LPIC102/110.3 Daten durch Kryptografie schützen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. Juli 2019, 13:54 Uhr
In diesem Artikel geht es um LPIC prüfungsrelevante Themen zu SSH.
Wichtigste Wissensgebiete
- einen OpenSSH-2-Client grundlegend konfigurieren und verwenden
- die Rolle von OpenSSH-2-Rechnerschlüsseln verstehen
- GnuPG grundlegend konfigurieren und verwenden
- GPG verwenden um Dateien zu verschlüsseln, entschlüsseln, signieren und zu überprüfen
- SSH-Port-Tunnel (auch X11-Tunnel) verstehen
Liste wichtiger Dateien, Verzeichnisse und Anwendungen
- ssh
- ssh-keygen
- ssh-agent
- ssh-add
- ~/.ssh/id_rsa und id_rsa.pub
- ~/.ssh/id_dsa und id_dsa.pub
- ~/.ssh/id_ecdsa und id_ecdsa.pub
- ~/.ssh/id_ed25519 und id_ed25519.pub
- /etc/ssh/ssh_host_rsa_key und ssh_host_rsa_key.pub
- /etc/ssh/ssh_host_dsa_key und ssh_host_dsa_key.pub
- /etc/ssh/ssh_host_ecdsa_key und ssh_host_ecdsa_key.pub
- /etc/ssh/ssh_host_ed25519_key und ssh_host_ed25519_key.pub
- ~/.ssh/authorized_keys
- ssh_known_hosts
- gpg
- gpg-agent
- ~/.gnupg/
SSH Daemon
Das Paket openssh-server installiert die serverseitige Komponente von SSH.
Folgende Befehle starten unter systemd den SSH Dienst.
# systemctl start sshd.service # systemctl enable sshd.service
SSH-Client
Um eine Verbindung zwischen zwei Linux-Systemen aufzubauen, startet man ssh und übergibt den Host-Namen bzw. die IP-Adresse.
Anschliessend folgt die Eingabe eines Kennwortes:
$ ssh server root@server's password:
Möchte man sich nicht mit seinem lokalen Benutzerkonto anmelden, gibt es zwei Wege:
$ ssh -l willi server $ ssh willi@server
Grafische Anwendungen unter X tunneln
Zuerst wird die SSH-Verbindung von einem X-Terminal aus mit der zusätzlichen Option -X (großes X) initiiert.
# ssh -l willi -X server
Auf der Konsole des Remote-Systems führt man die Anwendung aus:
user@server:~ $ openoffice
- Die grafische Ausgabe und die Bedienung erfolgt lokal am SSH-Client-Rechner.
- Das hier beschriebene Verfahren wird als X11-Tunnel bezeichnet.
Weiterleitung anderer Ports durch einen SSH-Tunnel.
Als Beispiel, der Zugriff auf einen Terminalserver im entfernten Netzwerk hinter einem SSH-Server.
- IP-Adresse des Terminalservers 192.168.50.10
- Terminalserver lauscht an Port 3389
- IP des SSH-Server 119.117.63.126
Zunächst wird die SSH-Verbindung initiiert:
# ssh 119.117.63.126 -L 4711:192.168.50.10:3389
Option -L leitet Port 4711 an 192.168.50.10 mit Portnummer 3389 weiter.
Verbindungen werden an 192.168.50.10:3389 weitergeleitet.
Terminal-Dienste-Clients (z. B. remmina) nutzen nun als Ziel localhost:4711
Hinweis
Auch vom Windows-Computer aus kann mittels PuTTy auf einen Linux-Host zugegriffen werden.
Läuft ein X-Server auf dem Windows-Computer (z. B. Xming oder Cygwin), ist auch das Tunneln von Ports inklusive X11 durchführbar.
Wiki Artikel zu PuTTy
PuTTY - ein freier SSH-Client
SSH-Konfigurationsdateien
/etc/ssh/sshd_config
Die Konfigurationsdatei sshd_config dient der Konfiguration von sshd, also den SSH-Server.
z.B.
Port 22 Protocol 2 ListenAddress 192.168.0.58 PermitRootLogin no HostKey /etc/ssh/ssh_host_rsa_key HostKey /etc/ssh/ssh_host_ecdsa_key HostKey /etc/ssh/ssh_host_ed25519_key
Erklärung:
- sshd verwendet den Standardport 22.
- Ausschließlich SSH-2-Verbindungen.
- Zugriff auf Schnittstelle des Rechners: 192.168.0.58
- Kein login für root.
- Als Hostkey kommen RSA, ECDSA und Ed25519 in Frage.
Hinweis
Der Authentifizierung mit Schlüsseln und der Datei ssh_known_hosts wird unter SSH Authentifizierung mit Schlüsseln ein separater Abschnitt gewidmet, weil sie ausdrücklich als Prüfungsthema genannt sind.
ssh_known_hosts macht nichts anderes, als die Datei ~/.ssh/known_hosts für jeden Benutzer, nur eben zentralisiert.
/etc/ssh/ssh_config
Die Konfigurationsdatei ssh_config dient der clientseitigen Konfiguration von SSH.
z.B.
- Clientseitige X11-Weiterleitung oder Passwortauthentifizierung
- RSA-Authentifizierung aktiv
- Standardport für ausgehende Verbindungen festlegen
Die Optionsnamen innerhalb dieser Datei sind ansonsten selbsterklärend.
ACHTUNG! Die beiden gerade besprochenen Dateien kann man aufgrund ihrer Namensähnlichkeit schnell verwechseln.
/etc/hosts.allow und /etc/hosts.deny
Die Dateien /etc/hosts.allow und /etc/hosts.deny steuern wie die oben beschriebenen Dateien, den Zugriff auf SSH.
Wichtig für die Prüfung:
Die Datei hosts.allow hat Vorrang vor der Datei hosts.deny.
Wird einem Host der Zugriff auf SSH durch hosts.allow gewährt, kann das durch keinen Eintrag in hosts.deny zurückgenommen werden.
/etc/nologin
Mit dem erstellen einer leeren Datei namens /etc/nologin lässt sich der Zugriff auf SSH verhindern.
Nur root kann sich dann noch am System anmelden.
In dieser Datei kann auch eine Nachricht an Benutzer hinterlassen werden die sich lokal anmelden wollen.
Quellenangaben
Meikschwalm (Diskussion) 11:48, 17. Jul. 2019 (CEST)