem Schalter »autoclear« initialisiert (siehe die Ausgabe von losetup(8) für weitere Details), anderenfalls ist es erforderlich, die Option --detach-loop zu verwenden oder losetup -d <Gerät> aufzurufen.
- Die Autoclear-Funktionalität wird seit Linux 2.6.25 unterstützt.
EXTERNE HILFSPROGRAMME
Die Syntax der externen Aushänge-Hilfsprogramme ist:
umount.Suffix {Verzeichnis|Gerät} [-flnrv] [-N Namensraum] [-t Type.Untertyp]
wobei Suffix den Dateisystemtyp angibt (oder den Wert eines uhelper=- oder helper=-Markers in der Mtab-Datei).
Die Option -t kann für Dateisysteme verwendet werden, die Untertypen unterstützen, zum Beispiel:
umount.fuse -t fuse.sshfs
- Ein uhelper=soundso-Marker (unprivilegiertes Hilfsprogramm) kann in der Datei /etc/mtab erscheinen, wenn gewöhnliche Benutzer in der Lage sein sollen, einen Einhängepunkt auszuhängen, der in /etc/fstab nicht definiert ist (zum Beispiel für ein Gerät, das durch udisks(1) eingehängt wurde).
- Ein helper=Typ-Marker der Mtab leitet alle Aushängeanfragen an das Hilfsprogramm /sbin/umount.Typ um, unabhängig von der Benutzerkennung (UID).
- Beachten Sie, dass /etc/mtab als veraltet gilt und die helper=-Option und weitere Einhängeoptionen auf Anwendungsebene durch Libmount verwaltet
werden.
Konfiguration
UMGEBUNGSVARIABLEN
LIBMOUNT_FSTAB=<Pfad>
setzt den standardmäßigen Ort der Fstab-Datei außer Kraft (wird für Suid ignoriert).
LIBMOUNT_MTAB=<Pfad>
setzt den standardmäßigen Ort der Mtab-Datei außer Kraft (wird für Suid ignoriert).
LIBMOUNT_DEBUG=all
aktiviert die Fehlersuch-Ausgabe von libmount.
Anwendungen
Links
Dateien
- /etc/mtab, Tabelle der eingehängten Dateisysteme (veraltet, diese wird üblicherweise durch einen Symlink auf /proc/mounts ersetzt)
- /etc/fstab, Tabelle der bekannten Dateisysteme
- /proc/self/mountinfo, Durch den Kernel erstellte Tabelle der eingehängten Dateisysteme
Man-Pages
- umount(2)
- losetup(8)
- mount_namespaces(7)
- mount(8)
Intern
Weblinks
Kontrollfragen
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